Hauser, Markus - 38. Andachten zu Sacharia

Hauser, Markus - 38. Andachten zu Sacharia

Sach. 2,12

Wer euch antastet, der tastet seinen Augapfel an.

Als Christen wollen wir uns tief in das Leiden und Sterben unseres Herrn versenken. Fürwahr, der Herr hat Großes an uns getan! Den listigen Nachstellungen des höllischen Feindes sind wir überall ausgesetzt, aber unter dem Kreuze auf Golgatha finden wir Deckung, hier ist die Burg, unnahbar und uneinnehmbar für jeglichen Feind des Gekreuzigten. Die Feuerpfeile des Argen treffen dich nicht, wenn du in dieser Festung bleibst. Hier kann uns niemand antasten, hier sind wir in Gottes Schute Mit dem König aller Könige hat es der zu tun, der einer Seele schaden will, die sich auf Christi Gerechtigkeit stützt. „Wer euch antastet, der tastet meinen Augapfel an“, spricht der Herr. Das aber könnte jedem Feinde teuer zu stehen kommen. Wie froh bin ich, in der argen Welt ein Plätzlein zu haben, das völlige Sicherheit bietet. Wieviel habe ich schon verloren, wenn ich nicht unter dem Kreuze ruhte! Bald ist das Herz wie eine für jedermann offene Landstraße; da ist keine stille Geistessammlung, keine wahre Anbetung möglich. Wie Schwarmgeister stürmen die Gedanken daher, und aus ist es mit dem Frieden der Seele; sie wird leer, öde und matt. Aber unter Jesu Kreuz umgibt ein Gnadenwall, eine heilige Atmosphäre das Herz. Dort strömen uns belebende Gedanken zu, wir erhalten neue Freude. Und auch dem Leibe fließen verjüngende Kräfte zu, er erholt sich im Anblick des teuren Erlösers. Bleibe unter Jesu Kreuz, und der Arge berührt dich nicht. Du wirst nicht in Sünden fallen, wenn dich der Herr bewahren darf. Lass die Freude an Ihm deine Stärke sein.

Sach. 13,1

Zu derselben Zeit wird eine Brunnenquelle aufgetan werden, alle Sünde und Unreinigkeit abzuwaschen.

Wir bleiben nur dann in der Vergebungsfreudigkeit, wenn wir auch wirklich frei und rein werden von der Sünde. Welches sind nun die Mittel? l. Joh. l, 7 steht geschrieben: „Das Blut Jesu Christi Seines Sohnes reinigt uns von aller Sünde.“ Wenn ein Mensch, der Vergebung erlangt hat, auf das am Kreuz vergossene Blut Jesu Christi blickt, so reinigt ihn fort und fort die Kraft des Blutes von allen Dingen, die die Seele verunreinigen. Wie des Gotteslammes Blut unsere Versöhnung ist, so ist es auch zugleich die Reinigungskraft. Ev. Joh. 15, 3 lesen wir: „Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch geredet habe.“ Jesus fordert Seine Jünger wiederholt auf, Sein Wort zu halten, und zeigt uns klar, dass von der Sünde los, frei, rein wird, wer beständig im Worte bleibt und das Wort Gottes im Herzen bewegt. Alle treuen Bibelleser erfahren, dass im Wort Gottes eine Macht gegen die Sünde liegt. Sprüche 20, 30 heißt es: „Striemen der Wunde sind Reinigungsmittel vom Bösen und Schläge, die durch Mark und Bein dringen.“ Der Herr sagt es öfter, dass Er Leiden, Krankheiten, Drangsale, Misswuchs und dergleichen anwenden müsse, um Sein Volk von aller Gottlosigkeit zu reinigen. In Seiner Liebe wendet Er diejenigen Mittel an, die einschneiden und wecken. Es ist freilich sehr demütigend für uns, dass Gott zu unserer Reinigung so scharfe Mittel anwenden muss, aber wir dürfen Ihm auch hierfür dankbar sein; besser ist es, gezüchtigt zu werden, als verlorenzugehen. Das aber ist gewiss, dass der Gott der Liebe Seine Kinder nicht gern Schmerzenswege führt.

Sach. 13,9

Ich will sie läutern, wie man Silber läutert.

Ein Gefühl des Verlassenseins von Gott kann bei aller Gebetstreue entstehen. Warum? Damit Er erfahre, ob wir Ihn lieber haben als unser Liebstes auf Erden. Er stellt den Seinen deshalb oft heiße Proben. Da gilt es treu auszuharren und ja nicht zu murren, sondern in solchen Lagen den Herrn besonders zu verherrlichen. Nur um so inniger zieht Er uns dann an sich. Nach treu bestandener Probe schüttet Jesus das ganze Füllhorn Seiner Liebe in des Geprüften Herz. Wie köstlich tröstete Gott den Abraham, nachdem er seinen lieben Isaak so völlig dem Herrn gegeben hatte! Wir müssen lernen, unseren Willen in den Willen Gottes zu legen. Er führt durchs Feuer, dass Er schmelze, läutere und bewähre. Solche Prüfungen können den Kindern des Höchsten nicht erspart werden. Bis sie an den Gestaden der Heimat landen, warten ihrer stets neue Schulen. Zwischen-hinein lässt es der himmlische Meister an reicher und seliger Erquickung nicht fehlen. Auch ordnet Er den Weg der Getreuen stets so, dass leichtere Proben und Aufgaben mit heißen Anfechtungen und schweren Proben abwechseln. Seine Liebeshand gibt sich immer wieder zu erkennen, und nie legt Er mehr auf, als wir wirklich durch Ihn in unserer jetzigen Stellung zu bewältigen imstande sind. Ach, dass wir Ihm nur immer stillhalten, damit Er Seinen Liebeszweck erreichen kann! Es schadet einem Gotteskinde, wenn es sich je der Hoffnung hingibt, jetzt das letzte oder das meiste überstanden und gelernt zu haben. Je treuer und eifriger Christen in des Herrn Nachfolge sind, desto tiefer und höher führt Er sie. Lernen und gehorsam sein ist Gewinn.

Quelle: Hauser, Markus - Hoffnungsblicke

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