Beck, Johann Tobias - Gebet bei Eidesleistung.

Beck, Johann Tobias - Gebet bei Eidesleistung.

Gott unserer Väter, unser Gott und unsrer Kinder Gott, der Du alle Heimlichkeiten verstehest und aus dessen Hand Niemand erretten kann - Du bist überall im Raths und Gerichte der Menschen, bist besonders aufgefordert, in dieser Stunde hier unter uns zu sein als der Richter der Todten und Lebendigen, der die Wahrheit an's Licht bringt und die Lüge zu Schanden macht! Du allein kennst das Herz aller Menschenkinder, weißt was recht gethan oder Heuchelei ist - gib' Du das denen, die hier stehen, um bei Deinem heiligen Namen zu schwören, gieb es ihnen noch einmal recht ernstlich zu bedenken. Ueberwinde durch den Eindruck der Liebe, mit welcher Dein Sohn die Sünder zur Wahrheit führen will, damit sie nicht verloren gehen, durch den Eindruck des Ernstes, mit welchem Du die Falschen verabscheust und die Lügner umbringst - überwinde Du in den Herzen hier, welche durch Verhehlung der Wahrheit bis zu dieser Eidesbereitung es haben kommen lassen - überwinde in ihnen die Verblendung, und führe sie zur Buße und zum Bekenntniß der Wahrheit, damit Du ihnen nicht werden müßest ein verzehrendes Feuer.

Du verstehest die Gedanken, die Jedes von uns in seinem Herzen birgt, Du verstehest sie von ferne; es ist kein Wort auf einer Zunge, das Du HErr nicht wissest, ehe es geredet ist; vor Deinem strafenden Geist kann der Sünder nirgends hingehen, vor Deinem Angesicht einmal nicht fliehen. „Führe ich gen Himmel, so bist Du da; bettete ich mir in die Hölle, siehe so bist Du auch da; nähme ich Flügel der Morgenröthe und bliebe am äußersten Meere, so würde mich doch Deine Hand daselbst ergreifen und Deine Rechte mich hinführen. Spräche ich: Finsterniß möge mich decken, so muß die Nacht auch Licht um mich sein; denn auch Finsterniß ist nicht finster bei Dir und die Nacht leuchtet wie der Tag.“ (Psalm 139, 7-12.).

Darum, heiliger HErr und Gott, erwecke, erschüttere, bekehre jetzt, da es noch Zeit ist, die Seele, welche Dein Gericht herausfordern will.; erforsche Du Gott und erfahre die Herzen der zum Schwur Bereiten; prüfe sie und erfahre, wie sie es meynen, und siehe, ob sie auf bösem Wege sind, und leite sie doch zum ewigen Wege. Amen.

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