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Luther, Martin - Gal. 1, 4

Luther, Martin - Gal. 1, 4

Christus hat sich selbst für unsere Sünde gegeben. Gal. l, 4.

Es ist schier kein Wort nicht, darinnen Sct. Paulus nicht die Hauptsache dieser Epistel (wie man durch den Glauben an Christum Gottes Gnade, Vergebung der Sünden und Gerechtigkeit erlangen müsse,) handele; gehet ihm doch nicht anders aus dem Munde, denn nur immerdar für und für Christus, Christus; darum sind auch alle seine Wort so voll Geist, daß nichts darinnen ist, es brennet und lebet alles zumal. Lieber, merke aber doch und habe fleißig Achtung darauf, wie deutlich und eigentlich er alle Worte setzet. Er spricht nicht: Der von uns hat aufgenommen unsre Werke; nein! nein! spricht auch nicht: Der da von uns angenommen hat die Opfer des Gesetzes Mosis, unsere Gottesdienste, Messen, Gelübde, Wallfahrten. sondern: Der gegeben hat, spricht er. Lieber, was hat er aber gegeben? Freilich kein Gold noch Silber, keinen Ochsen noch Osterlamm, ja auch keinen Engel nicht. Was aber denn? Gar viel etwas Höheres, Köstlicheres, denn alles, was im Himmel und Erden geschaffen ist. Lieber, was denn? Sich selbst. Wofür denn? Freilich für keine Krone noch Königreich, auch gewißlich nicht für unsere Gerechtigkeit und Heiligkeit, sondern für unsere Sünde.

Sind aber diese Worte alle nicht eitel gewaltige Donnerschlage vom Himmel herab wider aller Menschen allerley Gerechtigkeit, und Frömmigkeit? Gleichwie alle Worte in dem Spruch (Joh. 1, 29.): Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt, solche Donnerschlage auch sind. Darum soll man auch alle Worte, ein jedes besonders auf's allerfleißigste betrachten, und nicht so unachtsam und leichtfertig überher flattern; denn es ist überaus, wie mächtiglich sie die armen erschreckten und blöden Gewissen trösten und stärken.

So man fraget, wie man ihm doch mit den Sünden thun, und wo man mit ihnen hinaus soll, nicht allein mit den Sünden anderer Leute, sondern vielmehr mit unsern eigenen Sünden? darauf giebt Sct. Paulus die Antwort: Wir sollen getrost seyn, und nur nicht zweifeln; es sey ein Mann, der heiße Jesus Christus, welcher sich selbst dafür, gegeben habe. Dieses sind doch je große, herrliche, tröstliche, und wichtige Worte, davon uns auch im alten Gesetze Verheißung geschehen, nämlich, daß unsere Sünden durch sonst kein ander Mittel oder Weise getilgt werden könnten, denn daß Gottes Sohn sich selbst dafür opfere. Siehe mit solchen Karthaunen, Rothschlangen, Hauptstücken und gewaltigen Kriegsrüstungen muß das heillose Papstthum gestürmet, und allerley vermeinte Religion, Abgötterei, Werk und Verdienst zu Grunde und Boden umgekehret werden. Denn wo unsre Sünden durch unsere eigene Werke, Verdienste und Genugthuung getilgt werden könnten, Lieber, was wäre es doch vonnöthen gewesen, daß Gottes Sohn sich selbst dafür gegeben hätte? Weil er sich aber dafür gegeben hat, werden freilich wir sie durch unsere Werke nicht austilgen.

Weiter folget auch das daraus, daß unsere Sünden so groß, unmäßig und unüberwindlich sind, daß unmöglich ist, daß auch die ganze Welt auf einem Haufen zusammen für derselbigen eine genugthun könnte. Und zwar so ists aus dem gewiß und offenbar genug, daß wir selbst für die Sünden gar nicht genug thun, und sie nicht überwinden können, weil Gott so einen theuren Schatz dafür hat geben müssen, als nämlich seinen eigenen Sohn, welcher sich selbst für unsere Sünde gegeben hat. Denn es wird traun mit diesen Worten: Der sich selbst für unsere Sünde gegeben hat, der Sünden Kraft und Gewalt sehr groß gemacht. Wir achten wohl der Sünde nicht groß, sondern schlagens gar leicht in Wind, als ein gering Ding, das nichts sey; und wenns schon etwa dazu kömmt, daß uns die Sünde im Gewissen beißet, denken wir dennoch, sie sey so groß nicht, wir können sie ja mit etwa einem Werklein oder Verdienstlein tilgen. Wir sollten aber ansehen die Größe des theuern, unmäßigen Schatzes, so dafür gegeben ist; da würden wir denn gar bald gewahr werden, daß die Sünde so ein groß und mächtig Ding ist, daß wir sie mit unsern Werken und Kräften nimmermehr tilgen können, sondern daß Gottes Sohn selbst dafür hat müssen gegeben werden. Lieber, nimm aber für dich und bewege mit Fleiß alle Worte Sct. Pauli, ein jedes insonderheit, und sonderlich merke mit Fleiß das Wörtlein: für unsere. Denn daran ist alle Macht gelegen, daß wir alles, so in der heiligen Schrift durch solche Rede, für mich, für uns, für unsere Sünde und dergleichen, von uns gesagt wird, wohl wahrzunehmen, und auf uns eigentlich zu ziehen und darob mit dem Glauben festzuhalten wissen. Denn es fehlet nimmermehr, es stecket allewege etwas Großes und Merkliches darinnen verborgen, darauf man sonderlich Acht haben und merken muß. Denn das hast du gar bald ins Herz gebracht, daß du glaubest, daß Christus, Gottes Sohn, für St. Peters, Pauli und anderer Heiligen Sünde gegeben sey, welche solcher Gnade würdig seyen gewesen; aber dagegen ist das zumal und überaus schwer, daß du für deine Person ein armer, unwürdiger, verdammter Sünder, von Herzen gewißlich glauben, halten und sagen sollst, Christus, Gottes Sohn, sey für Heine so viele und große Sünden gegeben, der du doch solcher Gnade noch nie werth worden bist. Das ist, sage ich, freilich schwere und große Mühe und Arbeit.

Darum ist es eine schlechte Sache, die Wohlthaten Christi also insgemein anhin rühmen und preisen, als nämlich, daß er ja für die Sünde gegeben sey anderer, so es würdig gewesen und verdienet haben. Aber wenn man soll die Zunge lenken und sagen, er sey für unsere Sünde gestorben; da stutzt die Natur und prallet die Vernunft zurücke hinter sich, darf Gott nicht unter die Augen treten, kann's gar übel ins Herz bringen, daß sie glaube, daß solcher Schatz ihr aus Gnaden durch Christum, ohne Verdienst und eigene Würdigkeit gegeben werde. Darum will sie auch mit Gott weder zu schaffen noch zu schicken haben, sie sey denn zuvor allerdings ganz rein und sündlos. Darum; wenn sie gleich diesen Spruch, der sich selbst für unsere Sunde gegeben hat, oder sonst andere dergleichen, lieset oder höret, zeugt sie doch und verstehet das Wörtlein unsere nicht auf sich selbst; sondern meinet, es sey nur allein von andern gesagt, so solcher Gnaden würdig und heilig seyen, nimmt ihr derhalben vor, der Gnaden so lange zu warten, bis sie durch ihre Werke der Gnade würdig werde.

Solches ist denn im Grunde der Wahrheit nichts anders, denn daß die menschliche Vernunft gerne haben wollte, daß die Sünde nicht so groß und stark wäre, als sie Gott in der Schrift machet; sondern, daß sie so gar ein geringe, ohnmächtiges Ding wäre, als sie, die Vernunft, selbst davon träumet. Welches sich denn an den Heuchlern, so von Christo nichts wissen, wohl ausweiset. Denn dieselben, wenn sie gleich fühlen, wie sie die Sünde beißet, denken sie doch, es soll und werde keine Noth haben, sie wollen solche Sünden mit ihren eigenen Werken wohl tilgen. Begehren derhalben stillschweigende in ihrem Herzen, daß diese Worte: Der sich selbst für unsere Sünde gegeben hat, nicht für einen bittern Ernst, sondern allein für einen lautern Scherz mochten verstanden werden, und daß sie ja nicht solche große Sünder seyn müßten, dafür Gottes Sohn sich selbst hätte geben müssen, und sich also nicht im rechten Ernst, sondern allein als aus einer Demuth mit solchen Worten für Sünder bekenneten, und ihre Sünden nicht rechte wahrhaftige Sünden vor Gott, sondern nur allein schlechte, erdichtete Sünden geachtet würden.

In Summa, menschliche Vernunft ist also gesinnet, daß sie unserm Herrn Gott gern einen solchen Sünder vorstellen wollte, der mit dem Munde wohl spräche: Ich bin ein Sünder; und es doch im Herzen dieweil dafür hielte, er wäre dennoch kein Sünder; der auch keine Sünde nicht fühlete, noch einige Sünden sich schrecken ließe; sondern der allerdings und allenthalben gan; gesund, rein und frisch wäre und keines Arztes bedürfte. Und wenn dasselbe gelten sollte, alsdann möchte und wollte menschliche Vernunft auch gern glauben, daß Christus für unsere Sünden gegeben wäre.

Derhalben so ist dieses wohl die allerhöchste Kunst und rechte Weisheit der Christen, daß man diese Worte St. Pauli für einen rechten Ernst, gewiß und wahrhaftig halten und gläuben kann, als nämlich, daß Christus in den Tod gegeben sey, nicht um unserer Gerechtigkeit oder Heiligkeit, sondern schlechts um unserer Sünden willen, welche rechte, große, grobe, viele, ja unzähliche und unüberwindliche Sünden sind. Darum darfst du dir nicht träumen lassen, als waren sie so geringe und klein, daß wir sie mit unsern eigenen Werken konnten tilgen. Dagegen sollst du aber auch nicht verzweifeln, ob sie wohl so überaus groß sind, welches du erst recht erfährest, wenn es dermaleins, es sey gleich im Leben oder Sterben, darzu kommt, daß du sie recht fühlest; sondern lerne hier aus St. Paulo das glauben, daß Christus sich selbst gegeben hat, nicht für erträumete oder gemalete, sondern für wahrhaftige; nicht für kleine, geringe, sondern für überaus große und grobe; nicht für eine oder zwey, sondern für alle; nicht für überwundene und getilgete, sondern für unüberwundene und starke, gewaltige Sünden. Denn freylich kein Mensch, ja, auch kein Engel eine einige, auch die allergeringste Sünde überwinden kann. Und wo du nicht in der Zahl derer, so da sagen, für unsere Sünde, auch befunden wirst, das ist, unter denen, so diese Lehre des Glaubens haben, lehren, hören, lernen, lieben und glauben,„ da magst du dich deß wohl frey erwegen, daß es um deine Seligkeit geschehen, und denn allerdings gar aus ist.

So gedenke nun und rüste dich mit Fleiß, auf daß du allezeit geschickt seyst, nicht allein wenn du außerhalb der Anfechtung mit deinem Gewissen wohl zufrieden bist; sondern wenn du auch in höchsten Nöthen und Gefahr mit dem Tode kämpfen mußt, wenn dein Gewissen der begangenen Sünden eingedenk wird und erschrickt, und der Satan mit großer Macht dir unter Augen gehet und gedenket, dich mit der großen Last deiner Sünden gleich als mit einer Sündfluth zu überfallen, von Christo abzuschrecken und zu verjagen, und endlich in Verzweiflung zu bringen; alsdann gedenke (sage ich), daß du mit muthigem Herzen und starkem Glauben sagen könnest: Christus, Gottes Sohn, ist gegeben, nicht für der Heiligen Gerechtigkeit, sondern für der armen Sünder Ungerechtigkeit. Wäre ich gerecht und hätte keine Sünde, so bedürfte ich Christi, des Mittlers, nicht, der mich mit Gott versöhnete. Warum willst du mich denn so verkehrter Weise zum Heiligen machen, du heilloser Satan, und eitel Gerechtigkeit von mir fordern, der ich doch gar nichts, denn nur eitel Sünde habe, und nicht erdichtete, sondern rechte, wahrhaftige; nicht leichte und geringe, sondern rechte, große, grobe und überaus schwere Sünden, als da sind, großer Unglaube, daß ich Gott mißtraue, an seiner Güte zweifle, ihn täglich verachte, ihm feindlich bin, ihn nimmer recht erkenne, ihn lästere, ihm undankbar bin, seinen Namen mißbrauche, sein heiliges Wort versäume, desselben müde und überdrüssig werde, und es verachte. Welches je freylich eitel große, grobe, schwere Sünden sind wider die erste Tafel.

Darum sollen wir unsere Herzen mit diesem und dergleichen andern Sprüchen St. Pauli wohl rüsten und geschickt machen, auf daß wir dem Teufel, wenn er dermaleins kömmt und uns anklagt und spricht: Siehe, du bist ein Sünder, darum mußt du verdammt seyn, begegnen und antworten können: Ja, lieber Teufel, eben darum, daß du mich für einen Sünder anklagst und verdammen willst, darum will ich gerecht und fromm seyn, nicht verdammt, sondern vielmehr selig werden. Und ob er denn schon anhält und saget: Kurzum, du mußt verdammt werden; daß du wissest dich aufzuhalten und fest zu bestehen, und zu sagen: Nein, nicht also; denn ich halte mich an Christum, der sich selbst für meine Sünde dargegeben hat; darum wirst du, leidiger Satan, gar nichts schaffen damit, daß du mir die Große meiner Sünden vorhältest und mich damit also schrecken, bekümmern, in Verzweiflung führen, und machen willst, daß ich Gott feind werden, ihn verachten und lästern soll. Denn eben mit dem, daß du mir sagest, wie ich ein armer, großer Sünder bin, gibst du mir Schwerdt und Waffen in die Hand, damit ich dich gewaltiglich überwinden, ja, dich mit deiner eigenen Wehr erwürgen und darnieder legen kann.

Denn, kannst du mir sagen, daß Ich ein armer Sünder sey, so kann ich dir wiederum sagen, daß Christus für die Sünder gestorben ist. Zudem, so verkündigest du selbst mir Gottes Ehre und Herrlichkeit, in dem, daß du mich erinnerst der väterlichen Liebe Gottes, so er gegen mich armen, großen und verdämmten Sünder trägt, nämlich, daß er die Welt also geliebet hat, daß er seines eingebornen Sohnes nicht verschonet, sondern denselben für unsere Sünde gegeben hat. Joh. 3, 16. Röm. 8. 32. Weiter, so vermahnest du mich auch an die Wohlthaten meines lieben Heilandes Jesu Christi, auf welches selbst, nicht auf meinen Schultern alle meine Sünden liegen; denn der Herr hat alle unsere Sünde und Ungerechtigkeit auf ihn geleget. und um der Sünde willen, die sein Volk gethan hatte, hat er ihn geschlagen. Esa. 53, 4.5. 8.

Derhalben schreckest du mich gar nichts damit, daß du mich einen Sünder heißest, sondern tröstest mich vielmehr.

Lieber Gott, wer diese Kunst wohl konnte, dem wäre es zumal eine leichte Sache, dem Teufel mit, allen seinen Tücken und Listen die Feigen zu weisen, der sonst damit, daß er den Leuten ihre Sünde vorhält, machet, daß sie sich zu Tode grämen und durch Verzweifelung zur Hölle fahren müssen, es sey denn, daß sie mit dieser göttlichen Kunst und Weisheit wohl gerüstet seyn und ihm widerstehen: denn damit allem wird die Sünde, der Tod und Teufel überwunden. Wer aber die Sünde ans dem Sinn und Gedächtniß nicht schlagen kann, sondern behält sie also bei sich und martert und plaget sich nur mit seinen eigenen Gedanken, wie er möge mit seinen eigenen Kräften und Werken ihm selbst rathen und helfen, oder will so lange warten, bis daß sein Gewissen vor sich selbst zufrieden werde und Ruhe habe, der kömmt allererst recht dem Teufel in seine Stricke, martert sich selbst jämmerlich und fällt mit der Zeit, wenn die Anfechtung größer wird und nicht aufhöret in Verzweifelung; denn der Teufel höret nicht eher auf, das Gewissen anzuklagen, er habe denn sein Werk ausgerichtet, das ist, einen Menschen in Verzweiflung gebracht.

Wider solche Anfechtung muß man St. Pauli Wort, so er an diesem Orte schreibet, brauchen, darinnen er uns Christum ganz recht und eigentlich abmalet, wer und was er sey: als nämlich, daß Christus sey Gottes und der Jungfrauen Marien Sohn, für unsere Sünde gegeben und gestorben. Wenn dir nun der Teufel vorbringet, daß Christus ein anderer Mann sey, denn ihn St. Paulus hier malet, so sage zu ihm also, er habe es nicht recht getroffen, sondern in allen seinen Worten und Buchstaben gelogen, darum nahmest du auch ihrer keines an. Ich treibe so viel Worte davon- gar nicht vergeblich und ohne Ursache; denn ich weiß sehr wohl, was ich für Ursache habe, daß ich so heftig darzu vermahne, daß man Christum aus St. Pauli Worten recht und eigentlich erkennen lerne. Denn Christus ist je nicht ein solcher Mann, der von uns etwas des Unsern fordere; sondern ist vielmehr ein Versöhner, welcher alle Sünder in der ganzen Welt mit Gott versöhnet. Darum, so du ein Sünder bist, wie wir denn in der Wahrheit alle sind, so bilde dir ihn bey Leib und Leben nicht also für, wie er aus dem Regenbogen sitzet und Richter ist; sonst wirft du erschrecken und verzweifeln müssen: sondern fasse ihn in seinem rechten und eigenen Bilde, als nämlich in dem, da du ihn flehest und bekennest als einen Sohn Gottes und der Jungfrauen Maria. In derselben Person schrecket er Niemand, viel weniger aber martert und plaget er ja, verachtet auch nicht uns arme Sünder, fordert keinerley Rechenschaft von uns, unsers Lebens, das wir so böslich hinbracht haben; sondern ist eine solche Person, so da der ganzen Welt Sünde hinweggenommen, durch sich selbst gekreuziget und vertilget hat.

Also lerne auf diese Weise nur gewiß und eigentlich erkennen, wer und was Christus sey, und sonderlich lerne das Wörtlein: unsere, dir wohl nütze machen, daß du auf's allergewisseste seyst, daß Christus nicht allein etlicher, sondern alle, der ganzen Welt Sünde hinweggenommen habe. Denn er hat sich gewißlich und wahrhaftig für die ganze Welt gegeben, ob es wohl die ganze Welt nicht glaubet. Darum sollst du deine Sünden nicht allein also ansehen, daß du erkennest, daß sie rechte Sünden seyen; sondern, daß du auch erkennest, daß sie dein eigen und sonst keines andern Sünden seyn, das ist, du sollst erkennen und glauben, daß Christus nicht allein für der andern Menschen, sondern auch, daß er eigentlich für deine Sünde gegeben sey. Das halte ja feste und laß dich je von diesem Bilde Christi, daran auch die lieben Engel im Himmel ihre Lust haben, mit Nichten abwenden, nämlich, daß Christus nach seinem rechten Controfait und Ebenbilde je kein Moses, kein Stockmeister noch Henker, sondern ein solcher Mittler ist, der uns arme Sünder mit Gott versöhnet, Gnade, Leben und Gerechtigkeit gelebt, der sich selbst gegeben hat, nicht für unsere Verdienste, Heiligkeit, Gerechtigkeit, Ehre, gutes Leben., sondern für unsere Sünde. Denn obwohl Christus das Gesetz bisweilen ausleget, so ist aber gleichwohl solches nicht sein eigen und recht Amt, damit er zu thun hat und dazu ihn der Vater gesandt hat.

Quelle: Kraußold, Lorenz - Das Betbüchlein Lutheri

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