Lobstein, Friedrich - Die christlichen Festtage in zwanzig Betrachtungen - Drittes Fest. Die Passionszeit. - II. Golgatha.
Joh. 19, 17-18.
Und er trug sein Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißt Schädelstätte, welche heißt auf Ebräisch Golgatha. Allda kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei Andere zu beiden Seiten, Jesum aber mitten inne.
Wer würde glauben, dass diese einfache Erzählung den Kern der christlichen Lehre und die ewige Quelle unseres Friedens enthalte? Wenn die heilige Schrift erzählt, lässt sie nur die Begebenheiten sprechen und überlässt uns die Betrachtungen. Ich möchte auch in diesem Augenblick also tun, da wir uns in der Gegenwart des Kreuzes Jesu Christi befinden. Ich möchte nur die Tatsachen sprechen lassen, die Tatsachen, welche der große Vorgang auf der Schädelstätte hervorgebracht hat. Ich möchte vor dir versammeln vom Osten und vom Westen, von Mitternacht und von Mittag alle seligen Seelen, welche dieses Kreuz erlöst hat. Hätten wir sie hier, so würden wir ihnen sagen: Steigt auf diese Kanzel und sprecht; sagt, an was ihr gewesen seid, ehe ihr dieses Kreuz gekannt habt, und was ihr nachher geworden seid. Wir bekämen viele Lebensbeschreibungen zu hören, im Grunde aber wäre es nur eine und dieselbe. Jene ganze Wolke von Zeugen, aus dieser oder jener Welt, würde sich die Hand geben und sprechen: Wir haben Friede gefunden bei Gott durch unseren Herrn Jesum Christum. Ein Mensch, der im Frieden hinscheidet, ist in unseren Augen schon ein Heiliger; aber ein Mensch, der uns den Frieden erwirbt im Sterben, ist noch etwas ganz anderes. Und hier haben wir beides. Einen Sterbenden, der, indem er das Haupt neigt und den Geist aufgibt, einen Frieden besitzt, der über alle Vernunft geht. Aber derselbe Mensch kann sterbend sagen: Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht gebe ich, wie die Welt gibt. Wir sehen, was dieser Friede ihn gekostet hat, ihn, der ihn uns zum Erbteil hinterlässt. Es ist ein mit Blut besprengter und um den Preis eines Martertodes erlangter Friede. Noch sehen wir nicht, was diese Marter Unerhörtes hat. Ein Mensch, der am Kreuze stirbt, und wäre es ein Mörder, hat ein Anrecht auf unser Mitleid. Aber hier ist etwas anderes als ein Mörder. Die Rollen sind vertauscht, wir sind die Mörder, er ist das Opfer. Stelle dir einen Vater vor, welcher unter den Schlägen seiner Kinder, oder einen Wohltäter, welcher von der Hand derjenigen, die er mit Wohltaten überhäufte, stirbt; du wirst darüber empört sein. Aber der Gekreuzigte hat einen Namen, der über alle Namen ist; von Jesu Christo handelt es sich; und wer ist Jesus Christus? Er ist unser Gott, der sich zu unserem Bruder gemacht hat; und den haben wir gekreuzigt. Es muss eine unerhörte Sache sein, für die Gott vom Himmel steigt und sich ans Kreuz heften lässt zwischen zwei Verbrechern. Willst du wissen, was für eine Sache das ist? Du siehst darin ein Werk der Bosheit, oder eine ewige Erlösung. Das ist das große Geheimnis der Gottseligkeit, das uns der heutige Tag immer und immer wieder in Erinnerung bringen wird. Gott war in Christo und versöhnte die Welt mit sich selber, und rechnete ihnen ihre Sünde nicht zu, und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. Dieses Wort berührt das innerste Bedürfnis unserer Natur und gibt uns zu gleicher Zeit, was diesem Bedürfnis entspricht. An Gott zu glauben genügt nicht; unser Herz muss einen versöhnten Gott haben, damit wir mit Zuversicht sagen können: O Gott, du bist mein Gott, ich bin gerechtfertigt vor dir, ich habe Frieden mit dir. Hast du diesen Frieden? Du wirst das Gegenteil finden, wenn du in deine gegenwärtige Natur blickst. Das Band dieses Friedens ist zerrissen; zwischen dir und Gott ist ein Riss, deine Sünden trennen dich von Gott. Der erste Schritt im christlichen Leben besteht darin, sich mit Gott zu versöhnen und zu erkennen, dass, was man sich auch vorsagen mag, man nicht versöhnt ist. Es handelt sich von nichts Anderem auf Golgatha. Die Lebensfrage vor dem Kreuze ist die Frage: Bin ich mit Gott versöhnt? Wenn ich diese Nacht stürbe, könnte ich im Frieden abscheiden? Es gibt hier drei verschiedene Fälle, und diese wollen wir verfolgen. Es gibt einen Abschnitt im Leben, wo das Bedürfnis dieser Versöhnung schläft; einen andern, wo es erwacht; noch einen, wo es befriedigt wird. Habt Acht auf euch selbst, denn von eurem Frieden, eurer Sicherheit handelt es sich.
1) Es gibt einen Abschnitt im Leben, wo das Bedürfnis zur Versöhnung schläft. Dieser Abschnitt kann sich bis zum Tode hinaus ziehen, und selbst dann kein Erwachen stattfinden. Der Eine der mit Jesu gekreuzigten Übeltäter stirbt, wie er gelebt hatte, ohne mit Gott versöhnt zu sein, selbst ohne den Wunsch dieser Versöhnung. Und dieser Fall, der uns erzittern macht, ist ein sehr gewöhnlicher in der Welt. Tausend Personen sterben, wie sie gelebt haben, im selben Geist, mit derselben Willensrichtung, in derselben Unbußfertigkeit. Ihr werdet sagen, dass das nicht immer Übeltäter sind; aber ein Übeltäter und ein Sünder ist vor Gott dasselbe. Nimm den tugendhaftesten Menschen; er ist ein Sünder; er hat eine Versöhnung mit Gott nötig, so gut als jener Verbrecher; aber das Bedürfnis schläft, weil man es schlafen lässt und es aufzuwecken fürchtet. Man befriedigt lieber andere Bedürfnisse, weil diese andern Bedürfnisse weniger Mühe kosten, und weil sie das andere, welches man sich nicht gestehen will, zudecken. Du wirst Menschen finden, welche beten, welche sich gern erbauen, welche sich zu mehr als einem Opfer entschließen; aber eines werden sie nie lieben, dass man mit ihnen von ihnen selbst spricht. Du kannst sie nie in sich selbst festhalten; auf tausenderlei Arten werden sie dir entwischen. Warum das? Weil Etwas in ihnen ist, das sich fürchtet und das von Gott geschieden ist. Sie sind nicht in der rechten Ordnung, und sie wollen nicht, dass diese rechte Ordnung besprochen werde. Aber was gewinnen sie? Ihr Leben fließt dahin in der Täuschung über sich selbst, und sie werden die Wahrheit erkennen, wenn es zu spät sein wird. Das begegnete dem ersten Verbrecher. Sein Endzustand ist diese Verhärtung, aus welcher man nicht mehr herauskommt, und welche uns einer Ewigkeit voll Elend entgegentreibt. Dennoch klopft Gott auf tausenderlei Weise an unsere Herzen, und verschafft einem Jeden Gelegenheit, sich zu bessern. Es gibt geistige Zustände, in welchen man klar fühlt, dass man nicht mit Gott versöhnt ist. Beobachte dich z. B. wohl, wenn du allein bist; lass die Stimmen der Welt schweigen, und sieh auf den Geist, in dem du lebst. Bist du glücklich? Hast du Frieden? Ist nicht in dir etwas, das seufzt? Verfolge dieses geheimnisvolle Unbehagen, es wird dir sagen, dass du nicht mit Gott versöhnt bist. Oder auch gib Acht auf dich während deiner Arbeit oder bei irgend einer Widerwärtigkeit; was da aus deinem Herzen steigt, ist es Liebe zu Gott, ist es Friede mit ihm? Möchtest du in jenem Augenblick sterben? Verfolge dieses neue Unbehagen; es wird dir sagen, dass du nicht mit Gott versöhnt bist. Oder auch, hast du den Frieden in deinen Freuden, in deinen Erfolgen, in deinen Neigungen? Und hätten diese bleibende Dauer, wäre dann deine Seele befriedigt im Innersten? Auch diese Art von Unruhe deutet an, dass du nicht versöhnt bist mit Gott. Wir führen nur die gewöhnlichen Fälle an; es gibt tausend Lagen, wo dieses Bedürfnis einer Versöhnung lauter spricht. Vielleicht wird der Augenblick kommen, wo du es endlich erhören, wo du in die neue Ordnung der Dinge eingehen wirst; das ist alsdann der Zustand der mühseligen Seele.
2) Wir haben gesagt, dass es einen zweiten Abschnitt im Leben gibt, wo das Bedürfnis der Versöhnung mit Gott erwacht. Man macht allerlei Erfahrungen über sich, welche endlich zu einem allgemeinen Seufzer und zur Änderung einer Notwendigkeit führen. Das Gewissen hat den Ruf von Oben gehört. Wache auf, der du schläfst, und stehe auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten. Aber der Irrtum, in den wir alsdann fallen, ist, dass man sich selbst jene Versöhnung verschaffen will. Man unternimmt eine geistige Arbeit, um die Aufforderungen des göttlichen Gesetzes zu befriedigen, aber diese Arbeit der eigenen Kräfte kann nur irre führen. Man fühlt wohl, dass das Gesetz Gottes in die Gedanken und Gesinnungen des Herzens eindringt; dass mit ihnen die Erneuerung anfangen muss; man fühlt es und setzt sich ans Werk. Man will einen andern Geist haben, den Willen unterordnen, dem Herzen eine andere Richtung geben; aber man müht sich umsonst ab, man macht sich nur elender. Die Sünde nimmt Ursache am Gesetz und erwacht in allen Winkeln der Seele und hält sie gefangen. Und ist die Sünde einmal erwacht, so erwachen auch die Anklagen des Gewissens und vervielfältigen sich auf erschreckende Weise. Man arbeitet sich ab; man ermüdet sich, um sie zum Schweigen zu bringen; aber man vermehrt nur die Ohnmacht, in welcher man sich befindet, und die niederdrückende Herrschaft des Übels. Die Einen werden dadurch entmutigt, die Andern bitter, wieder Andere ziehen vor, zu ihrer alten Lebensweise zurückzukehren, aber sie können nicht mehr. Wenn das Gesetz Gottes dich ergriffen hat, lässt es dich nicht mehr frei; du entschlüpfst ihm, aber es folgt dir nach; du möchtest mit ihm brechen, aber es ist stärker als du. Es folgt dir in die Welt und in die Einsamkeit, in deine Tage und deine Nächte: Nähmest du Flügel der Morgenröte und bliebest am äußersten Ende des Meeres, selbst da wärest du gehalten, und dieselbe eiserne Hand wäre über dir. Da man auf diese Weise nicht entweichen kann, nimmt man zu einem andern Mittel seine Zuflucht. Man will tun, was man kann und spricht: Gott wird mir das Fehlende nachlassen. Aber so versteht es das Gesetz Gottes nicht. Hätte man es ganz gehalten, das Übertreten eines einzigen Gesetzes würde dich niederdrücken, wie wenn du das Ganze übertreten hättest. Dieselbe Strafe, derselbe Fluch trotz diesen neuen Anstrengungen und diesem Abkommen, das nicht angenommen wird. Was tun? Man hat nur noch Tränen und Qual. Das bringt man Gott dar; vielleicht wird es ihn besänftigen. Neue Täuschung; man kommt nicht zum Frieden; das Gewissen schweigt nicht, das Gesetz Gottes gibt nicht nach. Gott verlangt Gehorsam, und lässt uns noch die Wahl zwischen demselben und etwas Anderem; es ist unmöglich, Gottes Bedingungen zu ändern. Merkt noch einen Hauptpunkt. Was zu all dieser Anstrengung der menschlichen Kräfte treibt, ist nicht Liebe, sondern Furcht. Man wird Gott befriedigen, sein Gewissen beruhigen, damit Gott und das Gewissen uns in Ruhe lassen. Du würdest dich nicht in diese fruchtlosen Bemühungen einlassen, wenn du davon befreit werden und deinen Frieden anderswo finden könntest. Ach! auf diesem Wege hat weder Paulus, noch Luther, noch jeder andere erweckte Sünder diesen Frieden gefunden. Das Gesetz richtet Zorn an, und macht nur elende Menschen, welche im Leibe dieses Todes schmachten. Aber hier ist die große Botschaft, welche euch Gott verkündigt. Das dem Gesetz unmöglich war, das tat ich, und sandte meinen Sohn, welcher ist die Versöhnung für unsere Sünden; Er ist des Gesetzes Ende, wer an den glaubt, der ist gerecht.
3) Es gibt endlich einen dritten Abschnitt im Leben, wo das Bedürfnis einer Versöhnung mit Gott befriedigt ist. Nämlich, wenn der Vorhang von Golgatha weggenommen ist, und man in der Geschichte vollbracht sieht, was man vergeblich in sich sucht. Gott gibt uns eine Tatsache, eine vollendete Tatsache, die man nicht leugnen kann. Der ewige Vater gibt an unserer Statt seinen eigenen Sohn, und dieser Sohn hat gesagt: Siehe, ich komme, deinen Willen, mein Gott, tue ich gern, und dein Gesetz habe ich in meinem Herzen. Dieser ewige Sohn gibt sich als Lösegeld, da Niemand seinen Bruder erlösen konnte; ein einziges Opfer hat es getan. Dies sehen wir an dem Kreuze; unsere ganze Schuld ist bezahlt. Nicht mit vergänglichem Silber oder Gold, nicht wegen den Werfen der Gerechtigkeit, die wir getan haben, sondern aus Gnaden, durch sein Wohlgefallen hat uns Gott mit sich selbst versöhnt, und hat in uns das Wort der Versöhnung gegeben. Fühlet ihr die Festigkeit dieses neuen Friedens, der endlich der wahrhaftige ist? Gott selbst bewirkt ihn, gibt ihn, eignet ihn uns umsonst und für alle Ewigkeiten zu. Erlöst von unserem eitlen Wandel, vollendet auf immer, und verordnet zur Kindschaft gegen ihn selbst durch Jesum Christum, nach dem Wohlgefallen seines Willens, zu Lobe seiner herrlichen Gnade. Gott verlangt nicht mehr die Gerechtigkeit, welche handelt, sondern diejenige, welche glaubt: Dem aber, der nicht mit Werken umgeht, glaubt aber an den, der die Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit. Willst du die Wirkung eines solchen Heils kennen? Sich auf den andern Missetäter, für welchen sich in der letzten Stunde das Paradies öffnet. Was hatte er Gott darzubringen, dieser Mensch, der in den Augen der Welt ein Verworfener ist, und welcher selbst bekennt, dass ihm geworden, was er verdient? Was konnte er gut machen, wenn er, an dieses Kreuz geheftet, nur noch einen Augenblick zu leben hatte und sein ganzes Leben gegen ihn zeugt? Dennoch findet dieser Mensch eine Erlösung bereit und eine Gerechtigkeit, reiner als die der Engel; er hat gelebt wie ein Missetäter, und Gott sieht ihn an im letzten Augenblick als einen Heiligen, weil Er ihn in Jesu Christo ansieht; darum, dass dieser Räuber, zur Seiten des großen Opfers, glauben konnte: Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt. So groß ist der Preis dieses auf Golgatha vergossenen Blutes. So ist nun nichts Verdammliches an denen so in Christo Jesu sind; in dem Geliebten sind sie angenehm gemacht, an welchem wir haben die Erlösung durch sein Blut, nämlich die Vergebung der Sünden.
Die Seele des Messias empfängt die Erstlinge dieser ewigen Erlösung. Erhöht von der Erde an das verfluchte Holz, zieht Jesus diesen verfluchten Menschen zu sich und nimmt dessen ganzen Fluch auf sich, Was in diesem verurteilten Missetäter vorgeht, spricht sich ganz in dem Schrei aus: Herr, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst. Und was in der Erlösung durch Jesum liegt, bekundet die Antwort: Wahrlich, ich sage dir, heute noch wirst du mit mir im Paradiese sein.
Willst du nun bis zum letzten Augenblick warten, um dieselbe Erfahrung zu machen? Ich spreche zu dem, dessen Gewissen schläft und immer geschlafen hat. Oder glaubst du, dass Gott, welcher seines eigenen Sohnes nicht geschont hat, dich verschonen wird, dich, der du ein Sünder bist? Dieser auf Golgatha hingeschlachtete Körper sind deine blutig roten Sünden. Stelle dich unter dasselbe Richterschwert, lass dieselben Blitze auf dich fallen, so werden deine Sünden weiß werden wie Wolle; das Blut des Gottessohnes macht sie rein. Und du, der du den Frieden suchst, ihn aber in dir selbst suchst, du wirst ihn da nicht finden, er ist auf der Schädelstätte. Regt sich etwas in dir? Leidest du endlich unter deiner gefallenen Natur? Sträube dich nicht länger, du gehörst zu jenen, welche Christus ruft. Was du um jeden Preis suchst, gibt dir Jesus; gehe aus dir selbst heraus und vereinige dich mit ihm durch den Glauben. Wer glaubt, wird nicht verdammt; wer nicht glaubt, der ist schon verdammt.
Aber vielleicht merkt Einer unter euch nicht darauf, und geht von hier weg, wie er hergekommen ist. Die Sonne wird untergehen und trauern über diesen Menschen. Er ist einer von denjenigen, welche dem Tode entgegen gehen, wie der Ochse der Schlachtbank. Unglücklicher! Noch ein Wort; wenn es nicht für jetzt ist, so ist's für deine letzte Stunde. Ich habe dir zwei Sterbende gezeigt, von denen heute der eine in der Tiefe, der andere in der Herrlichkeit ist. Wo wird dein Platz sein? Hast du dich gefragt? Willst du dich verderben? Du kannst es; oder willst du dich retten? Du kannst es auch? Tue wenigstens an dem heutigen Gnadentage einen Blick in dich selbst. Du bist nicht versöhnt mit Gott, und du brauchst doch diese Versöhnung nötiger als das Brot, das du isst, als die Luft, die du atmest. Noch eine kleine Zeit, und du wirst mit dem Tode ringen. Vielleicht bist du dann allein, allein mit deinen Ängsten, allein mit deinem verlorenen Leben. Merke auf, ich sage dir ein Wort, das dich vom Abgrund retten kann. Ich senke es in dein Herz und möchte es mit meinen Tränen benetzen. Bewahre es. Es heißt: Und soll geschehen, wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll errettet werden. Jeder! Sei er ein Missetäter, sei's zur letzten Stunde, Jesus kann immer selig machen, die durch ihn zu Gott kommen. Möge dieses Wort deine Seele bewegen, wenn der Tod dein Innerstes berührt. Während deines Lebens hast du nichts von Jesu gewollt, willst du nicht im Tode in seine Arme fallen? Möge Er sie dir öffnen, diese gemarterten Arme; möchte dein Herz brechen an seinem durchbohrten Herzen, und du mit dem bußfertigen Missetäter ausrufen: Herr, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst; auf dass du die Antwort bekommst, die an ihn gerichtet war: Wahrlich, ich sage dir, heute noch wirst du mit mir im Paradiese sein.