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Esther - Kapitel 1

Esther - Kapitel 1

(Leander van Eß)

Der König Ahasverus gibt zuerst den Großen seines Reiches, dann dem Volke ein Gastmahl, und die Königin Vasthi den Frauen. Der König läßt Vasthi zu sich rufen, aber sie weigert sich zu kommen. Auf den Rath Memuchans wird Vasthi vom Könige verstoßen, und der Befehl erlassen, daß der Mann Herr seyn sollte über seine Frau.

1 Und es geschah in den Tagen des Ahasverus, (und dieser Ahasverus herrschte von Indien bis nach Aethiophien, über hundert und sieben und zwanzig Länder),
2 in jenen Tagen, als der König Ahasverus auf dem Throne seines Reiches saß in der Burg Susan,
3 im dritten Jahre seiner Herrschaft, da gab er ein Gastmahl allen seinen Fürsten, und seinen Dienern, den Kriegsobersten der Perser und Meder, den Vornehmen und Fürsten der Länder, vor sich,
4 um zu zeigen den herrlichen Reichthum seines Reiches, und die köstliche Pracht seiner Größe, viele Tage lang, hundert und achtzig Tage.
5 Und nachdem diese Tage vorüber waren, gab der König ein Gastmahl dem ganzen Volke, welches in der Burg Susan sich befand, vom Großen bis zum Kleinen, sieben Tage lang, im Hofe des Gartens des königlichen Palastes.
6 Die feinsten, leinenen Tücher, weiß und purpurblau, waren aufgehängt mit weißen baumwollenen, und purpurnen Seilen in silbernen Ringen an marmornen Säulen, die Lagerpolster von Gold und Silber auf einem Fußboden von Smaragd, und Marmor, und Perlen, und Sohereth.
7 Und man reichte das Getränke in goldenen Gefäßen, und die Gefäße wechselten ab, und des königlichen Weines war viel, nach königlicher Weise.
8 Und Niemand nöthigte zum Trinken, dem Befehle gemäß; denn so hatte es der König allen Vorstehern seines Hauses befohlen, daß sie thun sollten nach dem Gefallen eines Jeden.
9 Auch Vasthi, die Königin, gab den Frauen ein Gastmahl in dem königlichen Hause, welches dem Könige Ahasverus gehörte.
10 Am siebenten Tage, als der König heiteren Herzens war vom Weine, befahl er Mehuman, Bistha, Harbona, Bigtha, und Abagtha, Sethar, und Charkas, den sieben Hofleuten, die den Dienst hatten vor dem Könige Ahasverus,
11 Vasthi, die Königin, vor den König zu führen mit der königlichen Krone, um den Völkern, und den Fürsten ihre Schönheit zu zeigen; denn sie war schön von Gestalt.
12 Aber die Königin Vasthi weigerte sich zu kommen nach dem Worte des Königs, das durch die Hofleute geschah. Da wurde der König sehr aufgebracht, und sein Zorn entbrannte in ihm.
13 Und der König sprach zu den Weisen, den Kennern der Zeitumstände: (denn so geschah die Sache des Königs vor allen Gesetzes- und Rechtskundigen;
14 und die Nächsten um ihn waren: Karschena, Schethar, Admatha, Tharschisch, Meres, Marsena, Memuchan, die sieben Fürsten der Perser und Meder, die das Antlitz des Königs sahen, und den ersten Sitz im Reiche hatten);
15 Was ist nach dem Gesetze zu thun mit der Königin Vasthi, weil sie nicht gethan den Befehl des Königs Ahasverus durch die Hofleute?
16 Da sprach Memuchan vor dem Könige und den Fürsten: Nicht gegen den König allein hat sich Vasthi, die Königin, vergangen, sondern gegen alle Fürsten, und gegen alle Völker, welche in allen Ländern des Königs Ahasverus sind.
17 Denn die That der Königin wird sich zu allen Weibern verbreiten, so daß sie in ihren Augen ihre Männer verachten, indem sie sagen werden: Der König Ahasverus befahl, die Königin Vasthi vor ihn zu bringen; aber sie kam nicht.
18 So werden von diesem Tage an die Fürstinnen der Perser und Meder, welche die That der Königin hören, zu allen Fürsten des Königs sprechen; und es wird der Verachtung und des Zornes genug seyn.
19 Dünkt es dem Könige gut, so gehe ein königlicher Befehl von ihm aus, und derselbe werde unter die Gesetze der Perser und Meder geschrieben, damit er nicht aufgehoben werden kann: daß Vasthi nicht mehr kommen solle vor den König Ahasverus; und ihre königliche Würde gebe der König einer Andern, die besser ist, als sie.
20 Wenn man den Befehl des Königs, welchen er gibt, in seinem ganzen Reiche hört, denn daselbe ist groß; so werden alle Weiber ihren Männern Ehre erweisen, vom Großen bis zum Kleinen.
21 Diese Rede war gut in den Augen des Königs, und der Fürsten; und der König that, wie Memuchan gesagt hatte.
22 Und er sandte Briefe in alle Länder des Königs von Land zu Land nach seiner Schriftart, und von Volk zu Volk nach seiner Sprache: daß jeder Mann Herr seyn solle in seinem Hause; und daß man dieses bekannt machen solle nach der Sprache eines jeden Volkes.

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