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Althamer, Andreas - Vom Teufel

Althamer, Andreas - Vom Teufel

Ein Predig Andree Althamers/ von dem Teüffel/ was sein thun/ list und anschleg sein/ Und wie er allain alles unglück in der welt anrichte.

Uber die wort Christi/ Johannis am viij.

Ir seyd vom vater dem teüffel/ und nach ewers vaters lust wölt jr thun/ der selbig ist ein mörder von anfang/ und ist nicht bestanden in der warheyt/ dann die warheyt ist nicht in jm. Wenn er die lügen redet/ so redet er von seinem eygen/ dann er ist ein lügner/ und ein vater der selbigen.

Weyl unser lieber Herr Jesus Christus in disem gegenwertigen Euangelio/ Wie er sunst mermals meldung thut von dem Teüffel/ und uns den selbigen hie abmalet/ was er sey/ und was sein thun und seine anschleg seyen/ Hab ich mir fürgenummen/ umb der wort Christi willen von dem selbigen Teüffel auch zupredigen/ damit alle Christenleut/ nach dem sie disen bösen geyst erkant haben/ sich wissen vor seinen listen/ gespensten und anschlegen dester baser zuhüten.

Unser Herr Christus gibt hie dem Teüffel zwen namen und titel. Zum ersten haist er in ein mörder/ Zum andern nennet er in ein lügner. Dise zwey wöllen wir besehen/ wie sie bey dem Teüffel seyen.

Zum ersten spricht der Herr JEsus/ er sey ein mörder von anfang. Darumb so richt er allenthalben mörderey/rauberey/ auffrhur und todtschleg an/ darauff steet sein lust/ das er vil menschen umb bringe und ermörde/ und dises stückleins hat er sich ye und ye beflissen.

Also hat er zum ersten den todt in die welt gebracht/ und alles menschlich geschlecht dem todt unterworffen und ermördet/ Dann Got hat den menschen unschuldig und unsterblich gemacht/ wie auß den worten des Herrn abzunemen ist/ Welchen tag jr von dem baum des erkantnuß guts und böß werdet essen/ so werdet jr des todts sterben/ Im ersten Buch Mose. ii. Gleich als sprech er/ Es sol sunst kain not haben/ jr werdet ewigklich bey dem leben bleyben/ wenn jr nicht ungehorsam werdet/ das jr von der verpotten frucht esset. Der teüffel aber brachts mit seinen lügen zuwegen/ das der mensch Gottes gepot brach und ubertrat/ und des todts schuldig wurde/ Ist also der Sathan bald am anfang ein mörder des menschen im Paradiß worden/ und hat das menschlich geschlecht ermördt und in iamer und not gebracht/ wie Moses im ersten buch am ii. und iii. capiteln beschreybt. Darumb auch Salomon im Buch der weyßheyt spricht/ Das auß neyd des Teüffels/ der todt in die welt sey kummen.

Also hat er nachcmals den Cain erweckt/ wider seinen bruder Abel das er jn ermördet/ Im ersten buch Mose am iiii. In der ersten Epistel Johannis, iii. Also hat er auch den Corach/ Dathan und Abyram zur auffrur wider Mosen und Aaron erweckt/ welche darnach das erdtrich lebendig verschlande/ Im vierden buch Mose am xvi. An welcher auffrur und verderben/ der Teüffel schuldig war.

So hat er auch vil mord und todtschleg in der wüsten angerichtet mit dem gulden kalb/ Im andern buch Mose am .xxxii. fielen auff den selbigen tag drey tausent man/ mit dem ungehorsam/ Im vierden Buch mose .xi. do das feur die aussersten leger verzeret/ mit dem feürin schlangen/ das ein groß volck in Israel start/ Im vierden Buch Mose am .xxi. Mit den Moabitischen töchtern/ do sie durch anregung der Teüffels sich mit jn vermischeten/ Im vierden Buch Mose .25. das jr vier und zweitzig tausent umbkamen. Wie vil menschen hat er ermördet/ umb der sündt willen die zu Gibea in Ben Jamin geschach: Im Buch der Richter am .xix. und .xx. cap. Was er für mordt unter den Richtern und Königen Israel hab gestifftet/ wer lang zu erzelen.

Er hat aber nicht allain die frummen ermördt/ sunder auch die bösen/ und deren vil tausent mer/ dann der frummen/ dann all sein datum steet jm auff verderben/ mörden/ und blutvergiessen. Er hat vil frummer Propheten und heyliger leut ermördet. Die Jesabel bracht er dahin/ das sie den frummen heyligen man Naboth ließ verstainigen/ In dritten Buch der König am .xxi. cap. Er beweget der gleichen den König Joas/ das er den frummen Propheten Zacharia/ den sun Joiada/ ließ stainigen und ermorden. In der andern Epistel zun Corinthern am .xiiii. Matthei am .xxiii. Thobie am .iii. hat der Teüffel/ Asmodeus genant/ der Sara/ des Raguelis töchter/ siben menner nach einander ermördet.

Er hat sich nicht allain an die menschen gericht/ sunder an Got selbs/ an unsern Herrn Jesum Christum/ dem ist er so lang nach geschlichen/ biß er die Juden dahin bracht/ das sie jn ermördet haben am Creutz/ mit dem aller schmehlichsten tode.

Er hat den Judam Ischarioth nicht allain besessen/ und zu dem verreter Christi gemacht/ sunder auch zum strick/ das er sich selbs erhencket/ triben.

Im buch der geschicht der Apostel am .v. hat er ananiam und sein weyb Saphyram umb leyb und gut gebracht/ wie vil er sunst menschen ermördt/ ertrenckt/ erhenckt hab/ kan kein mensch erzelen/ man höret teglich von grewlichen thaten/ die alle der Teüffel hat zugericht/ da werden etlich tausent erschlagen/ da geet ein schiff mit leutten unter auff dem meer/ da versinckt ein landt/ ein Stat/ ein dorff/ da ersticht sich einer selbs/ da erhenckt sich einer/ da ertrenckt sich einer/ da felt einer den hals ab/ da thut einer im selbs sunst den todt an. Dise mord alle richtet der laidig teüffel an/ dann er ist ein mörder/ und hat zur mörderey lust/ und liebe/ Er ist uns feindt/ darumb stelt er uns nach leyb und leben/ Wir bedörffen uns nichts anders zu jm versehen/ dann das er auffrur/ mörden/ und blutvergiessen/ wo er kan und mag/ werde anrichten/ so ferre im Got verhengt. Also spricht auch Sanct Peter in der ersten Epistel am .v. capitel/ Seyd nüchter und wachet/ dann ewer widersacher der teüffel geet umbher/ wie ein brüllender Löwe/ und sucht welchen er verschlinde.

Zum ersten spricht Sanct Peter/ das der teüffel unser widersacher und feindt sey/ und nicht unser freundt und gesel/ darumb verschönet er unser nicht/ stellet uns nach leyb und leben/ des sollen wir uns zu jm versehen/ und vor jm hüten.

Zum andern spricht er/ das er auff unser unglück und verderben wandel und umbher gee/ hungerig sey wie ein löw/ und suche/ das er uns verschlinde. Nicht begert er uns ein kleinen schaden zu zufügen/ und am gut verletzen/ sunder das er uns gantz und gar verschlinde/ an seel und leyb ermörde. Also wirdt er auch im buch Hiob beschriben das er im lande umbher/ und hin durch gezogen sey/ Hiob am .i.i und .ii. auff der menschen schaden und verderben.

Er feyret und schlafft noch nicht/ er zeucht noch umb/ ja er geet rings umb uns her/ und sucht wen er verschlinde/ Er hette gern aber ein auffrhur/ das er in unserm blut badete. O wol hat er yetzt ein Jar oder drey so nach gesucht/ wol gern het er blutvergiessen und mörderey unter uns angericht/ hat ers nicht auch in diser theuren zeyt gesucht/ so glaubt mir kain wort mer/ Er het gerne angericht/ das man die reichen uberfallen het/ und jnen das getrayd mit gewalt genummen und außbeuttet/ Er ist ein böser mörderischer schalt/ und sihet nicht gern/ das es recht in der welt zu geet/ Er wirfft gern das underst zu oberst/ und das oberst zu underst. Es thut jm wee/ das es noch so wol in der welt steet/ und so vil frids/ glücks und heyls ist/ Und wenn im Got nicht weret/ wie bald wurd ers alles unter ein ander geworffen haben.

Nicht ermördt er allain die menschen/ sunder auch das vihe/ und verderbt darzu alles was zu des menschen notturfft dienet/ mit hagel/ theurung/ pestilentz/ krieg/ verreterey/ auffrhur rc. Wie er dem frummen Hiob sein kinder/ und all sein vihe erwürget/ und all sein hab und gut verderbet.

Wie nun der Teüffel ein mörder ist/ Also sind auch alle seine glider und kinder mörder/ wie Christus hie zu den Juden sagt/ Ir wölt nach ewers vaters lust thun/ Das ist/ jr wölt und sucht mich auch zu ermörden/ wie ewer vater des kinder/ glider/ verwandten ir seyd/ ein mörder ist/ und nun nach mörderey trachtet. Und am buch der Weyßheyt am ii. capitel/ Durchs Teüffels neyd/ ist der todt in die welt kummen/ Und die seins teyls sind/ helffen auch darzu/ Das ist/ seine verwandten glider/ sind auch todtschleger und mörder/ Wie auch Sanct Johannes sagt/ Wer seinen bruder hasset/ der ist ein mörder. Des beschuldigt Sanct Steffan/ die Gotlosen Juden auch Im buch der geschicht der apostel am .vii. capitel/ welchen Propheten haben ewer veter nicht verfolget: und sie getödtet/ die zuvor verkündiget haben die zukunfft des gerechten/ welches jr nun verreter und mörder worden seyd.

Weyl nun alle anschleg/ lust/ practick/ gedancken/ und fürnemen des Teüffels/ auff blutvergiessen und mörderey steet/ so nennet jn darumb Christus ein mörder/ auff das man jn erkenne.

Zum andern/ so heyßt jn Christus auch einen lügner/ dann das ist auch des teüffels kunst und handwerck eine/ das er leugt und trugt/ und der lügen auch ein vater/ ursprung/ anfenger/ und ein meyster ist. Dann vor dem teüffel kain lügen in der welt gewesen ist/ Er hat die ersten lügen gethan/ und die lügen geborn/ und in die welt unter die menschen bracht/ wie Moses von jm schreibt/ im buch der geschöpff am .iii. capiten/ Das die schlang zum menschen wider Got gelogen und gesagt/ Ir werdet mit nichten sterben/ dann Got waiß/ das/ auff welchen tag jr von dem baum essen werdet/ ewre augen wacker werden/ und den göttern gleich/ und guts und böß wissen/ Mit diser lügen betrog der teüffel den menschen/ und darumb heißt jn auch der Herr einen lügner.

Im dritten buch der König am .xxii. bekent der Teüffel selbs vor der Götlichen Maiestet/ das er ein lügner sey so er spricht/ Ich wil außgeen und wil ein falscher lügner geyst sein in aller seiner (Ahabs) Propheten mund/ Wie sie dann all vierhundert man lugen/ das er der Ahab König Israel solt Ramoth die stat in Gilead gewinnen/ und dise lügen richtet der Teüffel zu.

Matthei am .iiii. Braucht der lügenhafft Satan/ der rechten buben stück eins/ als er Christum unsern Herrn versuchet/ und die heyligen schrifft/ die er anzeucht/ felschet/ zerreysset und zertrennet/ mit dem das er aussen leßt/ was wider jn war.

Matthei am .xiii. sagt der Herr/ das der böß feindt den samen auß dem hertzen reysse/ das der mensch nit glaube und selig werde/ sunder in der lügen bestee und verderbe/ Das ist auch seiner tück eine.

Am selben ort sagt auch Christus/ das der Satan das unkraut/ unter den guten samen hab geseet/ das ist /lügen/ ketzery und irthumb neben der reynen lere und warheyt eingefürt/ Das also der teüffel die ketzereyen erweckt und anfecht/ das erden guten samen der heylsamen lere erstecke und umb bringe/ auff das er nicht auffwachse und frucht bringe.

Also schreybt auch Sanct Paulus/ das die so die speyß und die Ee verbieten/ anhangen den verfürischen geystern/ und leren der teüffel rc. an der ersten Epistel zu Timotheo am .iiii. an welchem ort er fein den Bapst abmalet/ der die Ee unter den Christen den geystlichen genanten verpoten hat/ und die speyß/ das man in der Fasten/ am Freytag und Sambstag kain fleysch essen sol.

Das in summa alle lügen/ irthumb/ Schwermereyen/ und falsche leer/ auß dem teüffel entspringen und fliessen/ dann der Teüffel ist ein lügner/ und ist in der warheyt nicht bestanden/ Wenn er lügen redet/ so redet er von seinem eygen/ dann er ist ein lügner/ und ein vater der selbigen. Darumb so felscht er das Götlich wort wo er kan und mag und richt liegen/ triegen und verfügen an/ das er die gantzen welt verfüret/ wie Johannes in der heymlichen offenbarung am .xii. anzeygt.

Got hat den teüffel erstlich zu einem guten heyligen volkumnen Engel erschaffen/ das er die warheyt/ welche Got selbs ist/ erkennet/ Aber in diser heyligkeyt/ warheyt/ und seiner edeln erschaffung/ ist er nit bestanstanden/ sunder daruon abgewichen/ und hat jm die lügen lassen lieber sein/ dann Gottes warheyt/ ist auß einem guten Engel ein böser Teüffel worden. Also thun alle Ketzer und Schwermer/ die sind gewonlich zum ersten bey der warheyt/ und erkennen das Euangelium/ weichen aber von der gesunden heylsamen lere/ auff die lügen und irthumb/ auff jre aygen gedancken/ wie wir dann layder zum merern mal erfaren und sehen.

Wer nun von Christo abweicht/ auff sein aygen werck/ wil durch die selbigen selig werden/ der ist von der warheyt/ auff die lügen gefallen/ In der ersten Epistel Johannis am .ii. und ist ein lügner.

Die widertauffer sind gewonlich zum ersten bey der warheyt gewesen/ aber von der selbigen abgewichen/ auff die lügen/ Und wer von der tauffe redet/ das er nicht die sündt abwasche/ der ist von der warheyt auff die lügen gefallen.

Des gleichen die andern Schwermer/ haben erstlich die reynen lere des Euangelions erkant/ haben aber die selbigen verlassen/ und auff den irthumb gefallen. Dann wer da leugnet/ das man den leyb des Herrn Jesu Christi/ und sein blut im Abentmal esse und trincke/ der ist von der warheyt gewichen/ und auff die lügen getretten. Und zu solchen lügen fall und irthmb/ hilfft der teüffel waydlich/ dann er es der vater darzu.

Und dise zwey stück/ mörden und liegen/ sind die fürnemesten hendel des Teüffels/ deren er ein vater und meyster ist. Aber weyl jm die schrifft noch mer zu gibt/ wöllen wir der selben ein teyl auch erzelen/ auff das man sein schalckeyt wol erkenne/ und wiß zu vermeyden.

Zum dritten/ richt der teüffel nicht allain mordt und lügen in der welt an/ sunder er stifft alles ander unglück/ ubels und böses/ an seel und leyb/ Er ist ein verfürer der gantzen welt/ Im buch der heymlichen offenbarung am .xii. Er ist ein vater und stiffter alles bösen/ Er plagt und peyniget den menschen von innen und von aussen/ und haist auch der böse/ Im ersten Buch Samuelis .xvi. und .xviii. treybt der böse geyst den König Saul/ viler weyß wider den frummen Dauid Hiob .ii. Schlecht und plagt er den frummen Hiob iemerlicher weyß/ von der fußsolen an biß an die scheytel/ das er auch von seinem eygen weyb kain frid und ruhe hat. Im andern buch Samuelis .xi. und .xii. treybt er den frummen Dauid zu grosser sündt/ Eebruch und mörderey. Und darnach im andern buch Samuelis am .xxiiii. bewegt der Satan jn zu hoffart/ das er das volck ließ zelen/ wie dann im ersten buch der Chronica am .xvii. lauter anzeygt wirdt/ MAtthei am .iiii. Versuchet er unsern Herrn Jesum Christum mancherley weyß. Matthei am .xiii. Seet er unkraut unter guten samen/ das ist/ er erweckt neyd und haß/ zwitracht und widerwertigkeyt unter den menschen/ richtet zertrennung und absünderung an. Und wie Got ein Got des frids/ also ist der Satan des unfrids, Marci .i. Reysset der unsauber geyst einen besessenen menschen iemerlich. Marci am .ix. Machet er einen menschen sprachloß/ und wenn er jn erwischet/ so reyßt er jn/ das er auff die erden fiel/ und waltzet und schewmet/ und warff jn offt in das feur/ und in das wasser/ das er jn umb brecht/ Das wer sein lust. Luce am .viii. lesen wir von einem besessnen menschen/ dabey ein Legion Teüffel war/ die von jm außgetriben wurden/ und in die sew furen/ bey welchen wir des Teüffels neyd und haß/ liebe und willen gegen uns wol mögen spüren/ das er uns so mancherley weyß angreyfft und plagt. Luce am .xiii. hat er ein weyb achtzehen iar krumb und lamb gemacht/ das sie nicht wol kundt auffsehen. Ja wenn Got dem Teüffel nicht weret/ es solt unser kainer auffrichtig sein/ wir müsten lang an allen glidern erlamet sein. Luce .xxii. Sagt der Herr JEsus zu seinen jüngern/ Simon Simon/ sihe der Satanas hat ewer begerdt/ das er euch möchte reüttern/ wie den weytzen. Also hat er Petrum uberwunden/ das er Christum den Herrn verleugnet/ Und den Judam zur verreterey und strang/ In der andern zun Corinthern am ii. spricht Sanct Paulus/ das er an Christus stat umb der Corinther willen vergebe dem sünder/ den er zuuor in bann het gethan. In der ersten zun Corinthern am .v. auff das wir nicht uberforteylet werden vom Satan/ dann uns ist nicht unbewust/ was er im syn hat/ Er mainet/ der Satan sehe gern/ das wir dem armen sünder zuhert und unbarmhertzig weren/ das er verzweyffelte. In der andern zun Corinthern am .xi. Sagt Sanct Paulus/ das sich der Sathan verstelle in ein Engel des liechts. Das er sein schalckeyt höfflich wol verbergen und zu decken kündt/ das man seine tück nit sehe/ Er macht der lügen und mörderey einen solchen schein/ das man mainet er sey ein Engel/ und sein thun sey gulden/ recht/ und die warheyt/ Er hat sich im Bapstumb mit dem Ablaßkrom/ mit den Messen/ Jartagen/ weichwasser/ in ein Engel des liechts verwandlet/ wer het gemaint das ein Teüffel sich in ein Engel verwandelt het. Und solch scheinbarlich ding der Bepstler/ ein mittag Teüffel gewesen were/ Wenn wir solchs nit auß dem wort Gottes gelert hetten/ wie er sich dann auch bey etlichen Bischoffen und Gotlosen Fürsten schmückt/ die das Euangelium verfolgen/ als ein newe auffrürische lere/ Und die frummen Christen/ als verfürer und auffrürer tödten/ und sagen/ dise newe lere/ hat kain Concilium/ kain Bapst/ kain gemeyne Kirch angenummen und bestetigt/ darumb ist sie nicht recht. Wie er sich verstellet in ein Engel des liechts zu der zeyt der Pewrischen auffrur als wölt er das Euangelium verthedingen und erhalten/ Er fiengs mit eim grossen schein an/ ließ sich nicht mercken/ als wers ein Teüffel in ein Engel des liechts verwandelt/ wie er sich in den widertauffern und andern Schwermern verstellet/ als bringen sie die lautern warheyt herfür/ Ja es ist unmüglich zuschreyben/ wie der Teüffel sich so wol verwandeln künde.

In der andern Epistel zun Corinthern .xii. schreybt Sanct Paulus/ das im geben sey ein pfal ins fleysch/ nemlich des Satans Engel/ das er jn mit feusten schlage/ das ist/ das er greulicher weyß vom Teüffel angefochten und erschreckt sey worden.

Hat der Teüffel diser heyligen leut/ Christi des Herrn Pauli/ Petri nit verschonet/ und het sie gern herunter gerissen und ermördt/ so bedörffen wir uns nicht anders versehen/ dann das er uns auch nachstelle. Er vexiert uns nit allain von aussen/ sunder nach vil mer von innen/ da versucht er uns zu unglauben/ verzweyfflung Gotslesterung/ hoffart/ neyd/ haß& unreynigkeyt/ geytz/ zorn/ fresserey/ triegen und liegen/ das wir uns arges fürnemen/ und gedencken den sünden nach/ wie wir sie mit der that volbringen. Unmüglich ists/ das einer all seine schalckeyt könne erzelen und außsprechen. Er ist ein listiger verschlagner geyst/ der uns auff tausenterley weyß versucht und angreyfft/ dann er ist und haißt ein versucher/ wie jn der Euangelist Mattheus am .iiii. und Sanct Paulus in der ersten zun Thessalonichern am .iii. nennet.

In der andern Epistel zu Timotheo am .ii. bekent der Apostel das der Teüffel die widerspenstigen gefangen halt an stricken/ nach seinem willen/ Darumb macht ers auch mit den Gotlosen seltzam und wunderlich/ und laßt jnen kainen frid/ treybt und bewegt sie wie ein ungestüm meer.

In der ersten Epistel zun Thessalonichern am .ii. schreybt der heylig S. Paulus/ das er zwey mal hab zu den Thessalonichern wöllen raysen/ habs aber der Satan allweg verhindert/ Wie ich dann acht/ das er auch sein rayß gen Rom hab verhindert/ dauon er meldung thut/ zun Römern am .i. und .xv. Bey disen worten künden wir nun wol versteen und abnemen/ das der Satan ein verhinderer sey alles gutes/ und nicht allain arges thu und stifft/ sunder alles guts were und verhindere/ Mancher mensch thet offt vil mer guts/ wenn er nit von dem Teüffel verhindert wurde.

Warumb betet man yetzund so wenig in der kirchen und sunst dann das es der teüffel hindert/ dann das gepet thut jm grossen schaden. Das gepet zeyt an/ das wir vom Teüffel abweichen/ und zu Got fliehen/ Got für unserm heyland/ beschürmer/ trost und gehülffen erkennen/ das thut dem Teüffel recht wee/ und wölts gern hindern. Wenn gleich mancher andechtigklich anfecht zu beten/ und es gut und ernstlich mainet/ so wirfft jm der Teüffel doch eins drein/ das er seiner andacht vergißt/ und mit dem mundt betet/ das hertz aber anderßwo ist. Mancher gieng vil mer zur predig/ zu dem heyligen Gotlichen wort/ wenn er nit von dem teüffel verhindert wurde. Warumb geend so wenig menschen zu dem Tisch des Herrn? das sie vom Satan verhindert werden/ dann es thut jm wee/ wo einem Christen menschen ein gutthat zu steet. Darumb auch Christus selber sagt/ das der Teüffel den guten samen/ das ist das heylig Götlich wort/ auß der menschen hertzen reysse/ auff das sie nicht glauben und selig werden Luce am .viii.

In Summa/ der Teüffel thut eben nach seinem namen/ Er haist Satan/ das ist/ ein widerwertiger/ widersacher/ das er alwegen Got und den seinen widerwertig ist. Die Kriechen hayssen Diabolon/ das haißt ein lesterer oder schender/ das er Gottes wort und werck lestert und schendt/ und nichts ungethadelt/ unberaffelt/ ungeschendt und geschmecht hin laßt/ alwegen wider Got strebt/ wie der Herr selbs sagt/ Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich/ Und wer nicht mit mir samlet/ der zerstrewet/ Der Satan helts nit mit unserm Herrn Jesu Christo/ Er samlet nit mit jm/ darumb ist er wider jn/ und zerstrewet/ verderbet/ schendt und veriagt/ wie er dann yetzund vil trefflicher Euangelischer Prediger teglich veriagt und zerstrewet. Er ist auch nicht eins geringen gewalts/ dann Christus nennet jn selbs ein Fürsten diser welt/ hat derhalben so ein grossen gewaltigen anhang von geystlich genanten und weltlichen/ die jm alle helffen zerstrewen/ lestern/ und wider Got streben.

Das sol aber unser trost sein/ das diser bößwicht/ wie gewaltig und mechtig er sunst ist/ doch wider uns nichts vermag/ darzu auch nit fermer vermag/ dann jm Got unser hymelischer vater verhengt/ der helt uber uns/ der schützt und beschirmbt uns/ durch seine heylige liebe Engel/ wie dann der .xxxiiii. Psalm anzeigt. Der Engel des Herren lagert sich umb die her, so Got förchten/ und hilfft jnen auß. Des gleichen der .xci. Psalm/ Er hat seinen Engeln befolhen uber dir/ das sie dich behüten auff allen deinen wegen rc. Darumb müssen wir beten mit dem heyligen Paulo/ zun Römern am .xvi. das der Got des frids/ zutrette/ dem Sathan unter unser füß in kurtzem/ Amen. Dann wenn Got nicht durch seine heylige Engel uns behüttet/ es het uns der teüffel lengst erwürget/ oder die Gotlosen mit den zenen zurrissen Dann sie sperren jren rachen weyt auff/ wie der .cxxiiii. Psalm von jnen sagt/ Und sie nemens jnen grausam für/ wie sie mit uns umb wöllen geen/ der Satan scheint jnen zun augen herauß/ aber die lieben Engel beschirmen uns/ das wissen wir/ und erfarens auch wol/ und des trösten wir uns auch/ und lassen den Teüffel und die seinen die zeen plecken/ toben und wüten biß sie müde werden.

Weyl dann der Teuffel also ein gifftiger / schedlicher/ verlogner/ mörderischer geyst ist so vermanet uns die heylig schrifft/ das wir jm widersteen sollen/ und in sein lust/ gespenst/ anfechtung und versucken nit verwilligen/ wie man jm aber widersteen möge/ das leret Sanct Peter/ so er spricht/ Seyd nüchter und wachet/ dann ewer widersacher der Teüffel/ geet umbher/ wie ein brüllender löwe/ und sucht wen er verschlinde/ Dem widersteet feste im glauben. Er spricht nicht lasset euch Messen für den Teüffel und sein gespenst lesen/ oder besprengt euch mit weichwasser/ oder zündet jn ein geweichts liecht an/ oder hencket Sanct Johannes Euangleium an hals/ wie die Papisten leren und predigen/ sunder widersteet jm feste im glauben. Der glauben muß thun/ und nit der weichprun/ Der glauben und vertrasen an Got durch Jesum Christum/ wie auch Sanct Paulus zun Ephesern am .vj. leret/ Seyd umbgürt und angelegt mit den waffen Gottes/ Gleich als sprech er/ Ir habt ein gewaltigen feindt/ der sich mit kainem leyblichen waffen leßt schlahen und vertreyben/ Darumb müst jr Gottes harnisch und waffen ergreyffen. Zum ersten/ Seyd umbgürtet umb ewre Lenden mit der warheyt. Zum andern angezogen mit dem krebs der gerechtigkeyt. Zum dritten/ gestiffelt an füssen mit dem Euangelio des frids. Zum vierden/ so ergreyffend vor allen dingen den schilt des glaubens/ mit welchem jr außleschen kund alle feürige pfeyle des bößwichts. Zum fünfften/ nembt den helm des heyls. Zum sechsten/ das schwerdt des geysts/ welchs ist das wort Gottes. Zum sibenden/ betet stets in allem anligen. Mit disen siben waffen leret Paulus die Christen streyten/ wider den teüffel/ und glaubet mir fürwar/ dise gewinnen jm allain ab/ sunst wirstu jn nit uberwinden.

Darumb meine außerwelten laßt uns Got anruffen und bitten/ das er uns dise waffen geben wölle/ das wir wider seinen und unsern feindt ritterlich mögen kempffen/ und durch sein hilff obligen/ das wir die kron empfahen/ und mit jm das ewige leben besitzen/ Amen. Das verleyhe uns Got.

Laßt uns Got bitten rc.

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