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Hebich, Samuel - Dritte Predigt.

Hebich, Samuel - Dritte Predigt.

Den 26, Januar. Text: Apostelg. 16.

Aus dem Gebet Bruchstücke: das war Dein Wille, o Vater! auf solche Weise hast Du Deinen Sohn dahingegeben. Ach, daß wir es fassen könnten! - Erbarme Dich über diese Seelen, daß sie auch sagen können: ich weiß, an wen ich glaube! Weil Du hast diese grenzenlose Schande, diese Schmach, diese Seelenangst ausgestanden, du Lamm Gottes! daher kann jetzt jede Seele an Dich glauben und selig sein. - Du bist der HErr, meine Gerechtigkeit geworden Du bist Immanuel. Hallelujah! Amen.

1. Thess. 2,2. „Als wir zuvor gelitten hatten und geschmähet gewesen waren zu Philippen, wie ihr wisset, waren wir dennoch freudig in unserem Gott, bei euch zu sagen das Evangelium Gottes mit großen Kämpfen.

Die Leute haben's ja gewußt, und doch sagt's ihnen der Apostel und erinnert sie daran, wie es zugegangen. Von Philippen ist er nach Thessalonich gekommen und hat da unter vielen Trübsalen das Evangelium verkündigt. Wir sind in die Apostelgeschichte gekommen und lesen wieder in Kap. 16 von Vers 9 an.

V. 9-13.

Wir sehen hier, wie sie missioniert haben.

V. 14.

Unter den Heiden gibt's auch gottesfürchtige Leute, unter den Namenchristen gibt's auch gottesfürchtige Leute, die aber nicht bekehrt sind. Das ist etwas ganz anderes, bekehrt sein. An der Lydia kann man sehen, daß die Bekehrung vom HErrn ist, aber durch das Wort. Der HErr läßt das Wort verkündigen, und wenn du präpariert bist, schließt Er hernach das Herz auf. Seid doch so lieb und betet: „Ach. HErr schließ mir das Herz auf!“ - Mußt aber dich in Acht nehmen, daß es nicht wieder zugeschlossen wird. Sowie du mit der Welt machst, schließt der HErr es wieder zu. JEsus und die Welt geht einmal nicht zusammen; sie sind in Feindschaft. Wer die Welt lieb hat, der muß den HErrn JEsum hassen. Das ist die Ursache, daß so viele Seelen zu nichts kommen: sie wollen die Welt nicht lassen. Kannst ja recht fromm sein hier in der Stunde; aber du willst die Sünde nicht lassen. Wenn ich JEsu Jünger sein will, so muß ich mit Ihm sterben; ich muß mit JEsu an's Krenz, muß mich verfluchen, und wenn du das nicht willst, so hast du kein Evangelium, sondern der Tag des Zornes Gottes ist über dir. Gott läßt sich nicht spotten.

Gott ist nicht vom Himmel gekommen, daß du in deinen Sünden bleiben kannst. Es gibt Leute, die sagen: „Wir sind eben schwach, ja - wir sind eben so schwach.“ - Es ist verlogen; das ist ein Wort ohne Evangelium. Natürlich sind wir schwach; aber eben darum hat Gott Seinen Sohn gesandt, daß wir durch Ihn stark würden. Der HErr JEsus ist für uns schwach geworden, daß wir durch Seine Schwachheit stark würden. Das Evangelium ist eine Kraft Gottes. Wer zu JEsus kommt, der wird stark; wer nicht zu JEsus kommt, da ist's unmöglich zu thun, was der HErr verlangt. Wer ohne JEsus ist, ist schwach; ohne Ihn kannst du nichts thun; aber Er ist der Durchbrecher aller Bande. Mit JEsus kann der Mensch Alles thun; aber Ernst muß es ihm sein.

Du mußt die Welt verlassen und dein eigenes böses Herz verlassen.

Liebe Seelen, brechet durch, nur frisch dran! Von der Welt und dem eigenen verfluchten Herzen muß man sich trennen.

Da sind Viele von euch so „halb und halb“ Leute. Gott ist ein barmherziger Gott, Er trägt euch; aber ihr müßt durchbrechen und anfangen, euch zu hassen. Wenn der HErr das Herz aufschließt, da müßt ihr's kurz machen.

Wenn das Herz aufgeschlossen ist, da ist die Sache noch nicht fertig, dann sollst du „Acht haben“. Der Mensch will immer Wunder haben; aber es geht ganz einfach zu: Der HErr hat das Herz aufgeschlossen, damit du, was Er durch den Mann Gottes sagen läßt, recht hörst. Da kannst du sehen, daß du von dir selbst ganz untüchtig bist, etwas zu hören.

Habt ihr auch Acht auf das, was gesagt wird? Gesagt wird genug, aber was wird gehört?! Um recht zu hören, muß der HErr das Herz aufschließen, anders kannst du das Wort nicht hören. So unfähig sind wir von uns selbst; aber bittet, so wird euch gegeben! Wir sind ganz auf die Gnade Gottes angewiesen, und die ist umsonst. Ich muß ein Bettler werden, muß bitten, daß mir der HErr Gnade schenke und das Herz aufschließe. Das ist der Bettlersinn, der Armesündersinn. Die Lydia hat's gehört und wurde auf einmal getauft.

In dieser Sache da hören oft die Leute etwas und stoßen sich und wollen's dann nicht mehr hören. Dann geht's auf den Prediger los. Du mußt das Wort von Gott hören.

V. 16.

Die Magd hat einen Wahrsagergeist, das heißt einen unreinen Geist, der hat geweissagt. Das ist eine Hexengeschichte. Man glaubt jetzt nicht mehr, daß solche Sachen sind, daß solche Leute von einem Geist besessen sind. Wenn du dich der Unreinigkeit hingibst, so kommt ein Geist in dich hinein, ein Hurengeist, der reitet auf dir und du kannst ihn nimmer los weiden; die Sache ist dir angenehm, du beherbergst es in deinem Herzen.

Das geschieht, sowie du den HErrn JEsus verlässest. Diese Geschichten fangen an im Denken. Sowie ein unreiner Gedanke kommt, sollst du ihn verfluchen. Ich darf nichts anderes mehr denken, als was der heilige Geist mich denken läßt, und wenn du dem heiligen Geist gehorsam wirst und heilige Gedanken hast, dann bist's nicht mehr du, sondern der HErr. Der Teufel verläßt dich nicht, so lange du noch einen unreinen Gedanken haben willst. Das Wort „keusch“ geht zu jeder Sünde hin. Sowie du eine Sünde lieb hast, irgend eine, bist du nicht mehr keusch, und dann vermischen sich unreine Geister mit dir.

Alle Sünde muß aus deinem Herzen verflucht werden. Das Reich Gottes leidet Gewalt. Bei jeder Seele, die zu Gott kommt, ist das der Hauptpunkt: es muß zu dieser Reinheit kommen; aber der Teufel „kommt wieder, diese unreinen Geister kommen wieder und wollen sich bei dir einschmeicheln, und wenn du da nicht widerstehst und deine Seele bewahrst, so ist's um dich geschehen und du sagst dann: „Es ist eben einmal so, wir sind eben alle Sünder.“

V. 17. 18.

Wenn das nicht geschrieben stünde, wäre man in Verlegenheit, von Dingen zu reden, die man nicht sieht.

V. 19. 20.

Die gottlosen Leute haben so eine schöne Sprache. Die Herren wurden böse, weil der Gewinn fort war. Das fickt sie jetzt: das Geld.

V. 21. Das ist jetzt die Anklage; aber von der Sache selbst, daß die Hoffnung ihres Genusses weg ist, sagen sie nichts. So wissen die Leute sich hinter eine Sprache zu verstecken, die außerordentlich schön klingt.

Da kommen ganz fremde Männer, aber von Gott gesandt, - die predigen. - Sie werden gehört, bewundert, treiben einen Teufel aus, - da gibt's einen Aufruhr und jetzt werden sie als impertinente und gemeine Leute hingestellt. Die Polizei kommt, - läßt ihnen die Kleider abreißen und sie ordentlich durchprügeln: denk dir den Eindruck!

Wenn so etwas geschieht, so ist die Menge gleich fertig: „Was sollten die uns zu sagen haben! auf die höre ich nicht, da geh ich nicht mehr hin.“ Das ist so der Ton, wie besonders in unsern Tagen die Leute abgehalten werden, das Wort zu hören von gewissen Personen, die das Ansehen nicht haben; die will man nicht hören. Aber wenn das Evangelium auch von noch so elenden Gefässen und in der elendesten Form vorgetragen wird, - es ist dennoch Gottes Kraft, und der HErr JEsus sagt: „Meine Schafe hören meine Stimme,“

V. 23.

Prügel ist nicht genug, in's Loch müssen sie. Das sind keine Lente, die man öffentlich auf der Straße herumlaufen lassen kann, sie müssen in den Kerker! Das ist der enge Weg.

So haben sich die Apostel durchknüppeln müssen, - ist jetzt noch so, weil die Leute immer dieselben sind. Wo das Evangelium hinkommt, wirkt es Leben und Tod.

So lange das Evangelium in einer gewissen Form verkündigt wird ohne den heiligen Geist, so wird keine Seele dem Teufel entrissen und bekehrt. Sowie es aber im heiligen Geist gepredigt wird und Gotteskraft herauskommt, da werden Seelen für den HErrn JEsum gewonnen; dann ist der Teufel los und stieft die Leute auf: „Macht, daß diese Kerls fortgeschafft werden!“

Dagegen, wo die Seelen so hingehalten werden, wo Alles im alten Takt hingeht: das kann er leiden.

Der Teufel kann Alles leiden, nur nicht, daß ihm Seelen entrissen werden, und das Evangelium ist ganz dazu berechnet, dem Teufel Seelen zu entführen, und das ist's, was er allein nicht haben will. Sonst kannst du predigen und in Stunden laufen so lange du willst, und dabei gehörst du dem Teufel, so lange du nicht wiedergeboren bist.

Wie offenbart sich der Teufel in dir? Du willst beten und kannst nicht -

Wenn ihm Seelen entrissen werden, da wird der Teufel bös und erdenkt irgend welche Lügen; er sagt nicht, daß ihm ein Schaden zugefügt worden. - Ja, mein HErr, Der lebt, und wie ich zu Ihm schreie, so hört Er mich.

V. 24.

Der Kerkermeister hatte seine Freude daran, die Apostel in den Stock zu thun.

V. 25. Was muß das doch für ein HErr sein, daß man im Kerker und in der äußersten Schande nicht nur fortfahren kann, Ihm zu dienen und Sein Knecht zu bleiben, sondern auch Ihn zu loben! Wenn man Jemand lobt, so ist man mit ihm zufrieden.

Was muß das nicht für eine Macht sein: die Apostel singen, beten und loben noch, d. h. ihrer himmlischen Freude haben sie Luft gelassen. Sie waren mit Gott zufrieden, daß sie mit dieser Schmach angethan wurden, und freuen sich, daß sie auch leiden dürfen.

Die Wege Gottes sind wunderbarlich. In diesen Wegen Gottes da muß immer vorausgesetzt sein, daß du keine Sünde thust. Wenn du ein Knecht Gottes bist, aber du hast Sünde bei dir, so hast du ein böses Gewissen. Wenn dir auch Ehre zufließt, so langt's doch nicht, dich vergnügt zu machen; du hast keinen Gott. Es ist was Schreckliches, wenn du in der Sünde bist innerlich, aber äußerlich Ruhm bei den Menschen hast. Da steht es schlecht. Aber sowie du die Vergebung deiner Sünden hast und erhältst dich im Blick auf JEsus rein: - Alles, was dir auch begegnet, - du hältst dich rein, - und Gott kann Alles recht machen. Wenn du bei JEsu bist - in Ihm ist keine Sünde.

Die große Sache ist: ich muß mich zu JEsus halten, ich muß den rechten Glauben haben. Der lebendige Glaube, der macht mich rein und selig.

Die Apostel freuen sich, wie Gott mit ihnen umgehen läßt. Es war eine mächtige Freude da; sie haben öffentlich gesungen. Da war Gott.

V. 26.

„Schnell aber ward ein großes Erdbeben.“ Ihr müßt nicht denken, daß dieses „Buch“ so eine Lügensprache rede, wie die Menschen; nein, das war ein wirkliches Erdbeben, aber kein gewöhnliches Erdbeben, sondern ein Erdbeben, gewirkt vom heiligen Geist, Es ist nichts zusammengerumpelt; zusammengezittert hat Alles und alle Thüren gingen auf und alle Bande wurden los; aber übereinandergerumpelt ist nichts.

Hier ist eine Verherrlichung Gottes, hier bezeugt Gott, daß Er Seine große Freude hat an Seinen Knechten, den Aposteln. Hier sind außerordentliche Erschütterungen Gottes. Welchen Eindruck muß es auf alle Gefangenen gemacht haben! Das heißt man jetzt Erweckungen. Erweckung ist nichts anderes, als Erdbeben. Erweckungen kommen in eine Stadt, in ein Dorf, in ein Haus hinein. Wenn die Grundfeste in deinem Herzen erschüttert wird und deine Sünden kommen dir wie Berge vor die Augen, das ist nichts anderes als Erdbeben.

Der Kerkermeister hat bloß das Erdbeben gehört, nicht das Singen. - Ihn geht es viel schrecklicher an, als irgend eine andere Person. Er sieht zwar die Thüren offen, und sieht, daß die Gefangenen alle da sind, aber die Grundfeste seines Herzens ist erschüttert. Das hat Alles Gott gethan. Wenn ihr Leute höret und sie sprechen von Bekehrung, so sagt Einer: so sei das rechte Zeichen, der Andere sagt: nein, so und so sei das rechte Zeichen von Bekehrung.

Hier haben wir zwei Bekehrungen: Lydia und den Kerkermeister, zwei ganz verschiedene Arten, Bei Bekehrung der Lydia da geht's ganz nett zu, sehr nett. Aber hier haben wir ein Erdbeben - und der Mann ist nahe dran, in sein Schwert zu springen; aber beide sind richtig bekehrt.

Das ist gewiß: Leute, die recht bekehrt sind, wissen's - wer's nicht weiß, ist nicht bekehrt.

V. 26.

Es fällt keinem von den Gefangenen ein, wegzulaufen.

V. 27.

Die Heiden haben keine Kraft. In einem Menschen, der keinen Gott hat, in dem ist keine Kraft. Wenn du irgend einen deiner Götzen verlierst, dann verzweifelst du.

Wer mit JEsu wandelt, freut sich bei Allem. Mit JEsu wandeln, das heißt so viel als: Sünde muß fort! Es kann keine Sünde bei JEsu sein.

V. 28. 29.

Woher kommt denn das Zittern vor diesen zwei gefangenen Leuten? Es ist ihm ein Licht aufgegangen.

Sehet, wie auf einmal etwas Verächtliches in etwas Göttliches ausschlägt! Da war eine Macht; diese Macht war in den Aposteln. Diese Macht hat Gott auch äußerlich versiegelt.

V. 30.

Wo kommt denn die Frage her: „Was muß ich thun, daß ich selig werde?“ Die ist durch das Erdbeben bewirkt.

Wie ist doch der HErr so gut! „Gerade den, der so eine Freude hatte, euch in das Loch zu werfen, den sollt ihr haben als eine Beute.“ Das ist eine Freude; da fallen alle Leiden weg. Wenn du ein Kind Gottes bist und Gott gibt dir eine Seele, die durch dich bekehrt wird: - alle Leiden sind nichts, die du ihretwegen duldest; - Alles ist dir Honig und Honigseim.

V. 31.

„Glaube an den HErrn JEsum.“ Das ist aber eine kurze Predigt. Er hat sein Herz auf diesen HErrn JEsum gesetzt. Wenn du selig werden willst, so glaube an den HErrn JEsum. Wann? Augenblicklich. Der Glaube au den Menschen JEsus von Nazareth, welcher Christus ist, der allein gibt einem das ewige Leben. Das ist der kurze Weg. Es gibt keinen andern Weg. Bloß, weil Er gelebt, gelitten, die zehn Gebote erfüllt und Alles gethan hat für dich, nur deßwegen lebst du.

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