Hebich, Samuel - Nachgeschriebenes aus einer Privatstunde in der eigenen Wohnung.

Hebich, Samuel - Nachgeschriebenes aus einer Privatstunde in der eigenen Wohnung.

Sonntag Nachmittag. Den 11. Aug. 1867. Text: 1 Petri 1,1-7.

Lied Nro. 349: O JEsu Christ, mein schönstes Licht rc.

V. 1. 2. „Petrus, ein Apostel JEsu Christi, den erwählten Fremdlingen hin und her, in Ponto, Galatien, Kappadokien, Asien und Bithynien, nach der Vorsehung Gottes des Vaters, durch die Heiligung des Geistes, zum Gehorsam, und zur Besprengung des Blutes JEsu Christi. Gott gebe euch viel Gnade und Frieden!“ Wir haben hier von vorne herein, was so die Hauptsache ist. Wenn ihr nachschlaget K. 5,12. „Durch euren treuen Bruder Silvanum (als ich achte) habe ich euch ein wenig geschrieben, zu ermahnen und zu bezeugen, dass das die rechte Gnade Gottes ist, darinnen ihr stehet.“ Der Apostel hat ihnen diese Epistel geschrieben, um ihnen zu beweisen, dass sie in der rechten Gnade stehen. Es ist ein wunderbarer Ausdruck, in der rechten Gnade stehen.

Diese rechte Gnade ist also, dass wir erwählt sind nach der Vorsehung Gottes des Vaters. Der hat mich vorher gesehen, so fängt's an; und dann hat Er gesendet den heiligen Geist, Der heiligt mich und diese Heiligung führt hin zum Gehorsam, das heißt: dass wir gehorsame Kinder sind, dass man sich nicht mehr entschuldigt: „Ich bin eben ein schwacher Sünder.“ Der heilige Geist führt weiter noch zur Besprengung des Blutes JEsu Christi, das heißt: wenn ich gesündigt habe, so treibt mich der heilige Geist immer wieder zur Besprengung des Blutes JEsu, dass ich immer Vergebung meiner Sünden habe.

Also der Geist der Heiligung führt uns zum Gehorsam und zur Besprengung des Blutes JEsu Christi. Wenn wir immer wieder sündigen, da hält's so schwer, dann schämt man sich, wieder vor Gott zu kommen, man kann nicht mehr beten, und so bleibt man in der Sünde stecken und geht verloren. Wenn man nicht recht ist vor Gott, dann fürchtet man sich, wenn ein Donnerwetter kommt, und wenn Einer kommt, der richtig ist, will man ihn nicht besuchen.

Das sollte mir das Wichtigste sein, dass ich weiß: ob ich in der rechten Gnade umher wandle, dann bin ich ein begnadigtes Kind, dann kann ich mich „immer los“ freuen;, da geht die Furcht weg. Von wem kommt die Furcht? Von der Sünde. Von welcher Sünde? Die nicht vergeben ist; die macht mich furchtsam und drückt mich. Es hält manchmal sehr schwer, Vergebung der Sünden zu haben und unvergebene Sünde macht furchtsam. Sowie ich Vergebung habe, dann ist Alles fertig; aber es ist so schwer, immer und immer wieder Sündenvergebung zu erlangen, immer wieder kommen, es ist so eine Schande, und am Ende steckt doch das drin: ich tu sie doch bald wieder. - Die Sünde geht erst weg, wenn ich mit der Sünde gebrochen habe. Wie lange kann's anstehen, bis auch ein Wiedergeborener mit der Sünde ganz bricht! Wenn eben das Ding kommt, tust's doch wieder und das ist die Ursache, dass es so schwer hält, um Vergebung zu bitten. - „Die rechte Gnade“ - das hat der Apostel ganz vorne an gestellt. -

V. 2. „Gott gebe euch viel Gnade und Frieden.“ Das ist uns so nötig, das müssen wir immer haben; daher sollten wir Alle in der rechten Gnade stehen. Was ist Gnade? Meine Wohnung, mein Essen, mein gutes Bett, mein Kleid, mein Schnaufer, meine Stimme, das, dass ich sehen, hören, gehen kann, Alles, was ich habe, ist eine Gabe von Gott, die ich umsonst empfangen habe und das heißt Gnade. Oder meinst du, du habest etwas getan, das dir ein Verdienst vor Gott gebe? Ich kann von Natur gar nichts, als sündigen.

Daher führt mich der heilige Geist in den Gehorsam des Glaubens. Wenn wir gehorsam wären: ihr solltet einmal sehen, was für einen heiligen Wandel wir führen würden! Ich soll in der rechten Gnade stehen, dass heißt: ich soll mir immer alle meine Sünden vergeben lassen und nie ohne Vergebung herum wandeln, soll nie, wenn ich gesündigt habe, es liegen lassen und da werdet ihr sehen, wenn ihr euer Herz prüft, dass ein großer Nutzen heraus kommt. Ich soll mir immer meine Sünden vergeben lassen und zwar gleich. Das ist ungefähr die Grundlage, darin die rechte Gnade besteht, - Die rechte Gnade hat, so zu sagen, mit mir gar nichts zu tun; sie ist von Ewigkeit her bereitet, von Ewigkeit her bestimmt, so dass ich mich nichts rühmen kann, dass ich mich nie loben kann. Das ist so etwas, was verflucht in mir ist: ich möchte immer ein bisschen mehr sein. Die rechte Gnade kann also nur in den Demütigen sein. Der verfluchte Hochmut will auch immer den besten Platz haben; es gibt so unverschämte Christen. Ein rechter Christ darf nicht unverschämt sein. - Es handelt sich hier um was? Dass ich in der rechten Gnade sei. Das ist nicht etwas, was ich selbst tue, sondern es ist von Gott für mich bereitet. Nehmt euch recht in Acht, dass ihr nicht etwas sein wollt, dass ihr nicht nach einem Ruhm lauft! Ruhm suchen: das ist mein Herz, dein Herz, das ist eine Pestilenz. Du willst dich nicht beugen, nicht herunter gehen; da ist so eine Zähigkeit des alten Menschen. Daher lässt Gott die Seinigen durch alle möglichen Hecheln hindurch laufen. Er hat einen Weg erfunden, dass wir so rechte Schuhabputzer werden. Wenn du wiedergeboren bist und wirklich die rechte Gnade empfangen hast gleich im Anfang und du hast so recht frisch im Gedächtnis alle deine Sauereien: - willst du dann noch gelobt sein? Nimmer!

Wir müssen uns immer im frischen Standpunkt erhalten: dass gar nichts in mir ist, dass ich etwas verdienen könnte. Oder meinst du, es sei etwas in dir, dass du etwas verdienen könntest bei Gott? Nein. Ja, warum schwätzt denn so schnell gegen deinen Nachbar, das ist: gegen die Kinder Gottes? Von was reden wir jetzt?

Wir reden von der rechten Gnade. - Wenn ich ein begnadigtes Kind bin, in der rechten Gnade stehe, dann bin ich immer klein und niedrig; - sowie ich hochmütig bin und mir Ruhm suche, sowie ich etwas tue ohne Gott, so stehe ich nicht in der rechten Gnade. Wir haben viele Kinder Gottes; aber sie stehen nicht in der rechten Gnade. Wenn ihr das versteht, bekommt ihr viel Licht. - Das sind die rechten Kinder, die immer den HErrn JEsum am Kreuz ansehen.

V. 3. „Gelobet sei Gott und der Vater unsers HErrn JEsu Christi, der uns nach Seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung JEsu Christi von den Toten.“ Zuerst wird angefangen mit Loben, und wer wird hier gelobt? Gott, und zwar welcher Gott? Gott der Vater. Was wird Dem zugeschrieben? Die Wiedergeburt. „Nach Seiner großen Barmherzigkeit.“ - Also wir sind solche erbärmliche Leute, die Seiner großen Barmherzigkeit bedürfen. Das geht Alles gegen den Hochmut. Gott der Vater hat uns wiedergeboren. Es gibt Leute, die wollen diese Geschichte in's Äußerliche ziehen und wollen sagen, die Taufe sei die Wiedergeburt. Wer nicht durch einen Wiedergeburtsprozess gegangen ist, der hat die Taufe gut anstatt der Wiedergeburt annehmen; aber wer durch den Wiedergeburtsprozess gegangen ist, der glaubts eben nicht, denn das sagt der Papst, und was der sagt, ist von vorne herein nicht wahr.

Der Wiedergeburtsprozess fängt damit an: ich fühle, dass ich verloren bin. - Das ist eine lange Geschichte: da kommt Gott zu mir und zeigt mir eine Sünde, - kaum mehr als eine. Ich kann lang in einer großen Sünde stecken und weiß gar nicht einmal, dass es Sünde ist; da muss mir Gott aus Seinem heiligen Gesetz erst zeigen, dass es Sünde ist, und wenn ich dann meine Sünde erkenne und einsehe: ich kann sie eben nicht lassen, dann geht's zur Verzweiflung. Es ist da die erste totale Zernichtung in mir; ich sehe, dass ich verloren bin und mache Gott wahr. - Nachdem du durch den ersten Zernichtungsprozess gegangen bist, musst du diesen Prozess immer wieder durchmachen, bis er an's Ende kommt. - - - - daher ist gerade der erste Prozess das Allerwichtigste.

Offenb. 2,4.5. „Ich habe wider dich, dass du die erste Liebe verlassest. Gedenke, wovon du gefallen bist, und tue Buße, und tue die ersten Werke.“ Da könnt ihr sehen, wie man so nach und nach wieder von Gott abkommt und sich gehen lässt. „Gedenke, wovon du gefallen bist.“ Da sind viele so Leute, die nach Heiligung laufen; ich weiß nicht, wie das geht, geht es da nach dem Gewicht oder nach dem Maß, oder nach der Elle; - aber gerade, Der mich gezeugt und geboren hat, Der ist meine Heiligung, in Ihm bin ich heilig auf einmal und nachdem ich nun gezeugt und geboren bin, so (merkt euch das wohl!) so kommt es immer wieder in den alten Schlendrian hinein, dass man sich selbst heilig machen will; das ist dann wieder der „alte Esel“ - - - - - - - - - das ist etwas, wovon Gott sagt: „Ich will Meine Ehre keinem Andern geben.“ - Wir sind jetzt bei der Wiedergeburt. Wer tut das? Gott der Vater; und da müssen wir in unser eigenes Herz hinein gehen und müssen uns fragen: „Bin ich wiedergeboren“? Das muss ich gewiss wissen. Und wenn ich wiedergeboren bin, - wer hat das getan? Gott der Vater. Wiedergeburt ist nichts anderes, als ein neues Wesen. - - -

Der erste Prozess ist die völlige Zernichtung; - - - da waren auch die rechten Werke und ich werde immer wieder ermahnt, zum ersten Zustand zurück zu gehen, und dann geschehen auch wieder die ersten Werke. Wie geht das zu? Durch die Liebe Gottes: die Sünde ist mir vergeben, darum liebe ich und diese Liebe treibt mich zu den rechten Werken. Wer von euch wiedergeboren ist, der muss mir bezeugen, dass es so ist. Wie kann denn die Taufe das bewirken? Ich bin ja als ein Kind getauft worden. - Das kannst du doch nicht sagen, dass du jeden Tag geboren wirst. Der Wiedergeburtsprozess muss wirklich ehrlich geschehen sein. Das hat Alles Gott gewirkt, dass ich wiedergeboren bin. Du bist's nicht, du hast dich nicht selbst bekehrt; Gott bekehrt dich. Ich muss Gott wahr machen. Wenn ich predige, muss ich dir doch deine Sünden zeigen und dir lagen, dass du verloren bist. Aber es ist kein Mensch im Stande, dir so genau und so schrecklich deine Sünde darzustellen, wie es der heilige Geist in dem Wiedergeburtsprozess dir zeigt; der sagt dir viel mehr von deinem Zustand und von deiner Sünde. Sowie du den ersten Blick empfangen hast in deinen Zustand, dann kommt auch der Teufel, und wenn du auf den hörst und nicht aufpasst, dann wird auch dein Blick so nach und nach wieder abgewendet und da hast du Leute, genug, die dazu helfen: Brüder, Schwestern, Vater, Mutter usw.

- - Andere ältere Brüder können dir sagen, dass die ersten Eindrücke der Zernichtung immer wieder erneuert werden müssen. Daher, die Knechte Gottes arbeiten immer auf diese Zernichtung hin. Warum kommen alle die Widerwärtigkeiten von den Leuten über dich? Sie kommen bloß, um dich im rechten Geleise zu erhalten. Die Wiedergeburt ist von Gott. Das wird nicht durch etwas äußerliches getan, sondern sie wird von Gott selbst gewirkt. - Es ist hier das erste, dass ich das fasse, dass ich in der rechten Gnade stehe, dass ich wiedergeboren bin. Ich kann nicht in der Gnade stehen ohne Wiedergeburt und das tut Gott; da kann ich mir nichts zuschreiben.

Zu einer lebendigen Hoffnung.“ - Hier ist der Wiedergeburt etwas angehängt und zwar eine lebendige Hoffnung, d. h. eine Hoffnung, die immer lebt. - Du bist jetzt augenblicklich in der größten Finsternis, im größten Jammer und Elend; aber sowie du wiedergeboren bist - lebst. Wenn ich wiedergeboren bin, so hab ich eine lebendige Hoffnung; wenn ich die rechte Gnade habe, so ist bei der Wiedergeburt eine Hoffnung, die „immer los“ lebt, die Kopf und Hände und Füße hat. Das ist die lebendige Hoffnung. Sie hat ihren Grund nicht in mir, dass ich sollte so gut sein, dass ich sollte den Witz haben, sondern diese lebendige Hoffnung ist bewirkt durch die Auferstehung JEsu Christi von den Toten. Also weder in mir, noch in einer andern Person ruht meine Hoffnung, sondern sie ruht in Gott und zwar in der zweiten Person der Gottheit, in Gott dem Sohn, weil Der auferstanden ist von den Toten; und heute ist der Tag, der heißt der Tag des HErrn, weil Er an diesem Tag auferstanden ist. Wann ist Er auferstanden? Nachdem Er zuvor gestorben ist. Für wen ist Er gestorben? Für meine und deine Seele. Also da könnt ihr sehen: das, dass Er auferstanden ist, das gibt mir die lebendige Hoffnung. Warum ist Er gestorben? Meine Seele konnte nicht anders errettet werden. So lange du nicht durch und durch verflucht bist, hast du keinen Heiland. Es ist unmöglich, dass meine Sünden mir könnten vergeben werden ohne JEsus; es ruht Alles in dem Leiden, Sterben und Auferstehen Christi. - Was ist der Wiedergeburtsprozess? Der Blick, dass ich durch und durch ein verfluchter Mensch bin. Der Wiedergeburtsprozess ist meine gänzliche Zernichtung. Wie kannst du dir noch etwas einbilden!!!

In diesem Gefühl der Selbstzernichtung sollen wir immer sein; dieser Zernichtungsprozess geht durch's ganze Leben hindurch und das wirket allein Gott. Also die Wiedergeburt kommt von Gott dem Vater und zwar aus großer Barmherzigkeit; und diese Wiedergeburt legt etwas in mich hinein, nämlich eine Hoffnung. So lange du noch nicht wiedergeboren bist, bist voller Hoffnung und diese Hoffnung der Welt heißt man Glück oder auch Schicksal; aber das ist Alles heidnisch. Das ist etwas ganz anderes, eine lebendige Hoffnung zu haben. - Jetzt gibt es viele Fromme, die lassen den Kopf hängen wie eine Rohrdommel und fragen immer: „Kann ich auch noch selig werden?“ und das ist gerade gegen die Wahrheit: Der HErr ist auferstanden, und weil Er auferstanden ist, ist mein Heil ewiglich gegründet. Aber ich muss in der rechten Gnade stehen, ich muss immer aufpassen, dass ich die rechte Gnade nicht verliere. Wenn ich in der rechten Gnade bin, dann wandle ich immer mit dem Heiland, - lasse Ihn sorgen; die rechte Gnade sorgt um gar nichts mehr; alle Sorge ist fort und das ist die lebendige Hoffnung.

Gelobet sei Gott und der Vater unseres HErrn JEsu Christi.“ Gott wird hier in einer besonderen Verbindung Gott und der Vater genannt. Meine Hoffnung ist JEsus, der HErr meine Gerechtigkeit, und mein HErr, der meine Hoffnung ist, Der hat einen Vater und hat einen Gott, und Der tut Alles, Der hat Alles besorgt, Der hat mir Seinen lieben Sohn geschenkt! „Also hat Gott die Welt geliebt.“ Sowie du das siehst, bist wiedergeboren. Sowie der Wiedergeburtsprozess in mich hinein kommt, so schlägt's aus zu meiner Zernichtung. Der Wiedergeburtsprozess ist noch nicht recht da, wo noch Hochmut und solche Geschichten stehen. Die rechte Gnade ist: Alles von Gott umsonst empfangen, daraus kommt Heil, Leben und Seligkeit.

Wenn ich die Wiedergeburt vergesse, so habe ich immer mit mir zu tun; ich will mich dann immer in die Gnade hinein mischen. Wir wollen immer Kompagnie mit Gott machen. Aber wenn ich in der rechten Gnade stehe, so will ich mit mir gar nichts zu tun haben. Sowie ich wiedergeboren bin, so Hab ich zugleich (und das soll immer da sein) in mir eine lebendige Hoffnung. Diese Hoffnung habe ich durch die Tatsache, dass der HErr JEsus von den Toten auferstanden ist. Wäre der HErr JEsus im Grabe geblieben, so hatten wir keine lebendige Hoffnung. Das ist Alles nicht von mir selbst, das ist Alles die rechte Gnade. Wenn ich so ein Ding in mir habe, -

V. 4. „Zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das behalten wird im Himmel.“ Diese lebendige Hoffnung geht wohin? Bis zum Erbe. Wir sind Miterben des HErrn geworden: wir dürfen mit dem Erstgeborenen erben. Das ist das große Erbe -

Diese lebendige Hoffnung zu dem Erbe wird erzeugt durch die Wiedergeburt und diese lebendige Hoffnung wird erweckt durch was? Durch die Auferstehung JEsu Christi. - Wann geht die Hoffnung weg? Ja, meine Sünden sind eben so groß; ich sehe auf meine Sünden. Was liegt zu Grunde, dass ich keine lebendige Hoffnung mehr habe? Mein Unglaube. Was glaube ich nicht? Ich glaube nicht mehr, dass JEsus für mich gestorben ist, dass Er das Lamm Gottes ist, dass Er am Kreuz für mich genug getan habe, dass Gott wahrhaftig versöhnt ist durch das Blut JEsu Christi. Die allerschönsten Dinge glaube ich nicht mehr. - Zwei Dinge sind, die mir so schwer zum glauben sind: Erstens, dass ich so schlecht bin und zweitens, dass Gott so gut ist. - Ich mache also das ganze Werk Gottes zunichte.

Durch die Wiedergeburt habe ich erst eine Hoffnung zum Erbe. So lange ich nicht wiedergeboren bin, kann ich das Erbe im Himmel nicht kriegen. Ich kann Gottes Erbe nicht werden, wenn ich nicht zuvor Sein Kind bin. Wenn ich bloß einen irdischen Vater und Mutter habe, so bin ich ein Bürger auf Erden, dann habe ich meine Heimat auf Erden, dann bin ich kein Fremdling. Sowie ich aber wiedergeboren bin, so hab ich mein Bürgerrecht im Himmel, mein Erbe ist droben, und hier auf Erden bin ich ein Fremdling. Ich kann nicht mehr mich der Welt gleichstellen: ich kann's mit der Kleidung nicht mehr, ich kann's mit der Unterhaltung nicht mehr, - - - ich kann's mit gar nichts mehr. - Es ist da etwas ganz Reelles: Gott muss mein Vater sein.

Also die Hoffnung geht auf das Erbe hin. Ich habe ein Erbe zu erwarten; es kann mich daher Niemand arm heißen. Sagt Jemand, ich sei arm, so kann's ja so sein; aber wenn ich wiedergeboren bin, so würde ich widersprechen; denn ich bin ja ein Erbe Gottes. Alles ist mein, was Gottes ist. Das gibt den königlichen Sinn und die große Demut. Wenn ich wiedergeboren bin, habe ich diese lebendige Hoffnung immer, sie geht überall mit mir, sie ist überall, wo ich bin.

Ich habe ein Erbteil und dieses Erbteil ist hier beschrieben. Es ist Alles schon da, Alles ist fertig im Himmel. Ach was müssten wir für Leute sein, wenn nur ein klein bisschen davon in uns wäre!!!

V. 5. „Euch, die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit, welche zubereitet ist, dass sie offenbar werde zu der letzten Zeit.“ Die Seligkeit ist das Erbe. Da steuert Gott hin, dass du sollst das Erbe erhalten. Es ist Alles fertig, da sollen wir uns freuen! Es gibt jetzt noch für ein Kind Gottes, das wiedergeboren ist, Anfechtungen und diese Anfechtungen tun so weh, - schrecklich, schrecklich weh! Zu was sind diese Anfechtungen? Sie sind dir gerade das, was das Feuer dem Gold tut.

Die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet.“ Wer erhält euch? Gottes Macht. Durch was? Durch den Glauben. Da kommt jetzt das Wort Glauben heraus. Wenn ich also wiedergeboren bin zu der lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung JEsu Christi, was ist dann mein Glaube? Das, dass Er Alles für mich getan hat. - Sowie meine Sünden größer sind als Gott, so bin ich ungläubig und mache Gott zum Lügner. Sowie ich eine lebendige Hoffnung habe durch die Auferstehung JEsu Christi, so glaube ich: Der HErr JEsus hat Alles für mich getan. Sowie meine Sünden überwiegend sind, so ist eine mächtige Arbeit des Teufels da - das Lamm Gottes ist fort.

Die in der rechten Gnade stehen, die werden bewahrt durch die Macht Gottes. Der Glaube ist eine Gabe Gottes. Im 12. Vers des 5. Kapitels sagt Petrus, er habe geschrieben, um diesen erwählten Fremdlingen Kap. 1,1 zu bezeugen, dass das die rechte Gnade Gottes ist, darinnen sie stehen.

V. 7. „Auf dass euer Glaube rechtschaffen und viel köstlicher erfunden werde, denn das vergängliche Gold, das durchs Feuer bewähret wird, zu Lob, Preis und Ehre, wenn nun geoffenbaret wird JEsus Christus.“ Die rechte Gnade ist nicht, was ich tue, sondern was Gott für mich getan hat: aber wenn ich ein gutes, frisches Wasser haben will, muss ich kommen und mein Gefäß füllen lassen und trinken - da drüben ist wohl der Bopserbrunnen; aber das Wasser läuft nicht zu mir, ich muss hingehen, wenn ich trinken will; was habe ich aber dann für einen Ruhm? Nehmt euch recht in Acht, dass ihr nicht etwas sein wollet! Das ist die Pestilenz, das ist Alles ein Gestank in der Nase Gottes, daher hat Gott einen Weg erfunden - daher lässt Gott alle Seine Kinder durch die Hecheln laufen, dass Alles an uns die Schuhe abputzen darf.

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