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Jeremias - Kapitel 1

Jeremias - Kapitel 1

(Leander van Eß)

Berufung des Jeremias zum Prophetenamte. Gott zeigt ihm in einem Gesichte einen Stab von Mandelholz, und einen kochenden Topf, welche die Belagerung Jerusalems vorbedeuten.

1 Reden des Jeremias, des Sohnes Hilkia's, aus den Priestern, die zu Anathoth im Lande Benjamin waren.
2 Der Ausspruch Jehova's geschah an ihn zur Zeit Josia's, des Sohnes Amon's, des Königs von Juda, in dessen dreizehntem Regierungsjahre;
3 ferner zur Zeit Jojakim's, des Sohnes Josia's, des Königs von Juda, bis zum Ende des eilften Regierungsjahres Zedekia's, des Sohnes Josia's, des Königs von Juda, bis dahin, als Jerusalems Einwohner im fünften Monat in die Gefangenschaft geführt wurden.
4 Und es geschah der Ausspruch Jehova's an mich, indem er sprach: Ich hatte dich schon ausersehen,
5 bevor ich dich im Mutterleibe bildete; ich hatte dich schon geweihet, ehe du geboren wurdest, und dich den Völkern zum Propheten bestimmt.
6 Und ich sprach: Ach, mein Herr Jehova, siehe! es fehlt mir an Beredsamkeit; denn ich bin noch ein Jüngling.
7 Darauf sprach Jehova zu mir: erwiedere nicht: Ich bin noch ein Jüngling; sondern du sollst überall hingehen, wohin ich dich sende; und Alles reden, was ich dich heiße.
8 Fürchte dich vor ihnen nicht! denn ich bin bei dir, dich zu retten, spricht Jehova.
9 Und Jehova streckte seine Hand aus, und berührte meinen Mund, und Jehova sprach zu mir: Sieh! ich lege meine Worte in deinen Mund.
10 Sieh! heute setze ich dich über Völker, und Königreiche, um auszureißen, und umzustürzen, zu zerstören, und zu verderben, aufzubauen, und anzupflanzen.
11 Und es geschah der Ausspruch Jehova's an mich, indem er sprach: Was siehst du, Jeremias? Einen Stab von Mandelholz sehe ich, war meine Antwort.
12 Und Jehova erwiederte mir: Du hast recht gut gesehen; denn ich bin darauf bedacht, mein Wort auszuführen.
13 Und es geschah der Ausspruch Jehova's zum zweiten Mal an mich, indem er sprach: Was siehst du? Und ich erwiederte: Ich sehe einen Topf, der kocht, und dessen vordere Seite gegen Norden steht.
14 Da sprach Jehova zu mir: Von Norden her bricht das Unglück aus über alle Bewohner des Landes.
15 Denn siehe! rufen will ich alle Völker der Königreiche des Nordens, spricht Jehova; und kommen werden sie, und aufrichten ein Jedes vor den Thoren Jerusalems seinen Thron, und rings um dessen Mauern her, und um alle Städte Judas.
16 Dann werde ich Strafgericht halten mit ihnen um aller ihrer Sünden willen; da sie mich verließen, und Räucherwerk brachten fremden Göttern, und vor ihrer Hände Werk sich bückten.
17 Umgürte also deine Lenden, tritt auf, und trage ihnen Alles vor, was ich dich heißen werde. Verzage nicht vor ihnen; damit ich dich nicht vor ihnen in Schrecken setze.
18 Denn siehe! ich mache dich heute zu einer festen Stadt, zu einer eisernen Säule, und kupfernen Mauer wider dieses ganze Land, und wider Juda's Könige, wider seine Fürsten, und Priester, und wider das Volk des Landes.
19 Sie werden wider dich streiten; aber nichts sollen sie wider dich vermögen; denn ich bin bei dir, dich zu erhalten, spricht Jehova.

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