Francois de la Motte Fenelon - Brief an den Stiftshauptmann von Amiens (Auszug)

Francois de la Motte Fenelon - Brief an den Stiftshauptmann von Amiens (Auszug)

Sie kennen die Wahrheit; Sie möchten sie lieben. Sie würden davor zurückschaudern, so zu sterben, wie manche sogenannte Ehrenmänner sich nicht schämen, zu leben, aber Sie lassen sich vom Strom mitreißen. Sie sind mit sich selber nicht einig und bringen den Entschluß nicht auf, das zu tun, was Ihrem Herzen Frieden geben würde. Was säumen Sie noch? Alle halben Lösungen, die man sich so gerne einredet, sind falsch. Gott will alles, und wir sind ihm alles schuldig. Sie können sich's nicht erlauben, Ihr Herz zu teilen und Ihre Entscheidung hinauszuschieben. Das wenigste, was wir für Ihn tun können, für Ihn, von dem wir alles haben und dem wir alles verdanken, ist unsere aufrichtige Hingabe. Wollen Sie Gott Vorschriften machen? Ihm die Grenzen Ihrer Abhängigkeit vorschreiben? Wollen Sie Ihm sagen: So liebenswert bist Du mir schon, daß ich Dir das eine oder andere Interesse und Vergnügen opfern, aber ich kann mich nicht entschließen, Dich so weit zu lieben, daß ich Dir diese eine bestimmte Freude opfere?

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