Bonifatius, Erzbischofs von Mainz, Brief an Fulrad.
Bonifatius, durch die Gnade Christi Bischof, Knecht der Knechte Gottes, wünscht dem vielgeliebten Mitpriester Fulrad1) das ewige Heil der Liebe in Christo.
Die aufrichtige Freundschaft Deiner brüderlichen Liebe, welche Du mir so oft in meinen Nöten zu Gottes Ehre erwiesen hast, vermag ich nicht nach Verdienst zu vergelten. Aber ich bitte Gott, Dich in den Höhen des der Engel ewig zu belohnen. Jetzt aber bitte ich Dich im Namen Christi, das gute Werk, das Du angefangen, auch wohl zu vollenden, nämlich unsern glorreichen und vielgeliebten König Pippin, von mir zu grüßen und ihm den größten Dank zu sagen für alle Werke der Liebe, welche er mit mir getan, und ihm zu sagen, wie es mir und meinen Freunden vorkommt, dass ich dieses zeitliche Leben und den Lauf meiner Lage unter diesen Schwachheiten bald beschließen. Deshalb bitte ich die Hoheit unsers Königs im Namen Christi, des Sohnes Gottes, so lange ich noch lebe, mich der Erklärung und des Befehls zu würdigen, welchen Gehalt er demnächst meinen Jüngern zugestehen wolle. Denn es sind fast lauter Auswärtige, die, und einige als Priester, an vielen Orten zum Dienste der Kirche und des Volkes angestellt sind. Einige sind Mönche und für unsere Kapellen und zum Unterrichte der Kinder bestellt. Einige sind schon betagt und haben lange Zeit mit mir gearbeitet und mich unterstützt. Für alle diese bin ich besorgt, dass sie doch nach meinem Hingange nicht verlassen sein, sondern durch Deinen Rat und die Gunst seiner Hoheit ihren Lohn finden mögen. Sie möchten sonst zerstreut werden, wie die Schafe, die keinen Hirten haben, und die Völker an den Grenzen der Heiden des Gesetzes Christi verlustig gehen. Deshalb bitte ich Eure Huld und Güte an gelegentlich und im Namen Gottes, Ihr wollt meinem lieben Sohn und Mitbischofe Lullus, wenn Gott will, und es Eurer Güte beliebt, zum Dienste der Völker und der Kirchen als Prediger und Lehrer der Christen und der Kirchen bestimmen und anstellen. Ich hoffe, so Gott will, die Priester werden an ihm einen Lehrer und die Mönche einen ordentlichen Vorsteher und die christlichen Völker einen treuen Prediger und Hirten haben. Deshalb bitte ich vornehmlich darum, weil meine Priester an der Grenze der Heiden ein ärmliches Leben haben. Brot zur Speise können sie erwerben, aber Kleider können sie sich nicht anschaffen, wenn sie nicht sonst woher Rat und Hilfe erhalten, um an diesen Orten zum Dienste des Volkes auszuhalten und auszuharren, gleichwie Wenn die Liebe Christi Euch Solches eingibt und Ihr das, warum ich bitte, zugestehen und tun wollt: so habt die Gewogenheit, mir durch meinen Boten oder durch ein Schreiben Eurer Güte mir Solches aufzutragen und anzuzeigen, um desto freudiger mit Eurem Lohne zu leben oder zu sterben2).