Hauser, Markus - 44. Andachten zur Apostelgeschichte

Hauser, Markus - 44. Andachten zur Apostelgeschichte

Apg. 1,8

Ihr werdet Meine Zeugen sein.

Ein Christ soll sich täglich mit dem Geiste Gottes salben, durchdringen und erfüllen lassen, und er soll täglich das Wort des Herrn in sein Gedächtnis und in sein Herz aufnehmen, also dass mehr und mehr sein ganzes Leben ein Leben nach dem Worte Gottes genannt werden darf. Das kann nun aber nicht verborgen bleiben, der Christ wird zum hellscheinenden Lichte; wo immer er ist, da hat man einen kräftigen Zeugen Jesu vor sich. Die Welt muss die Heiligkeit und die Macht des göttlichen Geistes verspüren, hier kommt sie nun mit ihm in Berührung. Was immer deine Arbeit und deine Lebensstellung sein mag, wer um dich her ist, der muss das Licht sehen, das Zeugnis hören, die Freude verspüren, die dein Herz bewegt. Solange dein Leben nicht ein göttliches ist, solange sich durch dich der Heiland nicht verherrlichen kann, solange bist du auch nicht zugerüstet, ein Glied der Brautgemeinde Jesu Christi zu sein. Wie solltest du leuchten können im Himmel, wenn du nicht zu leuchten vermagst auf Erden? Wie solltest du im Königreiche Gottes den Ruhm Jesu Christi unter Millionen auszubreiten vermögen, wenn du hier nicht imstande warst, unter deinen Angehörigen, Verwandten und Freunden des Herrn Güte zu bekennen und Seine Gnade zu bezeugen? Wer dich sieht, wer dich hört, wer mit dir wandelt, wer kürzere oder längere Zeit um dich ist, der soll einen lebendigen Christen kennen gelernt und einen tiefen Eindruck erhalten haben von der Herrlichkeit Gottes in den Seinen. Das ist Bereitschaft auf den Tag des Herrn. Wie steht es nun bei dir? Bist du bereit?

Apg. 2,2

Und es entstand plötzlich ein Brausen vom Himmel.

Mit gewaltigem Brausen und mit sichtbaren Flammen kam der Heilige Geist hernieder auf die Erde. Der Jubel unter den Jüngern war groß. Wie es aber mit allen göttlichen Gaben zu geschehen pflegt, so war es auch hier. Das sichtbar und spürbar Empfangene verseht anfänglich in eine eigenartige Lage, die Wirkungen sind in die Augen fallend, eine gewisse Erregung macht sich geltend; nach und nach aber vertieft sich das Empfangene, der Strom fließt ruhiger dahin, der ganze Mensch wird von ihm befruchtet. Das Brausen und das Flammen hört auf, der Geist ist eingezogen, Er ist innerlich geworden. Nun steht der Geistgesalbte in der Gemeinschaft des Heiligen Geistes und kann immer und immer wieder mächtig erfüllt werden mit dem Tröste des Geistes. Auch bei der Golgathaerfahrung zeigen sich ja anfänglich außerordentliche, in die Augen fallende Erscheinungen. In vielen Fällen sieht man's Neubekehrten an, dass sie etwas Großes erlebt haben. Bei der Offenbarung des Vaters sind die Erscheinungen meist anderer Art. Der Beglückte versenkt sich in seinen Gott, er bewegt es in seinem Herzen; er erkennt: Gott ist die Liebe! In stiller Anbetung versunken, geht er seinen Weg. Du kannst es mehr auf seinem Angesichte und aus seinem Wandel lesen, als von seinen Lippen es bezeugen hören, was er erlebt und erfahren hat. Innerlicher, ruhiger, sanfter äußert sich hier die große Freude. Wer den Vater erkannt hat, lebt in dem, was des Vaters ist, er kann nicht mehr weltlich, sinnlich, fleischlich-fröhlich sein; denn das Leben des heiligen Vaters ist in ihm.

Apg. 2,42

Sie blieben beständig im Gebet.

Das Gebetsleben ist der Gradmesser unseres Geisteslebens. Nur wenig Zug und Trieb zum Gebete hat jeder, der innerlich nicht gut steht. Wenn dir das Gebet nicht Notwendigkeit ist, nicht ein Bedürfnis deines Herzens, wie Essen und Trinken ein Bedürfnis des Leibes, so bist du noch nicht aus Gott geboren. Der Weltgeist treibt in äußere Dinge und Zerstreuungen hinein, Gottes Geist drängt zum Gebete. Prüfe dein Gebetsleben, und du kannst daraus ersehen, wie du zu Gott stehst. Aufrichtige Seelen sollten nicht rohen, bis sie freudig beten können. Durch herzliches Beten öffnen wir uns den Einflüssen der himmlischen Welt. Wenn du möglichst oft vor dem König der Könige deine Knie beugst, wenn du Tag und Nacht bei aller Arbeit und Ruhe im Geiste betend bist, so spürst du das Nahen des Herrn! Er kann dich erleuchten, dein Denken und Wollen leiten, dich weise machen, vor Fehltritten behüten, Er kann deines Geistes Leben sein. Das Verharren im Gebet ist deshalb höchst wichtig für alle, die sich dem Heiland ergeben haben. Es ist ein beständiges Aufblicken zu unserem Herrn im Himmel, dem wir kindlich und vertrauensvoll alle Anliegen unterbreiten dürfen. Der Herr weiß es, dass Seine Jünger ohne Ihn nichts tun können; sind wir hiervon nun auch überzeugt, so will und kann Er, der über dem Staube thront, Seinen Willen und Seine Macht an und durch uns offenbaren. Das Stehen unter der Leitung des Herrn ist das Herrlichste hienieden. Durch treues, beharrliches Beten schließen wir dem Teufel die Eingangspforte unserer Seele zu. Werde ein beharrlicher Beter, so wirst du großen Segen stiften.

Apg. 3,20

Damit Zeiten der Erquickung von dem Angesicht des Herrn kommen.

Wir stehen unter den gesegneten Wirkungen des Evangeliums. Petrus hat die Überzeugung, dass Zeiten der Erquickungen anbrechen werden, wenn unsere Sünden ausgetilgt sind, und es steht ihm ganz fest, dass alle Sünden getilgt werden, wenn wir Buße tun und uns aufrichtig zu Gott bekehren. Ja, er geht noch weiter: der Heilige Geist sagt uns durch ihn, dass Gott Jesus wieder zu den Menschen auf die arme Erde senden werde. Die Wiederkunft Jesu Christi steht fest. Auch Petrus verkündigt diese selige Wahrheit, und er will aller Herzen davon erfüllt wissen. Gott hat Seinen Sohn gesandt in die Welt, die Sünder seligzumachen, bald sendet Er Ihn abermals zur Aufrichtung Seines Reiches auf Erden. Wer Buße getan, wer sich bekehrt hat, der harret des Herrn. Nahe ist Er den Seinen im Geiste, sie wandeln vor Ihm, sie erfreuen sich bisweilen wunderbarer Erquickungszeiten, sie sehen um sich her das Heil Gottes. Aber die Verheißung geht eben weiter; darum hat der Glaube noch ein großes Gebiet vor sich; er ergreift die herrliche Verheißung von Jesu Wiederkunft. Die ganze Welt soll Seiner Herrlichkeit voll werden. Nicht nur im Geiste wollen Ihn die Gläubigen nahe haben, sie wollen das, was Gott will: nämlich Jesus schauen von Angesicht zu Angesicht. Das Ziel ist und bleibt, Jesus zu sehen, wie Er ist. Unmöglich können Erwählte voll befriedigt sein, bis sie als Auferstandene vor ihrem König stehen und ihre Hand in die Seine legen dürfen.

Apg. 4,12

Es ist in keinem andern Heil.

Die christliche Weltanschauung ist die, welche Gott in der Bibel klar und kurz niedergelegt hat. Jesu Kommen in die Welt in Niedrigkeit und Knechtsgestalt hatte nicht den Zweck, ein irdisches Reich aufzurichten, in dem jeder, seinem Willen und Herzen folgend, Überfluss und Reichtum und Mittel haben sollte, ganz nach seiner Willkür zu leben. Armut und Elend, Krankheit und Tod schafft man nicht damit aus der Welt, dass man den Menschen völlig frei und als Herrn erklärt, der ganz nach seinem Gutdünken schalten und walten könne. Wir sind von Gott nicht zu einem Jammerleben, nicht zu einem elenden Dasein bestimmt. Dass es nun doch so gekommen ist, das ist auf Rechnung der Menschen zu schreiben. Weil sie sich von Gott lossagten, sind die Verhältnisse und Zustände da, in denen sich jetzt Millionen so unglücklich fühlen. Der Erde Freuden und Genüsse führen in jammervolle Knechtschaft, wenn der Mensch seinem Ursprung, seinem Gott sich. entfremdet. Diejenigen schaff eh sich eine Hölle statt einen Himmel, die ohne Ihn menschenwürdige Zustände herbeiführen wollen. Die Abkehr von Gott und die Unterwerfung unter Satans Macht und Herrschaft hat die Umwelt dahin gebracht, wo sie angekommen ist. Dies zu verschweigen, macht die Lage nur schlimmer. Wenn die mannigfache Not aus der Welt geschafft werden soll, so muss die furchtbare Ursache derselben, die Sünde, zuerst abgetan und ausgetilgt werden. Wenn Menschen wieder göttlich werden, dann hat aller Jammer ein Ende. Dies zu ermöglichen, ist der Zweck der Menschwerdung Gottes. Was wir nicht vermögen, das vermag Er.

Apg. 4,20

Wir können s ja nicht lassen, zu reden, was wir gehört und gesehen haben.

Jesu Jünger bekunden ein hohes Interesse an der Sache des Reiches Gottes auf Erden. Das Kommen ihres Herrn erfüllt sie, und ihre Arbeit zielt darauf hin, dieses Sein Kommen zu fördern. Christi Sache ist auch Sache der Seinen. Man spürt es ihnen wohl ab, dass sie Kinder Gottes sind. Die Ehre und der Ruhm ihres Meisters geht ihnen über alles. Wer Ihn antastet, der greift ihnen ins Herz hinein. Sie können nicht schweigen, wenn ihr Herr und Haupt entehrt wird. Jünger sind immer Zeugen, durch sie wird Jesu Sache auf Erden vertreten. Sie können leiden und dulden um des Wortes willen, und sie fördern, soviel sie nur können, mit ihrer irdischen Habe Sein Werk. Für Bequemlichkeit, Eitelkeit und Vergnügungen haben sie nicht viel übrig, aber für den Herrn bringen sie immer wieder ihre Gaben dar. Im Auftrage Gottes wirken sie, und der Herr der Ernte tut durch sie das, was Er auf Erden getan haben will. Ohne Schmach kann dies nicht abgehen. Dem Jünger geht es wie dem Meister. Aber Gläubige schrecken nicht zurück, der Feind Grimm legt sie nicht lahm. Sie können sterben für Jesu Reichssache, aber sie können nicht davon schweigen. Dass sich bis auf diese Stunde ein Kern echter Christen überall vorfindet, das verdanken wir der Tatsache, dass durch alle Zeiten hindurch sich Jünger fanden, die Gott mit dem Heiligen Geiste versiegeln konnte. Sanft wie ein Lamm und mutig wie ein Löwe stehen sie da, die Welt kann sie nicht bezwingen. Sie sind des Reiches Gottes kräftige Bahnbrecher.

Apg. 11,26

Es begab sich, dass zuerst m Antiochien Jünger Christen genannt wurden.

Es mussten die in Antiochia wohnenden Weltleute den Eindruck empfangen haben: Die Jünger sind gesinnt, wie Jesus Christus gesinnt war, sie denken ganz wie Er, und es spricht aus ihnen Sein Geist. Erstaunt und ergrimmt sagten sich die Juden: Den Einen haben wir aus der Welt geschafft, jetzt ist es schlimmer denn zuvor, in Hunderten, in Tausenden steht Er jetzt wieder unter uns. Ein besseres Zeugnis hätte wohl den arbeitenden Brüdern nicht ausgestellt werden können. Für Christus allein, in Seinem Namen und in Seiner Kraft und zu Seiner Ehre wirkten sie, und der Erfolg steht da: das sind die Christen! Seit jenen Tagen hat man allerlei Volk mit diesem schönen Namen bezeichnet. Auf die Frage: Welches Glaubens bist du? antworteten Millionen: Ich bin ein Christ! Die Mehrzahl hat diesen Namen ererbt, wie sie den Familiennamen ererbt haben. Christi Geist und Sinn, Christi Charakter und Wesen geht ihnen völlig ab; sie tragen Seinen Namen eigentlich unrechtmäßigerweise. Sind wir noch Christen? Der schöne Name, den wir tragen, sollte uns beständig eine ernste Mahnung, ja, ein Ruf zu Christo hin sein. Die Jünger des Herrn wurden Christen genannt. Willst du ein Jünger Jesu sein? Wenn nicht, so bist du nicht auf dem Wege, ein Christ zu werden; wenn aber ja, so stehst du vor einer wichtigen Aufgabe; der Name, den du trägst, muss Realität werden; du darfst nicht ruhen, bis du in Wahrheit ein Christ, ein Gesalbter Gottes bist. Täglich sei es dein süßes Vorrecht, tief in die Gnade einzudringen und also herzlich zu beten, dass der Herr sich dir mitteilen kann.

Apg. 13,52

Die Jünger aber wurden voll Freude und Heiligen Geistes.

Die geisterfüllte Seele freut sich in dem Herrn. Sie ist des Lobes Gottes voll. Nicht mühsam, nicht mit Anstrengung lobt und preist sie, es ist ihr eine süße Lust, eine selige Notwendigkeit. Die Herrlichkeit des Herrn ist über ihr aufgegangen, sie blickt hinein in die Tiefen der Liebe Gottes, darum fließt sie über vor Dank und Anbetung. Das Klagen ist verstummt, die Seufzer und Bitten haben sich aufgelöst in dankbaren Lobpreis. Der geisterfüllte Christ rühmt das Erbarmen Gottes. Wie ein Kind mit seinem Vater umgeht, von ihm geliebt wird und das Sorgen gar nicht kennt, so stehen wir durch den Heiligen Geist mit dem himmlischen Vater in Verbindung. Im Heiligen Geiste erkennen wir den Vater und den Sohn, wir sehen hinein in das Herz des Gottes, der die Liebe ist. Wir fühlen nicht nur den dreieinigen Gott nahe, sondern erkennen auch, dass Er in uns ist und wir in Ihm. Es ist dies eine herrliche Tatsache. Nicht Aufregung, nicht stürmisches Wesen, sondern Friede und Freude und Gerechtigkeit und Gottesgemeinschaft sind im Heiligen Geiste eines Christen Teil. Dieser Geist des Vaters und des Sohnes ist die kräftige Universalmedizin, das unfehlbare Heilmittel für alle geistlichen und körperlichen Schäden. Die Elendstiefe des fleischlichen, an die „Welt“ gebundenen Menschen kann man da erst recht überblicken und beurteilen. Eine wunderbare Seligkeit, ja, das ewige Leben erfüllt die Seele im Heiligen Geiste. Sie schmeckt etwas von den unvergänglichen Freuden der himmlischen Heimat.

Apg. 14,22

Wir müssen durch viel Trübsal ins Reich Gottes eingehen.

Von Leidensgemeinschaft, von Todesgemeinschaft mit dem Herrn redet der Apostel. Nur schwer verstehen wir uns hierzu. Aber es muss sein. Wer mit Christo leben will, der muss zuvor mit Ihm sterben. So Paulus, so wir. Das Wissen der Wahrheit verwandelt uns nicht. Wir wollen vor Gott treten mit dem, was unser Herz in Bewegung gesetzt hat. Und wenn Er anfängt, uns durchs Feuer zu führen, uns zu schmelzen, o, so wollen wir stillhalten, uns läutern, reinigen, umgestalten lassen. Not mag sich erheben, aber es muss sein, der Gott der Liebe kann Seinen Kindern diesen Weg nicht ersparen. Vergessen wir das nie. Unsere hohe Berufung bringt es mit sich, dass wir geschmolzen werden müssen. Wundere dich nicht, wenn du treue Jünger des Herrn in schweren Trübsalen findest, wenn sie durch tiefe Wasser zu gehen haben. Nahe liegt das Ziel, kurz ist der Weg, viel ist noch abzulegen, auszuziehen, auszuscheiden; darum der heiße Tiegel. Aber der Herr sitzt am Feuer, Er sitzt und schmelzt und reinigt Sein Volk. Nur nicht klagen! Seine Heiligen heiligt der Herr, und Seine Auserwählten bewähren sich im Meere der Angst. Im Sterben ergreifen wir das Leben; während wir ausgezogen werden vom eigenen Wesen, ziehen wir kräftig Jesu Auferstehungsleben an. Und in dem allen bleiben wir getrost. Paulus war ein fröhlicher Christ. „Ich sterbe täglich“, schrieb er. Das hinderte ihn aber gar nicht, voll Freude und Friede zu sein. In der Trübsal war er nicht trübselig. Berufen sind wir, das Kleinod liegt vor uns, jetzt herzhaft vorwärts im Glauben!

Apg. 17,27

Der Herr ist nicht ferne von einem jeglichen unter uns, denn in Ihm leben wir.

Sobald wir aus Gott geboren sind und also Leben aus Gott in uns ist, senkt sich der Himmel hinein in unsere Seele, und wir besitzen tatsächlich eine ganz direkte Verbindung mit dem Himmel und mit dem Herrn, der Seine Wohnung, den Ort Seiner sichtbaren Herrlichkeit, im Himmel hat. Mag nun die Stätte der unmittelbaren Offenbarung Gottes auch Millionen und aber Millionen Stunden von uns entfernt sein, das tut nichts dazu und nichts davon und kommt hier gar nicht in Betracht. Der im Himmel wohnende Christus wohnt auch in uns, Raum und Zeit hören da völlig auf. Wo der Geist des Herrn ist, da dehnt sich Sein Himmel aus, da kann Er ruhen und wirken, und da wird Er empfunden und genossen. Der hohe und erhabene Herr sieht die innerste Regung unseres Willens und hört den leisesten Gedanken unseres Herzens; Er durchwohnt und durchschaut die Ihm verbundenen Seelen, und weil sie als aus Gott geboren in Ihm sind, so haben sie stets freien, offenen Zugang zu Seinem Gnadenthron. Christi Glieder senden ihre Bitten empor, und sie erreichen Gottes Herz ganz sicher, denn sie sind in Christus, und der Herr spricht Sein Amen im Himmel, Sein Amen der Taten und der Segnungen. Sie erlangen und empfangen das Erbetene auf demselben Wege, auf dem ihre Bitten emporgestiegen sind. Jesus, das verklärte Haupt im Himmel, steht mit Seinen geheiligten Gliedern auf Erden in inniger Verbindung. Auf dieser realen Gemeinschaft mit Gott beruht die Heiligung, und diese Gemeinschaft kann bei allen stattfinden, die aus Gott geboren sind.

Apg. 17,28

Wir sind Seines Geschlechts.

Eine wundervolle und mächtige Wahrheit liegt hier vor uns. Sind wir auch weit von Gott abgekommen, in Elend und Knechtschaft geraten, hat die Sünde ihr Zersetzungswerk auch noch so weit getrieben, so dass wir nun einen kränkelnden, alternden und dem Tode anheimfallenden Leib haben, so sind wir dennoch Gottes Geschlecht. Er hat den Menschen nach Seinem Bilde erschaffen mit der Bestimmung, dass wir Ihm ähnlich und dass wir zunächst um Ihn sein sollen. Die Menschen sollen Gottes Familie bilden, sollen Seine Herrlichkeit an sich tragen, Sein Wesen soll sie immerfort durchfluten, lebendige Organe sollen sie sein, durch die der ewige Gott Seine Herrlichkeit entfaltet. Die Liebe zieht Ihn zu den Menschen hin, denn Er hat ihrem Stammvater Seinen Geist eingehaucht und sie gesetzt, ein gottkönigliches Geschlecht zu sein. Kein anderes Wesen steht dem Gott der Herrlichkeit so nahe. „Wir werden Ihm gleich sein, denn wir werden Ihn sehen, wie Er ist“, rühmt Johannes. Gottes Kinder sind im vollsten Sinne Sein Geschlecht, sie sind aus Gott geboren und tragen Gottes Natur und Wesen an sich. Sind wir Gottes Geschlecht, so liegt in Gott unsere Ruhe, Freude und Wonne, unsere Stärke, unsere Seligkeit und Herrlichkeit. Die Trennung von Ihm ist deshalb eine Quelle unendlicher Not, und ebenso ist das „bei Ihm sein“ und „um Ihn sein“ ein Quell ewiger und mannigfacher Seligkeiten. Wahre Christen, in denen Gott wohnt, sind ein Beweis dafür, dass der Hl. Geist Menschen befähigt, Gott ähnlich zu werden, weil sie Seines Hauses Glieder sind. Wir sind göttlichen Geschlechts.

Quelle: Hauser, Markus - Hoffnungsblicke

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