Clemen, Adolf - Andachten über das 1. Buch Mose
1. Mos 24,31.
Komm herein, du Gesegneter des Herrn. Warum stehst du draußen? Ich habe das Haus geräumt.
Sei hochgelobt in Ewigkeit,
Mein Gott für deine Güte,
Die mir bisher zu aller Zeit
Erfreut Herz und Gemüte,
Die mich in Trübsal angeblickt,
Mein Leben tausendfach erquickt,
Und wunderbar erhalten!
Er kam in sein Eigentum. Die ganze Erde und alle Menschenherzen sind Jesu zum Eigentum gegeben von seinem Vater. Und er hat nie aufgehört, seine Herrlichkeit zu offenbaren, aber immer wieder geschieht es, dass er in sein Eigentum kommt, und die Seinen nehmen ihn nicht auf. Gott vom Himmel, hilf doch, dass wir in unserm Hause dem kommenden Erlöser eine fröhliche Aufnahme bereiten. Mögen Andere ihm noch immer Tür und Tor versperren, wir wollen unsre Herzen zuschließen vor der Welt, und sie weit öffnen für ihn, der da kommt. Er klopft ja auch bei uns an, durch sein Wort in der Schrift, durch seinen Geist inwendig: Tue mir auf. So wollen wir ihm antworten: Komm herein, du Gesegneter des Herrn, und wollen ihm auftun. Aber noch steht er draußen, denn zusammen mit unsrer alten Sünde kann er in unsern Herzen nicht wohnen. Wohnt Stolz und Trägheit, Selbstgerechtigkeit und Weltseligkeit darinnen, Eigenwille, Hader und Neid, da ist kein Raum in der Herberge für ihn. Wir müssen Abschied geben dem Allen, wir müssen uns reinigen von aller Untugend. Dazu ist uns diese Adventszeit gegeben, damit wir in Wahrheit sprechen können: Komm herein, du Gesegneter des Herrn! Ich habe das Haus geräumt. Wie viel Arbeit ist in diesen Wochen im Hause zur Vorbereitung aufs nahe Fest. „Martha, Martha, du hast viel Sorge und Mühe. Aber eins ist not.“ Dass wir für den Herrn unser Haus räumen, unser Herz bereiten! O so komm herein, du Gesegneter des Herrn! Lass dies Haus deine Wohnung sein. Regiere du unsre Herzen und Sinne und all unser Tun, dass wir als deine Heiligen und Geliebten unter einander leben in wahrer Gottseligkeit und heiligem Frieden. Halte du segnend deine Gnadenhände über diesem Hause und uns allen. Ziehe du jede Seele in diesem Hause ganz zu dir. Heilige die Herberge und Wohnung unserer Herzen. Erfülle uns ganz mit deinem Licht und deiner Kraft. Sei heute und alle Tage unser Leben, Friede und Trost, Freude und Hoffnung. Amen.
Mel.: Freu dich sehr, o meine Seele.
Warum willst du draußen stehen,
Du Gesegneter des Herrn?
Lass dir bei mir einzugehen
Wohlgefallen, o mein Stern!
Du, mein Jesu, meine Freud',
Helfer in der rechten Zeit,
Hilf, o Heiland, meinem Herzen
Von den Banden, die mich schmerzen.