Gerok, Karl - Der Heimat zu! - 11. Trinitatis.

Gerok, Karl - Der Heimat zu! - 11. Trinitatis.

1889.

(Mark. 12,41-44.)

(41) Und Jesus setzte sich gegen den Gotteskasten und schaute, wie das Volk Geld einlegte in den Gotteskasten; und viele Reiche legten viel ein. (42) Und es kam eine arme Witwe und legte zwei Scherflein ein; die machen einen Heller. (43) Und er rief seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Gotteskasten gelegt denn alle, die eingelegt haben. (44) Denn sie haben alle von ihrem Übrigen eingelegt; diese aber hat von ihrer Armut alles, was sie hatte, ihre ganze Nahrung, eingelegt.

Große Erinnerungen kehren unsrem deutschen Volk in diesen ersten Septembertagen wieder. Große und glänzende Taten, die geschehen, große und gewaltige Erfolge, die errungen, aber auch große und blutige Opfer, die gebracht worden sind fürs Vaterland, sollen heut und morgen draußen auf dem bekränzten Friedhof und mitten in den beflaggten Straßen in Wort und Bild, durch Sang und Klang den Erwachsenen und der Jugend wieder ins Gedächtnis gerufen werden, damit der Dank nicht allmählich erkalte und erlösche gegen den Gott, der Großes an uns getan, wie gegen die Menschen, die damals für ihre Lieben daheim auf den Schlachtfeldern draußen so tapfer gekämpft, so herrlich gesiegt, aber auch so reichlich geblutet haben.

Auch hier im Gotteshaus sollen wir unser dankbares Andenken an jene ernsten Tage nicht nur mit Worten aussprechen, sondern auch mit der Tat bezeugen. Das heutige Kirchenopfer ist für unsere braven Invaliden bestimmt, welche ihre Gesundheit, vielleicht ihre Berufslaufbahn, vielleicht ihr Lebensglück dem Vaterlande zum Opfer gebracht haben.

Freilich gegen diese großen Opfer - was wollen da die geringen Opfer sagen, die wir mit unseren Scherflein in den Gotteskasten legen! Wie wenig ist es überhaupt, was wir für unsre Person geben und tun, leisten und erreichen gegenüber den tausendfachen Bedürfnissen der leidenden Menschheit und gegenüber den großen Gnadentaten unsres barmherzigen Gottes!

Und doch auch das Wenige will der Herr in Gnaden ansehen, wenn wir's nur im rechten Sinn geben und tun. Auch das Kleine ist großgeachtet vor Gott, der das Herz ansieht und nicht die Person. Das lehrt uns das heutige Evangelium als ein schönes Seitenstück zu dem vom vorigen Sonntag. Dort war's der kleine Zachäus auf dem Maulbeerbaum, heut ist es die arme Witwe am Opferkasten, auf der das Auge des Herzenskündigers mit Wohlgefallen ruht. Lasst uns von ihr lernen:

Welche Opfergaben gefallen dem Herrn wohl?

  1. Die, womit wir unsrem Gott einen Dienst tun,
  2. unsrem Nächsten wohl tun und
  3. uns selber wehtun.

Hier ist mein Herz, mein Gott, ich geb es dir,
Dir, der es gnädig schuf;
Nimm es der Welt, mein Kind, und gib es mir,
Dies ist an mich dein Ruf;
Hier ist das Opfer meiner Liebe,
Ich weih es dir aus treuem Triebe;
Hier ist mein Herz! Amen.

Welche Opfergaben gefallen dem Herrn wohl? Es sind die, womit wir vor allem

1)

unsrem Gott einen Dienst tun und nicht etwa nur der Welt oder gar uns selbst.

„Jesus setzte sich gegen den Gotteskasten und schauete, wie das Volk Geld einlegte in den Gotteskasten“. Es war in den letzten Tagen seines Lehramts vor seinem Leiden und Sterben. Mit heiligem Ernst hatte er soeben eine seiner gewaltigen Strafpredigten im Tempel gehalten wider die leichtfertigen Sadduzäer und die heuchlerischen Pharisäer. Und nun, nachdem er den Tempel verlassen, setzt er sich ausruhend noch eine Weile im Vorhof der Weiber und sieht die Tempelbesucher aus- und eingehen, sieht insbesondere, wie sie beim Ein- oder Austritt ihre Opfergaben in den Gotteskasten legen, dessen Ertrag teils zum Unterhalt der Priester und zur Bestreitung des Opferdienstes, teils zur Erhaltung, Ausbesserung und Verschönerung des Tempels bestimmt war. Was in den Gotteskasten gelegt wird, ist ja doch ein wichtiger Maßstab für die Gesinnung eines Menschen, einer Gemeinde, eines ganzen Volks und wo der Herr noch reichliche und noch fröhliche Geber findet für die Zwecke seines Reichs, da steht es noch nicht hoffnungslos um Religion und Sitte.

Wie steht es da bei unsrem Volk? Wie sieht es bei dir aus, lieber Christ?

Dreizehn Opferstöcke standen im Tempel zu Jerusalem für verschiedene fromme Zwecke. Heutzutag wäre es nicht schwer, ebensoviel und noch mehr Gotteskästen aufzuzählen, welche der Christenheit aufgestellt sind, ihre Opfergaben einzulegen zum Dienste des Herrn und seines Reichs. Denkt nur an die Mission, an die Bibelsache, an den Gustav-Adolfverein und ähnliches. Das sind lauter Gotteskästen für fromme Gaben zum Bau am Tempel des Herrn. Sind auch deine Gaben dabei, lieber Christ, seien sie groß oder klein, seiest du reich oder arm? Hast auch du etwas übrig zur Ehre deines Gottes und zum Bau seines Reiches?

Nicht von denen soll jetzt die Rede sein, die, wenn sie viel oder wenig übrig haben über den Bedarf des Lebens, statt an den Gotteskasten nur an sich selbst denken, an irgend etwas Gutes oder Schönes, womit sie sich selbst erfreuen wollen, sei es an ein neues Juwel ins Schmuckkästchen, oder ein neues Kleid in den Kleiderschrank, oder ein neues Bild an die Zimmerwand, ein neues Buch aufs Büchergestell, oder gar ein neues Papier in die Geldkasse - nein, auch wenn du gibst, nicht nur redlich gibst, was du schuldig bist an Zins und Steuer in den Beutel des Staats, sondern auch manches gibst, was du nicht schuldig bist an Liebesspenden und Ehrengaben in die Hände der Armen und in die Sammelbüchsen der Wohltätigkeit: hast du auch etwas übrig für den Gotteskasten; gibst du auch etwas für den Bau des Reiches Gottes auf Erden? Es ist ja nicht zu streiten, man fordert viel und es geschieht auch viel heutzutage für alle möglichen gemeinnützigen, humanen und patriotischen Zwecke, von einer Sammlung für Abgebrannte oder Hagelbeschädigte bis zur Errichtung irgend eines Ehrendenkmals oder Kunstmonuments - und ferne sei es, solche Gaben herabzusetzen. Aber wenn sichs um den Gotteskasten handelt, um die Gaben für christliche Zwecke, etwa für einen Kirchenbau, sei es hier im Land oder draußen bei den Glaubensgenossen in der Zerstreuung, oder für die Mission, sei es die äußere unter den Heiden oder die innere unter den Verlorenen der Christenheit, da ist die Opferwilligkeit bei vielen, gerade unter den Gebildeten, keineswegs so groß; da urteilt man viel kühler, da gibt man viel spärlicher, da hat man allerlei Bedenken, entweder über die Notwendigkeit der Sache, oder über die Verwendung der Mittel, oder über den Erfolg der Arbeit. Da gibt so ein Bibel- und Missionsfest, wie wir's in voriger Woche gefeiert haben, uns immer wieder allerlei zu bedenken, z. B. dass die Scherflein der Witwen und die Gaben des gemeinen Mannes verhältnismäßig viel reichlicher fließen als die Spenden der Vermöglichen; oder dass in anderen Ländern, wie in England oder Nordamerika für fromme Zwecke von denen, die es vermögen, viel großartiger gegeben wird als bei uns, so dass man dort in den Jahresberichten es oft mit Freuden rühmen und mit Staunen lesen kann: „Viel Reiche legten viel ein“; oder dass in der anderen Kirche - die wir so gern unsre Schwesterkirche nennen möchten - die Mittel viel entschiedener gefordert, viel eifriger gesammelt und viel folgsamer gegeben werden, wenn es gilt, etwas zur Ehre der Kirche und zur Ausbreitung ihrer Macht zu tun.

Wo fehlt es da bei uns, meine Lieben? Es fehlt, kurz gesagt, am Glauben. Wenn wir kräftiger durchdrungen wären von der Wahrheit des göttlichen Wortes, von der Herrlichkeit des Reiches Jesu Christi, von der Seligkeit der Kinder Gottes, dann müsste es uns ja ein Herzensanliegen sein, dass dieses Wort auch verbreitet, dieses Reich auch gebaut, dieser Gott auch verkündigt werde auf Erden.

Aber wer selbst die Bibel nicht schätzt und nicht kennt, wie sollte der sich begeistern für ihre Verbreitung? Wer selber ein Fremdling ist im Hause Gottes, warum soll der ein großes Opfer bringen für den Bau einer Kirche? Wer selber keinen Herzensverkehr hat mit seinem Gott und Heiland, wie sollte der sich gedrungen fühlen, ein Dankopfer zu bringen zu seiner Ehre?

Weil jene Witwe im Evangelium ihren Gott von Herzen fürchtete und liebte, darum gab sie ihr letztes Scherflein her zu seiner Ehre. Weil jener Zachäus Jesum kennen gelernt hatte in seiner ganzen Huld und Majestät, darum rief er begeistert aus: die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen.

So fließt aus dem rechten Glauben auch die rechte Liebe. Und das führt uns aufs Zweite:

Welche Opfer gefallen dem Herrn wohl? ES sind die, womit wir unserem Gott einen Dienst tun. Und

2)

womit wir unsrem Nächsten wohltun, nicht aber ihm das entziehen, was wir ihm von rechtswegen schuldig sind oder in Liebe ihm zuwenden sollen.

Dass auch ein liebloser, ja ein gottloser Missbrauch getrieben wurde mit jenem Gotteskasten im Tempel zu Jerusalem und mit den Opfergaben einfältiger Frömmigkeit, das wissen wir aus jenem Strafwort des Herrn eben dort im Tempel: Wehe euch Schriftgelehrten und Pharisäern, ihr Heuchler. Ihr lehrt, wenn einer zu Vater oder Mutter spricht: Korban, das ist, wenn ichs opfere, so ist dir's viel nützer, der tut wohl. Und so lasst ihr hinfort ihn nichts tun seinem Vater oder seiner Mutter. (Mark. 7,11.12.)

Und wenn vor dreihundert, vierhundert Jahren ein irregeleitetes Volk seinen Peterspfennig nach Rom schicken sollte zum Bau eines prunkvollen Gotteshauses oder in den Geldkasten eines Ablasskrämers warf in dem Wahn, dem großen Gott im Himmel oder den armen Seelen im Fegfeuer einen Dienst damit zu tun: so jammert uns der armen, betrogenen Gewissen und wir begreifen Luthers heiligen Zorn gegen die römischen Hohepriester und Pharisäer, die also seine lieben Deutschen ausplünderten für ihren betrügerischen Gotteskasten.

Und wenn heute ein frommer Christ in falscher Gottseligkeit zwar Gott diente, aber seines Nächsten vergäße; zwar für die Heidenmission opferte, aber seine Eltern vernachlässigte, dann müssten wir ihm sagen: Das ist ein selbsterwählter Gottesdienst, aber nicht ein Opfer, das Gott wohlgefällt. Oder wenn die Kirche zwar ferne Missionsstationen gründete oder prachtvolle Gotteshäuser baute, aber vergäße die Armen im Lande und die Verlorenen in nächster Nähe, dann hätten die Verdächtiger der Mission und die Gegner der Kirche einigen Grund zu ihren Beschwerden im Sinne des Judasworts: Was soll dieser Unrat? Dies Wasser hätte mögen teuer verkauft und den Armen gegeben werden. Aber so steht es fürwahr bei uns nicht. - Was ihr getan habt dem Geringsten unter meinen Brüdern, das habt ihr mir getan! Damit hat der Herr selber den Opfergaben der Christenheit ein- für allemal die beste Richtung angewiesen.

Und seit es einen christlichen Gottesdienst gibt, seit den Tagen eines Stephanus und einer Tabea sind es die Armen, die Kranken, die Leidenden aller Art gewesen, für welche die Kirchenopfer flossen, denen der Gotteskasten zu gute kam nach dem Grundsatz: Wer den Armen gibt, der leiht dem Herrn und wer der leiblichen und geistlichen Not seiner Brüder abhilft, der baut am Tempel Gottes.

Darum dürft ihr getrost, liebe Christen, eure Opfer auch in diesem Gotteshaus geben in der Zuversicht, es ist nicht hinausgeworfen, es bleibt auch nicht nutzlos liegen; es kommt den Bedürftigen zu gut, seiens die Armen und Kranken, die Witwen und Waisen in der Gemeinde oder seiens einmal die Bedrängten irgendwo in der Ferne oder wie heute die invaliden Krieger und ihre Angehörigen.

Und das ist etwas Schönes in unsrer Zeit, dass nicht nur im Gotteshaus ein Opferkasten steht zum Besten der Armen, sondern dass ringsum im Lande hundert christliche Wohltätigkeitsanstalten ihre Gotteskästen ausstellen und ihre Sammelbüchsen aussenden, so dass kein williger Geber irgend einmal in die Not kommen kann, lang fragen zu müssen: wohin soll ich geben, damit meine Gabe Gott wohlgefalle und dem Nächsten zu gut kommt?

Und je reichlicher dann und je williger deine Gabe fließt aus redlichem Herzen, nicht aus Zwang, nicht aus Ehrgeiz um der Welt Urteil willen, sondern aus dankbarer Liebe zu deinem Gott und aus herzlicher Liebe zu deinem Nächsten, um so getroster darfst du versichert sein: Du hast nicht nur Menschen wohl getan, sondern auch Gott einen Dienst erwiesen. Dein Opfer ist wohlgefällig nicht nur vor Menschen, welche die Gabe ansehen, sondern auch vor Gott, der das Herz ansieht und vor dem Herzenskündiger, der dort im Tempel zu Jerusalem das Scherflein der Witwe gesehen und gelobt hat.

„Und er rief seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen: Wahrlich ich sage euch, diese arme Witwe hat mehr in den Gotteskasten gelegt denn alle, die eingelegt haben. Denn sie haben alle von ihrem Übrigen eingelegt; diese aber hat von ihrer Armut alles, was sie hat, ihre ganze Nahrung, eingelegt.“ Sie hat sich - und das gibt ihrem und das gibt unsrem Opfer erst einen rechten Wert vor Gott, sie hat sich

3)

mit ihrem Opfer wehgetan in wirklicher Aufopferung und Selbstverleugnung.

Du sollst dir wehtun mit deinem Opfer. Versteht's nicht falsch, meine Lieben. Das heißt nicht: Du sollst sauer dazu sehen, wie so manche Geber, denen man's ansieht und die es einen recht merken lassen, welch ein Opfer sie bringen und wie schwer das Geldstück heraus will aus der Tasche. Nein, einen fröhlichen Geber hat Gott lieb und wer mürrisch und widerwillig gibt, der nimmt seiner Gabe damit die Hälfte des Werts. Du sollst dir wehtun mit deinem Opfer, das heißt auch nicht nur soviel als: Du sollst dir nichts darauf zu gute tun, sollst dir nichts darauf einbilden vor den Leuten, sollst dir's nicht zum Verdienst anrechnen vor Gott, wie jene Selbstgefälligen und Selbstgerechten, die sich so gern sonnen im Glanz ihrer eigenen Mildtätigkeit und wenn sie etwas Erkleckliches gegeben, sich selbst im Stillen beloben: „So, das hast du brav gemacht, das tun dir wohl wenige nach“. Ein solcher Geber, das wissen wir ja aus des Herrn Mund, hat seinen Lohn dahin. Eine solche Geberin war jene Witwe am Opferkasten nicht, sie hat sich nichts zu gut getan auf ihre paar Scherflein, im Gegenteil, sie hat sich wahrscheinlich von Herzen geschämt, dass sie nicht mehr geben konnte neben den großen Gaben der Reichen. Aber sie hat getan, was sie konnte. Sie hat sichs ihren letzten Heller kosten lassen, sie hat ihre ganze kleine Barschaft, wovon sie vielleicht morgen hätte leben oder heute sich eine kleine Erquickung verschaffen können, ungeteilt, ungezählt hergegeben im Drang ihres guten, frommen Herzens, ohne zu fragen: wer ersetzt mir's? Wovon leb ich morgen? Und darum sagen wir: Sie hat sich selber wehgetan mit ihrem Opfer. Kannst du so etwas auch, lieber Freund? Ach, meine Lieben, gilt nicht auch von unseren Liebesgaben, und wären sie noch so groß, was der Herr von jenen Opferspenden der Reichen sagt: sie haben von ihrem Übrigen eingelegt; sie spüren ihr Opfer nicht? Oder hast du dir wirklich schon einmal wehgetan, um deinem Nächsten wohl zu tun? Auf einen Genuss verzichtet, eine Entbehrung dir auferlegt, eine Mühe auf dich genommen, um einem anderen eine Freude zu machen, einen Dienst zu erweisen, aus einer Not zu helfen?

Das erst ist ein Opfer im schönsten, im vollsten, im sittlichen Sinn des Wortes, wobei man etwas aufopfert, wobei man sich selbst verleugnet.

Die Mutter, die sich aufzehrt in der Sorge für Mann und Kind; der Soldat, der sein Leben wagt für König und Vaterland; der Missionar, der die Heimat aufgibt im Dienste des Evangeliums; die Krankenpflegerin, die ihre Gesundheit dransetzt in der Pflege der Kranken sie bringen Opfer im wahren Sinn. Was wollen dagegen unsre Opfer von Kupfer oder Silber oder auch Gold heißen, die wir am Sonntag in den Gotteskasten oder Opferbeutel legen, um dann hinzugehen und uns einen vergnügten Tag. zu machen!

Solche Opfer, solche heilig große, die kann man freilich mit Freudigkeit nur bringen aus Liebe zu Gott und den Brüdern. Und solche Liebe, solche aufopfernde, selbstverleugnende Liebe zu Gott und den Brüdern, die fließt nur aus Gottes Herz, aus der gläubigen Betrachtung und seligen Erfahrung der Liebe unsres Gottes und Heilandes zu uns.

Lasst uns ihn lieben, denn er hat uns zuerst geliebt. Wer das Opfer, das Christus am Kreuze für uns gebracht hat, in seiner Größe und Schönheit erkennt; wer die Frage versteht aus seines Heilands Mund: Das tat ich für dich - was tust du für mich - der wird imstande sein, dem Herrn auch sein Opfer zu bringen, das beste und größte von allen, das der Herr verlangt, wenn er sagt: Gib mir, mein Kind, dein Herz. Und wo einmal dieses Herzensopfer gebracht ist, da werden dann auch die anderen Opfer, die der Herr von uns fordert, nicht mehr schwer und tun nicht mehr weh und sind wohlgefällig vor dem Herrn, die kleinen wie die großen, weil sie aus der rechten Quelle kommen, aus einem Herzen voll dankbarer Liebe. Nun, meine Lieben, denkt, wenn ihr heut aus der Kirche geht, der Herr, der dort das Scherflein der Witwe sah, der sieht auch eure Opfergabe an, was ihr gebt und wem ihr's gebt und wie ihr's gebt. Du aber, o Herr, lass dir unsre Opfer in Gnaden gefallen und nimm unser Herz zum Opfer an.

Hier ist mein Herz! Geist Gottes, schaff es rein,
Und mach es gänzlich neu;
Weih es es dir selbst zum heilgen Tempel ein;
Mach es zum Guten treu;
Hilf, dass es stets nach Gott verlange,
Ihn fürcht, ihn lieb und an ihm hange
Mein neues Herz.
Amen.

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