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Ps. 17,1

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Ps. 17,1

Predigten

Andachten

Ein Klagepsalm Davids, in großer Not und Gefahr durch feindliche Bedrängnis! Er schildert ausführlich und beredt die gottlose Bosheit der Feinde, welche Gott laut zum Einschreiten auffordert, und hofft zum Schluss freudig auf das Heil des Herrn, - warum? Um seiner Gerechtigkeit willen, die so fern ist von aller Heuchelei, dass sie die schärfste Prüfung der in die verborgensten Tiefen des Herzens eindringenden göttlichen Allwissenheit nicht zu scheuen braucht. „Wie? Erkannte und fühlte denn David nicht seine Sünde?“ Allerdings, und tief genug, z.B. Ps. 143: „Gehe nicht ins Gericht mit Deinem Knechte, denn vor Dir ist kein Lebendiger gerecht.“ Er meint damit auch keine vollendete Heiligkeit, sondern nur das aufrichtige, sittliche Streben, die der Erfüllung des göttlichen Gesetzes eifrig nachtrachtende Grundrichtung des Gemüts, bei deren Vorhandensein Gott die mannichfachen Schwachheiten nach seiner Gnade verzeiht. Und in dem Sinne müssen auch wir beten können: Herr, erhöre die Gerechtigkeit. Diese Lebensgerechtigkeit sprosst aus der Vergebung der Sünden, welche das Aufgeben aller eignen Heiligkeit und Verdienstlichkeit zur Voraussetzung hat, aus der Glaubensgerechtigkeit, die Jesu Verdienst als das allein zur Seligkeit Unentbehrliche und Ausreichende ergreift, und ist so gewiss ein unterscheidendes Merkmal aller Erwählten, so gewiss eine unerlässliche Bedingung der göttlichen Hülfe, als der wahre Glaube durch und durch sittlichen Character trägt und denjenigen, welche Gott mit müßigen Gefühlen abfinden zu können wähnen, gleich von vorn herein das ernste Wort entgegenruft: „Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.“ – Ach, Herr, das Gebet: „Erhöre die Gerechtigkeit“ erschreckt und erfreuet mich zugleich; es erschreckt mich, wenn ich an meine wirkliche Ungerechtigkeit gedenke, und doch erfreut es mich auch wieder, da die Gerechtigkeit Deines Sohnes für mich zu Dir ruft und schreit und Du das Herz ansiehst, das aufrichtig und ernst es mit Dir meint und gern gerecht und heilig sein möchte vor Deinen heiligen Augen, und den Mund in seinen Gebeten zum Dolmetscher seiner Arglosigkeit macht. Und so wage ich denn auch, ohne Beben zu sprechen: Herr, erhöre die Gerechtigkeit. Amen. (Friedrich Arndt)

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