Blumhardt, Christoph - Andachten zur Apostelgeschichte

Blumhardt, Christoph - Andachten zur Apostelgeschichte

Apostelgeschichte 2,3-4.

Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt wie von Feuer und Er setzte sich auf einen jeglichen unter ihnen und wurden alle voll des heiligen Geistes und fingen an zu predigen mit anderen Zungen, nachdem der Geist ihnen gab auszusprechen.
(Apostelgesch. 2,3-4.)

Der große und schreckliche Tag des HErrn, von dem Joel schreibt, ist der große Gerichtstag, welcher beginnen wird mit den Zeiten des Wiederkommens Christi. Das Pfingstfest soll uns eben auch an diesen schrecklichen Tag erinnern; wir werden aufmerksam gemacht, dass das Ende nahe sei, und weil ein Verzug eingetreten ist, so darf man nicht meinen, es habe damit die Verheißung auch ein Ende. Es ist vielmehr gewiss, dass eben die Joel'sche Verheißung sich ganz erfüllen wird, wenn der Verzug ein Ende hat und die Endzeiten sich nahen, bis über alles Fleisch der Geist Gottes wird ausgegossen sein! HErr, unser Erbarmer, wir bitten Dich, Du wollest alles das, woran der heutige Tag uns erinnert, in uns eine Mahnung sein lassen, ernster und treuer uns Dir hinzugeben. Wir bitten Dich, Du wollest uns inne werden lassen, wie Du zu haben bist. Lehre und unterweise uns in der Einmütigkeit, dass wir unsrerseits als Friedfertige uns zeigen! Wir sind der guten Zuversicht, Du werdest noch alles so zu richten wissen, dass nichts zurückbleiben darf, was zur Erlösung aller Kreatur gehört, bis Du wiederkommst, um dann, was Dein ist, zu Dir zu nehmen und bei Dir zu trösten in Ewigkeit! (Joh. Chr. Blumhardt.)

O heil'ger Geist, kehr bei uns ein
Und lass uns Deine Wohnung sein,
O komm, Du Herzenssonne;
Du Himmelslicht, lass Deinen Schein
Bei uns und in uns kräftig sein,
Zu steter Freud' und Wonne!
Sonne, Wonne,
Himmlisch Leben
Willst Du geben,
Wenn wir beten;
Zu Dir kommen wir getreten.

Amen.

Apostelgeschichte 10, 38.

“Jesus ist umhergezogen und hat wohlgetan und gesund gemacht; denn Gott war mit Ihm.“

Der HErr JEsus hat, wenn Unglückliche kamen, nicht viele Umstände gebraucht, um zu helfen, - ein Wort, und die Hilfe war da, zum Beweis, daß der lebendige Gott mit Ihm war. Er hat sich auch nicht vornehm irgendwohin zurückgezogen, um zu warten, bis die Leute kämen und Hülfe begehrten; sondern Er ist umhergezogen und hat sich allen Jammernden und Elenden, mochten sie am Leib oder an der Seele leiden, präsentirt, und gerufen: „Kommet her, ihr Mühseligen und Beladenen, Ich will euch erquicken.“ Es war Ihm also recht darum zu thun, denen, welchen Niemand mehr half, sich als einen helfenden Erretter darzubieten. Ist Er jetzt anderen Sinnes, daß Er es übel nehmen wollte, wenn Einer mit Seiner Not zu Ihm kommt? Sicher nicht; denn eben darum ist Er umhergezogen, und hat Er wohl gethan und gesund gemacht, damit allen nachfolgenden Geschlechtern ein Zutrauen zu Ihm verbliebe, und die armen Menschen für immer eine Hilfe wüßten, zu der sie sich wenden könnten. Seine Wunder sollten's beweisen, daß Gott für die Menschen zu finden ist, wenn sie Ihn suchen; und der HErr JEsus hat’s uns auch sollen mit Seinem Gehorsam und Opfer auswirken, daß uns geholfen würde in unsern Wehen und Trübsalen, wenn wir kämen. Will's uns aber Jemand ausreden mit den Wundern, als ob sie nicht geschehen wären, wie uns doch klar und überzeugend erzählt wird, so wollen wir uns unsern Glauben nicht nehmen lassen, und auch das noch dazu glauben, daß der HErr JEsus heute noch Wunder tun könne, und wohl tun werde, wenn Seine Zeit gekommen ist, auch wirklich tue, wenn es gleich weniger den Schein hat. Daß der Heiland immerhin auch jetzt viel Wunderbares tue, und auch jetzt noch umherziehe, wohl zu tun und gesund zu machen, wenn auch in unscheinbarerer Weise, das hast du, lieber Christ, bald erfahren, wenn dein Glaube ein wenig dran hin mag, und ernstlicher zu bitten wagt. Allerdings muß Er mit Seiner Kraft uns wieder näher kommen; und Er wird's noch einmal, damit wir's auch an uns erfahren, und nicht bloß aus der Schrift es wissen, daß Er der Mann ist, der in aller Schwachheit und Pein Hilfe zu leisten weiß, und auch das Schwerste, das uns droht, abwenden kann.

Mel.: Ach, was soll ich Sünder.

Gebt, ihr Sünder, Ihm die Herzen,
Klagt, ihr Kranken, ihm die Schmerzen,
Sagt, ihr Armen, Ihm die Noth.
Er kann alle Wunden heilen,
Reichtum weiß Er auszuteilen,
Leben schenkt Er statt dem Tod.

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