Lavater, Johann Caspar - Predigten über das Buch Jona - 4. Predigt

Lavater, Johann Caspar - Predigten über das Buch Jona - 4. Predigt

Die Schiffgefährten Jonas.

Ueber Das I. Capitel des Buches Jonas.

Text. Jonas, i.

Meine andächtigen Zuhörer!

Wir haben nach der Veranlassung unsers Textcapitels, mit E. A. Erstlich von der göttlichen Fürsehung, und ihrer allwaltenden Wirksamkeit geredet; - Wir haben das Fehlerhafte und das Gute, in dem Character und dem Betragen des Propheten Jonas, ins Licht zu setzen gesucht. Lasset uns nun uns vornehmlich mit den Schiffsgenossen Jonas beschäftigen. Ihr Character und ihr Betragen ist in mehr als einer Absicht würdig genug, unsere Aufmerksamkeit zu verdienen. -

I. Sie schreyen in der Lebensgefahr ein jeder zu seinem Gott.
II. Sie suchen eine mächtigere und bessere Gottheit, da die von ihnen angerufene eingebildete Gottheiten ihnen nicht helfen.\
III. Sie suchen den Grund ihres Unglückes in einem außerordentlichen Verbrechen, dessen sich etwa einer, oder einige von ihnen, schuldig gemacht haben mögten.
IV. Sie untersuchen das Verbrechen des israelitischen Propheten, und machen ihm darüber ernstliche Vorwürfe. -
V. Sie beratschlagen sich freundschaftlich mit ihm selber, was nun mit ihm anzufangen sey: Sie vollführen seinen Rathschlag wider sich selbst nicht so gleich; Sie wollen seiner schonen; Sie versuchen es, ob fern und ihr Leben nicht etwa noch zugleich könnte erhalten werden; Sie wenden sich, da alle ihre Arbeit wieder ans Land zukommen, umsonst ist - an den Gott, den ihnen Jonas verkündigt hatte; Sie beten ihn an, ehe sie ihn, selbst auf sein Bitten hin, ins Meer hinauswerfen.
VI. Sie werden endlich von der tiefsten Ehrfurcht gegen die neue Gottheit eingenommen, schlachten ihr Opfer, und ergeben sich ihr durch eine feyerliche Huldigung.

Alles Züge, die, aller etwa mit unterlaufenen Schwachheit, ungeachtet, mehr oder minder, gut und löblich zu seyn scheinen.

Lasset uns einen nach dem andern etwas näher, jedoch mit aller möglichsten Kürze betrachten.

Gott lasse auch diese Betrachtungen für uns alle belehrend, nützlich und seegenreich seyn, und zur Ehre Jesu Christi, oder welches einerlei ist, zur Beförderung der Christlichen Tugend und Seeligkeit gereichen. Amen.

I.

Das Erste, was sich unserer Betrachtung darstellt, ist dieß: Die Schiffgenossen Jonas schreyen in ihrer Lebensgefahr, jeder zu seiner Schutzgottheit. So abergläubig uns dieß vorkommen mag, und so thörigt dieß immer an sich selbst war, - zu Gottheiten, die nirgend als in der Einbildung der Menschen vorhanden sind, seine Zuflucht zu nehmen, - so natürlich und vernünftig war doch dieß Betragen aus Seite derer, denen keine bessere, leine wahre Gottheit bekannt war. Gottheiten wollte wenigstens jeder verehren; So sehr sie sich in ihrer Wahl und in ihren Begriffen irrten; - Sie erkannten doch alle noch ein höheres Wesen über sich, von dem sie selbst, von dem die Veränderungen der Natur, von dem alle Elemente, von dem alle ihre Schicksale abhiengen. Dieser Gedanke, diese Erhebung des Herzens zu einem unsichtbaren hohem Wesen, so falsch ihre Begriffe davon auch immer seyn mochten, - war immer an sich gut und vernünftig; - Und, man kann es sicherlich behaupten, daß so lang ein Mensch noch an eine solche höhere, verständige und wohlthätige Macht glaubt, er noch Religion hat, und man es, so viel Irrthum und Aberglauben auch immer noch damit verbunden seyn mag, schlechterdings noch nicht mit ihm verloren geben muß. Ein solcher ist immer noch eher zurecht zuweisen, wird immer noch eher geneigt seyn, seine Begriffe von der Gottheit zu verbessern, und rechtschaffen zu handeln, -. als der Thor, der einmal so tief, so schrecklich tief von der erhabenen Würde der menschlichen Natur herabgesunken ist, daß er in seinem Herzen sagen kann: Es ist kein Gott. Lasset es uns also immer noch als etwas gutes, immer noch als einen Funken, einen Rest der menschlichen Vernunft, bey den sonst so verschiedenen und abergläubischen Schiffsgefährten Jonas ansehen, daß sie noch, jeder eine Gottheit, ein höheres, übermenschliches, unsichtbares Wesen, einen Herrn der Natur und der menschlichen Schicksale erkannten, und sich in der Noth mit Gebet zu ihm wandten.

Noth und Gefahr war es also, wodurch sie zum Gebete, zur Anrufung ihrer Gottheiten getrieben wurden; – Der gewöhnliche Weg, wie Gott die Menschen zu sich locket, - der Weg, auf dem auch sie zur Erkenntniß und Anbethung des einigen wahren Gottes gelangtem Wie hart schien ihr Schicksal! Wie ungerecht dürfte es anfangs scheinen, daß Gott Unschuldige um eines Schuldigen willen, in Noth und äusserste Lebensgefahr kommen läßt! - Aber, wie gnädig handelte hiebey die wahre Gottheit gegen sie! - Diese Gefahr war die Veranlassung, war der Grund ihrer bessern Erkenntniß Gottes; - Warte v mein Zuhörer! das Ende und den Ausgang der Wege Gottes geduldig ab! Leidest du, leidest du unschuldig; - Urtheile nicht hart über deinen Gott; Warte und harre auf den Ausgang; Bist du um deinetwillen, oder um anderer willen in Gefahr; - Schreye zu deinem Gott! Du schreyest zu einer wahren, nicht zu einer erdichteten, nicht zu einer tobten, sondern zu einer lebendigen Gottheit; - Zu einer Gottheit, die höret und erhöret, helfen will, helfen kann, und wirklich hilft. Wenn Noth und Gefahr, wenn leibliches oder geistliches Elend dich nicht zu Gott treiben, was wird dich zu ihm treiben? Dich, und dein Herz, deine Seeligkeit will Gott, wenn er Noth und Leiden über dich häuft; Glaub es, und zu deinem Heile wirst du es erfahren: Wen der Herr lieb hat, den züchtigt er; Er geisselt aber einen jeden Sohn, den er aufnimmt. Jeder der Schiffgefährten des Propheten schrie in der Lebensgefahr zu seinem Gott. - Wenn Roth, wenn Gefahr und Angst dich überfällt, so verzage, verzweifle nicht, laufe nicht stürmisch und ungestüm dahin oder dorthin; - Schreye zu deinem Gott !- Ruf ihn an zur Zeit der Noth, so wider dich erretten! Schrey zu ihm: Ich bin elend und arm, aber du, o Herr wirst für mich sorgen; Du bist mein Helfer, und mein Erretter, o mein Gott! Saume dich nicht! Verlaß mich nicht, o Herr mein Gott! Sey nicht fern von mir! Ach Herr! Strafe mich nicht in deinem Zorn, und züchtige mich nicht in deinem Grimm! Ach Herr! Da? warte ich? Alle meine Hoffnung stehet zu dir! Errette mich von aller meiner Sünde! Laß mich den Narren nicht ein Gespött werden! Nimm deine Schläge von mir, denn ich vergehe von der Strafe deiner Hand! Herr, erhöre mein Gebet! vernimm mein Geschrey, und schweige nicht zu meinen Thränen! Laß ab von mir, daß ich mich erfrische, ehe ich hinfahre, und nicht mehr sey! Aus dem XXXIX. und XI. Psalm.

II.

Das Zweyte, Meine Theuren was mir an dem Betragen der Schiffleute, wenigstens des Schiffherrn gefällt, ist, daß er eine machtigere und bessere Gottheit sucht, da diejenigen Gottheiten, die von den Schiffgefährten Jonas angerufen worden, nicht helfen. Der Schiffherr kann es nicht ertragen, daß Jonas bey ihrer grossen Noth so schläfrig, so sorgenlos ist, und sich nicht zu seinem Schutzgott mit Gebet wendet, warum schläfst du so hart? ruft er ihm zu: Steh auf! Rufe deinen Gott an! vielleicht mögte sich derselbe selbe Gott freundlich zu uns wenden. Er ist also nicht eigensinnig einer Gottheit Sklave, die sich nicht als Gottheit beweisen will, nicht antworten, nicht helfen will. - Die Gottheit soll ihm gelten, die antwortet und hilft; Eine solche sucht er; Darum setzt er die wesentlichste Eigenschaft, den vornehmsten Character einer Gottheit, die der Verehrung und Anbethung würdig seyn soll; - Daß sie sich zu denen, die in der Noth und in Gefahr sind, freundlich wendet, und macht, daß sie nicht verdürben. Dieß Betragen, diese Aufforderung des Schiffherrn ist ohne Zweifel sehr vernünftig, so vernünftig, daß wir mit ihm gern jede Gottheit, die man uns empfehlen mögte, auf diese Weife prüfen sollten. Wendet sie sich in der Noth, wenn wir sie anrufen, freundlich zu uns: Will und kann sie machen, daß wir nicht verdürben; Kann das Gold und Silber, z. Ex. das wir gleichsam wie eine Gottheit verehren; können Ehren und Würden, die wir so oft mit mehr als abgöttischer Sklaverey suchen; kann unser Gaumen und unser Bauch, die wir so oft gleichsam zu unserem Gott machen; können Menschen, und wenn es auch die weisesten, wenn es auch Fürsten und Könige wären, die wir so manchmal über Gott erheben; können die uns wirklich helfen? Werden die sich zur Zeit der Noth und Gefahr freundlich zu uns wenden? Werden die uns vom Verderben erretten?

Wohlan, o mein Zuhörer! Wenn das die Götter sind, die dir helfen können; Wenn du dich in Noth und Gefahr sicherlich auf sie verlassen kannst; Wenn sie dir mehr Rath, Trost, Hülfe, Beruhigung verschaffen, als der Glauben an den unsichtbaren, allgegenwärtigen Gott und Schöpfer aller Dinge; - so ist es vernünftig und weise, daß du keinen andern und bessern Gott suchest; so nimm ohne Bedenken deine Zuflucht zu Gold, oder zu Ehren, - zur Wollust, oder zu sterblichen Menschen. Einen Gott mußt du haben: Einen Gott, .der sich in Noth und Gefahr freundlich zu dir wendet, und macht, daß du nicht verdirbest; Gehe nur zu dem der dir hilfet; Suche nur den, bethe nur den an, huldige nur dem, bey dem du das am leichtesten und besten findest, was du zu deiner Glückseligkeit bedarfst. - Aber, wenn dir denn auch alle Gottheiten dieser Welt, denen so viele Millionen Menschen ihr Herz und ihr Leben willig aufopfern, für die ihnen keine Mühe zu mühsam, kein Schweiß zu sauer, kein Opfer zu groß ist, nichts helfen; Wenn sie zur Zeit der Noth, der Angst und des Jammers dich verlassen; Wenn sie sich alsdenn am wenigsten freundlich zu dir wenden, wenn du ihrer am meisten bedürftest; – So laß' ich dich selbst urtheilen, was die Weisheit von dir fordere? Ob es dann nicht äusserst klug von dir gehandelt wäre, wenn du eine lebendige Gottheit suchen würdest? Ob es unvernünftig wäre, wenn man dir den Rath gäbe: Lieber, rufe doch einmal deinen unsichtbaren Schöpfer an! - Vielleicht wird sich derselbe Gott freundlich zu dir wenden, und du wirst nicht verdarben.

Eine Gottheit die nicht hilft, ist keine Gottheit; Eine Gottheit, die sich zur Zeit der Noth und Gefahr nicht freundlich zu denen wendet, die sich glaubensvoll zu ihr wenden, verdienet keine Anbethung, keine Verehrung, kein Zutrauen. - Von je welten her hat sich der Gott Israels, der wahre, der lebendige Gott, der Gott des Himmels, der das Meer und das Trockene gemachet hat, dadurch vor allen erdichteten Gottheiten, von allem, worauf die Menschen jemals ihr Vertrauen und ihre Hoffnung gesetzet haben, augenscheinlich unterschieden und ausgezeichnet, daß er denen antwortete, die seinen Namen anrufen; Daß er half, wo niemand mehr helfen konnte, wo alle Hülfe vergeblich und unmöglich schien; Daß er denen, die ihn suchten, ein Belohner war. Nein! Keine einzige Seele von dem Anfang der Welt her bis auf diesen Augenblick, und bis ans Ende der Welt, wird auftreten und sagen können: Ich habe zum Herrn gerufen, und er hat mir nicht, hat mir auf keinerley Weise geantwortet: Ich habe stark angehalten, und er hat mich nicht errettet, mich nicht getröstet, mir nicht einmal Muth eingeflößt. Keine wird sagen können: Ich habe mein Vertrauen auf ihn gesetzt, und er hat mir nicht geholfen; Ich habe auf seine Hülfe geharret, und bin zu Schanden worden.

Wenn eine solche Seele wäre, die das im Ernst, und bey gesunder Vernunft nach der Wahrheit sagen könnte; Kein Bedenken, Meine Theuren, würde ich mir machen, hier öffentlich von der Kanzel ihr zuzurufen: Such einen andern Gott! Ruf einen Gott der Welt an! Setze dein Vertrauen auf etwas sichtbares, das, dir mehr helfen, dich besser trösten kann! - Suche irgend etwas, mache irgend etwas zu deinem Gott, das sich in Noth und Gefahr freundlich zu dir wendet, daß du nicht verdürbest.

III.

Die Schiffgefährten Jonas suchen den Grund von der außerordentlichen Gefahr, in der sie sich befinden, in einem außerordentlichen Verbrechen, dessen sich etwa einer, oder einige unter ihnen schuldig gemacht haben mögten. Lasset uns das Loos werfen, sprachen sie: auf daß wir erfahren, um welches willen uns dieses Unglück begegne.

Es kann seyn, daß sich hiebey viel Aberglauben eingemischt haben mag; Es ist, wenn ihr wollt, wahrscheinlich, daß sehr unrichtige Begriffe von der göttlichen Gerechtigkeit hiebey können zum Grund gelegt worden seyn, als z. Ex. daß die göttliche Gerechtigkeit auf der Stelle strafe; Daß sie Menschenopfer verlange, u.s.w. Dem sey aber wie man immer will: - Die Leute hatten ein Gewissen, und erkennten, daß ein Unterscheid sey zwischen Tugend und Laster; - Daß es Gottheiten, oder eine Gottheit geben müsse, die sich mit dem Laster nicht vertrage, und durch die außerordentliche Verbrechen außerordentlich gestraft werden müssen. Sie wollten diese, gegen Tugend und Laster nicht gleichgültige Gottheit befriedigen; Sie wollten auf die beste Weise, wie es ihnen möglich war, den Schuldigen ausfindig machen; Sie unterwarfen sich alle ohne Ausnahm dem Loos; Sie glaubten also eine alles regierende Fürsehung; Sie mußten alle erwarten, daß das Loos auch sie treffen könnte. - Alles zusammen genommen, - ist offenbar, daß sie religiöse Leute waren, in deren Herzen noch Scheue und Ehrfurcht vor einem höhern Wesen übrig war.

Es muß, Meine Theuren entsetzlich weit mit einem Menschen gekommen seyn, den Noth und Gefahr nicht erwecken, an sich selbst, an sein Herz, an seinen Wandel zu denken; Die Vernunft muß sich in einem schrecklichen Verfall befinden; Das Gewissen muß in einer tödtlichen Schlafsucht versunken seyn, wenn wir bey einer grossen Noth, einer außerordentlichen Gefahr unserer Personen, unsers Hauses, unsers Vaterlandes, nicht zu religiösen Betrachtungen veranlaßt, nicht auf Gottes Fürsehung aufmerksam werden, nicht auf die wichtige Frage verfallen: was mag wohl die Ursache davon seyn? Wer ist wohl Schuld daran? Was für Verbrechen mögen wohl auf meiner Seele, auf meinem Hause, meinem Vaterlande liegen? Was mag wohl etwa in meinem Herzen, meinem Character und Betragen seyn, wodurch die göttliche Fürsehung gleichsam genöthiget worden, mich auf eine empfindliche und strengscheinende Weise heimzusuchen? Dergleichen Fragen, dergleichen Einkehrungen in sich selbst, dergleichen Nachforschungen in seinem eignen Herzen, in seinem Hause, in seinem Vaterland, sollte der Christ, der Hausvater, der Lehrer, der Regent anstellen, - wenn Noth, und Gefahr und Elend seine Person, sein Haus, das Vaterland drückt; Nicht ruhen sollte man, bis man auf die Spur kommt; Bis das himmelschreyende Laster aufgefunden ist, welches die Gerechtigkeit Gottes ausgerottet haben will; - Treffe es dann, wen es treffen will, Arme oder Reiche, Vornehme oder Gemeine, Weltliche oder Geistliche, Unterthanen oder Regenten.

Und - wie, Meine Theuren wie meynet ihr, daß uns zu Muth seyn würde, daß wir uns dazu anschicken würden, wenn unter der Aufsicht eines Mannes ,wie Moses oder Josua, oder Samuel gewesen, das Loos über uns geworfen werden sollte? Wenn es hiesse: Wer ist, oder wer sind wohl die grossen, die schrecklichen Verbrecher, und welche die Verbrechen unter uns, um deren willen so viel Unglück über uns kommt; der Seegen Gottes sich uns oft so augenscheinlich entziehet; Das Wort Gottes so wenig Kraft und Nachdruck hat? - Wen träfe es, Meine Theuren welche von uns würden von Gott dem allwissenden ausgezeichnet? Denket doch nicht allzuschnell an andere, denke jeder zuerst an sich selber; Bin ich es? Bin ich der Sünder, oder mit einer von den Sündern, die die Gerechtigkeit Gottes reißen, die Unglück über Seele und Leib, Haus und Hausgenossen, Vaterland und Kirche bringen? Ist es nicht vielleicht meine Gottesvergessenheit, mein Stolz, mein Geitz, meine Leichtfertigkeit und Unzucht? Sind es nicht vielleicht meine betrügerische Kunstgriffe, meine Fertigkeit zu verläumden, meine Ungerechtigkeit? Die Nachlässigkeit und Untreue in meinem Berufe? Meine Treulosigkeit an meinen Freunden? Meine schlechte Hausordnung und Kindererziehung? Meine Strenge, und mein rohes, liebloses und wildes Betragen gegen unschuldige oder fehlerhafte Dienstboten? Meine Hartherzigkeit gegen Elende? Meine Grausamkeit gegen Arme? Meine Rachgier? Mein unerbittliche Unversöhnlichkeit? - Ist es nicht vielleicht meine Nichtachtung und Verachtung alles dessen was göttlich und heilig ist? Mein hartnäckiger Unglaube? Mein Eckel an allem was Tugend und Ehrbarkeit heißt? - Welche Laster und Verbrechen sind es, die gleichsam zu Gott wider mich um Rache schreyen? Die mir und den Meinigen, die vielleicht meinem Vaterlande, dieß oder jenes Unglück bereits zugezogen haben, oder künftig, vielleicht bald, zuziehen dürften? Dergleichen Fragen und weise Nachforschungen in unserm Herzen und Betragen sollten wir, den ungleich weniger erleuchteten Schiffgefährten, Jonas ablernen; Zu solchen Erkundigungen und Prüfungen, die uns und unserm Vaterlande, auf welches sich von einem Tage zum andern so viele neue unerhörte Verbrechen häufen, - so vorteilhaft wären, sollten uns die Worte derselben wenigstens veranlassen: Lasset uns das Loos werfen, auf daß wir erfahren, um welches willen uns dieses Unglück begegne!

IV.

Die Schiffgefährten des Propheten Jonas untersuchen sein Verbrechen, und nachdem sie sein Verbrechen von ihm vernommen hatten, machen sie ihm ernstliche Vorwürfe darüber: warum hast du das gethan, und bist deinem Gott ungehorsam gewesen, und wolltest vor seinem Angesicht stehen? Ein guter Mensch erschrickt vor der Sünde des andern; Es geht ihm zu Herzen, wenn er siehet, daß andere Menschen Gott nicht gehorchen, und ihm entfliehen wollen; Er kann nicht gleichgültig dabey bleiben; Er kann es nicht ungeahndet hingehen lassen; Am allerwenigsten, wenn er einen besondern Beruf, und eine eigentliche Pflicht dazu hat.

Warum hast du doch das gethan, wird er zu seinem Nachbar, seinem Freund, seinem Bruder, seiner Schwester, seinem Kind, seinem Lehrling, seinem Zuhörer sagen, von dem er eine Sünde weiß? Ach, warum thust du doch das? wird er mit brüderlicher Sanftmuth und weisem Ernste zu ihm sagen, wenn er weiß, daß er diesem oder jenem Seelenverderblichen Laster ergeben ist; Warum willst du doch so thöricht handeln? Warum dein Gewissen so vorsetzlich betäuben? Warum dir so viel gerechte Schande vor den Menschen, so viele Thränen der bittersten Schaam und Reue; Warum so viel Jammer auf die Stunde des Todes, so viel Elend auf den Tag des Gerichtes zuziehen? Meynest du dann, daß es gleichviel sey, wie du lebest? Daß Tugend und Laster gleichgültige Dinge seyen? Daß beyderley Folgen haben? Daß es für deine Gesundheit, deine Ruhe, deine Familie, dein Gewissen, gleichviel sey, ob du mäßig oder unmäßig, gerecht oder ungerecht, barmherzig oder lieblos seyest? Meynest du dann, du könnest ohne Gott wie mit ihm und in ihm - gleich seelig seyn? - Meynest du, er sehe dich nicht, weil du ihn nicht stehest? Er sey nicht heilig, weil du es nicht bist? Er sey nicht das allerliebenswürdigste Wesen, weil du noch so vieles, das unendlich weniger liebenswürdig ist als er, mehr liebest als ihn? - Ach! Warum hast du doch das gethan? Warum thust du es noch? Unmöglich kann es dir hiebey wohl gehen; Am Ende muß es wenigstens gewiß äusserst schlimm mit deiner Seele stehen. Lieber, laß doch auch einmal einer vernünftigen Ueberlegung bey dir selber Raum! Steh auch einmal ein wenig mit deinem Nachdenken bey dir selber still! Laß doch nicht immerfort tagen und nachten! Gieb dir, gieb deiner Vernunft und deinem Gewissen auch einmal Rechenschaft: Warum thust du dieß oder jenes? Warum hast du es gethan? Kannst du auch einen vernünftigen, gültigen, vor Gott gültigen Grund anführen? .-

Dergleichen Fragen sollten wir, mit den Schiffgefährten Jonas, oft einander, und bey allem, was wir thun und lassen, uns selber vorlegen; Wir sollten mit uns und unsern Brüdern, wenn uns nämlich an unserm und ihrem Heil etwas gelegen seyn soll, nicht so schonlich, so furchtsam, so schüchtern umgehen; Die uns so gewöhnliche Gleichgültigkeit bey eigenen und fremden Lastern, sollte uns doch etwas verdächtig vorkommen; Es sollte uns nicht so gar wohl dabey seyn, wir sollten einander mehr, offenherziger, vertraulicher, mit mehr brüderlicher Theilnehmung, als es größtentheils zu geschehen pflegt, warnen, erinnern, bestrafen, prüfen, zurecht weisen, belehren, demüthigen, dadurch würden wir uns und andern viele tausend Sünden ersparen, und gewiß manche Seele von dem Verderben retten können: Darum, Meine Geliebten Lasset uns einander selbst alle Tage ermahnen, so lang es heut heißt, daß nicht jemand durch den Betrug der Sünde verstocket werde; - Lasset uns einander ermahnen, und das Wort der Ermahnung erdulden; - Lasset uns der apostolischen Ermahnung eingedenk seyn: Ihr Brüder., so jemand unter euch von der Wahrheit irren würde, und es bekehret jemand denselben, der wisse, daß wer einen Sünder von dem Irrthum seines Weges bekehret, der wird einer Seele aus dem Tod helfen, und wird die Menge der Sünden bedecken, wird machen, daß der, den er bekehret, von Gott eben so angesehen wird, wie Wenn er niemals gesündigt hätte. Jac. V. 19,20.

V.

Wir haben, Meine Theuren noch mehr schöne Züge in dem Character und dem Betragen der Schiffgenossen Jonas zu betrachten.

Sie berathschlagen sich freundschaftlich mit ihm selber, was nun mit ihm anzufangen sey: was sollen wir dir thun, daß uns das Meer stille werde? Und da er ihnen zur Antwort giebt: Nehmet mich, und werfet mich in das Meer, so wird euch das Meer stille werden, denn ich weiß, daß dieß grosse ungestüme Wetter von meinetwegen über euch gekommen ist, - fuhren sie, so groß die Gefahr war, nicht sogleich zu, sie waren über diesen Vorschlag bestürzt, sie hatten zu viel Achtung und Liebe für einen so redlichen Mann, der ihnen eine neue höhere Gottheit verkündigt hatte, und sich gleichsam zum Opfer für sie hingeben wollte; - Sie fiengen an zu rudern, ob sie etwa sonst wieder ans Land kommen mögten. Sie wollen seiner schonen, sie versuchen ihr möglichstes, ob nicht etwa noch sein Leben mit dem ihrigen zugleich könnte erhalten werden. - Noch mehr: Da alle ihre Versuche vergeblich sind, da sie sich wegen der immer überhand nehmenden Ungestüme, und weil sonst nach dem Urtheil des von Gott erleuchteten Propheten, der Untergang der ganzen zahlreichen Schiffgesellschaft unausbleiblich war, genöthigt sahen, zu dem äussersten zuschreiten, und das eigne Begehren des Jonas zu erfüllen, rufen sie den Herrn, den Gott an, den ihnen Jonas verkündigt hatte: Ach Herr! Laß uns doch, weil wir das Leben dieses Mannes retten wollten, laß uns doch um des Lebens dieses Mannes willen nicht verdarben, und rechne uns nicht zu unschuldiges Blut! Denn du bist der Herr, und thust nach deinem Gefallen. Es ist nicht Bosheit, du weissest es, 0 allmächtiger Beherrscher aller Dinge! Es ist nicht Bosheit, nicht Grausamkeit, nicht Mordlust, wir wollen keinen Unschuldigen umbringen; Du wirst uns nicht als Verbrecher und Mörder ansehen, wenn wir seinem Willen willfahren; - Wie ungern entschliessen sie sich also, den Jonas zu tödten?

Beschämen diese guten Leute nicht manche unter uns, die oft eine niedrige Schadenfreude in ihrem Herzen hegen; Die sogleich zufahren, wenn es um die Demüthigung, Kränkung, Bestrafung eines fehlbaren Menschen zu thun ist; Die immer aufs allerstrengste und härteste urtheilen; Die immer den strengsten Weg für den kürzesten, sichersten und besten halten; - Die nicht erst auch gelindere Mittel versuchen, sondern sogleich vom herauswerfen, nichtschonen, scharf ansehen, den Meister zeigen, reden, und selbst Bitten, und sanfte Vorschläge zu gelindern Maßregeln, mit Fehlbaren umzugehen, nicht anhören wollen? Jonas bittet, man soll ihn ins Meer hinaus werfen, damit sie erhalten werden, und die Schiffleute thun es nicht sogleich, ungeachtet sie sich dadurch noch eine Zeit lang der größten Gefahr aussetzen: - Wie weit edler handeln sie als diejenigen, die selbst auf das flehentliche Verlangen von Fehlbaren, - oder vielleicht gar bey den Thränen unschuldiger, unerweichlich und unerbittlich sind, und von keiner Gelindigkeit, keinem schonen und nachlassen hören und wissen wollen, wenn sie gleich dabey weder in Absicht auf ihren Leib, noch in Absicht auf ihre Güter oder ihre Ehre, etwas zu befahren hätten!

Es versteht sich doch wohl von selbsten, Meine Theuren daß ich hiemit ja nicht jener strafbaren Gelindigkeit, jener unverantwortlichen Güte das Wort rede, wodurch sich ein Richter in den Augen der unpartheyischen Gerechtigkeit, und vor Gott, so verächtlich macht, wenn er, trutz seines Gewissens, trutz seiner Pflicht, seines Eides, und aller Religion, öffentliche Laster und Verbrechen ,- welche die menschliche Gesellschaft zerrütten, welche unheilbare Uebel und Unordnungen in einen Staat einführen, und das Wohl so mancher Familien untergraben, - unterdrückt, vertuschet, und von der öffentlichen Strafe zu entfernen sucht. Wenn er nichtsbedeutende, arme, verächtliche, oder wenigstens verachtete Personen, nach aller Strenge des Gesetzes behandelt, und hingegen nur dann gelind und nachsichtsvoll ist; Nur dann nicht genau und scharf untersucht; Nur dann den Unwissenden und Gleichgültigen macht, wenn es um die Ausrottung, oder um die Entdeckung der Laster von Angesehenen und Vornehmen zu thun wäre. Nein! das wäre eine Gelindigkeit, die dem allgemeinen Besten äusserst nachtheilig werden könnte; Das wäre eine sehr niedrige, unedle, grausame Barmherzigkeit; Das hiesse Sünden ins Vaterland pflanzen, und die Mark und Bein durchfressenden Unordnungen gleichsam berechtigen, billigen und privilegieren; - Nein, eine so verderbliche Gelindigkeit will ich nicht predigen, Meine Theuren und mich dadurch fremder Sünden theilhaftig machen. Freylich mit lauter Stimme und deutlichen Worten will ich es sagen; Freylich soll auch der Richter immer ohne Zorn, ohne Leidenschaft handeln; - Er soll nie blutdürstig seyn; Nie ein Vergnügen daran finden, wenn er strafen muß; Nie mit geheimem Wohlgefallen einen Menschen unter der Ruthe erblicken; Nie, um sich Mühe und weises Nachdenken zu ersparen, sogleich auf harte Questionen und Torturen dringen, - und Menschen, von Fleisch und Gebein, wie er Fleisch und Gebein hat, - O Grausamkeit, vor deren mein ganzes Herz erzittert! - durch die Schrecken der Gefängnisse und Martern, die ein unmenschliches Herz in einer verfluchten Stunde erfunden haben mag, in Verwirrung setzen, betäuben, und der Verzweiflung nahe bringen; Menschen, sag' ich, Menschen, - die Menschen bleiben wenn sie sich schon in Obrigkeitlichen Banden befinden. Ja, davor erzittert mein ganzes Herz! - Ach! Gott! Unschuldige - oder halb unschuldige, oder solche wenigstens, die in demjenigen Falle, um den es jedesmal eigentlich zu thun ist, unschuldig seyn dürften, wenigstens noch nicht als schuldig erwiesen sind, - sollte der Richter immer mit der äussersten Gelindigkeit und Schonung behandeln, sollte jedes schärfere Betragen gegen sie, sich in keinen als den allerdringendsten Fällen, wo so zu sagen die Ruhe und der Wohlstand des ganzen Vaterlandes davon abhängen könnte, erlauben; - Und auch dann, wenn es je noch möglich wäre, daß sich die frömmste und liebreichste Vorsichtigkeit sollte geirret haben: Dann, wenn dieses noch möglich wäre, daß die Unschuld, oder Halbunschuld, in den traurigen Fall einer schändlichen und peinlichen Tortur kommen könnte dann auf die öffentlichsten und ehrenvollsten Vergütungen und Schadloshaltungen, auch alsdann bedacht seyn, wenn es auch die allergemeinste und verächtlichste Person getroffen haben sollte; - Das alles bedarf für ein menschliches gesundes Herz keines Beweises; - Aber dann sollte es auch auf der andern Seite keines Beweises bedürfen, daß offenbare Laster, oder Laster, die leicht geoffenbaret werden könnten ,- gar und ganz nicht sollten mit blinzelndem Auge, und mit leichtsinnigem Lächeln angesehen, und aus Menschenfurcht, oder andern vor Gott nicht verantwortlichen Absichten, vertuschet und unterdrückt werden; O - wie gut wäre es auch in dieser Absicht, um diesen beyden Abwegen zu entgehen, sich mit Gebet zu Gott zu wenden, um sowohl jede Regung der ungestümen Strafsucht und ungeduldigen Hitze zu dämpfen, als auch jede Blödsinnigkeit der schaalen und einem Richter so unanständigen Menschenfurcht auszuweichen! O daß wir uns doch gewöhnten, in allen Dingen, insonderheit wo es die Wohlfahrt oder Unglück eines Nebenmenschen, oder gar einer ganzen Gesellschaft betrifft, mit Gott zu Rath und zu Werk zugehen! Daß wir bey allen solchen Vorfällen, bey allen unsern Unternehmungen und Verrichtungen, Gott um Weisheit, Erleuchtung, Sanftmut!), Gelassenheit, und weisen redlichen Ernst, gerecht zu handeln, erflehen würden! Es mögte dann auch gehen wie es wollte, und wenn dann auch wirklich nach dem äussern Anschein, noch Versehen mit unterlaufen und unsere Absichten mißlingen sollten, so könnten wir dann immer ruhig seyn, und würden uns gewiß manchen kränkenden, und tief regenden Vorwurf ersparen.

VI.

Endlich, Meine Theuren haben wir noch den letzten merkwürdigen Zug in dem Betragen der Schiffgesellschaft des Propheten zu beherzigen. - Sie werden endlich von der tiefsten Ehrfurcht gegen die neue Gottheit eingenommen, sie schlachten ihr Opfer, und bringen ihr feyerliche Huldigungen dar.

Sobald Jonas ins Wasser geworfen war, legte sich der Sturmwind sogleich. Alles wurde still, und der Himmel heiterte sich auf der Stelle wieder auf. Ein zuverlässiger, unwidersprechlicher Beweis, daß der Vorschlag des Propheten, daß man ihn ins Wasser werfen sollte, von Gott herrührte, und daß Gott mit dem Betragen seiner Schiffgesellschaft wohl zufrieden war; - Die Gefahr war also auf einmal verschwunden; - Der israelitische Prophet war nicht mehr in ihrer Mitte; - Aber, sie vergaßen und verachteten die Gottheit nicht, die sich ihnen durch ihn geoffenbaret hatte. Innigst gerührt bezeugten sie ihre Ehrfurcht und Dankbarkeit; Was sie noch im Schiffe, das sie doch bereits entladen hatten, an Vieh übrig hatten, so unentbehrlich es ihnen seyn mögte, das schlachteten sie, – vielleicht auf Jonas vorheriges Anrathen, wenn sich, nachdem sie ihn würden hinaus geworfen haben, der Windsturm legen würde.

Wahrlich, meine Theuresten! Ein Bezeugen, das Lob verdienet; Sie thaten was sie konnten, und so gut sie es konnten; Sie gelobten Gott, das ist, sie huldigten ihm; Sie erkannten die Gottheit, die Jonas ihnen verkündigt hatte, für eine lebendige, allmächtige, allwaltende, äusserst ehrfurcht- und anbetenswürdige Gottheit. Die Errettung aus ihrer Noth und Lebensgefahr erweckt und ermuntert sie zum lebhaftesten Dank. Von diesen Heiden lerne, - 0 mein Christlicher Zuhörer! - deines Gottes nicht vergessen, wenn er dich aus einer Noth und Gefahr errettet hat. Rufe mich an, heißt es, zur Zeit der Noth, so will ich dich erretten, - und du sollst mich preisen. Opfere Gott Lob und Dank, und bezahle dem Höchsten deine Gelübde: Laß blinde Heiden dich nicht beschämen, 0 du durch das Evangelium Jesu Christi erleuchteter Christ! - In der Angst zu Gott schreyen; Sich mit Gelübden und Versprechungen zu Gott wenden; Heisse Thränen vor ihm vergiessen; - Sagen und seufzen: Ach! Wenn mir auch nur noch dießmal geholfen wird; Wenn mir Gott nur auch noch dieß einzige mal Ruhe schafft: - Dann will ich ihn mein Lebenlang dafür preisen; Dann mich in keine neue Gefahr, leibliche oder geistliche begeben; - Dann will ich gewiß ein ganz anderer Mensch seyn: - Das sagen, mit Thränen vor Gott sagen, - und dann, sobald Gott geholfen, und die Last uns abgenommen hat, seiner Treu und mächtigen Hülfe, die uns selber beynahe um möglich geschienen hatte, vergessen; Sein Herz den natürlichsten Empfindungen der Dankbarkeit verschliessen; - Seine vorigen verkehrten Wege fortwandeln; Gott seinem Erretter nichts mehr nachfragen; Sich wieder in neue Sünden und Gefahren stürzen. - Vernünftige Menschen und Christen! Urtheilet doch, ob das recht und billig sey? - Urtheilet, ob es recht und rühmlich an unserer Schiffgesellschaft gewesen wäre, wenn sie nach dem Stillstand des Sturmwindes gesagt oder gedacht hätten? - Nun, der Sturm hat sich gelegt; - Der Prophet jener neuen uns verkündigten Gottheit ist nicht mehr bey uns; Wir sind nun ausser Gefahr: Lasset uns nun essen, und trinken und fröhlich seyn! Was bekümmern wir uns um diese neue Gottheit? Wir bedürfen ihrer itzt nicht weiter. - Würde unser Gewissen ein solches Betragen gut heißen können? Finden wir es nicht schöner, nicht natürlicher, nicht löblicher, Daß es von ihnen heißt: Diese Männer fürchteten sich vor dem Herrn, sie wurden voll Ehrfurcht gegen diese Gottheit, und schlachteten Opfer, und thaten ihr Gelübde; - Was an ihnen schändlich wär', ist es auch an uns; Was an-ihnen schön und rühmlich ist, ist es auch an uns. -. Darum noch einmal:

Vergiß nicht deines Gottes, o Seele!
Vergiß nicht, was er dir gethan;
Verehr' und halte seine Befehle,
Und beth ihn durch Gehorsam an!

Amen.

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