Grafe, Hermann Heinrich - Es ist nahegekommen das Ende aller Dinge

Grafe, Hermann Heinrich - Es ist nahegekommen das Ende aller Dinge

Es ist nahegekommen das Ende aller Dinge
1. Pet. 4,7

Das Wesen dieser Welt vergeht, und ihr flüchtiger Genuß verkehrt sich in ewigen Verlust. Wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit. Nichts bewahrt uns so vor übermäßiger Wertschätzung des Irdischen, als der Gedanke an die Nähe des Endes. Die gewisse Erwartung der baldigen Wiederkunft des Herrn stärkte die ersten Christen zu schwersten Opfern und erhielt sie in größten Leiden geduldig und freudig. Eine Hauptursache der Verweltlichung der Christen in jener Zeit war gewiß die Erschlaffung und schließlich das Verschwinden dieser Erwartung. Freilich hat die Sehnsucht der apostolischen Zeit sich in der Zeitbestimmung dieses frohen Ereignisses geirrt, wie dies schon Paulus - mit Hindeutung auf notwendig vorhergehende Entwicklungen - den Thessalonichern nachweist; aber der unverrückte Blick auf diese selige Zukunft war doch für sie kein Schade; er war vielmehr die Grundlage eines echt himmlischen Wandels für sie - und bleibt es auch für uns. Vor dem Herrn sind tausend Jahre wie ein Tag und ein Tag wie tausend Jahre; Zeit und Stunde seiner herrlichen Wiedererscheinung wissen wir nicht. Das ist uns aber gesagt, daß er kommen wird wie ein Dieb in der Nacht, und daß der Knecht selig ist, den sein Herr wachend findet.

Und ob wir auch den großen Tag dieses Endes hienieden nicht erleben, dennoch bleibt es für jeden einzelnen dabei: Das Ende ist nahe! Das Ende meines und deines Lebens. In tausendfacher Wiederholung predigt uns das Leben: Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu sterben; „und danach das Gericht“, fügt die Bibel hinzu. Lieber Leser, tritt täglich vor diese ernste Wahrheit hin; laß sie dich in alle Bewegung deiner Berufsarbeit, in allen Genuß deiner Erholungen begleiten und dir so oft vom Heiligen Geist zurufen, bis sie dir Gegenstand der Freude und des hohen Trostes wird und du mit Paulus sagen kannst: „Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn.“ (Phi. 1,21)

So wache denn, mein Herz und Sinn,
und schlummre ja nicht mehr!
Blick täglich auf sein Kommen hin,
als ob es heute wär!

Quelle: Gärtner - Eine Wochenschrift für Gemeinde und Haus 1926

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