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Apostelgeschichte- Kapitel 8

Apostelgeschichte- Kapitel 8

(Leander van Eß)

Paulus verfolgt; Philippus bekehrt die Samariter, den Simon und einen vornehmen Aethiopier.

1 Um jene Zeit entstand eine heftige Verfolgung wider die Gemeinde zu Jerusalem; so daß Alle, nur die Apostel ausgenommen, sich in Gegenden von Judäa und Samaria zerstreueten.
2 Den Stephanus aber bestatteten gottesfürchtige Männer zur Erde, und stellten um ihn eine große Trauer an.
3 Saulus wüthete gegen die Gemeinde, drang in die Häuser, riß Männer und Frauen heraus und lieferte sie in Verhaft.
4 Die Zerstreuten gingen indessen umher und predigten das Wort Gottes.
5 So kam Philippus nach der Stadt Samaria, und predigte ihnen Christum.
6 Die Leute waren auf den Vortrag des Philippus sehr aufmerksam; einmüthig hörten sie zu, und sahen die Zeichen, die er that.
7 Denn von Vielen gingen die unreinen Geister mit großem Geschrei aus; auch viele Gichtkranke und Lahme wurden gesund.
8 Darüber war eine große Freude in dieser Stadt.
9 Es hatte sich aber seither ein gewisser Mann, Namens Simon, in der Stadt aufgehalten, der geheime Künste trieb, und das Volk in Samaria verführte, indem er sich für einen Wundermann ausgab.
10 Alle, vom Kleinsten bis zum Größten, hingen ihm an und sprachen: Dieser ist die große Kraft Gottes!
11 Sie hingen ihm aber an, weil er sie seit langer Zeit durch seine geheimen Künste bethöret hatte.
12 Als sie aber dem glaubten, was Philippus von dem göttlichen Reiche, und von dem Namen Jesu Christi predigte, ließen Männer und Frauen sich taufen.
13 Sogar Simon selbst kam zum Glauben, ließ sich taufen, und war beständig um Philippus. Mit Staunen sah er die großen Wunder und Zeichen, welche geschahen.
14 Als die Apostel zu Jerusalem vernahmen, daß Samaria das Wort Gottes angenommen, sandten sie Petrus und Johannes dahin,
15 welche nach ihrer Ankunft für sie beteten; damit sie den heiligen Geist empfingen.
16 (Denn er war noch über Keinen von ihnen gekommen; sondern sie waren nur auf den Namen des Herrn Jesus getauft worden.)
17 Sie legten ihnen die Hände auf, und sie empfingen den heiligen Geist.
18 Da nun Simon sah, daß durch Auflegung der Hände der Apostel der heilige Geist mitgetheilt wurde, bot er ihnen Geld an,
19 und sprach: Verleihet auch mir diese Macht, daß der den heiligen Geist empfange, dem ich die Hände auflege. Petrus aber sprach zu ihm:
20 Daß du mit deinem Gelde verdammt seyst! Daß du glauben kannst, Gottes Gabe sey um Geld feil!
21 Nein, du hast an diesem Allen durchaus keinen Theil, denn dein Herz ist nicht redlich vor Gott.
22 Bereue diese deine Bosheit und bete zu Gott, ob dir das, womit dein Herz umging, noch vergeben werden könne,
23 denn ich sehe in dir bittern Haß und Bosheit vereint.
24 Darauf antwortete Simon und sprach: So bittet denn ihr bei dem Herrn für mich, damit nichts von dem über mich komme, was ihr gesagt habt.
25 Nachdem sie nun das Wort des Herrn eingeschärft und verkündigt hatten, kehrten sie wieder nach Jerusalem zurück, verkündigten jedoch noch manchem Flecken in Samaria das Evangelium.
26 Aber ein Engel des Herrn redete zu Philippus und sprach: Mache dich auf, und begib dich südwärts auf den Weg, der von Jerusalem nach Gaza führt, welche wüste liegt.
27 Er machte sich auf und ging. Und siehe! ein angesehener Aethiopier, der am Hofe der äthiopischen Königin Kandace die Stelle eines Oberschatzmeisters bekleidete, war zur Gottesverehrung zu Jerusalem gewesen;
28 und jetzt auf seiner Rückreise saß er im Wagen und las den Propheten Jesaias.
29 Der Geist sagte zu Philippus: Tritt näher und halte dich zu diesem Wagen!
30 Als Philippus nun hinzulief, hörte er ihn im Propheten Jesaias lesen, und sprach: Verstehst du auch, was du liesest?
31 Er sagte: Wie sollte ich das können, wenn mir's Niemand zeigt? Und er bat den Philippus, daß er einsteigen, und neben ihm Platz nehmen möchte.
32 Die Stelle, die er eben gelesen hatte, war diese: Er ward wie ein Schaf zur Schlachtbank geführt; und wie ein Lamm, das stumm ist vor seinem Scheerer, thut er seinen Mund nicht auf.
33 Mit seiner Niedrigkeit ist sein Gericht aufgehoben. Wer kann aber seine Lebensdauer aussprechen, da sein Leben der Erde entrissen wird?
34 Da antwortete der Hofbediente dem Philippus und sagte: Ich bitte dich, sage mir doch, von wem sagt der Prophet dieses? von sich selber oder von einem Andern?
35 Nun öffnete Philippus seinen Mund, ging von dieser Stelle aus, und verkündigte ihm Jesum.
36 Als sie nun weiterfuhren, kamen sie an ein Wasser; hier, sprach der Hofbediente, ist Wasser, was kann mich weiter hindern, mich taufen zu lassen?
37 Philippus sagte: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, so kann es geschehen. Er antwortete und sprach: Ich glaube, daß Jesus Christus der Sohn Gottes ist.
38 Er ließ den Wagen halten und sie stiegen beide, Philippus sowohl als der Hofbediente, in's Wasser, und er taufte ihn.
39 Als sie wieder aus dem Wasser kamen, führte der Geist des Herrn den Philippus hinweg, und der Hofbediente sah ihn nicht wieder; denn er setzte seine Reise freudig fort.
40 Philippus aber fand sich zu Asdod; er zog umher und predigte allen Städten das Evangelium, bis er nach Cäsarea kam.

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