Calvin, Jean - An Viret in Lausanne (252).

Nr. 252 (C. R. – 1109)

Calvin, Jean - An Viret in Lausanne (252).

Calvin hatte zwei Lausanner, Danion und Alysier, den Rat gegeben, ein Geldgeschäft mit Bern abzuschließen. Jean Garnier, französischer Pfarrer in Straßburg, wollte sich dem Interim nicht fügen und musste abdanken. Viret wollte den Genfer Pierre Savoye, der über Calvin in Lausanne beleidigend geredet hatte, verklagen. Die Frau Antoine Calvins musste sich wegen Ehebruchs vor Gericht verantworten, darauf bezieht sich wohl die Nachschrift.

Stete Beleidigungen durch die Feinde.

Da ich bereits einmal dargelegt habe, was ich in der Geldangelegenheit für tunlich hielte, glaube ich, meine Pflicht getan zu haben. Gefällt mein Rat Danion und Alysier nicht, so sollen sie machen, was sie wollen; ich widersetze mich nicht. Aber nur insofern lasse ich mich durch ihre Hartnäckigkeit überwinden, dass sie wissen, ich bleibe trotzdem anderer Ansicht. Ich will darüber nicht weiter streiten; es hat keinen Zweck. Von Garnier habe ich keinen Brief bekommen. Doch ist das Buch, das eben erscheint, ein so deutlicher Zeuge meiner Meinung [vom Interim], dass es weiter keiner Antwort bedarf. Von Savoye habe ich dir neulich schon geschrieben, durch sein Ableugnen sei er freigesprochen worden. Denn das ist die Art, wie Leute, die uns verlästern, mit einem Wort ihrer Strafe entgehen. Wenn du noch nichts getan hast, Zeugenaussagen gegen ihn zu sammeln, so ists vielleicht besser, auch diese Beleidigung mit unzähligen andern hinunter zu schlucken. Denn der Rat ist sehr kühl und träg in der Bestrafung der Frechheit der Bösen, und diese Trägheit missbrauchen die Gönner der Bösen, alles zu hintertreiben. Freilich wird ab und zu ein Beschluss gefasst, aber die Seele des Gesetzes schläft. Unser wieder eingesetzter [Perrin] tobt nach Weiberart, da er nichts Männliches an sich hat. Lebwohl, bester Bruder. Der Herr Jesus behüte dich samt den Brüdern, deiner Frau und Eurem Töchterlein, die du alle von mir grüßen sollst. Meine Frau lässt Euch herzlich grüßen.

18. Dezember 1548.
Dein
Johannes Calvin.

Da Antoine später reiste, als wir hofften, ist unterdessen viel geschehen, was ich nicht in einem Brief zu erzählen brauche, da ich hoffe, selbst bald nach Lausanne zu kommen. Die Hauptsache ist: durch eine falsche Aussöhnung ist die Wunde verpflastert, aber nicht gereinigt.

25. Dezember.

Cookies helfen bei der Bereitstellung von Inhalten. Diese Website verwendet Cookies. Mit der Nutzung der Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies auf Ihrem Computer gespeichert werden. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzerklärung gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
autoren/c/calvin/briefe/252.txt · Zuletzt geändert: von 127.0.0.1
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain