Spurgeon, Charles Haddon - Predigt-Entwürfe - 25. Ein in Liebe gesandter König.
„Da sprach Huram, der König zu Tyrus, durch Schrift und sandte zu Salomo: Darum, dass der Herr sein Volk liebt, hat Er dich über sie zum König gemacht.“ 2 Chr. 2,11.
Einen solchen Charakter hatte Salomo, dass selbst Huram einsehen konnte, dass er dem Volk, über welches er regierte, ein Segen war. Möchten auch wir anderen zum Segen werden, gleichviel, in welcher Stellung wir uns auch befinden mögen. Möchte auch in Bezug auf uns bemerkt werden, dass, weil der Herr die Familie liebt, Er uns zum Haupt derselben, zum Freund derselben, zum Dienstboten in derselben rc. gemacht hat! Selbst ein Heide konnte große Segnungen auf Gottes Liebe zurückführen; was sind das für Heiden, welche nicht von des Herrn Güte, sondern von „Zufall“ und „großem Glück“ sprechen!
Es ist ein großer Segen, wenn im Verkehr zwischen Herrschern ein Ton frommer Höflichkeit obwaltet, wie das hier bei Salomo und Huram der Fall war.
Dieser Vers lässt sich gut auf den Herrn Jesum anwenden. Möchte der Heilige Geist unsere Betrachtung darüber segnen!
I. Die Liebe Gottes hat Jesum zu unserem König gemacht.
- So ist es denn keine Last, unter Christi Gesetz zu stehen. „Seine Gebote sind“ rc. 1 Joh. 5,3.
- Jesus bedurfte unserer als Untertanen nicht, aber wir hatten es nötig, unter seinem Zepter und unter seiner Herrschaft zu stehen. Dieselbe ist da zu unserer Führung, zu unserem Trost, zu unserer Ehre, zu unsrem Erfolg und Frieden und zu unserer Sicherheit.
- Es bringt uns große Glückseligkeit, unserem Fürsten zu gehorchen. Seine Gesetze sind einfach Deutungen davon, wo unsere Glückseligkeit liegt.
- Der persönliche Charakter unsres Königs ist ein derartiger, dass es ein großer Segen für seine Untertanen ist, Ihn zum Monarchen zu haben: so weise, und daher fähig, zu richten und zu führen; so mächtig, daher imstande, zu bereichern und zu beschützen; so gnädig, daher imstande, sich selbst daran zu geben, um uns wohl zu tun; so heilig, und darum fähig, sein Volk zu erheben und zu reinigen. Hierin fehlte Salomo, aber Jesus hat Erfolg.
- Seine Verwandtschaft mit uns macht es zu einem großen Segen, Ihn zu unserem König zu haben. Wir stehen nicht unter der Tyrannei eines Fremden, sondern an uns ist das Wort des Propheten erfüllt: „Ihr Fürst soll aus ihnen herkommen, und ihr Herrscher von ihnen ausgehen.“ Jer. 30,21.
Der Herr Jesus ist uns allen, die wir Gläubige sind:
- Unser Bruder - darum ist es keine Knechtschaft, Ihm zu folgen;
- unser Erlöser - darum ist es Freude, sein Eigentumsrecht an uns anzuerkennen;
- unser Bräutigam, und wer wollte nicht den Forderungen eines so Liebenden nachkommen?
Es ist eine Wonne, Dem in allen Dingen zu gehorchen, der uns in allen Dingen gesegnet hat.
II. Die Liebe Gottes hat uns zu Untertanen Jesu gemacht.
- Wir sehen dies in unserer Wahl, die der Herr getroffen hat. Wir waren gleich Israel: unbedeutend nach Rang, Macht oder Weisheit; irrend und beständig geneigt, uns gegen unseren König aufzulehnen; arm, und darum nicht imstande, Ihm ein großes Einkommen zu sichern; schwach, und konnten Ihm deshalb in seinen großen Plänen nicht behilflich sein; unbeständig, und infolgedessen auch schwer zu regieren und zu leiten.
- Wir ersehen dies daraus, dass Er uns überwunden hat. Wir fingen mit Auflehnung an, aber unser Fürst überwand uns und brachte uns durch seine große Liebe in glückliche Unterwerfung.
- Wir ersehen dies an der heilsamen Ordnung, die Er aufrecht erhält. Es ist gut für uns, unter einem so weisen Regiment zu stehen. Die Liebe gibt den Rebellen einen mächtigen, gnädigen und nachsichtigen Regenten. Eine feste Hand und ein leitendes Herz zähmt die Unbändigen und ist ein Glück für sie.
- Wir sehen dies an dem Frieden, den Er schafft: die Ruhe innen und außen, im Herzen und in der Gemeinde. 1 Kön. 4,24.
- Wir erkennen das an der reichen Fülle, die Er ausstreut. „Und der König machte des Silbers“ rc. 2 Chr. 1, 15. Viel größer sind die Reichtümer der Gnade, welche Jesu Herrschaft uns bringt.
- Wir ersehen dies aus den Ehren, mit denen Er uns bekleidet, indem Er uns alle zu Königen und Priestern mit Ihm macht. Off. 1, 5. 6. III. Unsere Liebe zu Gott macht Jesu Herrschaft segensreich für uns.
- Sie macht uns seine Vorhöfe zur Wonne.
- Sie macht seinen Dienst zu einer Erholung.
- Sie macht seine Einkünfte zu unserem Reichtum
- Sie macht seine Herrlichkeit zu unserer Ehre.
- Sie macht sein Kreuz zu unserer Krone.
- Sie macht Ihn selbst zu unserem Himmel.
Herr, segne Dein Volk, indem Du es treu und gehorsam erhältst. Herr, segne, die sich auflehnen, indem Du sie dahin bringst, sich vor einem so gütigen und weisen Fürsten zu beugen.
Herr, wir preisen Dich dafür, dass Du Jesum erhöht hast zu unserem Fürsten und Heiland. Möchte sein Geist auf uns ruhen!