Murray, Andrew - Warum glaubst Du nicht? - 23. Die Festigkeit des Glaubens.

Murray, Andrew - Warum glaubst Du nicht? - 23. Die Festigkeit des Glaubens.

Hebr. 11,1. Es ist der Glaube eine gewisse Zuversicht.

Viele meinen, der Glaube sei eine sehr ungewisse Sache, nicht so gewiss zum Beispiel, wie das Gesicht, oder das Gehör. Wie es scheint, denken sie, der Glaube sei eine Art Einbildung, durch welche man sich bemühen muss, es sich selbst gewiss zu machen, dass man werde selig werden. Diese ganz verkehrte Anschauung hat zur Folge, dass man es oft versucht, aber keine Ruhe darin findet, oder schließlich gar dazu übergeht, alle Glaubensgewissheit als Wahn, Selbstbetrug und Vermessenheit zu betrachten. Sie wissen nicht, was Glaube ist.

Das Sendschreiben an die Hebräer hätte es diese Leute lehren können. In diesem Sendschreiben erscheint der Glaube als die höchste Gewissheit, als eine gewisse Zuversicht, auf welche man bauen und sich fest verlassen kann. Im Glauben ist nichts, was wankt, oder zum Wanken kommen kann. Der Glaube ist eine gewisse Zuversicht und zwar aus dem ganz einfachen Grunde, weil er sich auf etwas verlässt, was fester steht als Felsen, oder Berge, auf das Wort Gottes. Himmel und Erde werden vergehen, aber das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit. Aus diesem Grunde braucht eine Seele, welche zur Ruhe und zum Frieden, zur Sicherheit und Gewissheit kommen möchte, nur zu fragen: Was hat Gott gesagt? Gibt es etwas, was Gott mir zu glauben befohlen hat? Für den Fall, dass ich diese Fragen bejahen muss, ist es meine Pflicht, danach zu trachten, dies zu erfahren, und es dann auch anzunehmen, da es das Wort des wahrhaftigen Gottes ist, welches sicher ist und ganz gewiss.

Und was muss nun ein jeder Sünder im Glauben annehmen? Einfach dies, dass Jesus Christus auch ihm als Seligmacher von Gott gegeben ist. „Das ist je gewisslich wahr und ein teuer wertes Wort, dass Jesus Christus in die Welt gekommen ist, Sünder selig zu machen.“ Dieses Wort gilt für einen jeden Sünder ohne Unterschied, auch für den Vornehmsten. Sucht darum ein Sünder Heil, so mag er sich nur an dieses Wort halten, mit diesem Worte beschäftigen, von sich selbst ganz absehen und sich so lange in den Gedanken vertiefen, bis sein Herz von demselben ganz erfüllt ist und bezeugt: Ja, Jesus ist wirklich gekommen, um Sünder, um auch mich selig zu machen. Jesus ist dazu von Gott gegeben auch mir, nicht etwa, weil ich schon bekehrt wäre, nein, weil ich ein Gottloser bin. Ob ich es glaube, oder nicht glaube, es bleibt Wahrheit: Christus wird auch mir von Gott angeboten. Noch ehe ich es glaube, ist dies schon Wahrheit. Diese Wahrheit hängt also nicht von etwas ab, das noch in mir geschehen muss, sondern gründet sich vielmehr allein darauf, dass Gott es gesagt hat. Ich brauche daher weiter nichts zu tun, als auf dieses Wort zu hören und es in meine Seele aufzunehmen, bis dass es bei mir feststeht: Es muss Wahrheit sein, Christus ist ein Seligmacher auch für mich, denn Gott hat es gesagt. Jeden Zweifel: „Bist du schon bekehrt?“ „Bist du es wert?“ Bist du auch aufrichtig genug ?“ bringe ich durch die einfache Antwort zum Schweigen: Wer und was ich bin, lasse ich dahin gestellt, Christus ist für alle Sünder da, auch für mich da. Je mehr ich mich daran gewöhne, nur danach zu fragen: Hat Gott dies wirklich gesagt? umso mehr mache ich die Erfahrung, dass der Glaube eine gewisse Zuversicht ist. Stehe ich darauf, so kann ich nicht wanken, sondern gelange ich zu der stets klareren Einsicht, dass der Glaube nichts anderes ist als ein Annehmen und Sich-Verlassen auf das Wort des Wahrhaftigen. Aus diesem Grunde ist der Glaube eine gewisse Zuversicht.

Und nun lieber Mensch, der du so bekümmert bist, warum glaubst du nicht? Der Glaube ist durchaus keine Einbildung, zu den Auserkorenen zu gehören, sondern der Entschluss, sich auf das Wort des Herrn, diesen Felsen, der nicht wanken kann, zu stellen: „Gott hat die Welt geliebt, Christus ist für die Gottlosen gestorben.“ Und nun kommt Er zu dir, dich zu fragen. Ich bitte dich, siehe doch zu, dass du Ihm die rechte Antwort geben kannst! Er fragt dich: „So ich dir die Wahrheit sage, warum glaubst du nicht?“

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autoren/m/murray/murray-wgdn/murray-warum_glaubst_du_nicht_-_23.txt · Zuletzt geändert: von aj
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