Kettenbach, Heinrich von - Ein nützlich Predig zu allen christen von dem vasten / und feyren

Kettenbach, Heinrich von - Ein nützlich Predig zu allen christen von dem vasten / und feyren

geprediget worden / Von bruder Hainrich kettenbach barfuesser observantz zu Ulm in jrem Convent / Auff den ersten Sontag der vasten / In volstreckung seiner materi / Der zehen gebot.

Jm Jar. M.D.XXII.

Vorred Exodi am .xx. Honora

Patrem tuum etc.

Du kind solt dein vater und dein muter jn eren haben. Exo. 20. Wie wol nach dem gschriftlichen sinn / oder buchstab diß wort von leyplichen vater und muter geret seind / yedoch prelatten prediger beichtveter / und ain yeglicher mensch / der durch das wort gots und gut exempel kinder gots gebürt / von sünden abkeren zu aim christlychen bußwertigen leben / wirt und mag genant werden ain gaistlicher vater / oder gaistliche muter so ains ain weipliche person ist / als sant Paulus nent etwan sein kinder die er bekert hat / zu dem glauben / als Gal. 4. Und so sy uns das wort gots treülich ungefoelst vorhalten so sol wir sy hoeren / eren / und jn gehorsam sein / als ob es got selber redt / so es seyn wort seind / Und dann wer sy hoert / der hoert got / als wenn der kayser ain mandat laßt außgon / wer das mandat hoert lesen / der hoert den Kayser / wenn es sein wort seind / wann aber prelaten beychtveter oder prediger / reden jr aigen wort / aigen fürnemen und willen / ja jr droem / und teüfels tirannyß eingeben / und woellen uns dann dringen / drutzen / und bochen / mit todsünd / mit bann / mit gehorßam christlicher kirchen und / wie es in jr frevel und mtuwill eyngibt / dringen daher mit den worten / wer eüch hoert / der hoertt mich / gleich als ob yetzund pfaffen und münch Apostel weren so doch christus sein jungern den hailgen gaist hat zu gesagt jn zu geben der sy alle ding wurd leren / und so sy also wurden predigen das evangelium und leer des hailigen gaists. Dann hats stat / wer eüch hoert der hoert mich / sunst ist es nit müglych das man got hoer. So man uns menschen aygen wort hoeret und ist ain gotteslesterung. So sy ain sollichs wollten zu aygen / hoert man auch got. O jr pfaffen und münch wann jr fluchent / schwoert / got lestert / wann jr sprechen / weyn her / würfel her / karten her / huren her / jr woelt uns dringen / wann eür ayner ain furtz ließ / wer den hoert der het auch got gehoert. Also veriert und dreybt jr uns layen mit der sprach. Mat. 23. Thuent nach jren worten / und nit nach jren wercken / ich hoer wol wann jr fluchen und lesteren / schweren / doben und wieten / so sollen wir auch also thun / darumb verkert jr die gschrifft / so doch der her spricht / wann sy syytzen auff dem stul Moysy das ist so sy eüch vorhalten die hailigen schrifft des wort gotes / wie Moyßes thon hat / und nit auß seinem aigen kopff gebot oder verbot gemacht hat / und darumb so jr ewr aygen ler / aygen wort und drem uns fürhalt als ob es got geboten hab so seind jr gleich den falschen propheten vor zeiten die sprachen auch also. Also spricht got israel yetzund lugen sy sy redten jr aigen wort / lugen und droem. Hiere. 23. Darumb sprach got durch Hieremias jr solt nit hoeren die falschen propheten oder prediger die eüch predigen jr aigen drem / ich hab sy nit gesant sy predigen in dem namen des abtgots baal / der ist got des buchs / allso yetzund vil predygen und sagen / man sey schuldig zu fasten bey todsünd / so bald aber die leüt gelt geben / so seind sy absolvyert / und gybt in ablaß darzu / da lugen die prediger das jr bauch vol wird / mit der aller besten speyß und dranck / darumb seind sy priester und predigen baal. Sy seind auch hencker und schergen des entchristen und des teüfels in welchem namen sy also strick legen den armen ellenden gewissen / die christus frey gemacht hat mit seinem blut / wann sy aber leren und predigen man solt mit beschaydenhait abbruch thun an speyß und dranck auf / das das flaisch mit seynem wollust und mutwillen gedempt und gezempt werwd / und das mit froelichem hertzen und guten willen / unangesehen / gebot / bann oder todsünd / sunder gut willigklychen umb gotts willen / in selber also abstinentz thun / man eeß flaisch oder visch in den fasten oder jm summer / Man eeß ain mal oder zwaymal dann leren sy recht / nach der mainung sant Pauli Col. 3. Mortificate mebra. etc. / Und an andern orten / zu solichem fasten vermanen propheten / aposteln / christus die altvaeter und hat gutten grund in der gschrifft aber unßer fasten / den bauch ainmal jm tag füllen / das ainer ain lauß darauff moecht knoellen weißt die gschrift nit / got nimpt es nit an. Es ist gespot dem fasten. darumb die pfaffen münch und nunnen die da maynen sy fasten aller maist / fasten gar nicht / kain tag sy stecken vol als die zecka. Vol vol vol guter visch / guts weins / sy haben jre sunderlichen collatz / wein / jr latwergen / feigen / mandel / raynfal etc. Sy spoten gots mit jrem fasten / und fasten dem bapst also / widerum die armen baurn und hantwercks leüt / die fasten das mer tail jm jar wann sy auch ain tag vier mal essen wann sy selten ain mal gnug guter speiß haben zu essen / selten guten wein zu drincken / und über das woellen die dollen und vollen münch / und pfaffen die arm gemein dem teüfel haim schicken mit jrem bieten bannen / gehosam machen sünd da kain ist verdammen die selen on ursach / wider got / darumb sprich ich / fasten wie obgemelt mit beschaidenhait ist mit dem evangelio / gebieten zu fasten die cl. Tag oder ainigen tag jm jar auch Karfreitag bey todsünd / bey bann / bey christlicher gehorsam ist wider das evangelium / wider das concilium melden / wider das gaistlich recht / und wider das gesetzt der natur.

Zu dem ersten ist es wider das hailig evangelium und sein freyhait von christo geben / wann der herr spricht Mat. 6. Wann jr fasten so solt jr nit trurig sein / jr solt ewr antlitz weschen / und ewr haubt salben / das ist willig und mit froelichen hertzen solt jr fasten wann jf fasten woelt / nit genoetiget mit gebieten etc. auß disen worten haben wir klerlich ds der herr das fasten uns haim gibt / jn unsern willen / setzt / wann er spricht nit jr solt fasten / sunder wenn jr fastet / so wil er auch froelichen fasten haben / darum welcher vast von bots oder bann wegen der vast nit got / sunder dem der es geboten hat / es ist ain traurig sein jm fasten darum spricht er Pro. 23. Mein kind / gib mir dein hertz / dein willen ist das hertz nit da / so wil got deiner werck nit / er sehe sy nit an / wie er auch die opfer klain nit ansech diß bewert auch sant Pau. 1. Co. 9. thu Ich es gern so hab ich lon von got und 2. Co. 9. Ain froelichen geber hat got lieb / Davit sprach williklych O herr ich wil dir opfern / und sant Agata opfert got ain helligs willigs gemuet und hertz und Augen. über ain Psal. Tustu ain werck ungern / so geschicht das durch dich als durch ain werckzeüg / aber du thust das nit / dann dein hertz ist nit darbey. S. Eufrasia frag ain altvater ob all münch gleych vasten jm kloster sprach er nain. yederman vast wann und wie vil er selbert wil / also gefastet ain tag / ist besser dann mit unwillen tauset tag gefast / der teüfel fastet auch / also merck / fasten mit froelichem hertzen ist gutt evangelisch / gebieten zu fasten bey dem bann und todsünd ist teüfels und gut entchristisch / ja sprichstu / nun hat doch der herr Jeß. xl. tag gefast und uns ain exempel geben jm nach zu folgen. Antwort das ist nit war / das wir jm in allen sein wercken sollen nachfolgen / er hat todten auferweckt / aussetzigen gerainiget / Mit drucken fiessen auff dem moer gangen / die .xl. tag und nacht gar nicht gessen/ solt wir darumb auch also thon? Du wurdest auff dem moer erdrincken / und ee .c. tag sterben so du wie der herr wolltest fasten / volg jm nach jn diemuetigkait / jn miltykait jn gedult etc. Das hat er gehayssen / seynem fasten magstu nit nachfolgen. Item du must auch hin auß jn die wuestin gon wie er thet / wiltu jm nachfolgen / er hat nit sein junger heissen vasten wie er thon hat / so lißt man auch nit das sy gefast haben / dann wenn sy nicht zu essen hetten / so haben die aposteln oder evangelisten das nie solich fasten auf gelegt mit worten oder mit wercken / wer hat nun gewalt geben eüch pfaffen münchen / und bischoffen und bapst / die edel frey gesponß christi / die haillig kyrch christi also zu beladen und drucken mit ewren geboten jr seynd knecht der kirchen. 1. Co. 4. Sicnos exisient etc. Und wolt herr sein / das haißt eüch der teüfel ewr yetziger. S. Pau. spricht Ro. 2. Die wider das gesetzt gesündiget haben / sollen nach inhalt des gesetz geurtailt werden / thunt die nun todsünd die nit fasten wollen die .xl. Tag / und thun wider das gesetz christi / so urtaylt nach seym geetz wa wolt jr es uns anzaigen jm evangelio oder jm gantzen newen testament: Pau. spricht widerumb Rho. 3. Per leg cognitio peccati. Durch das gesetz ist die erkantnus der sünd / und Rho. 7. Ich hab sünd nit erkant dann durch das gesetz / wer sagt eüch dann das wir sünd thun / so wir nit fasten / zaygt uns an jm gesetz christi / so jr das nit thun mügen volgt das jr falsch propheten seind / und die frey muter die christlich kyrch under jrem aigen namen mit ewrn lugen und dremen beschweren / belaidigen und betrogen das klagt Augu. Zu seiner zeit da noch nit waren die boeß geistliche recht und teüfels gesetz / was wurd er yetzund sagen zu unser zeit / so die kyrch christi mer beschwert ist mit menschen geßetzen dann die synagoga der juden ye geweßt ist / welche burdy doch die Aposteln nitt tragen oder dulden mochten als sant Peter sagt Act. 17. Mecht aber ainer sprechen der herr hat doch gesagt von seinen jungern / sy werden fasten. Antwurt / er hat aber nicht gesprochen Lu. 5. Sy sollten faten darum ist das nit gewesen ain gebot / sunder ain verkündung und weissagung / das sy werden fasten von not wegen / wann in niemant etwas geben wurd zu essen etwan under den feinden als dann all welt wider sy war / und eben an dem ort entschuldiget er sein junger das sy nit schuldig werden zu fasten. Mecht ainer sprechen / das sagt Lu. 17. Es sey ain art der teüfel / die mügen nit außgetryben werden dann durch das gebet und fasten / darum ist not das man fast. Antwurt / du armer doller mensch / wa spricht er aber in dysen worten / wann oder wievil tag man fasten solt / auch so gebeüt er nicht / darumb wer mit dem teüfel besessen ist / der fast was gat das die gmain der Christenhayt an: Wir seind nit all mit der art der teüfel besessen / ich halt das sollich menschen besessen sein mit solcher art der teüfel / die da pfaffen hurn genant werden / wann die haben vollenhalß / Und fasten nimmer. Wann aber die kurchen ler wer / und hunger da wer / dann wurden sollich teüfel auch weichen / aber die teüfel seind die pfaffen und bischoffen hailigen sy dreybent sy nit auß / sy beschweren sy auch nit wann aber fasten da wer / so lieffen sy selber darvon. ja sprechen die papisten. Ambro. ser. 38. Spricht / so ayner nit fast die .xl. tag so sey es sünd / und sacrilegium ain gaistlich diebstal. Antwurt christum legifer noster. Cristus ist unser gesetz geber / Nit Ambro. nit Augu. nit Grego. nit Fran. etc. Darum Ambrosium und sein gleichen / haben mich nit zu binden zu todsünd / auch so thun sy es nit / man leügt auch auff die lerer. Ambro. sagt nit von todsünd / oder von bann / er spricht sacrilegium / das ist nit alweg ain todsünd / wann 16. q. j. qum. Stat geschriben welcher cleric von dem gut seine oeltern mag ernert werden / und nimpt aber da etwas von der kirchen gueter als von pfruend / das volbringt sacrilegium / nun wer wolt sprechen das solich clerici all ain todtsünd theten so ainer von seiner arbeit wegen / oder von seins ampts wegen etwas nem von der kirchen gueter ob er auch gnug het von seinen oeltern: Auch wa bleibt der bann ob es auch ain todsünd wer / das es doch nit ist: Wir haben jm evangelio und in der Epist. Pau. Wann man ainß jn bann oder auß der gmain thun soll. Mat. 18. Ca. Lert der herr / wann man ain will jn bann thun / so sol er zu dem ersten bruederlich vermant werden / das er abstee von solicher sünd / dannocht sol er oben anzeigt und überwunden werden das er solich sünd gethon hab / zu dem driten / sol er von ainer gemayn oder versamlung / verrecht und verklagt werden / so er dann in oflicher obangezaigter sünd bleibt / und sich nit wil bessern so sol er erst verbant werden / das ist auß der gmain gesetzt werden wa halt jr bannen / jr pfaffen diß: Warum bant jr nit eüch und ewr hurn. Ir werent sein wirdig / warumb verkünt jr nit jn bann / dieb / moerder / ebrecher / und all die .x. gebot gots nit halten jr achtet nit der gebot gots so dreybt jr die leüt nit darzu alllain dreybt jr all menschen mit ewrem dant mit ewrem troen und gebot zu halten / Und seind doch nit anders dann sathanas leer. 1. Thi. 4. O we eüch pfaffen und münchen das jr so vil seelen dem teüfel in die hand geben mit eürn stricken / Merck du doller / wann christus auch het gesagt zu seinen jungern / jr solt fasten .xl. tag an ainander / noch soltestu nit sprechen das wir toedlich sünd theten so wir nit fasteten dann er spricht auch zu seinen jungern Ma. 23. Jr solt eüch kain vater nennen auf erden niemant vater hayssen dann got / Auch solt jr niemant maister nennen. Dann christus ist ewr aller mayster thuht wir nun todsünd so wir sprechen vater maister hans etc. so thuent all menschen schier todsünd all tag / Alle klain kinder die da sprechen vater etc. Wer sol aber des glauben.

Zu dem andern mal so thuend jr wider das Concilium melden das gebot das man niemant jn bann thon sol / er hab dann ain lesterlich offenlich todsünd gethon / und wolt sich gar nit bessern und sol vorhin ee man den bann / verkünt der Ertzbischoff davon wissen / oder sunst ij. oder iij. ander bischoffen / wer dyß nit hoelt der soelt jn bann des concily so dick er anderst den bann wider oder ob er yemant foele und bekent. Also seyt jr banner jm bann / und nit der gemayn man / er fast oder nit / er feyr oder nitt / wann jm newen Testament kain tag sol bey baann und todsünd geboten werden auch nit der sontag, wann got hat nit geboten den sontag sunder den sabath / und der ist ab / wer den sabath auß gebot wolt halten der wer ain jud jm glauben / diß schreibt sant Pau. Co. 2. Neon vos judicet. etc. Aber umm des wort gots willen muß man bestümmen etlich zeit also ist der sontag und ander fest / jr solt auch nit verbieten ayer / schmaltz / milch / kaeß zu essen bey ayner sünd oder bann / got hat solch spiß erlaubt zu esssen als Pau. spricht Co. 2. Und j. Thi. 4. und wil kain speiß verboten haben zu ainiger zeyt jm jar / so man die ysset mit danckberkait / kanstu flaisch essen on ergern / so ist es auch kain sünd so du den glauben hast / was aber der bapst erlaubt um gelt / ist dir vil meer erlaubt von got on gelt / ist das nit abgoetterey das du mer achttest den bapst dann got / spricht der bapst / essent flaisch ayr etc. so thund jrs und so es got erlaubt / so habt jr ain gwissen darvon. O got / die christenhait ist vol vol vol abtgoeterey.

Zu dem driten so thun jr wider ewer aigen gaistlych recht da von jr doch vil halt / aber ich nit / doch will ich eüch ewr aygen schwert nehmen und damit umm den kopf schlagen / das geistlych recht 11. 9. z. Nemo eporum. Helt von obgenant concilium meldent von dem bann / darumb ist ewr frevel bann auch wider das recht / wie wider das concilium / so sint jr jm gantzen gaistlychen recht an kaynem ort / das uns gebeüt zu vasten beym bann oder todsünd / und spricht jn dem Capit. ad audientiam nostram. Der bapst also / wann das mein mainung wer / so het ich auch also geredt so nun der bapst und gaistlich recht / nit also redt wie jr redt / so lyegen jr auff den bapst und auf das gaistlich recht / wie wol es nit zu achten wer ob es auch also stuend jm rechten. Item es sprechen die jurysten jn penis etc. ain bueß und straff / auff gesetzt jn rechten / soll man nit urteiln nach der strenge / sunder man soll die strengikait guetigen und miltern. Item die doc. C. 4. die 20. sagen des bapsts wort gelten nit anderst dann wie sy lauten / so gebeüt kein bapst beim bann und todsünd fasten und feiren darumb gilt eür dant nichs. Item Tho. von wasserburg. j. ij. 9 spricht / Das gebot des gesetzgebers gilt nit mer dann wie sein mainung ist / so will der bapst jm c. obgenant sein mainung sey / wie sein wort lauten. Item der canon quadrageiam deconse. di. 5. spricht nit von bann oder todsünd / warum legt jr solichs darzu. Gre. hat zu Rhom vor zeiten also geprediget / hat nit gedacht wider / so kumpt der münnich gratianus der leüßen schieffer und rapeltdas jns boeß gaystlich recht / so kommen pfaffen und münch und woellen das gantzen gemain ain schwer gebot darauß machen man solt eüch verdreyben mit ewrn entchristischen leer und geboten / was christus frey laßt / und erlaubt das verderbt jr / als aigen flaisch und was er verbeüt das erlaubt jr / als pfaffen hurn / buben / symoney etc. Und verbeüt jn elich weyber zu nehmen / das in got nit verbeüt / merck wie der obgenant canon beschluß spricht also / wir sollen von allen unsern wercken den zehent got geben / so merck ich wol / Wann ainer .xl. tag gefast het / so weren nur iijj. gots / von den zehende / wes weren aber die andern ich acht des bapst / des beichtvaters / und des entchristen / predigers kain / so vast got vier und den andern kain tag. Item sollen wir fasten beim bann und todsünd auß gebot des canonis. quadragesima. so seind wir mer schuldig zu vasten all mitwoch / und all Freitag durch das gantz jar bey ainer todsünd und bann auß dem cano. jeinnia de. conse. di. 3. wenn da spricht das gaistlich recht / wer nit fast den mitwoch der verradt den herren mit juda / und wer nit fast den freytag der creutzget den herrn / diß wort lauten hoerter und schoerpfer / dann jn dem cano. quadrage. Und spricht dannocht niemant das wir todsünd thuen so wir nit fasten den mitwoch und Freitag / darumb redt jr ewrn dant / ja sprechen die plippenplaper / es ist auß der gewonhayt kommen mit dem fasten / und abgethon. Antwurt / gelobt sey got / so hoer ich / ist niemant schuldig zu fasten / nach ewrn rechten und worten dann der gewont hat zu fasten / die andern seind entschuldiget. Item mag gewonhait / des geistlichen rechten gebot abthon / ist ain gewiß zaichen das es nit von christo geboren ist / wenn er spricht das von seinem gesetz / nit ain spitz von aim buchstab sol abgethon werden / ee muß himel und erd zergon. Mat. 5. und Lu. 21. Item wann all ewr lugen jm gaistlichen recht verfasset weren noch weren sy nit zu achten / wann sollychs gebyetten wyder freyhait des Evangeli ist / und wider die hailige christlich kirch.

Zu dem vierten so ist wider das gesetz der natur solich gebot / wen du wilt nit das mit unrechten / unchristlichen / menschlychen / dant und dremen beschwert und beladen werdest / darum solt du solichs aim andern auch nit thun. Mat. 6. und Lu. 6.

Zu dem .v. so gilt nicht ewr gschwetz so jr sprechen es ist gewonhait also zu verkünden und zu gebietten das schwert will ich eüch nehmen und um den kopf schlagen mit den worten und leer / ewren aigen gaistlichen recht und leerern / ja auch mit krafft des evangeli / jr haben jm recht di. 8. C. sy consuetudinem c. quilibet c. sy sollen christum / das gewonhait nicht gilt so warhait der gschrifft vor augen ist / nun spricht christum Mat. 6. Cum ienunatis / wann jr fasten oder fasten woellen etc. und gebeüt nit / da bey laßt uns bleyben. Item boeß gewonhait macht nimmer got recht. Auch spricht christum Jo. 14. Ich bin die warhait / er spricht nit / ich bin gewonhait / so spricht er nit / ich bin ain opinion als Tho. Scho. und ander docto. thuent.

Zu dem vj. so redt jr wider ewr leerer / wann jr kainer hat es so hart geboten / als jr thuent / und ob sy es geboten hetten / so gilt es doch nit / und bin nit schuldig jn zu glauben so jr leer nit in der gschrift gegrünt ist / das wil ich beweyßen auß jren aigen worten. Augu. spricht das niemant seiner leer oder ander leer glauben solt sy folg dann auß leer der hailigen bibel Ciprianus spricht des gleichen / auch Hieronimus. Bekent das / unnd die gaistliche recht sagen auch dyß / Darumb ich in auch nit schuldig bin zu glauben dann so sy in der gschrift gegrünt seind / nemlich besünder diß fint man jm gaistlichen recht und die lerer darbey / nemlich Augu. etc. di. 9. Ego solis. c. Noli meis. C. negare etc. Augu. devnico bapty. Augu. de bapti. parvuloy. jdem ad inocentim donatistam in epl. a. Item Ciprianum. Item Hiero. des gleichen.

Zu dem vij. die hailige Christlych kirch / gebeüt nit mer bey sünd oder bann / dann christum und sein aposteln geboten haben / sy laßt evangelisch freyhait bleiben und macht kain gebot darauß wie des entchristen apostell thuent sy machten nit canteriatas conscians falsch gebrant oder gezaichnet gewissen mit teüfels leer. 1. Thi. 4. Wie yetzund des teüfels prediger ja sein schergen und hencker tuent die nit anders kann predigen dann den armen erschrocknen stricke legen mit jren dremen und vermaladeien uns essen drincken / die zeit die tag / und schier alle creaturen / die christum benedeit hat / und verkauffen sollichs darnah wider um gelt / der bapst und sein schergen werden uns bald wein wasser und brot und flaisch verbieten / auf das wir es wider um unser gelt kauffen von jm und seinen schergen / also verderben sy die christenhait an leib / seel / er und gut / schicken jren herren dem bapst gelt zu / und dem teüfel seelen mit hauffen zu / und sprechen dannocht die christlich kirch gebiet zu fasten / zu feyren so jr es thuent und liegen auf die hailige christlich kirch / wie die alten priester zu babilony lugen auf die fromm susanna / Ja alle ewr drem / lugen und dant decken / jr mit der christlich kirch namen und muß also ewr schandeckel sein / die schoen rain gespons christi Gal. 4. und Apo. 21. Ir stellen eüch den namen als ob jr die christlich kirch seient jr pfaffen münch bapst bischof und was platen und kutten dregt / jr seind mer wider die christlich kirch im glauben / dann der dirg / der laßt das evangelium bleyben / so wolt jr es verdilcken / die hailig christlich kirch waißt wol das got der himelßvater spricht Mat. 17. Das wir chrsitum sein sun sollen hoeren was er haißt sollen wir thun / was er gebeüt sol geboten seyn / was er verbeüt sol verboten sein / was er erlaubt sol auch erlaubt seyn und sols niemant verbieten / es thut es auch niemant dann des teüfels vicari / und stathalter des entchrist und sein soeldner / die christlich kirch waißt wol das sy jrem gesponß christum sol hoeren / so wolt jr sy dem teüfel und entchristen verkuplen / Christum spricht mein schefflein hoeren mein stimm / und volgen aim andern nit nach / derum wer christum schefflin wil sein der hoert christum / wer des bapst vych will sein der hoert den bapst / wer Thome / oder schoti / Ambrosy / oder Dominici schaff will sein oder bock der hoert sy / und hoelt nit frey das go frey gemacht hat / in speiß und tranck / sunder legen bann und sünd darauf das auch solich lerer doch nit geton haben / darum sollen jr leüsen schieffer uns unverfuert lon. Zu beschluß wer da fast lauter um gots willen zu demmen sein flaisch / doch mit beschaidenhait der thut recht und evangelisch wer nit fastet ist nit gezwungen von christo und thut auch daran kain sünd evangelisch freihait sol man hanthaben / als wol als evangelisch gebot / so eeret man christum das verleich uns seyn gnad und hailigen gaist das die warhait des evangely wider auff erstee / wann sy lang begraben ist geweßt und die papisten haben des grabs gehut auf das die junger christi nit darzu kommen aber sy wirt durch goetlich kraft selb aufferston. Amen.

Aus dem Original abgeschrieben

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