Hauser, Markus - 54. Andachten zum 1. Timotheusbrief

Hauser, Markus - 54. Andachten zum 1. Timotheusbrief

1. Tim. 2, 1

So ermahne ich nun vor allen Dingen, Bitten, Gebete, Fürbitten, Danksagungen zu tun für alle Menschen.

Die stärkste und erste Großmacht der Welt ist Jesu heilige Priesterschar. Fürsten und Könige, Herrscher und Völker lassen sich nicht viel sagen, aber die Gebete der Heiligen verhallen nicht in der Luft, sie finden Beachtung und verfehlen ihr Ziel nicht. Wir müssen die Nöte und Bedürfnisse der Völker kennen. Hausväter, Hausmütter, Prediger und alle Dienenden im großen Weinberge des Herrn sollten in ihren Hausandachten auch flehen und ernstlich bitten für das Heil der Welt; nicht nur ihre nächsten und engsten Bedürfnisse sollten sie erfüllen und einnehmen. Gedenket der Verirrten, der Verfolgten, der vom Teufel übel Geplagten, der in Finsternis und Schatten des Todes Sitzenden, der Regenten und aller, welche in Hoheit sind. Wir haben als Freunde und Vertraute Gottes priesterlich zu wirken. Der Blick erweitert sich, und der Herr kann Seine Gegenwart kräftig offenbaren. Priesterlich Dienende erhält der Herr auf dem laufenden. Von oben strömt ihnen Licht und Geist und Weisheit zu. Wer anklopft, dem wird aufgetan. Christliche Kreise versumpfen bald, Gemeinschaften werden lau und breit und weltförmig, wenn der priesterliche Sinn nicht treu gepflegt wird, wenn der Blick und Drang für die Rettung der Welt, für den baldigen Anbruch des Reiches Gottes auf Erden verlorengeht. Nicht die großen Redner, die gottinnigen Beter sind der Schrecken der Finsternisgewalten. Unser Zeugnis wird um so fruchtbarer, je treuer wir sind auch in verborgener Fürbitte. Will man dein Wort nicht hören, so bete, und der Herr wird dich erhören.

1. Tim. 4,8

Die Gottseligkeit ist zu allen Dingen nütze,

Die Gottseligkeit macht das ganze Leben fried- und freudvoll. Die Lasten und Bürden werden leichter, weil der Herr sie tragen hilft. Manches, was uns drückt und höchst unlieb ist, verschwindet zwar nicht, aber es kommt uns doch ganz anders vor, weil unsere Stellung zu Gott und zu den Dingen verändert ist. Gottselige sind den Anfechtungen, Prüfungen und Leiden aller Art nicht enthoben, aber sie murren und klagen nicht mehr; sie wissen sich in Gottes Hand, gehen zu Ihm mit ihren Anliegen, harren des Herrn, und Er neigt sich freundlich zu ihnen. Es ist von ausschlaggebender Bedeutung, dass wir die Schriftworte zu uns reden lassen. Das Herz wird hierdurch befähigt, nun auch mit Gott zu reden, und wir erfahren, dass der Herr sich uns offenbart. Wir lernen ihn näher und besser kennen, dringen immer tiefer in Sein Wesen, erfassen Ihn immer völliger. Auch darf hervorgehoben werden, dass durch solche Glaubensverbindung ein tiefes Bewusstsein der Gegenwart Gottes eintritt. Viele haben nur einen Glauben an Seine Allgegenwart; sie denken, dass Gott überall und allezeit gegenwärtig sei, aber einen tatsächlichen Nutzen und Segen haben sie von diesem Bekenntnis nicht. Wenn aber der Herr einmal als in uns wohnend Seine Macht und Liebe entfaltet, so haben wir auch ein Bewusstsein davon, dass Er uns überall und allezeit wie die Luft umgibt. Sein Einfluss auf unser tägliches Leben ist entscheidend. Wir lernen alles mit Ihm tun, weil wir Ihn gegenwärtig haben. Selig darfst du sein in Gott, selig, um dann durch Gottes Kraft heilig und herrlich werden zu können!

1. Tim. 6,12

Kämpfe den guten Kampf des Glaubens,

Wenn ein zum ewigen Leben Berufener die Erlösung freudig annimmt, erhebt sich ein Kampf auf drei Gebieten. Diesem kann er nicht ausweichen. Nicht kämpfen heißt: der Lebenskrone verlustig gehen. Der Kampf gegen die Feinde muss bis aufs Blut geführt werden, bis die Sündenmacht gebrochen und das Herz gereinigt ist. Wir dürfen nicht in der Absicht kämpfen, lebenslang uns mit der Sünde herumzuplagen und, ohne je frei geworden zu sein, in die Ewigkeit einzutreten. Erlöste haben in Christo den Sieg, und so werden sie denn durch Gottes Macht von der Sünde frei. Wer aber nicht im Sinne hat, frei zu werden, der darf Christum nicht als seinen Erlöser bekennen und kann ihn jedenfalls nicht als solchen preisen. Das zweite Kampfesgebiet ist das Reich der Finsternis. Von der Obrigkeit der Finsternis und aus der Gewalt des Teufels hat uns Christus erlöst. Dennoch liegen wir mit dem Erzfeinde im Kriege, solange wir noch diesseits des Grabes sind. In Eph. 6 sagt uns Paulus, dass wir nicht einen Kampf haben wider Fleisch und Blut, wohl aber einen solchen wider die bösen Geister, die in der Luft herrschen. Da ist inniger Anschluss an den Erlöser erforderlich, um stets das Feld behaupten zu können. - Das dritte Kampfesgebiet ist das dieser j ewigen Welt. Wenn jemand mitten unter Unzüchtigen und Spöttern arbeiten und mitten unter Feinden des Kreuzes Christi wohnen muss, erwächst ihm viel Kampf. O, du von der Sünde Erlöster, bete herzlich und heiß für deine gottlose Umgebung. Auch hier gibt der Herr Sieg. Aus solchem Kampfe erwächst dir viel Segen, wenn du treu bist.

Quelle: Hauser, Markus - Hoffnungsblicke

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