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Jeremias - Kapitel 22

Jeremias - Kapitel 22

(Leander van Eß)

Strafandrohung an Jojakim, den König von Juda, wegen seiner ungerechten und tyrannischen Regierung.

1 So sprach Jehova: Gehe hinab in das Haus des Königs von Juda, und thue daselbst diesen Ausspruch,
2 und sprich: Höre das Wort Jehova's, König von Juda, der du auf Davids Throne sitzest, du mit deinen Dienern, und deinem Volke, die durch diese Thore gehen!
3 So spricht Jehova: Thut, was billig und recht ist; entreißet der Hand des Unterdrückers das, was er geraubt hat; übet an Fremden, Waisen und Wittwen keine Gewaltthat, kein Unrecht; und vergießet kein unschuldiges Blut an diesem Orte!
4 Werdet ihr dieses ernstlich beobachten; so sollen durch die Thore dieses Hauses Könige kommen, die auf David's Throne sitzen, zu Wagen und zu Pferde, er mit seinen Dienern, und seinem Volke.
5 Werdet ihr aber auf diese Worte nicht hören; so schwöre ich bei mir, spricht Jehova, daß dieses Haus verwüstet werden soll.
6 Denn so spricht Jehova über das Haus des Königs von Juda: Du bist mir ein Gilead, du der Gipfel des Libanons! Aber ich werde dich zur Wüste machen, wie die Städte, die nicht bewohnt sind.
7 Denn ich rüste Zerstörer wider dich, Männer mit ihren Waffen, die deine schönsten Cedern umhauen, und in's Feuer werfen sollen.
8 Und es werden viele Völker an dieser Stadt vorüberziehen, und Einer zu dem Andern sagen: Warum mag Jehova an dieser großen Stadt also gehandelt haben?
9 Und man wird erwiedern: Weil sie den Bund Jehova's, ihres Gottes, verlassen, und andere Götter angebetet, und denselben gedient haben.
10 Weinet nicht mehr über den Verstorbenen, und trauert nicht über ihn; weinet aber über den Ausgewanderten, weil er nicht wieder zurückkehren, und sein Vaterland nicht mehr sehen wird.
11 Denn so spricht Jehova von Sallum, dem Sohne Josias, des Königs von Juda, der statt Josias, seines Vaters, herrschte, und von diesem Orte auswandern mußte: Er wird hieher nicht wiederkehren;
12 sondern an dem Orte, wohin man ihn in Gefangenschaft abgeführt hat, sterben; und nie wieder sehen dieses Land.
13 Wehe dem, der mit Unrecht sein Haus bauet, und seine Oberzimmer mit Unbilligkeit! der seines Nächsten Dienst unentgeltlich erpreßt, und ihm den Lohn nicht gibt!
14 Der spricht: Ich will mir ein geräumig Haus, und luftige Oberzimmer bauen lassen; und sich Fenster aushauen, und mit Zedernholz täfeln, und mit Mennig anstreichen läßt.
15 Bist du König, um mit Cedernholz zu wetteifern? Fürwahr! dein Vater aß, und trank, und that was recht und billig war; darum ging es ihm gut.
16 Er ließ dem Bedrängten und Armen Gerechtigkeit widerfahren, da war es gut. Fürwahr! das heißt mich verehren, spricht Jehova.
17 Aber deine Augen, und dein Herz sind nur auf deinen Gewinn gerichtet, und auf unschuldiges Blut, um es zu vergießen, auf Bedrückung, und Gewaltthat, um sie auszuüben.
18 Darum spricht so Jehova in Betreff Jojakim's, des Sohnes Josia's, des Königs von Juda: Man wird ihn nicht beklagen (und sagen:) Ach, mein Bruder! Oder: Ach, Schwester! ihn nicht beklagen: Ach, Herr! Ach, sein Glanz!
19 Er soll wie ein Esel begraben, fortgeschleift, und außerhalb der Thore Jerusalems hingeworfen werden.
20 Ersteig den Libanon und schreie! Auf Basan laß die Stimme hören, und jammere von Abarim! denn Alle, die dich liebten, sind vernichtet.
21 Ich sprach zu dir in deinem Wohlstand; du erwiedertest: Ich folge nicht! Dieß war dein Weg von deiner Jugend an; nie wolltest du meiner Stimme folgen.
22 Alle deine Hirten wird der Wind weiden, und deine Liebhaber werden hinwandern in die Gefangenschaft. Dann wirst du Scham und Schande haben wegen aller deiner Bosheit.
23 Du wohnest auf dem Libanon, und bist genistet auf den Cedern! Wie wirst du ächzen, wenn Schmerzen, Wehen, wie die einer Gebärenden, dich überfallen!
24 So wahr ich lebe, spricht Jehova, wenn Jechonias, der Sohn Jojakim's, des Königs von Juda, ein Siegelring an meiner rechten Hand wäre; so würde ich dich doch davon reißen.
25 Und ich will dich in die Hand derer liefern, die nach deinem Leben trachten, und in die Hand derer, vor denen du dich fürchtest, und in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, und in die Hand der Chaldäer.
26 Und ich will dich und deine Mutter, die dich geboren hat, in ein ander Land, wo ihr nicht geboren seyd, verstoßen, und daselbst sollet ihr sterben.
27 Und in das Land, in welches sie zurückzukehren sehnlichst wünschen, sollen sie nicht wieder kommen.
28 Ist denn dieser Mann, Jechonias, ein so verächtliches, zerbrochenes Gefäß? oder ein Gefäß, an dem man kein Gefallen hat? Warum sollen sie, er und sein Same, vertrieben, und hinausgestoßen werden in ein Land, das sie nicht kennen?
29 O Land, Land, Land! höre den Ausspruch Jehova's!
30 So spricht Jehova: Schreibet diesen Mann auf als kinderlos, als einen Mann, dem in seinen Lebenstagen nichts gelingt; denn er wird nicht das Glück haben, daß Jemand von seinem Samen auf David's Throne sitzt, und ferner noch über Juda herrscht.

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