Anselm von Canterbury - Gebete zu Pfingsten

Anselm von Canterbury - Gebete zu Pfingsten

O Heiliger Geist, du Flamme der Liebe in der einigen Gottheit, gleichen Wesens mit dem allmächtigen Vater und dem Sohne der Herrlichkeit, allmächtiger Tröster, gnadenreicher Beistand der Traurigen, laß dich hernieder mit mächtiger Kraft in die Tiefe meines Herzens, wohne in den verborgensten Winkeln meiner sündigen Brust und mache mich fröhlich durch den hellen Glanz deines blendenden Lichtes!

Was in mir verwelket ist durch Unflath und Dürre, das befeuchte du mit der Fülle deines Thaues, indem du mich lange heimsuchest.

Verwunde mit dem Speere deiner Liebe die verborgenen, geheimnißvollen Stätten des inwendigen Menschen, dringe ein in die erstorbenen Eingeweide mit heilsamer Flamme; durchleuchte mit dem Feuer deiner heiligen Liebe. Alles, was in der Seele und dem Leibe verborgen ist, und laß es geläutert werden.

Tränke mich aus dem Brunnquell deiner Freuden, daß mich hinfort nicht mehr verlangt, die vergiftete Lust der Kinder dieser Welt zu kosten.

Richte mich, Herr, und führe meine Sache wider das unheilige Volk. Lehre mich thun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein Gott.

Ich glaube, in welchem Menschen du wohnest, denselben bereitest du zur Wohnung Gottes des Vaters und des Sohnes. Wohl dem, der deiner Einkehr gewürdigt wird; denn durch dich wird der Vater und der Sohn Wohnung bei ihm machen.

Komm nun, o gütiger Tröster der trauernden Seele, du Beschirmer im Glücke, du Helfer in der Noth! Komm, Tilger der Sünden, Arzt der Verwundeten! Komm, Beistand der Schwachen, Stütze der Wankenden. Komm, Lehrer der Demüthigen, Verstörer der Hoffärtigen. Komm, o du gütiger Vater der Waisen, du freundlicher Richter der Wittwen. Komm, du Hoffnung der Armen, du Erquickung der Kranken, du Leitstern der Schiffer, du Hafen der Schiffbrüchigen. Komm, aller Lebenden schönste Zierde, aller Sterbenden einziges Ziel.

Komm, hochheiliger Geist, komm und erbarme dich meiner. Richte dir mein Herz zu und neige dich zu mir gnädiglich, laß deine Hoheit sich an meiner Niedrigkeit, deine Kraft an meiner Schwachheit genügen, nach dem Reichthum deiner Barmherzigkeit, durch Jesum Christum, meinen Heiland, der in deiner Einigkeit mit dem Vater lebet und regieret von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Cookies helfen bei der Bereitstellung von Inhalten. Diese Website verwendet Cookies. Mit der Nutzung der Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies auf Ihrem Computer gespeichert werden. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzerklärung gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
autoren/a/anselm_von_canterbury/anselm-gebete_zu_pfingsten.txt · Zuletzt geändert: von 127.0.0.1
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain