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Hiob - Kapitel 32

Hiob - Kapitel 32

(Leander van Eß)

Kap. 32. 33. Elihu, ein vierter jüngerer Freund Hiobs, tadelt Hiob, daß er sich für schuldlos halte; Gott warne den Menschen auf verschiedene Weise, Unglück sende er ihm zur Prüfung und Besserung; höre der Mensch auf Gottes Warnungen; so werde er wieder begnadigt und beglückt.

1 Und es hörten jene drei Männer auf, zu antworten dem Hiob, weil er in seinen Augen gerecht war.
2 Da entbrannte der Zorn Elihu, des Sohnes Baracheel, des Busiter's aus dem Stamme Ram; wider Hiob entbrannte sein Zorn, weil er sich selbst gerecht erklärte vor Gott.
3 Auch wider seine drei Freunde entbrannte sein Zorn, darum, daß sie keine Widerlegung fanden, und doch den Hiob für schuldig erklärten.
4 Elihu aber wartete auf Hiob mit den Reden; denn jene waren älter als er an Tagen.
5 Da Elihu aber sah, daß keine Widerlegung war im Munde der drei Männer, so entbrannte sein Zorn.
6 Und Elihu, der Sohn Baracheel, des Busiters, hob an und sprach: Jung bin ich an Tagen, und ihr seyd Greise; darum fürchtete und scheuete ich mich, euch meine Meinung zu sagen.
7 Ich sprach: das Alter mag reden und die Menge der Jahre Weisheit lehren.
8 Doch der Geist ist's im Menschen; der Hauch des Allmächtigen, der sie verständig macht.
9 Nichtbejahrte können weise seyn; Nichtalte können wissen, was recht ist.
10 Darum spreche ich; höre mich; auch ich will meine Meinung sagen.
11 Siehe! ich wartete eure Reden ab; ich horchte auf eure Beweisgründe, darauf, daß ihr ergründen würdet die Sache.
12 Darum merkte ich auf euch; aber siehe! Keiner war, der Hiob zurechtwies; Keiner von euch, der seine Worte widerlegte.
13 Sprechet nur nicht: Gefunden haben wir die Weisheit; Gott kann ihn besiegen, nicht der Mensch!
14 Nicht gegen mich hat er die Rede gerichtet; und mit euren Worten will ich ihm nicht erwiedern..
15 Sie sind verwirrt; antworten nicht mehr; die Worte sind ihnen entrückt.
16 Zwar wartete ich; da sie aber nicht sprachen; da sie standen, und nicht mehr antworteten;
17 so will auch ich antworten mein Theil; auch ich will sagen meine Meinung.
18 Denn ich bin voll von Sprüchen; es drängt mich der Geist in der Brust.
19 Siehe! meine Brust ist wie Wein, der nicht geöffnet ist; wie neue Schläuche, die zerplatzen.
20 So will ich reden und mir Luft machen; will öffnen meine Lippen und antworten.
21 Keines Partei will ich nehmen; und keinem Menschen schmeicheln!
22 Denn ich verstehe nicht zu schmeicheln; wie bald könnte mich hinwegraffen mein Schöpfer!

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