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Nehemia - Kapitel 5

Nehemia - Kapitel 5

(Leander van Eß)

Klage des Volkes über Hungersnoth, und über den Wucher der Reichen. Nehemia hält eine Volksversammlung, und veranlaßt die Reichen, den Armen ihre Pfandstücke zurückzugeben. Er selbst nimmt keinen Gehalt für seine Statthalterschaft, und übt doch große Gastfreundschaft.

1 Und es entstand ein großes Geschrei des Volkes, und ihrer Weiber gegen ihre Brüder, die Juden.
2 Und es waren Einige, welche sagten: Wir, unsere Söhne, und unsere Töchter, sind viele; und wir müssen Getreide haben, daß wir essen und leben.
3 Und es waren Andere, welche sagten: Wir müssen unsere Felder und unsere Weinberge, und unsere Häuser verpfänden, daß wir Getreide erhalten bei der Hungersnoth.
4 Es waren wieder Andere, welche sagten: Wir müssen Geld lehnen zu der Steuer des Königs auf unsere Felder und Weinberge.
5 Nun aber ist unser Fleisch wie das Fleisch unserer Brüder, und unsere Söhne sind wie ihre Söhne; und siehe! wir müssen unsere Söhne und unsere Töchter zu Sklaven unterwerfen; ja, es sind schon einige von unsern Töchtern unterworfen, und es liegt nicht in der Macht unserer Hände; denn unsere Felder und unsere Weinberge haben Andere
6 Und ich wurde sehr zornig, als ich ihr Geschrei, und diese Reden hörte.
7 Und mein Herz in mir ging mit sich zu Rathe, und ich tadelte die Edlen und Vorsteher, und sprach zu ihnen: Ihr treibet Wucher, Jeder gegen seinen Bruder! Und ich veranstaltete eine große Volksversammlung gegen sie.
8 Und ich sprach zu ihnen: Wir haben unsere Brüder, die Juden, welche an die Heiden verkauft waren, so viel an uns war, losgekauft; ihr aber verkaufet eure Brüder, so daß sie an uns verkauft werden! da schwiegen sie, und fanden nicht ein Wort.
9 Und ich sprach: Es ist nicht gut, was ihr thut. Solltet ihr nicht lieber in der Furcht unseres Gottes wandeln, als ein Gegenstand der Schande seyn vor den Heiden, unsern Feinden?
10 Auch ich, meine Brüder, und meine Knechte, haben ihnen Geld und Getreide geliehen. Lasset uns doch diesen Wucher aufgeben!
11 Gebet ihnen doch noch heute zurück ihre Felder, ihre Weinberge, Oelgärten, und ihre Häuser, und den hundertsten Theil von dem Gelde, und Getreide, Most, und Oel, welches ihr von ihnen als Zins genommen habet.
12 Da sprachen sie: Wir wollens zurückgeben, und wollen von ihnen nichts verlangen; wir wollen es so machen, wie du gesagt hast. Ich rief alsdann die Priester, und ließ sie schwören, daß sie nach dieser Zusage thun wollten.
13 Auch schüttelte ich meinen Busen aus, und sprach: Also schüttele Gott einen Jeden, welcher diese Zusage nicht hält, aus seinem Hause und aus seinem Besitzthume; und also sey er ausgeschüttelt, und leer! Und es sprach die ganze Versammlung: Amen! Und sie priesen Jehova; und das Volk that nach dieser Zusage.
14 Auch von jenem Tage an, an welchem mir (der König) befohlen hatte, Statthalter zu seyn im Lande Juda, vom zwanzigsten Jahre bis zum zwei und dreißigsten Artahschasta's, des Königs, zwölf Jahre lang aßen wir, ich und meine Brüder, nicht die Kost des Statthalters.
15 Aber die früheren Statthalter, die vor mir gewesen, hatten das Volk gedrückt, und Brod und Wein nebst vierzig Sekeln Silbers von ihm genommen; sogar hatten ihre Knechte über das Volk geherrschet. Aber ich that nicht also aus Furcht vor Gott.
16 Ja selbst an dem Werke dieser Mauer bauete ich, und wir kauften kein Feld; und alle meine Knechte waren daselbst versammelt zur Arbeit.
17 Und von den Juden, und von den Vorstehern waren hundert und fünfzig Mann an meinem Tische, auch Solche, welche von den Völkern um uns her zu uns kamen.
18 Und was für einen Tag bereitet wurde, war ein Ochse, (und) sechs auserlesene Schafe; auch Vögel wurden mir bereitet, und allerlei Wein in Menge für zehn Tage. Und trotzdem verlangte ich nicht die Kost des Statthalters; denn schwer lag der Dienst auf diesem Volke.
19 Gedenke mir, mein Gott! zum Besten Alles, was ich an diesem Volke gethan habe.

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