Calvin, Jean - An Farel in Neuchatel (270).

Nr. 270 (C. R. – 1223)

Calvin, Jean - An Farel in Neuchatel (270).

Calvin befürchtete, Montbeliard könne doch zur Annahme des Interims gezwungen werden; Engelmann war der lutherische Eiferer dort (vgl. 177). Weggelassen einige unwichtige Mitteilungen.

Montbeliard durchs Interim gefährdet. Allerlei Politisches.

So reißen denn böse Ratgeber Christoph [von Württemberg] doch zu verkehrtem Handeln hin! Wenn in Montbeliard eine Änderung eintritt, so hat doch schon der kleine Aufschub den Nutzen gehabt, dass das Volk mit der Tat bewiesen hat, der durch mehrere Jahre ausgestreute Same des Evangeliums sei nicht untergegangen. Auch das wird zur Stärkung ihres Glaubens nicht weniger beitragen, dass Toussaint, ob er nun weicht oder bleibt, die gleiche standhafte Haltung einnimmt. Sicher werde ich, wenn Christoph zum Abfall verleitet wird, beim Druck der Kommentare zu allen Paulusbriefen seinen Namen [aus der Widmung] streichen oder zugleich den Engelmann mitfeiern. Doch kommt Zeit, kommt Rat.

- - Was das Bündnis [mit Frankreich] angeht, so werden schließlich, wenn meine Vermutungen mich nicht täuschen, die Berner doch dafür gewonnen werden. Wenn nur der König [von Frankreich] nicht so sehr schlecht für seine Interessen sorgte, indem er unter dem Vorwand der Verteidigung Genf besetzen möchte. Der Präsident von Chambery hat diese Aufgabe übernommen. Unsere Hungerleider, darunter als erster der Komödien-Cäsar, verkaufen sich ihm. Doch geht’s uns noch gut, weil sie nichts erreichen. Der König täte besser, solche Pläne aufzugeben. Endlich ist auch der Bote aus England wieder da. Er brachte einen Brief vom Lord-Protektor, in dem er sagt, mein Geschenk habe ihn gefreut. Seine Gemahlin sandte mir einen Fingerring zum Geschenk, von nicht sehr großem Wert; er wird etwa auf vier Kronen geschätzt. Die Höflinge versprechen, es werde bald ein recht reichliches Geschenk von ihm kommen, was ich weder begehre noch erwarte; denn das ist mir der reichste Lohn, dass ich höre, mein Brief sei ihm ein rechter Ansporn gewesen.

Lebwohl, liebster Bruder im Herrn. Der Herr Jesus behüte dich und segne auch fernerhin dein frommes Wirken. Ich nehme an, dein Streit mit dem Landvogt sei beigelegt, weil du nichts davon schreibst. Grüße die Kollegen angelegentlich, und dein ganzes Haus. Meine Kollegen lassen dich grüßen. Auch de Normandie und die übrigen Freunde.

Genf, 9. Juli 1549.
Dein
Johannes Calvin.

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