Müller, Heinrich - Von der Vereinigung mit Christo.
Schwarz und weiß bindet sich nicht.
Das wissen die Spieler. Der Teufel will mit dir um deine Seele spielen. Er ist schwarz. Du auch? So gibts einen guten Bund. Schwarz bei schwarz, gleich bei gleichem. Teufel und du seid verbunden. Deine Seele ist sein; seine Hölle ist dein. Die Sünde macht den Knopf fest. Ich bin zwar schwarz gewesen von Natur, nunmehr aber weiß geworden aus Gnaden. Die Erbsünde hatte mich geschwärzet; das Blut Jesu hat mich schneeweiß gemacht in der Taufe. Weiß und roth ist mein Jesus, weiß und roth bin ich auch. Seine Unschuld ist meine Unschuld, seine Gerechtigkeit ist meine Gerechtigkeit. Ich habe meine Kleider gewaschen und hell gemacht im Blute des Lammes, werde auch einmal vor demselben stehen, angethan mit weißen Kleidern. Teufel mit dir mach ich keinen Bund; kein weißer Stein bindet den schwarzen. Willst du mich aus dem Brette schlagen? Ja, darauf verläßt du dich. Eine Probe hast du schon gethan, da du mich sammt meinen ersten Eltern aus dem Paradies geschlagen, aus der Ruhe in die Unruhe, aus der Unschuld in die Sünde, aus dem Leben in den Tod. Aber wisse, ich stehe nicht bloß; von dir getrennt, mit Jesu verbunden. Der ist meine Farbe; weiß bei weiß. Wüthen kannst du wohl, aber schlagen kannst du mich nicht. Denn Jesus bindet mich. Der Glaubensknopf hält fest. Ach ja, mein Jesu, du bist mein, ich bin dein, wer will uns scheiden? Du bist mein Hirte, ich bin dein Schäflein, bei dir sind ich Weide; du bist meine Gluckhenne, ich dein Hühnlein, mit deinen Gnadensflügeln deckst du mich; du bist mein Bräutigam, ich deine Braut, du küssest mich mit dem Kuß deines Mundes. Was du bist, das bist du mir, was dein ist, das ist alles mein. Dein Segen mein Segen, dein Leben mein Leben, deine Seligkeit meine Seligkeit. Bin ich arm? Du bist mein Reichthum. An dir allein ich mich ergötz, weit über alle güldne Schätz. Wenn ich dich hab, so hab ich wohl, was mich ewig vergnügen soll. Werd ich gedrängt? Du bist mein Schutz. Bin ich verstoßen? Du bist meine Zuflucht. Bin ich traurig? Du bist mein Trost und meine Freude. Was ich bin, das bin ich dir. Sünde, was suchst du an mir? Ich gehöre Jesu an, in seinen Wunden find ich Hell. Teufel, laß mich zufrieden, Jesus ist mein Schild, deine Pfeile treffen mich nicht, sondern ihn; was willst du ausrichten? Welt, wags nicht. Jesus ist mit mir; fällst du mich an, du läufst mit dem Kopf an eine eiserne Mauer. Wem schadest du? dir oder mir? Tod, gib dich nur gewonnen. Christus ist mein Leben, Sterben ist mein Gewinn. Jesu, bleib mein, ich bleibe dein, ewig soll die Liebe sein.