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1 Könige - Kapitel 17

1 Könige - Kapitel 17

(Leander van Eß)

Der Prophet Elia weissagt Ahab, daß weder Thau noch Regen fallen werde; und wird an den Bach Kerith gewiesen, wo er durch Raben ernährt wird. Nachdem der Bach vertrocknet, wird Elia nach Zarphath gewiesen, und findet daselbst Unterhalt bei einer Wittwe. Der Sohn dieser Wittwe stirbt, und Elia bringt ihn wieder in's Leben.

1 Elia, der Thischbiter, einer aus den Beisassen Gileads, sprach zu Ahab: So wahr Jehova lebt, der Gott Israels, vor dem ich stehe! es soll in diesen Jahren weder Thau noch Regen fallen, außer auf den Befehl meines Wortes.
2 Und es geschah der Ausspruch Jehova's an ihn, indem er sprach:
3 Gehe weg von hier, und wende dich gegen Morgen, und verbirg dich am Bache Kerith, der vor dem Jordan ist.
4 Und es soll geschehen, aus diesem Bache sollst du trinken; und den Raben habe ich geboten, daß sie dich daselbst versorgen.
5 Und er ging, und that nach dem Worte Jehova's; er ging, und wohnte an dem Bache Kerith, der vor dem Jordan ist.
6 Und die Raben brachten ihm Brod und Fleisch des Morgens, und Brod und Fleisch des Abends; und aus dem Bache trank er.
7 Und es geschah nach Verlauf einiger Zeit, da vertrocknete der Bach; denn es fiel kein Regen auf die Erde.
8 Da geschah der Ausspruch Jehova's an ihn, indem er sprach:
9 Mache dich auf, und gehe nach Zarphath, welches zu Zidon gehört, und bleibe daselbst; siehe! ich gebiete dort einer Wittwe, daß sie dich versorge.
10 Und er machte sich auf, und ging nach Zarphath; und als er an das Thor der Stadt kam, siehe! da war daselbst eine Wittwe, die las Holz auf. Und er rief ihr zu und sprach: Hole mir ein wenig Wasser in einem Gefäße, das ich trinke!
11 Und sie ging, um es zu holen; und er rief ihr zu, und sprach: Bringe mir einen Bissen Brod mit in deiner Hand!
12 Und sie sprach: So wahr Jehova, dein Gott, lebt! ich habe nichts Gebackenes, außer eine Hand voll Mehl im Kasten, und ein wenig Oel im Kruge; und siehe! nun lese ich ein paar Stücke Holz auf, und gehe dann hinein, und richte es für mich und meinen Sohn zu, daß wir's essen und sterben.
13 Da sprach Elia zu ihr: Fürchte dich nicht! Gehe hinein, und mache es, wie du gesagt hast; doch mache mir zuerst einen kleinen Kuchen davon, und bringe mir ihn heraus; dir aber und deinem Sohne mache darnach!
14 Denn also spricht Jehova, der Gott Israels: Der Mehlkasten soll nicht leer werden, und dem Oelkruge soll nichts mangeln, bis auf den Tag, da Jehova wird Regen geben auf die Oberfläche der Erde.
15 Da ging sie, und that nach dem Worte Elia's; und er aß, und sie auch, und ihr Haus, einige Zeit.
16 Der Mehlkasten wurde nicht leer, und dem Oelkruge mangelte nichts, nach dem Worte Jehova's, das er geredet hatte durch Elia.
17 Und es geschah nach diesem, daß der Sohn des Weibes, der Besitzerin des Hauses, krank wurde; und seine Krankheit wurde sehr heftig, so daß kein Athem mehr in ihm war.
18 Da sprach sie zu Elia: Was habe ich mit dir zu schaffen, Mann Gottes? Bist du zu mir gekommen, meine Missethat in Erinnerung zu bringen, und meinen Sohn zu tödten?
19 Und er sprach zu ihr: Gib mir deinen Sohn! Und er nahm ihn aus ihrem Schoße, und trug ihn hinauf in das Obergemach, wo er wohnte, und legte ihn auf sein Bett.
20 Und er rief zu Jehova und sprach: Jehova, mein Gott! hast du der Wittwe, bei der ich ein Gast bin, so übel gethan, daß du ihren Sohn tödtetest?
21 Und er legte sich dreimal über den Knaben hin, und rief zu Jehova und sprach: Jehova, mein Gott! laß die Seele dieses Knaben wieder in ihn kehren!
22 Und Jehova erhörte die Stimme Elia's, und die Seele des Knaben kehrte wieder in ihn, und er lebte.
23 Und Elia nahm den Knaben, und trug ihn hinunter vom Obergemach in's Haus, und gab ihn seiner Mutter, und Elia sprach: Siehe! dein Sohn lebt.
24 Da sprach das Weib zu Elia: Nun erkenne ich, daß du ein Mann Gottes bist, und das Wort Jehova's in deinem Munde Wahrheit ist.

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