Bonifatius - Brief an Ethibald, König der Mercier

Bonifatius - Brief an Ethibald, König der Mercier

Darum, mein liebster Sohn, der du den schönen Namen eines Christen trägst, wenn du dessen ungeachtet deine Jugend mit Wollust befleckt und in den Abgrund des Ehebruchs versenkt hast, sieh doch jetzt, wie sehr es an der Zeit ist, dass du deines Herrn eingedenk alles anwendest, um von den Fallstricken des Teufels loszuwerden. Es ist hohe Zeit, dass du einmal des Volkes schonst, das dem Beispiel seines Fürsten, der ihm in Sündigen vorangeht, nachfolgen und so dem Verderben anheimfallen wird. Denn wir mögen andere durch vorleuchtendes Recht tun zum himmlischen Vaterlande anführen oder aber durch anreizendes Vormachen des Bösen auf den Pfad des Verderbens mitreißen. Überdies hat man uns berichtet, dass du mancherlei Vorrechte der Kirche und Klöster gekränkt und deren Eigentum an dich gebracht hättest. Wer das tut, wird vor dem Richterstuhl Christi als ein Geselle der Diebe und Mörder angesehen werden. Man sagt, dass deine Beamten den Mönchen und Priestern weit mehr Lasten auflegen, als die übrigen christlichen Könige getan haben. Darum, mein liebster Sohn, hüte dich, dass du nicht in die Grube fallest, in die du andere fallen sahest. Was hülfe es aber dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele.

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