Calvin, Jean - Der Prophet Jesaja - Kapitel 50.

Calvin, Jean - Der Prophet Jesaja - Kapitel 50.

V. 1. So spricht der Herr: Wo ist der Scheidebrief? usw. Zum richtigen Verständnis dieser Stelle ist darauf zu achten, dass von der Verbindung die Rede ist, in der Gott, wie er es häufig bezeugt, sich sein Volk verbunden hat, in welcher er die Stelle des Ehemannes, wir die der Frau einnehmen. Diese geistliche Ehe besteht, geheiligt durch sein beständiges Wort und versiegelt mit dem Blute Christi. So gewiss er uns nun wie eine geliebte Gattin in seinen Schutz aufnimmt unter der Bedingung, dass wir die Treue keusch bewahren, so verwirft er uns, wenn wir uns verfehlt haben, und alsdann wird mit Recht von Scheidung gesprochen, wie der Ehemann seine ehebrecherische Frau aus dem Hause treibt. Als daher die Juden von so vielen und so großen Drangsalen heimgesucht wurden, dass sie sich leicht als von Gott verworfen und verstoßen vorkommen konnten, musste über diese Scheidung gesprochen werden. Wie nun die Menschen sich beredt zu entschuldigen pflegen und versuchen, die Schuld Gott zuzuschieben, so beklagten sich eben damals die Juden von ihrem Standpunkt aus, als hätte Gott sie unverdientermaßen verstoßen, weil sie nicht im geringsten meinten, dass die Verheißungen durch ihre Sünden wirkungslos geworden und der Bund aufgehoben wäre: zum wenigsten konnte er kaum ein aufrichtiges Geständnis von ihnen erlangen. Auch schoben sie die Schuld auf ihre Vorfahren, als ob sie um fremder Sünden willen bestraft würden. Das bedeutet ja jener Klageruf bei Hesekiel (18, 2): „Die Väter haben Herlinge gegessen, aber den Kindern sind die Zähne davon stumpf worden.“ Da nun derartige unüberlegte Reden umliefen, verlangt der Herr, dass sie den Scheidebrief vorzeigen, der beweisen soll, dass sie frei von Schuld und also zu Unrecht verstoßen seien. Ein Scheidebrief wurde nämlich den Frauen gegeben, die ungerecht verstoßen wurden (5. Mose 24, 1). Dadurch wurde der Mann gezwungen, zu bezeugen, dass das Weib schamhaft und ehrbar gelebt habe, und festgestellt, dass keine andere Ursache zur Scheidung vorliege, als dass sie ihrem Manne nicht gefallen habe. So ging das Weib frei aus, und die Schuld lag nur auf dem Manne, dessen Laune und Widerwillen die Ursache der Scheidung zugeschrieben wurde. Dies Scheidungsgesetz wurde von Mose um der Herzenshärtigkeit dieses Volkes willen erlassen, wie Christus darlegt (Mt. 19, 8). Es ist also ein durchaus zutreffendes Bild, wodurch der Herr zeigt, dass er nicht der Urheber des Bundesbruches ist, sondern das Volk hat sich durch eigene Schuld von ihm geschieden und ist seinen Begierden gefolgt, und zwar so sehr, dass es das Eheband völlig zerrissen hat. Darum fragt er, wo der Scheidebrief sei, dessen sie sich rühmen. In unserer Übersetzung ist „der“ vor „Scheidebrief“ zu betonen, denn es wird mit Nachdruck nach eben diesem Scheidebrief gefragt, dessen Nichtvorhandensein die Leere ihrer Entschuldigungen beweist. Die Meinung ist: sie leugnen ihr eigenes Vergehen und beschuldigen fälschlich Gott, als wenn sie das Verteidigungsmittel zur Hand hätten, während sie doch selbst die eheliche Treue gebrochen hatten und gar nichts vorbringen konnten, wodurch die Rechtmäßigkeit der Scheidung irgendwie in Frage gestellt würde.

Oder wer ist mein Wucherer oder Gläubiger, dem ich euch verkauft hätte? Ein zweites Bild dient dem gleichen Beweise. Wenn jemand so mit Schulden beladen war, dass er seine Gläubiger nicht befriedigen konnte, wurde er gezwungen, seine Kinder als Zahlung zu geben. Es fragt also der Herr, ob er dazu gezwungen sei, ob er sie verkauft habe oder einem seiner Gläubiger zur Zahlung gegeben, ob er ähnlich sei den Verschwendern oder schlechten Haushaltern, die sich in unbezahlbare Schulden stürzen. Er will sagen: dies könnte ihr mir nicht vorwerfen, es steht also fest, dass ihr wegen eurer eigenen Schulden verkauft und in Knechtschaft geführt seid. Es stellt also Gott seine Herrlichkeit gegen die falschen Anklagen sicher und widerlegt zum zweiten Mal, dass die Juden durch seine Schuld verstoßen und verkauft seien. Die Juden aber sollen ihrer Schuld überführt werden, weil sie durch eigene Sünden sich zugezogen hatten, was sie an Übeln trugen. Wollte man fragen, ob der Herr sein Erbe verstoßen hat oder den Bund aufgehoben, so muss das entschieden verneint werden, aber es wird von Verstoßung von dem Herrn gesprochen, wie auch anderswo vom Entweihen des Bundes (46, 6), weil es jetzt darnach aussah. Denn da Gott seinem Volk nicht die gewohnte Gunst erwies, entstand der Anschein der Verstoßung oder der Enterbung.

V. 2. Warum kam ich, und war niemand da? Man könnte hier den Grund angegeben finden, weshalb das Volk durch Reizung des göttlichen Zornes sich eine ungeheure Menge von Übeln zugezogen und sogar in seiner Widerspenstigkeit alle Aussicht auf Vergebung und Heil verloren habe. Aber es wird noch die Beweisführung des vorigen Verses fortgesetzt. Gott hat auseinandergesetzt, dass er eine gerechte Ursache hat, das Volk zu verstoßen, weil es sich freiwillig in Knechtschaft begeben hatte, während es frei sein konnte; er fährt fort, seinerseits stehe trotzdem der sofortigen Befreiung nichts im Wege. Wie im ersten Verse deutlich gezeigt ist, dass die Juden allein Schuld haben, so zeigt der Herr hier, dass es ihre eigene Schuld ist, wenn sie im Unglück alt werden und hinschwinden. Denn der Herr war bereit, ihnen zu helfen, wenn sie seine Gnade und Güte nicht abweisen wollten. Also kommt wie der Anfang auch der Fortgang ihres Unglücks auf ihre eigene Rechnung: Gott ist frei von jeder Schuld, und es wird gezeigt, dass die Juden gottlos handeln, wenn sie ihn als den Urheber des Übels anklagen oder sich beschweren, dass er ihnen keine Hilfe bringen wolle. Zuerst sagt daher der Herr, er sei gekommen. Wozu anders, als um den Juden die Hand hinzuhalten? Daraus folgt, dass sie mit Recht im Stich gelassen werden, weil sie seine Gnade nicht annehmen wollten. Vom „Kommen“ des Herrn ist die Rede, wenn er irgendein Zeichen seiner Gegenwart gibt. Er kommt in der Verkündigung des Wortes, er kommt auch in allerlei Wohltaten, die er uns erzeigt, und in Zeichen, durch die er uns sein väterliches Wohlwollen beweist. Hat wohl je, wie Mose sagt (5. Mose 4, 32 f.), irgendein Volk so viele Zeichen gesehen und Gottes Stimme gehört, wie dies Volk? Da die beständige Einladung nicht fruchtete, wurde es zur Buße ermahnt und die Hoffnung auf Vergebung dabei angepriesen; es ist dem Herrn verwunderlich, dass er nicht angenommen wurde. Sie sind also der Undankbarkeit völlig überführt, da sie, die Gott hätten suchen müssen, ihm nicht einmal entgegenkamen, da er zu ihnen kam. Denn es gehört ein mehr als undankbares Herz dazu, Gottes aus freien Stücken angebotene Gnade nicht anzunehmen. „Ich rief“ – sagt dasselbe mit anderen Worten. Wenn Gott uns ruft, sollen wir zum Gehorsam bereitstehen. Denn dies wäre die rechte Antwort, über deren Verweigerung er sich beklagt, dass wir uns ganz an sein Wort hängten. Beschränken wir uns aber genau auf den eigentümlichen Zusammenhang unserer Stelle, so wäre zu sagen: als der Herr dem bösen Wesen mit einem entsprechenden Ausgang drohte, verachtete man ihn verstockter Weise. Es war, als rede er zu Taubstummen. Daraus zieht er den Schluss, dass es der Juden eigene Schuld war, wenn sie nicht früher befreit wurden. Dies wird durch Erfahrungsbeweise aus früherer Zeit bekräftigt. Denn dass bei ihm genug Hilfe zu finden ist, hat der Herr einst den Vätern bewiesen. Damit nun aber niemand die Ausflucht gebrauche: Wir haben das Heil nicht gewonnen, obgleich wir von Herzen danach strebten, - versichert der Herr im Gegenteil, dass man die Ursache des veränderten Zustandes ganz anderswo als in ihm suchen müsse: seine Macht sei nicht geringer geworden. Er werde also nicht zögern, die Hand denen hinzustrecken, die sich mühten, wenn sie sich nicht boshaft seiner Hilfe weigerten. Die Frage drückt eine möglichst starke Versicherung einer Sache aus, die ganz außer allem Zweifel steht. Denn wer dürfte dem Herrn entgegenhalten, seine Macht habe abgenommen? Also erinnert er an die machtvolle Befreiung seines Volkes aus Ägypten, damit es ihn heute für nicht weniger mächtig ansehe, vielmehr anerkenne, dass nur die eigenen Fehler der Befreiung im Wege stehen. Dass Gott mit seinem Schelten das Meer trocken machte, lautet, als habe er ihm mit seinem Drohen einen Schrecken eingejagt; hat es sich doch auf seinen Befehl, nach seinem Willen geteilt und für den Durchzug eine Straße freigegeben, wie auch der Jordan sich zurückwandte. So geschah es, dass die Fische des Wassers beraubt wurden, hinstarben und stanken.

V. 3. Auch die dichte, dreitägige Finsternis über ganz Ägypten wird erwähnt mit den Worten: Ich kleide den Himmel mit Dunkel. Denn wie des Himmels Heiterkeit froh macht, so macht seine Verhüllung und Verfinsterung traurig. Der Himmel ist mit einem Sack oder einem dunklen Kleide bedeckt wie zum Zeichen der Trauer. Wer diese Sätze für Gemeinplätze halten will, mag es tun, für mich sind sie Hinweise auf die Erlösungsgeschichte, aus welcher sich die Folgerung ergibt, dass Gott, der den Vätern so wunderbare Hilfe brachte, nur durch menschliche Undankbarkeit sich gehindert sieht, in der gegenwärtigen Drangsal zu helfen.

V. 4. Der Herr Herr usw. Nachdem Gott seine doppelte Anklage wider das Volk erhoben, knüpft er nach seiner Gewohnheit ein Trostwort an. Der Herr demütigt uns nur, um uns zu erheben. Obgleich er daher gezeigt hat, dass das Volk aus gerechtester Ursache verworfen ist und durch eigene Schuld, weil es sich als unwürdig der Befreiung erweist, zu Grunde geht, verheißt er ihm doch Hilfe. Weil die Botschaft so schwer zu glauben ist, der Prophet also besonderer Beglaubigung bedarf, betont er seine göttliche Sendung und Ausrüstung zur Ausführung des Auftrags, der ihm geworden ist. Gewöhnlich bezieht man diese Stelle auf Christus; man will sie darum nicht für den Propheten gelten lassen, weil er nachher von Backenstreichen spricht, die er empfangen habe, während dies nirgends von Jesaja berichtet wird. Das ist aber kein Beweis: David klagt auch (Ps. 22, 10): Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand, was buchstäblich auf Christus zutrifft. Daraus folgt aber nicht, dass es auf David nicht passt. Es ist mir unzweifelhaft, dass Jesaja im Namen aller Knechte Gottes auftritt, vom Anfang der Zeit bis ans Ende. Dass der Herr ihm eine gelehrte Zunge gegeben hat, sagt er, um den Verheißungen, mit denen er das Volk aufrichtet, mehr Gewicht zu geben. Denn unser Glaube schwankt, wenn wir den Verdacht hegen, dass ein Mensch aus sich selbst redet. Und der Zustand dieses Volkes war so traurig, dass es mit menschlichen Gründen nicht dazu zu bringen war, eine Hoffnung zu fassen. Es soll ihm also eine Himmelsbotschaft von der Nähe des Heils gebracht werden; wer die nicht annimmt, stellt sich dar als aufsässig und unwillfährig gegen Gott. Wenn aber auch der Prophet sich hier Glauben zu verschaffen sucht, dem nächsten Sinn der Stelle nach, so darf man doch den allgemeinen Schluss daraus ziehen, dass niemand zum Lehren geschickt ist, als wer dazu von Gott selbst in den Stand gesetzt ist. Darum empfangen alle frommen Lehrer das vom Geiste Gottes, was anderswoher eben nicht genommen werden kann. Zwar ist emsiger Fleiß anzuwenden, und ohne tüchtige Vorbereitung soll niemand auftreten, aber der Grundsatz ist festzuhalten, dass alles, was zur Verwaltung des Amtes nötig ist, Gabe des heiligen Geistes ist. Und sicherlich ist es höchster Frevel, in Gottes Namen aufzutreten, wenn wir nicht Werkzeuge des heiligen Geistes sind.

Dass ich wisse usw. Dieses „Wissen“ umfasst Klugheit und Geschicklichkeit, womit ein Seelenhirte ausgerüstet sein muss, um treu und erfolgreich Gottes Wort zu verwalten. Der Prophet will sagen, er habe in der Schule Gottes rechtschaffen ausgelernt und wisse folglich sicher, was er den Unglücklichen und unter ihrer Last Seufzenden darzubieten habe. „Müde“ nennt er die, die in vielen Sorgen niedergebrochen sind, wie aus dem früheren Wort (40, 29) hervorgeht: „Er gibt den Müden Kraft.“ So redet auch Christus (Mt. 11, 28): „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid.“ Gott hat also den Propheten gelehrt und unterwiesen, dass er die unglücklichen Menschen mit einem Trost aufrichten kann, der geeignet ist, ihr mattes Herz Gottes Barmherzigkeit empfinden zu lassen. Daraus ist zu entnehmen, dass die Diener am Wort hauptsächlich die Aufgabe haben, die unglücklichen und durch Sorgen matt gewordenen oder unter ihrer Last gebeugten Menschen zu trösten; dass sie zeigen, was die wahre Ruhe und Stille des Gemüts ist, wie wir im 29. Kapitel gesehen haben. Wir werden auch darüber belehrt, was ein jeglicher vor allen Dingen in der Schrift suchen soll, nämlich, dass wir mit einer Lehre uns sättigen lassen, die geeignet ist, unser Elend zu lindern. Denn der weiß erst, welchen Nutzen ihm das Evangelium gewährt, der bei Widerwärtigkeiten oder Verlusten sein Gemüt mit dem gerade passenden Trost erquicken und aufrichten kann. Man muss freilich einräumen, dass die Lehre mancherlei Zwecken dient: sie ist nicht nur nütz, Betrübte und Schwache zu trösten, sondern sie tadelt und bedroht auch die Unbeugsamen. Aber Jesaja zeigt, dass ihm entsprechend dem gegenwärtigen Bedürfnis vor allem aufgetragen wurde, den ermüdet hinschmachtenden Juden etwas von Trost zu bringen.

Er weckt mich alle Morgen. Hier bezeugt der Prophet, dass der Herr sich so um die Unglücklichen und Unterdrückten bekümmert, dass er ihnen alle Morgen, d. h. rechtzeitig, zu Hilfe eilt. Wir fühlen uns wohl oft von Trost verlassen, aber obwohl Gott es zulässt, dass wir eine Zeitlang matt sind, weiß er doch so gut die rechte Stunde, dass er mit seiner Hilfe der Not selbst zuvorkommt. Sollte er die Hilfe verzögern, so geschieht es durch unsere Schuld, weil wir uns nicht nur durch Stumpfsinn, sondern auch durch Verachtung seiner Gnadenerweisung entziehen. Was auch sei, immer hat er sorgfältig acht und eilt herbei, Hilfe zu bringen, ja er ruft uns Fliehende und Widerstrebende zu sich, damit wir durch Genuss seiner Gnade und Tüte neubelebt werden. Auch wird mit dem „alle Morgen“ die Beständigkeit und Ausdauer bezeichnet, damit wir nicht meinen, Gott habe nach Menschenart plötzliche Einfälle, verwerfe oder vernachlässige dann aber alsbald die Leute, für die er einmal mit seiner Fürsorge eintrat, - während er ihnen vielmehr mit seiner Gnade bis ans Ende nachgeht und gar niemals aufhört, sie zu trösten.

Er weckt mir das Ohr, dass ich höre wie ein Jünger. Das soll nicht heißen, dass der Prophet am Ohr gezupft wird, wie ein fauler und träger Mensch, sondern dass er sorgfältig ausgebildet worden ist. So erinnert er also durch Hinweis auf sich selbst daran, dass Gott alle die wirksam belehrt, deren Dienste er zum Heil seiner Kirche gebrauchen will. Denn es würde nicht hinreichen, wenn sie nur menschliche Bildung genössen, ohne dass der Geist Gottes der Lehrer ihres Geistes wäre. Hier wird die Wahrheit des früheren Wortes noch deutlicher, welches uns darauf aufmerksam machte, dass nur gute Schüler auch gute Lehrer werden. Solche Leute nämlich nennt er Jünger, Schüler. Denn die es nicht der Mühe wert halten zu lernen, weil sie meinen, sie wüssten das Nötige schon, sind doppelt töricht; einmal hängt es allein von Gottes Urteil ab, ob jemand ein Jünger ist, und dies setzt voraus, dass er zuerst gelehrt wird, bevor er selber lehrt, damit er eine sichere Erkenntnis dessen hat, was er verkündigt, und nichts vorbringt, wovon er nicht bezeugen kann, dass es von Gott kommt; und zum anderen lehnt ein solcher es nicht ab, immer weiter zu lernen, um beständig Fortschritte zu machen.

V. 5. Der Herr Herr hat mir das Ohr geöffnet. Noch einmal wiederholt der Prophet das eben Gesagte, und zwar denkt er hier an alles, was zum Amt eines Lehrers gehört. Denn man muss die Öffnung des Ohrs nicht nur auf die Lehre, sondern auf den ganzen Beruf beziehen. Der Herr spricht ja den, den er zu senden beschlossen hat, als Knecht an und macht ihn seines Berufes gewiss; gibt er ihm Aufträge, so heißt er ihn auch seine Aufträge auszuführen. Übrigens heißt nicht nur das „das Ohr öffnen“, wenn der Herr dem Menschen seinen Willen kundtut, sondern es gehört dazu auch die kräftige Erschütterung des Menschen, wodurch er zum Gehorsam gebracht wird, wie Psalm 40, 7 zeigt: „Aber die Ohren hast du mir aufgetan.“ Und Christus sagt (Joh. 6, 36 ff.): „Wer es nun hört vom Vater und lernt es, der kommt zu mir.“ Hierauf bezieht sich der Schluss des Verses, wo der Prophet sagt: Ich bin nicht ungehorsam. Darauf kommt es also hinaus, dass er nichts aufs Geratewohl unternehme, sondern sich der göttlichen Berufung wohl bewusst sei, wenn er das so sehr schwierige und lästige Lehramt aufnimmt, weil er willig ist zu gehorchen.

V. 6. Ich hielt meinen Rücken dar usw. Den Schmähungen und Bosheiten und dem Mutwillen der Gottlosen setzt der Prophet unerschrockene Festigkeit entgegen, womit er begabt ist; mögen auch, will er sagen, die Gottesverächter auf alle erdenkbare Art ihr Widerstreben geltend machen, er wird über all ihre Kränkungen erhaben sein, so dass es ihn nimmer gereut, in diese Arbeit eingetreten zu sein. Indessen lehrt diese Stelle deutlich, dass die Diener am Wort ihr Amt nicht treulich ausrichten können, ohne in Streit mit der Welt zu geraten, ja dass sie eben deswegen hart angegriffen werden. Denn unmittelbar, nachdem Jesaja gesagt hat, dass er den Auftrag Gottes auszurichten übernommen habe, fügt er auch hinzu, dass sein Leib den Schlägen ausgesetzt gewesen sei. Diesem Los können also Gottes Knechte sich nicht entziehen, sondern müssen sich bei der Bedienung des Wortes Streit, Lästerreden, Gehässigkeiten, Schmähungen und allerlei Beschimpfungen gefallen lassen, und das von Gegnern, denen es verhasst ist, wenn man sie freimütig erinnert und tadelt, während sie das Recht zu alledem beanspruchen. Man muss sich also mit Standhaftigkeit und Glauben wappnen, weil die Gegner sich zu ernstem Kampf schicken. Aber es ist nicht nur von den Verfolgungen der Gottlosen die Rede, sondern von der Schmach vor der Welt, da die Gottlosen bei der Beunruhigung der Diener am Wort und bei der Verfolgung ihrer Lehre darnach trachten, sich den Schein des Rechts zu wahren. Sie bestreben sich, jene als Übeltäter und Verbrecher hinzustellen, damit sie allen Menschen hassens- und verdammenswert erscheinen. Daher machen sie sie mit allerlei Verleumdungen herunter und scheuen keine Art übler Nachrede, wie wir auch heutzutage sattsam erfahren, und wie es auch Christo und den Aposteln geschehen ist. Außerdem haben ja nicht nur fremde Feinde, von denen man es erwarten kann, ihn angespien und ihm Backenstreiche gegeben, sondern er musste auch von einheimischen, dem eigenen Volk angehörenden Feinden die Misshandlungen ertragen, weil immer aus dem Schoß der Kirche selbst Gottlose und Gottverächter erstehen, welche die Propheten frech beleidigen. Wer Gott dienen will, muss bereit sein, dies mit Selbstbeherrschung zu ertragen, durch gute und böse Gerüchte zu gehen, nicht nur Schläge, Verbannung, Bande und Tod zu leiden, sondern auch, was oft härter ist, Schimpf und Schande. Dies ist zwar eine Regel für alle Frommen, sie gilt aber insbesondere für die Verkündiger des Wortes, die den Übrigen vorangehen, ihre Anführer sein müssen.

V. 7. Aber der Herr, Herr hilft mir. Der Prophet erklärt, woher er eine solche Stärke hat, mit welcher, wie er selbst, auch andere Knechte Gottes begabt sein müssen, um die Angriffe aller Menschen ertragen zu können, nämlich aus dem Beistande Gottes, dessen Treue ihn gegen alle Kränkungen der Welt gestählt hatte. Da er nun Kraft seiner erhabenen Seelengröße die Widerwärtigkeiten nicht geachtet hat, leitet er auch andere zu solcher Standhaftigkeit an und malt sozusagen die Lage aller Diener am Wort aus, damit sie, abgewandt von der Welt, sich ganz Gott zuwenden und in ihm ganz und gar gefestigt seien. Denn es gibt keinen noch so schweren Streit, worin sie, auf diesen Führer vertrauend, nicht obsiegen müssen. Indem er sein Angesicht einem Kieselstein vergleicht, zeichnet er seine Unerschrockenheit gegenüber allen Ereignissen; denn auf dem Antlitz erscheinen die Zeichen von Furcht und Verwirrung wie andere Stimmungen. Unser Blick selbst zeigt deutlich, wie wir gestimmt sind. Übrigens würden die Diener Gottes solch schimpflicher Behandlung und Kränkung oft erliegen, wenn sie dieselbe nicht an einer Felsen- oder Eisenstirn abprallen ließen; so wird von Jeremia gesagt, er sei gemacht zur festen Stadt, zur eisernen Säule, zur ehernen Mauer wider die Könige Judas usw. (Jer. 1, 18), und von Hesekiel (3, 8 f.): „Ich habe dein Angesicht hart gemacht gegen ihr Angesicht.“

Zu Schanden werden bedeutet im zweiten Versglied etwas anderes als im ersten. Im ersten bezieht es sich auf die Stimmung des Propheten, im zweiten auf seinen Zustand. Wenn er zuerst rühmt, dass er durch die Schande nicht verwirrt worden ist, weil Gott auf seiner Seite steht, weist er darauf hin, dass es nicht genügt, dass Gott uns helfen will, sondern dass wir das auch empfinden müssen. Was sollten uns Gottes Verheißungen nützen, wenn wir nicht glauben? Also ist unser Vertrauen nötig, damit wir uns aufrecht halten und gewiss wissen, dass Gott uns geneigt ist. Am Schluss aber spricht der Prophet seine Überzeugung von dem guten Ausgang seiner Sache aus. „Zu Schanden werden“ ist da also so viel wie zu Spott werden, denn wer eine eitle und trügerische Hoffnung nährt, pflegt dem Hohn zu verfallen. Wir sehen hier, dass den frommen Lehrern und Dienern am Wort etwas Besonderes verheißen wird; der Herr verteidigt sie und nimmt sie in seine besondere Obhut, je mehr der Satan sie angreift und die Welt sie kränkt. Darum ist festzustellen, dass Leute, die feige werden, wenn es zum Streit kommt, und sich den Mut brechen lassen, niemals für ihr Amt recht ausgerüstet waren; wer nicht weiß zu streiten, weiß auch nicht Gott und der Kirche zu dienen und ist nicht geeignet, das Wort der Lehre zu verwalten.

V. 8. Er ist nahe, der mich gerecht spricht. Man muss sich stets erinnern, dass der Prophet nichts sagt, was sich nur auf seine Person bezöge; er will bezeugen, wie sich der Herr gegen treue Diener verhalten will und immerfort verhalten wird. Wenn jemand sich das Zeugnis geben darf, dass Gott ihn gesandt hat, und weiß, dass er mit Recht des Amtes waltet, möge er alle Gegner für nichts achten, noch durch ihre Beschimpfungen sich bewegen lassen, weil er doch vom Herrn gerechtfertigt wird, wie denn der Herr immer nahe ist und sein wird, um seine Wahrheit zu schützen und zu verteidigen. Natürlich muss, wer dies behaupten will, ein reines Gewissen haben. Denn wer sich dreist vordrängt und kein Zeugnis seiner Berufung hat oder seine eigenen Träumereien vorträgt, der wird sich vergeblich auf diese Verheißung berufen, die nur denen gilt, die, von Gott berufen, ihren Platz mit einfältigem, unbefangenem Glauben ausfüllen. Ob nun gleich Heuchler oder Verächter nicht aufhören, gegen Gottes Knechte zu lärmen, geht Jesaja doch gegen sie vor, als ob keiner einen Rechtsstreit oder falsche Anklage wagen würde, nicht weil er sie unterdrücken kann, sondern weil sie bei keinem Versuch dieser Art etwas gewinnen können. Er verkündigt also laut, dass er auf die falschen Beschuldigungen, deren sich die Gegner der göttlichen Botschaft gegen ihre Verkünder bedienen, hoch herabsehe. Es gibt zwar keine Beschuldigung, womit man sie nicht beschimpft, aber das ist erfolglos, weil der Richter nicht ferne ist, der ihre Unschuld erweisen wird. Sie können also sich kühnlich vom verkehrten, unbilligen Urteil der Menschen auf den Tag des Herrn berufen, der ihre Unschuld offenbaren wird, wie auch Paulus getan hat (1. Kor. 4, 4).

Lasst uns zusammentreten. Die Zuversicht der frommen Lehrer muss so groß sein, dass sie sich nicht scheuen, die Gegner noch dazu herauszufordern. Denn Satan mit seinen Dienern wagt es nicht immer, in offenem Streit vorzugehen, zumal wenn er mit Lügen ficht, sondern treibt heimliche Künste, legt sozusagen Minen, um den Arglosen den Untergang zu bereiten. Gottes Knechte aber scheuen weder die Öffentlichkeit noch den Zusammenstoß mit dem Feinde, noch auch ein Streiten mit Gründen, wenn nur die Gegner die Gelegenheit dazu bieten wollen. Denn die Macht der Wahrheit ist so groß, dass sie das offene Licht nicht scheut, wie wir hier Jesaja furchtlos alle reizen sehen, die ihm nachstellen. Darum wiederholt er: Der komme her zu mir! Denn die frommen Diener am Wort müssen bereit sein, Rechenschaft von ihrer Lehre zu geben. Aber wo ist jemand, der sie in Ruhe anhört und erwägt, was für eine Lehre das ist, die sie vorbringen? Zwar kommen die Gegner gern heran, aber um mit gezücktem Schwert zu würgen, um mit geschärfter Zunge in Schmähungen aller Art zu schimpfen. Ja, ihre ganze Verteidigung besteht in Gewalt und Trug, weil sie es nicht wagen, mit Schriftgründen zu streiten. Wir können sie also, gestützt auf die Gerechtigkeit unserer Sache, herausfordern. Mögen sie uns ohne Verhör verdammen und eine Menge Richter auf ihrer Seite haben – das bewegt uns nicht, weil wir von Gott, der da richtet, dessen Sache wir vertreten, am Ende losgesprochen werden. Paulus scheint auf diese Stelle anzuspielen, wenn er sagt (Röm. 8, 33 f.): „Gott ist hie, der da gerecht macht. Wer will verdammen?“ Furchtlos können wir zu Gottes Gericht unsere Zuflucht nehmen, da wir durch seine Gnade der Gerechtigkeit in Christo sicher sind. Aber Jesaja handelt hier von etwas anderem. Denn er spricht nicht über das Heil der Menschen im Allgemeinen, sondern über das Amt des Wortes, dessen Verteidiger der Herr sein wird gegen die Angriffe der Gottlosen, und er wird nicht zugeben, dass seine Knechte durch ihren Trug und ihre Kränkung überwältigt werden. Endlich (V. 9) lässt der Prophet deutlich ersehen, dass er nicht etwa in behaglicher Muße sich seiner Tapferkeit rühmt, als mache ihm niemand etwas zu schaffen. Vielmehr, obgleich ein Heer von Feinden wider ihn anstürmt, steht er tapfer auf seinem Platz: denn alle, die wider Gottes Wort streiten, werden alsbald in ihrer Nichtigkeit zusammenbrechen und dahinschwinden. Als sähe er dies vor Augen, hebt der Prophet den Finger auf:

Siehe, sie werden allzumal wie ein Kleid veralten, Motten werden sie fressen. Auch im Psalter (39, 12) wird dieser Vergleich angewandt, wo die Menschen dieser Zeit mit den Kindern Gottes verglichen werden. Denn ob jene auch durch den Schein blenden und glänzen wie ein herrliches Gewand, sie werden doch vergehen, dagegen werden am Ende die Gläubigen glänzen wie die Sterne, ob sie schon gegenwärtig in Sack und Asche liegen. An unserer Stelle ist insbesondere von den frechen Hunden die Rede, welche die frommen Lehrer feindselig anspringen. Mögen sie auch von den Menschen für noch so groß gehalten werden und den größten Einfluss haben, ihr Glanz wird erbleichen und vergehen, wie der Kleider, die von Motten zerfressen werden.

V. 10. Wer ist unter euch, der den Herrn fürchtet? Nachdem der Prophet den unbezwingbaren Schutz Gottes verkündigt hat, der wie eine Mauer alle Propheten umgibt, wendet er sich mit seiner Rede an die Frommen, damit sie sich von dem Worte Gottes leiten lassen und sich als gelehrige Leute erweisen. Daraus lässt sich ersehen, wie hoch sich die fromme Selbstgewissheit wider ihre Angreifer erheben darf. Da doch damals bei den Juden der Gottlosen bei weitem mehr waren als der Frommen, war die Gefahr vorhanden, dass sie den Glauben der Minderheit in Schatten stellten. Dass nämlich die Frommen in der Minderzahl sind, stellt der Prophet durch die Frage fest: „Wer ist unter euch, der den Herrn fürchtet?“ Damit treibt er sie an, aus dem gemischten Haufen herauszutreten und nicht in den bösen, verdammlichen Rat (V. 8 f.) einzustimmen. Obgleich also die Gegner Gottes ein zahlloses Heer ausmachen, zweifelt Jesaja nicht, dass noch einige übrig sind, bei denen seine Lehre etwas nützen wird. Er spricht zu solchen, welche Gott fürchten; wo aber gar keine Religion und Gottesfurcht mehr ist, hat die Lehre auch keinen Zugang mehr. Denn wir sehen, wie frech die sie zurückweisen, die doch anderswo für klug und scharfsinnig gehalten werden wollen; die Aufgeblasenen wollen nichts von Bescheidenheit und Demut wissen, sind also mehr als dumm gegenüber der göttlichen Weisheit. Mit gutem Grunde bezeichnet also der Prophet als das rechte Fundament die Furcht Gottes, in welcher man Gottes Wort fleißig und aufmerksam anhört. Daraus geht hervor, dass es nur da wahre Gottesfurcht gibt, wo seinem Wort Gehör gegeben wird; denn Heuchler rühmen zwar mit großem Stolz ihre Frömmigkeit und Gottesfurcht, aber sie zeigen die hartnäckigste Verachtung in der Verwerfung der Lehre des Evangeliums und aller rechtmäßigen Ermahnungen. So haben wir hier ein sicheres Erkennungszeichen, ihre Verstellung aufzudecken.

Der seines Knechtes Stimme gehorche. Statt einfach von Gottes Stimme ist von der Stimme seines Knechtes die Rede. Denn Gott lässt sich nur durch die Stimme seiner Diener hören, die in seinem Dienst uns lehren. So redet also Jesaja erstens von sich selbst, zum andern von allen andern, denen dasselbe Amt aufgetragen ist. Aus seinen Worten hören wir auch etwas heraus von dem Gegensatz zwischen dem Gehorsam, den er fordert, und der Frechheit, mit welcher gottlose Menschen die Lehre verachten, womit sie auch viele eitle und leichtbestimmbare Geister zu gleicher Verachtung verleiten. Weil die Gläubigen es leicht so auffassten, als ob es umsonst wäre, dass sie unsträflich lebten, vielmehr ihnen zur Betrübnis gereiche, ja sogar zum Verderben, so kommt der Prophet solcher Klage zuvor, indem er die Frommen versichert, ihr Gehorsam gegen Gott und sein Wort sei trotz der bisherigen trüben Erfahrungen nicht vergeblich. Dass der Fromme im Finstern wandelt, deutet hier nicht auf die Unwissenheit oder Blindheit des menschlichen Geistes, sondern auf jene Betrübnisse, wodurch Gottes Kinder fast überwältigt werden. Und dies ist der Trost, dessen der Prophet schon früher gedacht hat, da er bezeugte, ihm sei eine gelehrte Zunge gegeben, dass er wisse mit dem Müden zu reden. So verheißt er hier für die Zukunft, dass die Trostes teilhaftig werden sollen, die bisher durch so viel Leiden gedemütigt und fast überwältigt sind.

V. 11. Siehe, ihr alle, die ihr ein Feuer anzündet usw. Jesaja wirft den Juden vor, dass sie sich lieber ein eigenes Licht angezündet haben, als dass sie zum Licht Gottes gekommen wären. Wenn wir den wahren Sinn dieser Stelle fassen wollen, müssen wir an den Gegensatz zwischen dem Licht Gottes und dem der Menschen denken, d. h. zwischen dem Trost, der im Worte Gottes uns angeboten wird, und den leeren Tröstungen der Menschen, da man mit Nichtigkeiten und Vielgeschäftigkeit versucht, sich Erleichterung in Bedrängnissen zu verschaffen. Vorher hat er ja von Licht und Finsternis gesprochen und den Frommen das Licht verheißen, sofern sie auf die Stimme des Herrn hören, - nun legt er dar, dass dies Licht von den Juden verworfen ist, und sie sich ein anderes anzünden, und stellt für die Zukunft in Aussicht, dass sie schließlich durch dieses Licht, wie durch ein Feuer, verzehrt werden sollen. So wirft Christus (Joh. 5, 35) den Juden vor, sie hätten von dem Licht Johannis fröhlich sein wollen, weil sie dessen Person zur Verdunklung und fast zur Vernichtung seiner eigenen Ehre missbrauchen. Die Person Johannis hervorzuheben, um Christi Ehre in Schatten zu stellen, war nichts anderes, als das Licht Gottes auszulöschen, das in einem sterblichen Menschen erstrahlte, um sich ein anderes anzuzünden, dass sie nicht etwa auf dem Wege leiten sollte, sondern bei welchem sie in sündhafter Freude auf Irrwegen umherschweifen wollten. Dass sie mit Flammen gerüstet sind, deutet auf ihre hin und her flackernden Gedanken, durch die sie sich ins Ungewisse treiben ließen. So ergeht ein verdienter Spott über ihre innere Leere, weil bloße Lockungen vermögen, sie überall hinzuziehen, in eifrig begehrlichem Lauf.

Gehet hin in das Licht eures Feuers, d. h. macht selbst die Erfahrung, wie kraftlos erlöschend euer Licht ist, wie täuschend die auf nichts gegründeten Hoffnungen! Diese ironische Erlaubnis bezeichnet die Selbsttäuschung. Dieser Gedanke greift weiter, als wenn man die Stelle von dem Feuer des Zornes Gottes verstehen wollte, was auch mit dem Zusammenhang nicht zu stimmen scheint.

Solches widerfährt euch von meiner Hand. Weil die Gottlosen, von nichtiger Zuversicht berauscht, sich für außer jeder Gefahr wähnen und in ihrer Sicherheit alles gering achten, ihrem Licht vertrauen, d. h. den Schutzmitteln, wodurch sie sich für außerordentlich gesichert glauben, so erklärt der Herr, sie müssten in Zukunft „in Schmerzen liegen“, und zwar würde dies durch seine Hand geschehen. Demnach müssen die Menschen, die das göttliche Licht verlassen und anderweitig Trost suchen, elend zu Grunde gehen.

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