Erichson, Alfred - Martin Butzer, der elsässische Reformator - Vorwort.

Erichson, Alfred - Martin Butzer, der elsässische Reformator - Vorwort.

In der Reihe der Mitarbeiter der Reformatoren des 16. Jahrhunderts, deren Gedächtnis in unserem evangelischen Volk dankbar fortlebt, gebührt nicht die letzte Stelle den Männern, die in unserem engeren Heimatland, nach dem Maße der ihnen verliehenen Geistesgaben, an den Wiederaufbau der Kirche Christi gearbeitet haben.

Unter diesen aber ragt ganz besonders Martin Butzer hervor. Wenn nun dessen Geburtstag in diesem Jahr zum vierhundertsten Male wiederkehrt, so liegt darin eine Aufforderung an unsere protestantischen Gemeinden beider Bekenntnisse, ihm eine Jubelfeier zu veranstalten, wie solches vor acht Jahren für Luther und Zwingli geschehen.

Die Pfarrkonferenz von Elsass-Lothringen, aus lutherischen und reformierten Geistlichen bestehend, hat sich in ihrer letzten Sitzung einstimmig ü eine solche Feier ausgesprochen und ihre Kommission beauftragt, zur Veranstaltung derselben die geeigneten Schritte zu tun. Sie hat zugleich den Wunsch ausgesprochen, dass eine Volksschrift erschiene, die unserem evangelischen Volk das Leben und Charakterbild Martin Butzers und dessen unsterbliche Verdienste vor die Augen führte.

Mit der Abfassung dieser Schrift von der Kommission beauftragt, habe ich diese Blätter niedergeschrieben, einem Herzensbedürfnis folgend, dem Manne meine persönliche, dankbarste Verehrung zu zollen.

Ich habe dabei hauptsächlich an den geistigen Vater und Begründer der evangelischen Kirche des Elsasses gedacht und andere Seiten seiner Tätigkeit, des Raumes wegen, nur kurz berührt. Wenn ich Martin Butzer und seine Zeitgenossen allermeist mit ihren eigenen Worten redend vorführe, so erklärt sich dies aus dem Umstand, dass meine Mitteilungen größtenteils aus den Urkunden geschöpft sind, und ich glaubte, dass die Darstellung auf diese Weise an Anschaulichkeit nur gewinnen könnte.

Auch die zahlreichen Auszüge aus den Schriften und den meistens noch ungedruckten Briefen Butzers dürften, sowohl wegen ihres wahrhaft erbaulichen, als heute gerade beherzigenswerten Inhalts, den Lesern willkommen sein. Viel hat wahrlich die Gegenwart von diesem Manne zu lernen, welcher zu den Besten seines Jahrhunderts gehört.

„Wer kam je mit Butzer zusammen,“ fragt einer seiner Zeitgenossen,“ der nicht als ein Besserer von ihm wegging?“ Möchten doch alle, die durch dieses Büchlein unseren elsässischen Reformator kennen und würdigen lernen, dasselbe von sich bezeugen können! Straßburg, im Oktober 1891.

A. Erichson.

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