Harms, Theodor - Das dritte Buch Mose - Das 7. Capitel.

Harms, Theodor - Das dritte Buch Mose - Das 7. Capitel.

Vers 1-10.

Und dies ist das Gesetz des Schuldopfers; und das ist das Allerheiligste. An der Stätte, da man das Brandopfer schlachtet, soll man auch das Schuldopfer schlachten, und seines Bluts auf den Altar umher sprengen. Und alles sein Fett soll man opfern, den Schwanz, und das Fett am Eingeweide, die zwo Nieren, mit dem Fett, das daran ist, an den Lenden, und das Fett über der Leber, an den Nieren abgerissen. Und der Priester soll es auf dem Altar anzünden zum Feuer dem HErrn. Das ist ein Schuldopfer. Was männlich ist unter den Priestern, sollen das essen an heiliger Stätte; denn es ist das Allerheiligste. Wie das Sündopfer, also soll auch das Schuldopfer sein; aller beider soll einerlei Gesetz sein; und soll des Priesters sein, der dadurch versöhnet. Welcher Priester Jemandes Brandopfer opfert, deß soll desselben Brandopfers Fell sein, das er geopfert hat. Und alles Speisopfer, das im Ofen, oder auf dem Roste, oder in der Pfanne gebacken ist, soll des Priesters sein, der es opfert. Und alles Speisopfer, das mit Oel gemenget, oder trocken ist, soll aller Aarons Kinder sein, eines wie des andern.

In der Beschreibung der mannigfaltigen Opfer und der Vorschriften, wie sie dargebracht werden sollen, sehen wir, wie genau es der HErr mit der Sünde nimmt, daß jede einzelne Sünde getilgt werden soll, und wir uns reinigen müssen auch von den unbewußten Sünden. Vollen Ernst haben wir damit zu machen, dem HErrn auch unsere Schwachheitssünden, auch die, welche uns nicht drücken, zur Vergebung zu bringen. Das ist die rechte Bereitschaft auf ein seliges Sterben. Der heilige Geist belehrt uns nun heute über das Schuldopfer. Sünde ist ja das Unrecht wider das Gesetz, und Schuld ist die zugerechnete Sünde. Die Schuld rechnet aber der HErr uns nicht zu, wenn wir von Ihm uns von der Sünde absolvieren lassen, denn Christus ist das rechte Schuldopfer. Das Volk Israel als Ganzes brachte nie Schuldopfer; das konnte nur der einzelne Israelit; sie wurden gebracht für unwissentliche Sünden, die der heilige Geist dem Thäter in Erinnerung brachte, auch für Schwachheitssünden, und das auch die uns den Hals brechen können, sehen wir aus der Verleugnung des Petrus; eine jede solche Sünde wird uns als Schuld angerechnet. Es ist eine große Gnade, wenn der heilige Geist sie uns klar macht; und das müssen wir nicht leicht nehmen, wenn sich nicht unser Gewissen abstumpfen soll, ja nicht die Abwaschung aufschieben bis zum Abend, wenn wir in einer Generalbeichte dem HErrn die Gesamtschuld des ganzen Tages bringen; so wie wir dessen inne werden, vor den HErrn damit auf die Knie, zu welcher Tageszeit es sein mag, damit Er sie entwerthen möge, indem er das Siegel Seiner Vergebung darauf drückt. Durch solch Bus-, Gebets- und Glaubensleben wird das Christenleben ein sehr ernstes, ja es besteht eigentlich aus gar nichts Anderem, als uns immer mehr zu vertiefen in unsere Sünden und uns beständig zu baden in Gottes Gnadenstrom. So schließt der Bußernst die Seligkeit des Glaubenslebens nicht aus Israel hatte die Versöhnung nur im Vorbild, aber wir haben ja das im Voraus, daß wir in der That versöhnt sind, und so ist das Christenleben trotz alles Ernstes ein so überaus seliges. -

Das volle Gesetz über das Schuldopfer ist ja schon früher gegeben; hier haben wir nur noch einige Nachträge zu betrachten über das priesterliche Thun dabei, und das ist so wichtig für uns, weil wir Christen ein priesterlich Volk sind unserm einigen Hohenpriester Christus. Es tritt uns in den vorgelesenen Versen dreierlei entgegen: 1. daß der, welcher das Schuldopfer brachte, nicht davon essen durfte, sondern der Priester das Fleisch ab, nachdem das Fett Gott dargebracht war. Warum das? Der, welcher das Schuldopfer darbringt in Buße und Schmerz über seine Sünde, der kann sich noch der Gnade des HErrn nicht getrösten und sich des Genusses der Heilsgüter nicht erfreuen; aber der Priester, der für ihn opferte, der konnte es, der war versöhnt, der konnte vom Opfer genießen. Nun wir als Priester dürfen der Gnade unsers Einigen Opfers genießen, dürfen uns in den Heilsgütern der geschlossenen Versöhnung erfreuen. Das geopferte Fleisch gehörte Gott, Er gab es zurück, und der Priester getröstete sich der Versöhnung. So ist im neuen Testament unser priesterliches Vorrecht, daß wir der Fülle der Heilsgaben genießen können. Aber nicht allein das: der Priester bezeugte auch durch seine Opfermahlzeit, wie herzlich er sich freute über einen Sünder, der Buße thut.

Wir wollen diese beiden Gedanken noch weiter verfolgen. - Des Christen Seligkeit besteht keineswegs allein in dem Genuß der Heilsgüter, die uns der HErr als Opferlamm erworben hat, nicht nur in dem Werk Seiner Gnade, auch in Seiner Person selbst. Das Menschenherz ist viel zu groß angelegt; es kann durch nichts gefüllt werden, und wenn die ganze Welt hinein geworfen würde, es bliebe leer; sein Sehnen wird nur gestillt durch die Person des Heilandes selbst. Wenn nun die Scheidewand der Sünde gefallen ist, dann steigt Christus selbst in unser Herz, und es ist selig, denn es hält Ihn. Das ist Priesterthum. Der Christ kann keineswegs dabei stehen bleiben, daß er sich an der Gnade, als der Frucht der Erlösung ergötze; er verlangt Ihn selbst, den HErrn; um dazu zu gelangen, ist das Abendmahl so nothwendig. - Zu diesem Genuß kommt nun noch der andere, den der priesterliche Christ theilen darf mit den Engeln: die Freude über einen Sünder, der Buße thut. Wie freute sich wohl der Priester, wenn ein opfernder Israelit seine Sünde zur Versöhnung darbrachte. So freuen sich nun die Engel und die Priester über eine Seele, die errettet wird aus der Gewalt der Finsterniß. Sind wir das Werkzeug gewesen, wodurch der HErr sie errettet hat, dann ist die Freude noch köstlicher. Möchte nicht gern ein Jeder, eingedenk seines priesterlichen Berufes, Seelen gewinnen für des HErrn Reich! -

2. (V. 8.) Der opfernde Priester bekam das Fell, nicht der Hohepriester, denn der ist ein Vorbild auf den HErrn Christus. Wohin deutete das Fell? Wen der HErr versöhnt hat, dem zieht Er das Kleid der Gerechtigkeit an. Als Adam und Eva gesündigt hatten, da genügten nicht die Feigenblätter; das sind die eigenen Werke, womit der Mensch vor Gott glaubt bestehen zu können. Der HErr zog ihnen Röcke von Fellen an, tödtete also damit Thiere, und wies so auf das blutige Opfer hin, durch den Sündenfall nothwendig geworden. Das Naturkleid genügte nicht, es bedurfte der Sünde wegen eines Kleides, das Gott Selbst gemacht hatte, dadurch, daß Christus Sich für uns schlachten ließ. Diesen herrlichen Schmuck, dies Kleid der Gerechtigkeit Christi, tragen wir als Priester. Mögen die Menschen aus den köstlichsten Stoffen kunstvoll gewebte Kleider tragen; es sind nur armselige Feigenblätter, nicht zu vergleichen mit dem Rock der Gerechtigkeit Christi, an den der HErr Seine ganze göttliche Weisheit, Kunst, Liebe und Allmacht gewandt hat. Dieser göttliche Schmuck deckt uns vollkommen; in ihm sind wir herrlich gekleidet vor Gottes Augen, wenn er auch vor Menschen nichts gilt, aber Niemand kann ihn tragen, ohne den lebendigen Glauben. Wer in diesem priesterlichen Schmuck vor Gott erscheint, und fragt, der bekommt Antwort; wenn er bittet, wird er erhört und allezeit freundlich angeblickt. Wir dürfen diesen Schmuck nie ablegen, und bewahren ihn nur in der täglichen Bekehrung; alles Gewand der Narrheit aber und aller Flitter der Welt sind Feigenblätter, und widersprechen dem Wunderkleide. -

3. Vers 10 enthält Bestimmungen über den Genuß des Speisopfers durch die Priester. Dies deutet darauf hin, wie wir die Gnadengaben genießen sollen, ob sie uns schön schmecken, ob nicht; ob mit Oel gemenget oder trocken. Es ist einerlei, wie sich das Gefühl dazu verhält; sie müssen nur im Glauben genossen werden; - auf den Glauben kommt alles an, wenn auch das Herz dabei dürre ist. Es ist dies sehr wichtig in Bezug auf den Empfang und die Stärkung der Gnadengaben, weil Christen in ihrer Meinung oft den Segen des Heilmittels abhängig machen von ihrer Empfindung, dabei denken, oder es wirke nur dann, wenn es durch den Zucker des Gefühls wohlschmeckend gemacht ist, und nicht, wenn es trocken im dürren Herzen empfangen wird. Da muß uns z. B. in unserm wahren Speisopfer, dem heiligen Abendmahl, der lebendige Glaube genügen, daß wir den Leib des HErrn darin empfangen; aber oft ist das Herz so kalt, so trocken, daß man auf den Gedanken kommt, ob man nicht unwürdig zum Tische des HErrn tritt. Ein ander Mal wieder geht das Herz vor Wonne in Sprüngen, daß man sich vor Seligkeit nicht zu fassen weiß. Es ist aber ganz einerlei, ob das Speisopfer trocken, oder mit Oel gemenget sei, wenn wir es nur im Glauben fassen und bewahren. Auch beim Anhören der Predigt, beim Lesen von Gottes Wort fühlen wir uns oft so lau, und denken, der Segen davon ginge uns verloren; aber wenn wir nur aufmerksam zuhören und uns das Wort aneignen, dann ist es unser; die köstlichen Gnadengaben stehen alle vor uns dargeboten, wir können nach Herzenslust zulangen.

Wir haben dem HErrn so sehr zu danken, daß wir Seine Kinder sind; eben so sehr, daß wir Priester sind. Darum laßt uns als Priester über diese Erde wandeln, nicht nur angethan mit dem Kleid der Gerechtigkeit, sondern auch mit reinen Füßen, das Herz mitten in der Traurigkeit jauchzend und jubilierend. So gehen wir getrost durch das finstere Todesthal ein in den ewigen Genuß unsers Hohenpriesters. Amen.

Vers 11-38.

Und dies ist das Gesetz des Tankopfers, das man dem Herrn opfert. Wollen sie ein Lobopfer thun, so sollen sie ungesäuerte Kuchen opfern mit Oel gemenget, und ungesäuerte Fladen mit Oel bestrichen, und geröstete Semmelkuchen mit Oel gemenget. Sie sollen aber solches Opfer thun, auf einem Kuchen von gesäuertem Brot zum Lobopfer seines Dankopfers. Und soll einen von denen allen dem HErrn zur Hebe opfern; und soll des Priesters sein, der das Blut des Dankopfers sprenget. Und das Fleisch des Lobopfers in seinem Dankopfer soll desselben Tages gegessen werden, da es geopfert ist, und nichts übergelassen werden, bis an den Morgen, und es sei ein Gelübde oder freiwilliges Opfer, so soll es desselben Tages, da es geopfert ist, gegessen werden; so aber etwas überbleibet auf den andern Tag, soll man es doch essen. Aber was vom geopferten Fleisch überbleibet am dritten Tage, soll mit Feuer verbrannt werden. Und wo Jemand am dritten Tage wird essen von dem geopferten Fleisch seines Tankopfers, so wird der nicht angenehm sein, der es geopfert hat; es wird ihm auch nicht zugerechnet werden, sondern es wird ein Gräuel sein; und werde Seele davon essen wird, die ist einer Missethat schuldig. Und das Fleisch, das etwas Unreines anrühret, soll nicht gegessen, sondern mit Feuer verbrannt werden. Wer reines Leibes ist, soll des Fleisches essen. Und welche Seele essen wird von dem Fleische des Dankopfers, das dem HErrn zugehöret, derselben Unreinigkeit sei auch ihr, und sie wird ausgerottet werden von ihrem Volt. Und wenn eine Seele etwas Unreines anrühret, es sei ein unreiner Mensch, Vieh, oder was sonst gräulich ist, und vom Fleisch des Dankopfers isset, das dem HErrn zugehöret: die wird ausgerottet werden von ihrem Volk. Und der HErr redete mit Mose, und sprach: Rede mit den Kindern Israel und sprich: Ihr sollt kein Fett essen von Ochsen, Lämmern und Ziegen. Aber das Fett vom Aas, und was von Wild gerissen ist, machet euch zu allerlei Nutz; aber essen sollt ihr es nicht. Denn wer das Fett isset vom Viehe, das dem HErrn zum Opfer gegeben ist, dieselbe Seele soll ausgerottet werden von ihrem Volk. Ihr sollt auch kein Blut essen, weder vom Vieh noch von Vögeln, wo ihr wohnet. Welche Seele würde irgend ein Blut essen, die soll ausgerottet werden von ihrem Volk. und der HErr redete mit Mose, und sprach: Rede mit den Kindern Israel, und sprich: Wer dem HErrn sein Tankopfer thun will, der soll auch mitbringen, was zum Dankopfer dem HErrn gehöret. Er soll es aber mit seiner Hand herzu bringen zum Opfer des HErrn; nämlich das Fett an der Brust soll er bringen samt der Brust, daß sie eine Webe werden vor dem HErrn. Und der Priester soll das Fett anzünden auf dem Altar, und die Brust soll Aarons und seiner Söhne sein. Und die rechte Schulter sollen sie dem Priester geben zur Hebe von ihren Dankopfern. Und welcher unter Aarons Söhnen das Blut der Dankopfer opfert, und das Fett, deß soll die rechte Schulter sein zu seinem Theile. Denn die Hebebrust und die Hebeschulter habe Ich genommen von den Kindern Israel von ihren Dankopfern, und habe sie dem Priester Aaron und seinen Söhnen gegeben zum ewigen Recht. Dies ist die Salbung Aarons und seiner Söhne von den Opfer des HErrn, des Tages, da sie überantwortet wurden, Priester zu sein dem HErrn, da der HErr gebot am Tage, da Er sie salbete, daß ihm gegeben werden sollte von den Kindern Israel, zum ewigen Recht allen ihren Nachkommen. Und dies ist das Gesetz des Brandopfers, des Speisopfers, des Schuldopfers, der Sühnopfer, und der Dankopfer, das der HErr Mose gebot auf dem Berge Sinai, des Tages, da Er ihm gebot an die Kinder Israel, zu opfern ihre Opfer dem HErrn, in der Wüste Sinai.

Mit den Gesetzen der Dank- und Lobopfer schließt sich die Reihe der Opfergesetze überhaupt. Wenn zu dem Dankopfer ein Speisopfer hinzu gethan wurde, so wurde es ein Lobopfer. Außer dem Oel, welches bei keinem Speisopfer fehlen durfte, mußte nach Vers 13 auch Sauerteig hinzugethan werden, welcher doch sonst nur als Gabe an sich dargebracht werden durfte, nicht aber als dem Opfer beigemengt. Bei allen Opfern, die für den Menschen dargebracht wurden, durfte kein Sauerteig sein, als das Sinnbild des Verderbens. Anders aber war es bei den Opfern, die aus Dankbarkeit von dem Menschen dargebracht wurden. Der Mensch kann ja auch nur durch das reine Versöhnungsopfer des HErrn Jesu Christi, auf welches alle blutigen Thieropfer hindeuteten, die um deswillen rein sein mußten, Gott angenehm gemacht werden; aber wenn er nun auch versöhnt ist mit Gott, durch Christum, so bleibt doch die Sünde im Menschen, und jedes Opfer, das er Gott bringt, jede Gabe, jedes Gebet, jedes gute Werk ist mit Sünde befleckt und ist nur heilig und Gott angenehm auf Grund des Versöhnungsopfers Christi. Das Dank- und Lobopfer, soweit es dem Menschen zum Genusse zurückgegeben wurde, mußte am Altar (V. 15), da es geopfert war, gegessen werden und durfte nichts übrig bleiben, und was vom Opferfleisch übrig blieb bis auf den dritten Tag, sollte verbrannt werden. Im Dank- und Lobopfer gibt sich der HErr den Seinen zur Genießung hin, wie er Sich der Seinen erfreut, die in der Selbstübergabe an Ihn Ihm angenehm geworden sind. Diese selige Genießung geschieht sofort, als die Gemeinschaft zwischen Christo und der Seele geschlossen ist und soll nichts Störendes dazwischen treten. Durch die Verbrennung des Restes vom Fleisch aber soll dem Mißbrauch des Heiligen vorgebeugt werden. Das Opferfleisch durfte sowenig mit etwas Unreinem in Berührung gebracht werden, wie sich der Opfernde verunreinigt haben durfte; aß er dennoch vom Opfer, so sollte er von seinem Volk ausgerottet werden (V. 19-21). Das Dankopfer, insofern es dem Opfernden zur Genießung zurückgegeben wurde, da fast nichts als das Fett dem HErrn dargebracht wurde, welches auch ohnehin der Mensch nicht essen durfte, ist ein Vorbild vom heiligen Abendmahl. Da wird uns durch diese Bestimmung eingeschärft, daß, wenn wir nicht als heilige Leute, d. h. bußfertig und gläubig den wahren Leib und das Blut des HErrn essen und trinken, wir es uns zum Gericht und zur Verdammniß empfangen. Indem dann noch einmal (V. 22-27) Israel eingeschärft wird, daß es das nicht essen solle, was Gott ausschließlich Sich vorbehalten habe, nämlich das Fett und das Blut des Opfers, soll es bedenken, daß die Versöhnung im Opferthier nur eine vorbildliche und vorläufige ist. Diese Gesetze mußten von selbst in Wegfall kommen, da Christus das vollgültige Versöhnungsopfer geworden ist. Da wir nun Sein Fleisch essen und Sein Blut trinken dürfen, dürfen wir auch das Fett und Blut der Thiere essen. Wer dem HErrn ein Dankopfer bringen wollte, der sollte es in Person bringen, mit seiner Hand (V. 30). Das soll bedeuten: was wir dem HErrn zu bringen haben an Gaben in Dankbarkeit des Herzens, das müssen wir persönlich thun, und da kann keine Stellvertretung stattfinden. Ein fremdes gutes Werk nutzt uns so wenig, als das Gebet eines Andern das Gebet ersetzen kann, das wir unserm HErrn schuldig sind, so wenig als wir des HErrn genießen dadurch, daß Andere des HErrn genießen, und wenn Andere essen und wir selbst nicht, so werden wir nicht satt, so wenig als der HErr sich an uns erfreut, dadurch, daß er an andern Freude hat. Die Webebrust und Hebeschulter gehörte dem Priester (V. 34). Die Brust bezeichnet die Liebe und die Schultern die tragende Kraft. So gibt der HErr den Seinigen im heiligen Abendmahl Seine ganze Liebe und Seine ganze Kraft, und hinfort können die Seinen in der brünstigen Liebe zum HErrn und in der tragenden Kraft des Glaubens ihrem HErrn dienen und anhangen, denn sie sind Sein und Er gehört ihnen. Das ist ihr ewiges Recht, so lange sie Seine Priester sind. Eins mußte nun noch hinzukommen, damit die Opferungen selbst, da alle Opfergesetze gegeben waren, ihren Anfang nehmen konnten: die Salbung Aarons und seiner Söhne zu Priestern des Herrn, die der HErr durch Mose vollzog (V. 35). So mußte Christus mit dem heiligen Geist gesalbt werden, bevor Er sich selber opfern konnte als das Opfer aller Opfer am Stamme des Kreuzes zur Versöhnung der Welt; dann erst konnte die Gemeinschaft zwischen Christus und den Gläubigen und die selige Genießung derselben geschehen, und so nur ist alles das, was wir dem HErrn bringen, Gott angenehm und wir selbst in Christus, unserm Hohenpriester. Amen.

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