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Johannes - Kapitel 21

Johannes - Kapitel 21

(Leander van Eß)

Begebenheit nach der Auferstehung Jesu.

1 Nach diesem zeigte sich Jesus seinen Jüngern wieder einmal an dem See bei Tiberias, und zwar zeigte Er sich auf folgende Weise:
2 Simon Petrus, Thomas der Zwilling, Nathanael von Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus, und noch zwei andere seiner Jünger waren beisammen.
3 Da sprach Simon Petrus zu ihnen: Ich will ausgehen und fischen. Dann wollen wir mitgehen, sprachen die Andern. Sie gingen hin, stiegen sogleich in das Schiff; konnten aber dieselbe Nacht nichts fangen.
4 Bei Anbruch des Tages stand Jesus am Ufer; aber die Jünger erkannten nicht, daß es Jesus sey.
5 Da rief ihnen Jesus zu: Kinder! habet ihr nichts zu essen? Nein, antworteten sie ihm.
6 Da sprach Er zu ihnen: Werfet das Netz auf der rechten Seite des Nachens aus, so werdet ihr einen Fang thun. Da warfen sie das Netz aus, und konnten es wegen der Menge der Fische nicht heraufziehen.
7 Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Kaum hörte Simon Petrus, der Herr sey da, so warf er das Fischerhemd um, denn er war nackt, und sprang in's Meer.
8 Die andern Jünger aber kamen im Nachen dahin; (denn sie waren nicht weiter als etwa zweihundert Ellen vom Lande), und zogen das Netz mit den Fischen nach.
9 Da sie nun an's Land stiegen, sahen sie ein Kohlenfeuer bereitet, einen Fisch darüber und Brod.
10 Jesus sprach zu ihnen: Bringet noch von den Fischen, die ihr jetzt gefangen!
11 Simon Petrus trat in den Nachen, zog das Netz an's Land, das mit hundert drei und fünfzig großen Fischen angefüllt war; doch zerriß das Netz ohngeachtet dieser Menge nicht.
12 Jesus sprach zu ihnen: Kommet nun und esset! Aber Keiner von den umher Sitzenden ließ sich's einfallen, ihn zu fragen: Wer bist du? Sie sahen wohl, daß es der Herr war.
13 Nun kam Jesus, nahm das Brod, und theilte es unter sie, wie auch die Fische.
14 Dieß war nun das dritte Mal, daß Jesus nach seiner Auferstehung von den Todten seinen Jüngern sich zeigte.
15 Nach dem Essen sprach Jesus zu Simon Petrus: Simon, Jonas Sohn! liebst du mich mehr, als diese? Er sagte ihm: Ja, Herr! du weißt, daß ich dich liebe. Er sprach zu ihm: Weide meine Lämmer!
16 Er sprach zu ihm zum zweiten Male: Simon, Jonas Sohn! liebst du mich? Er sagte ihm: Ja, Herr! du weißt, daß ich dich liebe. Da sagte er ihm: Weide meine Schafe!
17 Dann sprach er zum dritten Male zu ihm: Simon, Jonas Sohn! liebst du mich? Da ging es Petrus zu Herzen, daß er ihm zum dritten Male sagte: „hast du mich lieb?“ und er sprach zu ihm: Herr, du weißt ja Alles, du weißt, daß ich dich liebe! Da sagte er zu ihm: Weide meine Schafe!
18 Wahrlich, wahrlich! ich sage dir: In der Jugend gürtetest du dich selber, und gingest, wohin du wolltest; im Alter aber wirst du deine Hände darstrecken, und ein Anderer wird dich gürten und hinführen, wohin du nicht magst.
19 Das sagte Er, damit anzudeuten, mit welcher Todesart er Gott verherrlichen würde. Nachdem er dieses geredet hatte, sagte er zu ihm: Folge mir nach!
20 Da sich nun Petrus umwandte, sah er den Jünger folgen, den Jesus lieb hatte, (welcher beim Abendmahle ihm zunächst an der Seite gelegen und gefragt hatte: Herr, wer ist es, der dich verrathen wird?)
21 Als Petrus diesen sah, sprach er zu Jesu: Herr! was soll aber dieser?
22 Jesus sagte ihm: Wenn ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach!
23 Daher verbreitete sich unter den Brüdern die Sage: dieser Jünger sterbe nicht. Aber Jesus hatte ihm nicht gesagt: Er sterbe nicht; sondern: „Wenn ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an?“
24 Dieß ist derselbe Jünger, der von diesen Begebenheiten Zeugniß gibt, und dies geschrieben hat; und wir wissen, daß sein Zeugniß wahr ist.
25 Es gibt aber noch viel Mehreres, was Jesus gethan. Allein wenn man Jedes insbesondere aufschreiben wollte, so würde, ich glaube, die Welt die Bücher, die dann zu schreiben wären, nicht fassen.

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