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Esther - Kapitel 4

Esther - Kapitel 4

(Leander van Eß)

Mardechai trauert und wehklagt, wie alle Juden, über den Vertilgungsbefehl, setzt die Esther davon in Kenntniß, und ermahnt sie zum Könige zu gehen, und für ihr Volk zu bitten. Esther weigert sich zuerst, entschließ sich aber nachher dazu, und verordnet ein Fasten für die Juden, gleichwie sie selbst fastet.

1 Als aber Mardechai Alles erfahren hatte, was geschehen war, zerriß er seine Kleider, und legte ein Trauerkleid an, und bestreute sich mit Asche, und ging hinaus mitten durch die Stadt, und erhob ein lautes und bitteres Geschrei.
2 So kam er bis vor das Thor des Königs. Denn in einem Trauerkleide durfte Niemand zu dem Thore des Königs hineingehen.
3 Und in allen Ländern und Orten, wohin der Befehl des Königs, und sein Gesetz gelangte, war große Trauer unter den Juden, und Fasten, und Weinen, und Klaggeschrei; viele legten ein Trauerkleid an, und bestreuten sich mit Asche.
4 Und es kamen die Mädchen Esthers, und ihre Verschnittenen, und zeigten es ihr an; da wurde die Königin sehr bestürzt, und sandte Kleider, um Mardechai zu bekleiden, und das Trauerkleid von ihm abzunehmen; aber er nahm sie nicht an.
5 Da rief Esther Hathach, Einen von den Verschnittenen des Königs, den er zu ihrem Dienste bestellt hatte; und ordnete ihn ab an Mardechai, um zu erfahren, was das wäre, und warum (er das thäte).
6 Und Hathach ging hinaus zu Mardechai auf den freien Platz der Stadt, der vor dem Thore des Königs war.
7 Und Mardechai sagte ihm Alles, was ihm begegnet war, und die Summe Silbers, welche Haman versprochen hatte, darzuwägen in den Schatz des Königs für die Juden, um sie auszurotten.
8 Auch eine Abschrift der Schrift des Gesetzes, welches in Susan gegeben worden, sie zu vertilgen, gab er ihm, um sie der Esther zu zeigen, und es ihr zu sagen, und ihr zu gebieten, daß sie zum Könige gehen solle, um ihn um Gnade zu bitten, und sie von ihm zu erflehen für ihr Volk.
9 Und Hathach ging hin, und meldete Esther die Worte Mardechai's.
10 Und Esther sprach zu Hathach, und ordnete ihn ab an Mardechai:
11 Alle Diener des Königs, und das Volk der Länder des Königs wissen, daß für Alle, seyen es Männer oder Weiber, welche zu dem Könige in den innern Hof kommen, ohne gerufen zu seyn, Ein Gesetz ist, sie zu tödten, mit Ausnahme dessen, gegen welchen der König den goldenen Scepter ausstreckt, daß er am Leben bleibe; ich bin aber nicht gerufen worden, zum Könige zu kommen, seit dreißig Tagen.
12 Und man meldete dem Mardechai diese Worte Esthers.
13 Aber Mardechai ließ der Esther zur Antwort sagen: Bilde dir nicht ein, von allen Juden dein Leben zu retten im Hause des Königs.
14 Denn, wenn du schweigest zu dieser Zeit, so wird den Juden Hülfe und Rettung von einem andern Orte erstehen; du aber, und das Haus deines Vaters, ihr werdet zu Grunde gehen. Und wer weiß, ob du nicht um der Zeit willen, wie diese ist, zur Königswürde gelangt bist?
15 Und Esther ließ Mardechai zur Antwort sagen:
16 Gehe, versammle alle Juden, die sich in Susan befinden, und fastet für mich, und esset und trinket nicht drei Tage lang, Tag und Nacht. Auch ich, sammt meinen Mädchen, will ebenso fasten; und dann will ich zum Könige gehen, obschon es nicht nach dem Gesetze ist; komme ich dann um, so komme ich um.
17 Da ging Mardechai hin, und that ganz so, wie ihm Esther geboten.

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