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Linder, Johannes - Der Name Jesus.

Linder, Johannes - Der Name Jesus.

Predigt am ersten Sonntage des Jahres über Apostelgesch. 4, 12,

Text: Apostelgesch. 4, 12.

„Und ist in keinem andern Heil, ist auch kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, darin sie sollen selig werden.“

Wir sind mit vielen Glücks- und Segenswünschen in das neue Jahr eingetreten. Diese uralte Sitte, wenn sie auch oft in eine herzlose Förmlichkeit ausartet, hat doch noch immer ihre schöne, liebliche und wichtige Seite. Ist es nicht schön, wenn am ersten Tage im Jahr sich eine ganze Familie um ihr greises Haupt versammelt? Ist es nicht lieblich , wenn der kleine zarte Enkel zum ersten Male seinen schriftlichen Glückwunsch überreicht? Ist es nicht wichtig, wenn der Großvater seine lieben Kinder und Kindeskinder segnet, und. bei ihrem Anblick an die Worte des Erzvaters erinnert wird: Ich bin zu geringe aller Barmherzigkeit und aller Treue, die du, Herr, an deinem Knechte gethan hast!?

Aber über den Wünschen und Zerstreuungen des Neujahrstages vergessen wir doch gar leicht, was für ein wichtiger Namenstag auf den gleichen Tag fällt. Es ist nämlich der Namenstag des Herrn Jesu. Ich mache euch daher den Vorschlag, in der gegenwärtigen Stunde eine kleine Nachfeier dieses Tages zu halten, wozu unser Text uns den schönsten Anlaß gibt. -

Herr, ich will deinen Namen verkündigen deinen Brüdern? ich will dich in der Gemeine rühmen. Jesu, wie heilig, herrlich, schrecklich und wunderthätig ist dein Name! Soll aber dein Volk deinen Namen kennen zu dieser Zeit, so mußt du selbst reden. Ja, rede und zeuge durch deinen heil. Geist, daß dein heil. Name in allen unsern Seelen verkläret werde! - Amen.

In dem Pallast des hohen Rathes zu Jerusalem, wahrscheinlich in dem gleichen Saale, in welchem etwa zehn Wochen vorher Jesus unser Heiland durch den einstimmigen Ausruf: Er ist des Todes schuldig! von seinem Volke verworfen wurde, hat Petrus die Worte unseres Textes ausgesprochen, die seitdem in vielen tausend Kirchen vieltausendmal den Seelen zum Trost und zur Lehre gedient haben. Vor dem gleichen Hannas und Kaiphas, vor den Obersten und Schriftgelehrten hat der Apostel den Namen Jesu frei und ernstlich angepriesen.

Dieser Name ist den Menschen gegeben worden. Er ist eine rechte Neujahrsgabe von oben herab. Denn ein Engel hat ihn der Maria verkündigt, und ein anderer Engel dem Joseph.

Sollte ich euch diesen Namen auslegen, und Alles sagen, was er bedeutet und ist und wirkt: ich müßte ein Meer ausschöpfen. Sollte ich ihn euch ausmalen, wo nähme ich dazu die Farben her?

Könnt ich gleich den blöden Pinsel
In der Sonne Flammen tauchen,
Würde doch von seinem Wesen
Noch kein Strich, kein Punkt gemacht.
Ihm wird selbst von reinen Geistern
Nur ein schwaches Lob gebracht!

Doch das Wichtigste läßt sich auch mit wenigen Worten sagen. Unser Text legt in der deutschen Uebersetzung den Namen Jesus mit zwei Worten aus, wenn es heißt: in ihm sei das Heil, und in ihm die Seligkeit. Das erstere gehet auf die Roth, aus der wir kommen, das andere auf das Glück, wonach wir streben.

Wenn einem Menschen das Gewissen aufwacht, und er fühlt sich krank, nach Seele und Geist und Herz, und er fragt mit Wehmuth: Ist denn kein Arzt in Gilead; ist denn keine Salbe da? so ist die Antwort mit dem Namen Jesu gegeben: Ja, du kannst heil werden; Jesus ist dein Heiland. Er hat deine Krankheit auf sich genommen, und deine Seuche getragen. Durch seine Wunden wirst du geheilet. In seinem Namen sollen alle, die an ihn glauben, Vergebung der Sünde empfangen. Hast du manches schwere Anliegen; klage es nur deinem himmlischen Vater; was du bitten wirst in Jesu. Namen, das will er thun. Ist dir angst, eile nur auf Jesum zu; sein Name ist ein festes Schloß. Wirst du versucht und bedrängt, von der Welt und vom Teufel: in Jesu Namen kannst du auch die Teufel austreiben und auf Schlangen und Ottern treten!

Und fragt die Seele weiter: Wenn ich nun heil bin, was wird dann aus mir? - O du kannst durch diesen Namen nicht nur heil, sondern auch selig werden. In ihm wird dir schon hier gegeben, was ewig selig macht: das weiße Kleid der Unschuld, der Ring der Freiheit, die Krone der Ehren, die Palme des Siegs. Und wenn du einst an des Himmels Thüre kommst: brauche nur diesen Namen im Glauben, so werden sich die Pforten der Ewigkeit vor dir öffnen, und du wirsts erfahren, daß wir durch den Glauben das ewige Leben haben in seinem Namen.

Wenn nun aber unser Text bestimmt bezeugt, daß in Jesu Heil und Seligkeit zu finden sei, so müssen wir doch seine verneinende Seile auch besonders auffassen, daß außer Jesu kein Heil und keine Seligkeit erlangt werden könne.

Es gibt zu so vielen, vielleicht zu allen andern Sachen verschiedene Mittel und Wege. Will man reich werden, - es kann geschehen durch Handel mit kostbarer Seide und Spezereien; aber eben sowohl auch durch Gewerbe mit Holz und Steinen. Wollen die Gelehrten in der Größenlehre schwere Aufgaben lösen: der eine probirts mit Buchstaben, der andere mit Linien. - Und, o Wunder! beide kommen zum gleichen Ziele. Wollen wir nach einer Stadt oder auf einen Berg reisen: es gibt oft zwei, drei Wege, und der geradeste ist nicht immer der kürzeste und bequemste. - Aber, wenn vom Seelenheil und Seligkeit die Rede ist, so gibt es nur einen Weg, nur ein Mittel, nur ein allein seligmachendes Wort, nur einen allein seligmachenden Namen, unter dem Himmel, das heißt in der ganzen werten Welt. Und im Himmel gibt es auch keinen andern. Wer diesen Namen nicht anruft und braucht, der geht eben verloren!

Daß Petrus die verneinende Seite des Zeugnisses so heraushebt, das kann uns nicht wundern. Redete er doch zu den Hohenpriestern und Schriftgelehrten. Und sie waren ja die Bauleute, welche Jesum verworfen hatten. Aber ist es denn nöthig, auch unter Christen davon zu reden?

Ach ja! denn es gibt ja leider auch Seelen genug unter uns, die Jesum verwerfen. Wenn die Gedanken an ihre Sünden sie beunruhigen, so suchen sie dieselben durch den Rausch der Sinnenlüste zu vertreiben. Und diesen Rausch hoffen sie dann wieder in der kalten Nacht des Unglaubens zu verschlafen. O, ein unruhiger Schlaf, o ein schreckliches Erwachen, vielleicht gar erst am Rande des aufgeworfenen Grabes, aus dessen Tiefe es ihnen dumpf entgegentönt: Für dich ist kein Heil, keine Seligkeit!

Doch, wir halten uns nicht länger auf bei dem unseligen Treiben solcher Menschen. Sie kommen äußerst selten zur Kirche, und wir predigen für die, welche da sind.

Aber wie viele Seelen sind, die es redlicher Meinen, die es mit der Sünde genau nehmen, und die doch den Namen Jesum oft so lange übergehen. Laßt uns ehrlich sein! Wir probiren es alle, so lange wir können, ohne Ihn. Wir stellen Besserungsversuche an auf unsern eigenen Namen. Es kränkt unsern natürlichen Stolz, daß wir dem Namen des verachteten Jesu von Nazareth Alles sollen zu verdanken haben, und daß unser eigenes Verdienst nichts gelten soll. fassen gute Vorsätze, wir arbeiten schwer in Werken des Gesetzes; wir lehnen uns wohl auch an Andere, und suchen Hülfe bei Menschen und Büchern. Wir schleppen die Trümmer des Ebenbildes Gottes zusammen, und suchen uns aus dem zerfallenen Gemäuer ein eignes Hüttlein des Heils und der Seligkeit zu bilden. Wer wollte das Vorhandensein von solchen Trümmern läugnen können. Herrliche Anlagen des Leibes und Geistes lassen sich an unserm Geschlechte nicht verkennen; kostbaren Säulen und Gesimsen gleich, die einst einen heiligen Tempel Gottes schmückten. Auch an den verworfensten Menschen entdeckt man oft Noch etwas von dem alten Adel; allermeist aber an den Kindern. Aber ach! die Säulen eigner Tugend sind umgestürzt; sie liegen in einem Boden, der durch die Gewässer der Sünde versumpft ist.

Giftig's Dorngebüsch umrankt die Säulen
Schaurig tonet zwischen Schutt und Graus.
Sündenklage, Grabgesang der Eulen
Schirmlos irrt der Geist durchs öde Haus!
Nur ein neuer Bau kann hier gedeihen,
Und nur Jesus bringet ihn zu Stand!,
Ihn mußt du zum Grund- und Eckstein weihen,
Armer Mensch! Sonst bauest du auf Sand!

Doch, ich bin gewiß, die große Mehrheit meiner Zuhörer ist such damit einverstanden. Ihr hort gern von Jesu predigen. Es gibt eigentlich sehr wenig Weltmenschen unter uns; ich meine todte und gleichgültige. Wie sollte es anders möglich sein, wo Jesu Name so oft und so mächtig, und schon von so langem her gepredigt wird. Auch von Felsenherzen kommt zuletzt ein Echo wieder , wenn es laut genug angerufen wird. Aber dennoch kann ich nicht umhin, auch euch, theuerste Seelen, mit zweifelnder Freimütigkeit zu fragen: Habt Ihr in Jesu das Heil gefunden? Seid ihr durch seinen Namen selig geworden? Ist er wirklich euer Ein und Alles?

Man kann Jesum, die kostbare Perle, gleichsam in der Hand haben, man kann ihren Schmelz, ihr schönes Farbenspiel, ihre einzige Größe bewundern, und man kauft sie doch nicht. Denn Alles, was man hat, dran zu geben, das ist einem doch zu viel. Man kann vor Jesu, dem Eckstein, eine große Ehrfurcht haben; man kommt ihm nicht zu nahe; denn man weiß, wer daran stößt, der wird zerschellen; man ziert ihn mit Schriften und Inschriften, aber man baut dennoch nicht darauf, als auf den Grund seines Glaubens und Lebens. Das äußere Bekenntniß des Namens Jesu ist bei mir zur Ehrensache geworden. In vielen, selbst gemischten Gesellschaften hat man sich desselben nicht mehr zu schämen. Das ist nun wohl einerseits erfreulich; andrerseits kann es aber doch zu einer bedenklichen Sicherheit führen. Denn die Schmach Christi dient oft zu einem gesegneten Erhaltungsmittel, daß das christliche Leben nicht einschlafe, und das Salz nicht dumm werde. Die äußere Religiosität aber ist wie die Schale einer Frucht. Diese kann sich vollkommen ausgebildet haben; aber indessen bat doch der Wurm der Sünde sich unvermerkt hineingebohrt und den Kern zerfressen und zerstört.

Selbstbetrug ist immer bedenklich; in Sachen der Seligkeit aber ist er schrecklich. Eine besonders ernste Warnung, uns davor zu hüten, geben uns vorzüglich die jetzigen Zeiten an die Hand.

Denn, wenn wir den Zeiger der Weltuhr recht ins Auge fassen und ihre Glockenschläge richtig zählen, - am ersten hindert uns freilich oft der Nebel, und am andern das Getöse unsrer Tage, - so scheint die Stunde nahe, wo es mit der Entwicklung des auf Golgatha mit Blut gestifteten Reiches Gottes, welche nach Gottes Weisheit gewöhnlich einen sehr langsamen Gang befolgt, wieder einmal um einen wesentlichen Schritt vorwärts gehen soll. Es soll mit dem Namen Jesu einmal rechter Ernst werden. Jesus strebt, wir wollen es nicht verkennen, nach der Alleinherrschaft. Es soll sich einmal recht zeigen, daß in keinem andern das Heil und die Seligkeit ist, für die Menschen, für die Städte, für die Staaten, für die ganze Welt. Und so wie an einem schönen Morgen bei Aufgang der Sonne aus tausend Kaminen himmelhoch der Rauch emporwirbelt, also soll, nach der Weissagung des Propheten Maleachi (1, 11.) vom Aufgang der Sonne bis zum Niedergang der Name Gottes herrlich werden unter den Heiden. An allen Orten soll seinem Namen geräuchert, und ein reines Speisopfer geopfert werden, nämlich das Opfer derer, die eines zerschlagenen Herzens und eines gedemüthigten Geistes sind. Der Herr Jesus wird König sein über alle Lande. Zu der Zeit wird der Herr nur Einer sein, und sein Name nur einer. Zach. 14, 9.

Aber wie es zu allen Zeiten geschehen ist, wenn die Heereswagen Gottes sich in Bewegung gesetzt haben, so geschieht es auch jetzt. Das so allgemeine Erheben der Fahne des heil. Kreuzes bringt die ganze Macht der Hölle in Bewegung. Wie zu Moses und Jesu Zeiten regen sich lügenhafte Kräfte und falsch berühmte Künste, die Gewissen zu verwirren und zu betäuben. Was Menschenkunst und Weisheit seit Jahrhunderten gebaut hat, das wird aus den Angeln gehoben, niedergerissen und entwurzelt. Also hofft das Böse sich Mittel und Wege zu verschaffen, um Babelsthürme zu errichten, deren Spitzen bis an den Himmelreichen sollen, um damit dem Komme n des Reiches Gottes in den Weg zu treten. Ja wohl auch in die Luft zaubert der Fürst, der in der Luft herrscht, seine Schlösser, um dem Reiche Gottes, das ja von oben kommt, von allen Seiten entgegen zu stehen. Der große Kampf wird immer mehr in die Geisterwelt hineingespielt. Und, was thut der im Himmel wohnt? Er lachet ihrer. Die mit dem Herrn hadern, müssen zu Grunde gehen, über ihnen wird er donnern im Himmel. Der Herr wird dennoch Macht geben dem Könige und erhöhen das Horn seines Gesalbten. 1. Sam. 2, 10.

Aber für die Menschen, für die Städte, für die Staaten ist doch eine sehr ernsthafte Sichtungszeit eingetreten, eine Wasser- und Feuerprobe; namentlich für alle die, welche den Namen Christi nennen, daß verführet würden in den Irrthum, wo es möglich wäre, auch die Auserwählten.

Darum, Seelen, sehet euch vor vor dem schrecklichen Selbstbetrug. - Seid ihr erbauet auf Jesum, den Felsen-Grund; ist sein Name euer Heil und eure Seligkeit: dann mögen immerhin die Winde wehen und die Sturmflutchen über euch zusammen schlagen. Und wenn ihr allein stündet, wie ein Leuchtthurm im Meer, ihr werdet doch nicht fallen, und eure Leuchte wird nicht verlöschen. Und wenn ihr auf diesen Grund nicht nur Heu und Stoppeln von Nebenmeinungen und scheinbarer Frömmigkeit gebaut habt, sondern das Gold und Edelstein des Herzens- und Lebenschristentums: so. mag Satan auch seinen Schwefelregen auf euch schleudern, und das Feuer der Trübsal mag euch durchglühen! Gold und Edelstein wird vom Feuer nicht verzehrt, sondern nur geläutert und bewährt.

Aber - erlaubet mir, es euch zu sagen: Mir ist, es sei Jesus und sein Heil lange nicht so unser Ein und Alles, wie es sein könnte und sollte. Die erfahrenen, schweren Heimsuchungen hätten uns sonst weit bußfertiger gemacht; wir würden mehr suchen und forschen, warum uns der Herr so hart hat schlagen müssen. Wenn ein Haus eingestürzt ist, so räumt man den Schutt weg und sieht nach, ob es am Fundament gefehlt hat. Wir aber lassen den Schutt liegen und wären froh, wenn er nur bald grün überwachsen wäre, daß er uns nicht mehr so in die Augen fiele. Wären wir recht mit Jesu vereint, wir würden die gegenwärtige Zeit der Ruhe nicht so gleichgültig und gedankenlos ansehen, sondern sie als eine schwüle Stille betrachten, in der das Gewitter nur neue Kräfte sammelt, um sich noch heftiger zu entladen. Wenn Jesus uns über Alles ginge, wir würden mehr Nachfrage halten nach völligem Trost, nach ganzer Gewißheit der Vergebung der Sünden. Wir würden uns nicht sowohl bekümmern um religiöse Näscherei, sondern um den festen Trost aus Jesu Leiden, Tod und Auferstehen. Denn das ist doch von allem das Wichtigste und Genußreichste. Wenn wir ganz in Jesu lebten, so würden wir auch mehr von der Sünde im Leben los sein und heiliger wandeln. Es trete ab, trete ab, heißt es, von der Ungerechtigkeit, wer den Namen Christi nennet. Wir würden nicht nur dieß und das, sondern Alles, was wir thun, mit Worten oder mit Werken, im Namen des Herrn Jesu thun.

Wehe der Seele, wehe der Stadt, dem Land zu dieser Zeit, wo der Name Jesu gepredigt, bekannt, gehret wird, und wo es doch nicht dazu kommt, daß er unser ganzes Eigenthum und Erbtheil ist. Chorazim, Bethsaida, Kapernaum stehen uns zur Warnung da. Wo das Evangelium nicht ganze Arbeit machen kann, da thut der Herr ein Ding, daß, wer es hören wird, dem werden seine beiden Ohren gellen. Da gibt es einen großen Fall, schreckliche Demüthigungen!

Ihr müßt es mir schon erlauben, theuerste Zuhörer, daß ich so frei und offen rede. Es geschieht, um meinem Gewissen Luft zu machen. Ich denke dabei auch an mich selbst. Ich kann mit mir selbst wahrlich am wenigsten zufrieden sein, und erscheine vor euch öffentlich als mein eigener Ankläger.

Aber doch, weil wir noch Zeit haben, well man hier das Evangelium, noch predigen darf, so laßt es uns recht predigen, frei und unerschrocken. Durfte Petrus vor Hannas und Caiphas, Johannes und Alexander, und wie viel ihrer waren vom hohenpriesterlichen Geschlecht, so freimüthig reden: sollte man es nicht auch unter euch dürfen?

O Basel! Noch währt deine Gnadenzeit. So huldige denn dem Namen Jesu mit ganzem Ernst! Probire es im neuen Jahre mehr, als noch nie. Du mußt nun einmal doch die Frömmlerin heißen.

Sei denn auch von Herzen fromm, im Kern, nicht nur in der Schale. Kommt, ihr Serubabel, ihr Priester Josua, eilet, leget den rechten Grund, wie beim zweiten Tempelbau in trübseliger Zeit! Führet den Eckstein auf, daß man rufen könne: Glück zu! Glück zu?

Es ist mir doch immer, Gott habe unserm Basel nach schweren Demüthigungen noch ein großes Heil zugedacht. Sind wir recht zerknirscht und reumüthig, kommt Jesus bei uns auf den Thron: so wird Er, o liebe Vaterstadt! deiner Feinde Feind und deiner Widerwärtigen Widerwärtiger sein. Er wird dir rings herum zu einer feurigen Mauer werden. Du wirst im Erliegen siegen. Deine Mauern werden Heil, und deine Thore Lob heißen. -

Unter Jesu Schirmen
Bist du vor den Stürmen
Aller Feinde frei.
Laß den Satan wittern,
Laß den Erdkreis zittern,
Jesus steht dir bei.
Ob es jetzt gleich kracht und blitzt,
Ob gleich Sünd und Höll dich schrecken,
Jesus will dich decken! Amen.

Quelle: Fliedner, Theodor - Ein Herr, ein Glaube

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