Arnd, Johann - Eine allegorische Predigt über die Historia Johannis, dadurch die neue geistliche Geburt ist vorgebildet

Arnd, Johann - Eine allegorische Predigt über die Historia Johannis, dadurch die neue geistliche Geburt ist vorgebildet

(Postilla, Tomus II. Frankfurt a.M. 1643. fol. S. 732 ff.)

Eingang.

Im 2. Buche der Könige am 2. Capitel, unter andern grossen göttlichen Wundern, so der Prophet Elias, der grosse Wundermann, gethan hat, ist dieses nicht das geringste, dass ihn Gott im Wetter gen Himmel nehmen wollte, und ihm einen Ort hatte bestimmt, da Solches geschehen sollte, nämlich über dem Jordan. Und da der Prophet nun mit seinem Diener Elisäo an den Jordan kommen war, und sie hindurch sollten, nimmt der Prophet seinen Mantel und schlägt in’s Wasser, da theilt sich das Wasser von einander, dass sie Beide trocken durchhin gehen. Und so bald er jenseit des Jordans kommt, wird er mit einem feurigen Wagen und Rossen gen Himmel geholet, und thut sich also der Himmel auf an dem Jordan, und viele Leute stehen und sehen zu, in die fünfzig Männer, Prophetenkinder, die ihm waren nachgefolgt und waren gegenübergetreten und wollten zusehen. Und dieselben sahen dies grosse Wunder, wie sich der Jordan zertheilet, und sahen den Himmel offen und die Herrlichkeit Gottes.

Nun aber ist Johannes der Täufer, welches heiligen theuern Mannes wir jetzo gedenken, der andere Elias, welchen der Prophet Malachias am 4. Capitel verkündigt, dass Elias im neuen Testamente sollte wieder kommen auf Erden.

Und als der Herr verkläret ward auf dem Berge Tabor vor seinen Jüngern, und ihm Christus und Elias erscheint und mit ihm redeten, werden die Jünger bewogen, dass sie den Herrn fragen, warum Elias ihnen erschienen sei? Herr, sprachen sie, unsere Schriftgelehrten sagen ja aus den Propheten, Elias sollte wiederkommen. Antwortet der Herr: Elias ist schon kommen, und er ist Johannes der Täufer, wie Matth. am 11. und 17. Cap. zu lesen.

Weil nun, sage ich, Johannes der andere Elias ist, so sind in ihm alle äusserlichen, leiblichen Wunder, die der erste Elias gethan hat, erfüllet und vor’m Jahre, wie Eure Liebe sich Dessen wissen zu erinnern, habe ich den ersten und andern Eliam durch alle Wunderwerke mit einander verglichen.

Jetzo merkt diese Vergleichung mit dem Jordan: Elias theilet mit seinem Mantel den Jordan von einander, aber Johannes der Täufer theilet durch sein Amt den Jordan recht; denn Eliä Mantel hat Johannis Amt bedeutet, dadurch sollte er den Jordan recht theilen mit Taufen; denn er hat viel Tausend Menschen im Jordan getauft und den Herrn Jesum selbst neben vielen Andern. Und gleich wie sich der Himmel aufthut am Jordan zu Eliä Zeiten, als er gen Himmel fuhr: also thut sich in der Taufe des Herrn Jesu der Himmel auf, und viele Leute sahen und hörten Gottes Herrlichkeit und die Stimme Gottes vom Himmel: Dies ist mein lieber Sohn etc. Dort kam ein grosses Wetter und holete Eliam, wie dann Gott ist in grossen Wettern dem Eliä erschienen und mit ihm als ein starker Donner geredet. Hier ist eine liebliche freundliche Stimme Gottes des Vaters, und hat Gott im neuen Testament nicht mehr so schrecklich mit uns geredet, als im alten, man hat Gottes des Vaters freundlichen Mund vom Himmel gehört und den Mund des Sohnes Gottes holdselige Reden auf Erden, und man hört Gottes Mund noch freundlich reden im Worte Gottes und Predigtamt, wie der Prophet Jesaias am 40. spricht: Tröstet, tröstet mein Volk, redet mit Jerusalem freundlich etc. Alles Fleisch soll hören, dass des Herrn Mund redet. Nun gleich wie durch den ersten Eliam viele leibliche Wunder geschehen sind, also durch den andern Eliam viele geistliche, deren auch etliche in seiner Geburt beschrieben, die wollen wir jetzo hören.

I. Wie die leibliche Geburt Johannis sei ein Spiegel und Vorbild der neuen Geburt, so in uns geschehen muss
II. Die Frucht und Effect, wenn Gottes Gnade in uns geboren wird.

Gott gebe uns auch hierzu seine göttliche Gnade durch Christum. Amen.

Der erste Theil.

Wenn wir Gottes Wort mit geistlichen Augen ansehen, wie es denn geschehen muss, weil es geistlich Geist und Leben ist, so befindet sich’s, dass es ein geistlicher Spiegel sei, darinnen abgebildet ist des Menschen Seligkeit, Glaube und die neue Geburt, und wie ein Mensch in seinem Herzen und Seele sein soll, will er in’s Reich Gottes kommen und selig werden. Denn Alles, was Gottes Wort auswändig durch den Buchstaben lehret, das muss in mir und allen Menschen durch den heiligen Geist vollbracht werden, und so lange Gottes Wort ausser mir ist und bleibet und nicht in mir geschieht und in mir geistlich lebet und ist, so lange ist mir’s nicht nütze; wenn’s aber in mir geistlich geschieht, was es auswändig lehret, ja so ist’s mein Leben und erleuchtet mich zum ewigen Leben.

  1. Darum, wiewohl es lieblich zu hören ist, wie Johannes von Zacharia und Elisabeth geboren und ein grosser Mann worden, der herrlichste und grösste von Weibern geboren, und sei ein Vorläufer des Messiä worden, ein leiblicher Engel und liebster Freund Gottes und Christi, und aber Das geschieht nicht in mir, was ist mir das nütze? Es ist lieblich zu betrachten Gottes Wahrheit und Vorsehung, wie er dies Alles viel hundert Jahr zuvor verheissen und von den Propheten verkündigen lassen, und wie herrlich und löblich Das sei, dass so ein grosser, heiliger Mann als ein leuchtendes Licht, wie ihn der Herr nennt, als eine schöne Fackel vor dem Bräutigam, dem Herrn Christo, ist hergegangen und das neue Testament angefangen, aber das hilft uns Alles nicht, wenn wir nicht auch also werden und als schöne Lichter vor unserem Bräutigam hergehen mit geschmückten Lampen und Kerzen unseres Glaubens, der Liebe und der Hoffnung. Darum müssen wir auch so werden wie Johannes, ihm im Geist und Glauben nachfolgen.
  2. Soll aber das geschehen, so müssen wir auch von Zacharia und Elisabeth geboren werden. Zacharias aber heisst Gottes Gedächtniss und Elisabeth Gottes Haus. Diese beiden geistlichen Eltern zeugen ein schönes Kindlein, das heisst Johannes, das ist Gottes Gnade. Und diese Gottes Gnade muss in uns auch geboren werden. Merket nun, wie Dies geschehe: Erstens muss Zacharias da sein, Gottes Gedächtniss, das ist, dass ein Mensch mit seinem Herzen an Gott hangt und mit seinem Glauben und Hoffnung, als mit den Augen seines Herzens, stets ohne Unterlass auf Gott siehet, auf seine Barmherzigkeit und Herrlichkeit, die er uns im Himmel bereitet hat, die noch kein Auge gesehen hat, auf Gottes Liebe, die uns Alle umfähet und umgiebt, sonderlich auf den Herrn Jesum Christum, der soll uns immer vor den Augen stehen, der soll unseres Herzens Lust und Freude sein, der soll unser Spiegel unseres ganzen Lebens sein. Wie er uns ist vorgegangen in höchster Demuth, Sanftmuth, Geduld und Liebe, so sollen wir ihm nachfolgen, wie uns die heiligen Apostel so treulich vermahnen und der Herr uns so freundlich lockt: Folget mir, lernt von mir! Siehe, dies Gedächtniss ist der heilige Zacharias, der Vater Johannis, das ist der Gnaden Gottes, da ist Gott selbst, der sein Gedächtniss von der Welt abwendet, sobald kommt Gottes Gedächtniss in unser Herz, durch die stetige, immerwährende Wirkung des allmächtigen Gottes, darin wir leben, weben und sind. Alsdann geschieht das geistliche Opfer Zachariä, das geistliche Räucherwerk durch Andacht und Gebet. Wenn nun dies Gedächtniss Gottes in uns wirket, so kommt Elisabeth, das ist Gottes Haus, und macht unser Herz zur Wohnung Gottes, zum Tempel des heiligen Geistes. Wie nun Zacharias ohne seine Elisabeth den Johannes nicht hat können zeugen: also kann Gottes Gedächtniss ohne Gottes Haus nicht sein und wirken. Also wird nun aus Gottes Gedächtniss in Gottes Hause Johannes geboren, das ist Gottes Gnade wird also in unserem Herzen geboren als in einem Gotteshause, wie Johannes von Elisabeth.
  3. Wie nun Johannes ein Vorläufer Christi gewesen des ewigen Lichtes und des ewigen Lebens, also ist die Gnade, die uns geboren wird, auch ein Vorläufer Christi und des ewigen Lebens; denn Gott kommt uns mit seiner Gnade zuvor, die vorlaufende Gnade Gottes ruft und lockt uns Alle zu Christo, und diese Gnade Gottes ist der geistliche Johannes, der uns Christum mit Fingern zeiget und spricht: siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt; er ist das wahrhaftige Licht, so alle Menschen erleuchtet. Dieser geistliche Johannes, das ist Gottes Gnade, ist die rufende Stimme in dieser Welt, denn sie ruft und lockt Jedermann ohne Aufhören. Möchten nur die Menschen kommen! Diese Gnade locket zur Busse, wie Röm. 1 steht, wie Johannes predigt Busse und Vergebung der Sünden. Diese Gnade und geistlicher Johannes ist der rechte Täufer und tauft mit dem heiligen Geist.
  4. Siehe, wenn ein Mensch also von Oben herab geboren wird, und Gottes Gnade in ihm, so wird ein Mensch ein Engel Gottes, wie Johannes ein Engel genannt wird: Siehe, ich sende meinen Engel vor dir her, der deinen Weg vor dir bereiten soll. Ja, ein Mensch wird mehr, denn ein Engel (wie Johannes mehr war, denn ein Prophet), darum, dass er ein Kind Gottes ist durch Christum und in Christo herrlich werden soll, ja zu Christi Herrlichkeit erhoben werden. Was ist aber ein Engel? Der stets Gottes Angesicht siehet. Also ein Mensch in dieser Welt, der stets seine Augen des Herzens in den Himmel erhebt, im Glauben und Hoffnung Gott stets ansieht, der ist ein Engel Gottes. Ja, zu demselben Menschen wird ein Engel Gottes gesandt, der heisst Gabriel, das ist, Gottes Stärke und Kraft. Gottes Stärke und Kraft wird ihm vom Himmel gesandt, dass ein solcher lieber Freund Gottes und geistlicher Zacharias, der Gottes Gedächtniss stets im Herzen hat, durch Gottes Kraft gestärkt wird, gleich als wenn der Engel Gabriel zu ihm käme und verkündigte ihm die Geburt Johannis, das ist Gottes Gnade; das ist, an der wunderlichen Stärkung und Kraft Gottes merkt ein Mensch, dass er bei Gott in Gnaden ist, und dass ihn Gottes Gnade nicht verlässt.
  5. Wenn nun einem Menschen Solches wird angezeigt, dass er merkt, Gott stärket ihn und hat ihm Kraft gegeben, ja so ist der Engel Gabriel zu ihm gesandt und hat ihm verkündiget die Geburt Johannis, das ist Gottes Gnade; aber weil die Vernunft mit unterläuft, dass man sich in Gottes wunderliche Hilfe nicht so bald schicken kann und Gottes Trost so bald fassen, verstummet oft ein Mensch darüber, wie Zacharias, das ist, er muss stille sein und schweigen und im stillschweigenden Herzen und Gemüth die Gnade Gottes erwarten; wie Zacharias vierzig Wochen warten muss, bis Johannes geboren ward, also muss manches fromme Herz stille sein und schweigen, bis es die völlige Gnade Gottes ergreift und sich in Gott wieder freuen kann. Unterdess aber sendet ihm Gott den Engel Gabriel, das ist seine Kraft, die einen Menschen erhält, so lange Gottes Gnade in ihm geboren wird und in ihm widerleuchtet.
  6. Wenn aber nun ein Mensch Gottes Gnade empfangen hat in seinem Herzen, dass er fühlet und schmecket, Gott sei ihm gnädig, so ist die Elisabeth schwanger geworden mit Johanne, mit Gottes Gnade, und verbirgt sich unter die Demuth, das ist, Gottes Gnade liegt in tiefer Demuth verborgen, und je mehr sich Elisabeth verbirgt, je mehr Johannis in ihr zunimmt, das ist, je mehr sich ein Mensch demüthigt unter Gott und alle Menschen, je mehr Gottes Gnade in ihm zunimmt, wie St. Petrus spricht, dass Gott den Demüthigen Gnade giebt.

Sehet, dies ist nun die Geburt Johannis, das ist, der Gnaden Gottes, welcher von Zacharia und Elisabeth geboren, das ist, vom Gedächtniss Gottes, von herzlicher geistlicher Andacht, Glauben, Gebet, und das ist das Räuchern Zachariä im Tempel und von Elisabeth, das ist von einem solchen Herzen, das Gottes Haus ist.

Der andere Theil.

Effectus hujus nativitatis
(Die Frucht dieser Geburt).

  1. Was wird aber die Frucht und Nutz sein dieser Geburt? Das erkläret der Engel: Du wirst dess Freude und Wonne haben, und Viele werden sich seiner Geburt freuen. Das ist geistlich also zu verstehen, wo Gottes Gnade in eines Menschen Herzen empfangen, geboren und empfunden wird, da ist auch himmlische und göttliche Freude; denn Gottes Gnade bringet Freude, und Nichts erfreuet so sehr ein menschliches Herz, als Gottes Gnade.
  2. Nun aber kann Niemand die himmlische Freude nirgend anders bekommen, denn aus Gott selbst, ja Gott selbst ist eines frommen, gläubigen Menschen Freude. Darum hat Gott diesen Affect unserem Herzen eingepflanzt, die Freude, auf dass er sich in uns freue, ja auch die Traurigkeit, auf dass er uns göttlich betrübe und traurig mache zur Seligkeit, zur wahren Busse; denn aus solcher Traurigkeit wird die geistliche Freude geboren. Ja, darum hat Gott unsere Seele erschaffen, dass sie ein Licht ist, auf dass sie Gott erleuchte und in ihr leuchte. Ja, darum hat Gott unsere Seele verständig geschaffen, auf dass Gott sein Wort in sie spreche, das ist, dass er unsern Verstand lehre. Ja, darum hat Gott die Innigkeit oder die Andacht unserer Herzen eingeschaffen, auf dass Gott seine Heiligkeit uns eingebe, in uns wecke das Leben der seligen Ewigkeit. Das ist der Adel unserer Seele, dass Gott darinnen leuchtet, wirkt, redet, höret, lehret; so redet Gott in meiner Seele, so wirket Gottes Heiligkeit in meiner Andacht. Siehe, dies sind alles Früchte der Gnade Gottes in uns, das ist der Effect der geistlichen Geburt Johannis.
  3. Zum Andern spricht der Engel: Er wird gross sein vor dem Herrn. O wie ist ein Mensch gross geachtet vor Gott, darin Gott seine Wohnung hat, seinen Willen und Wort. Er ist höher denn ein Engel geachtet vor Gott, denn die Engel sind seine Diener, und ein solcher Mensch ist Gottes Augapfel, Gottes Krone und Freude, wie beim Propheten Esaia im 62. steht. Sehet Lazarum an, wie gross er geachtet ist vor dem Herrn, dass ihn die Engel in Abrahams Schooss tragen.
  4. Wein und starke Getränke wird er nicht trinken, das ist, wein solcher Freund Gottes lässt sich nicht überwinden den starken Wein dieser Welt, das ist, Reichthum, Wollust und Ehre, das sind drei starke Weine dieser Welt. Ja, spricht der Engel, er wird noch im Mutterleibe mit dem heiligen Geist erfüllet werden, das ist, einen solchen gottweisen Menschen wird Gott mit einem anderen Wein tränken und erfreuen, mit dem himmlischen Freudenwein, und wird ihn nach diesem Leben (weil wir noch wie Kinder sein im Mutterleibe und das Licht des ewigen Lebens noch nicht mit leiblichen Augen gesehen haben, wie ein Kind im Mutterleibe das natürliche Licht noch nicht gesehen hat) mit der Freude des ewigen Lebens tränken und von derselben ihm ewigen lieblichen Vorgeschmack noch in dieser Welt geben und widerfahren lassen.
  5. Muss auch dies geistliche Kindlein am achten Tage beschnitten werden, das ist, durch viel Trübsal in’s Reich Gottes eingehen, und wie Hiob spricht: Aus sechs Trübsalen wird dich der Herr erlösen und in der siebenten wird dich kein Unglück rühren. Und diese geistliche Beschneidung geschieht durch die Taufe durch den heiligen Geist, dadurch Gott täglich das Herz reinigt und säubert, und geschieht diese geistliche Beschneidung alle Tage durch die Tödtung des Fleisches und der bösen Lüste, wenn wir in Adam sterben und in Christo leben.
  6. Folget: Das Kind wuchs und ward stark im Geist. Also auch das neue Kindlein, die Huld und Gnade Gottes in unseren Herzen. Denn Gott vermehrt täglich seine Gnade in uns, wenn wir ihn darum bitten. Es ist aber auch dies Kind in der Wüste gewesen, bis es sollte für den Herrn treten. Also müssen wir in der Wüste dieser Welt so lange bleiben, bis wir auch für Gott treten mögen. Heilige Leute sind in der Welt als in der Wüsten, denn sie haben keine Lust in der Welt, und ist ihnen die Welt eine Wüste, die Welt ist ihnen gekreuziget und sie der Welt; sie sind der Welt abgestorben und leben Gott.
  7. Seine Speise ist gewesen wilder Honig und Heuschrecken. Etliche sagen, die Heuschrecken sind reine Thierlein gewesen, gut zu essen. Etliche sagen, es sind junge Sprösslein von Bäumen gewesen, die er in Honig getunkt. Also ist des geistlichen Johannis oder der Gnade Gottes in unseren Herzen Speise reine Thierlein, das sind reine, zarte Gedanken; liebliche himmlische Betrachtung der ewigen Freude, das sind die jungen Sprösslein, die immer einem gottesfürchtigen Menschen im Herzen wachsen, davon grünt er wie eine Pflanze des Herrn, wie eine Ceder auf Libanon. Und solche himmlische Speise ist süsser denn Honig und Honigseim, wie der 119. Psalm spricht. Es ist aber wilder Honig, darum dass es nicht in eines jeden Menschen Herzen wächset und einem Jeden wohl schmecket, auch nicht von Jedermann gefunden wird, wie der zahmen Bienen Honig, sondern wunderbarlich durch Gottes Offenbarung und Erleuchtung kommt man zu dieser Speise. Darum ist es den Weltkindern seltsam und wild, und sie finden’s selten. Und also ist dies auch in meinem Herzen gewachsen und habe es aus keinem zahmen Bienenstock, das ist aus keinem Buch oder Postill geborget.

Mein Herz ist bereit, Gott, mein Herz ist bereit, dass ich singe und lobe. Ps. 57. Dem aber, der überschwänglich thun kann, über Alles, das wir bitten und verstehen, nach der Kraft, die da in uns wirket, dem sei Ehre in der Gemeinde, die in Christo Jesu ist, zu aller Zeit, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

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