Inhaltsverzeichnis

Schlatter, Adolf - Einleitung in die Bibel - Das zweite Buch der Chronik

Salomo. 2 Chr. 1-9.

Der Bericht beginnt mit der Erscheinung des Herrn zu Gibeon, die Salomo Weisheit mitsamt den übrigen Gaben Gottes gibt, wobei es für die gesetzliche Stellung des Chronisten bezeichnend ist, wie sorgfältig er das Opfer Salomos zu Gibeon damit begründet, daß dort noch die Stiftshütte gewesen sei (nach 2 K. 3,3-15). 1,1-13.

Darauf folgt eine Schilderung seines Reichtums (nach 1 K. 10,26-29), und nun der Bau des Tempels und seine Einweihung im wesentlichen wie 1 K. 5-8, doch mit einigen eigentümlichen Angaben. So fehlen z. B. die Sänger und Posaunenbläser nie. 1,14-7,10.

Daran schließt sich die zweite Erscheinung Gottes, welche ihm die Verheißung bestätigt, aber auch mit der Zerstörung des Tempels droht, wenn König und Volk andern Göttern dienen (nach 1 K. 9,1-9). 7,11-22.

Und nun wird uns der Glanz und Reichtum an Salomos Hof, und der Besuch der Königin von Saba beschrieben im Anschluß an 1 K. 9.10 u. 5, wogegen die Hinneigung Salomos zu den fremden Göttern und die beginnenden Unruhen im Reiche übergangen sind. 8 u. 9.

Die Königsreihe von Rehabeam bis zum Exil. 10-36.

Über die folgenden Könige ist der Bericht jeweilen reichhaltiger als der der Königsbücher.

Rehabeams Thorheit in Sichem und das Verbot des Bruderkriegs durch Semaja wird wie im Königsbuch erzählt. Dann folgen neue Angaben über seine Kriegsrüstungen und Bauten, über den Anschluß der Priester, Leviten und frommen Israeliten an ihn, und über seine Frauen und Kinder, und die Erzählung vom Einfall der Ägypter unter Sisak ist durch zwei prophetische Sprüche Semaja's bereichert. Scharf wird hervorgehoben, daß dieses Unglück die Strafe seines Abfalls war. 10-12.

Aus Abia's Regierung wird ein großer Sieg über Jerobeam berichtet, nachdem Abia dem Heere der Israeliten ihren Treubruch an David und die ungesetzliche Art ihres Gottesdienstes vorgehalten hat. 13.

Asa wird belobt wegen seines Eifers gegen den Götzendienst. Der Äthiopenfürst Serah zieht gegen ihn aus und wird auf sein Gebet geschlagen. Ein Spruch Asarja's weissagt bei der Heimkehr die lange Zeit ohne König und Priester und große Verwirrung unter den Völkern. Ein großes Opferfest wird abgehalten und König und Volk schwören dem Herrn Treue. Nun geht die Erzählung wieder in die Bahn des Königsbuchs. Baesa wird von seinem Angriff auf Juda zurückgehalten, dadurch daß Asa die Syrer erkauft (nach 1 K. 15,16-22). Hanani straft den König, weil er sich auf die Syrer verlassen habe, worauf ihn der König gefangen setzt, und auch in seiner Krankheit suchte er nicht den Herrn, sondern die Ärzte. 14-16.

Der fromme Josaphat schickt seine Großen und Leviten im Land umher, um das Volk nach dem Gesetz zu belehren. Seine Macht und seine Offiziere werden angeführt. Darauf folgt nach 1 K. 22 sein gemeinsamer Kriegszug mit Ahab gegen die Syrer, mit der vorangehenden Befragung des Propheten Micha. Bei seiner Heimkehr wird er von Jehu, dem Sohne Hanani's, gestraft, weil er den Feinden Gottes geholfen habe. Er setzt Richter im Lande ein und eine Art Obergericht in Jerusalem. Als Moab und Ammon heranziehen, ruft der König im Tempel Gott an und erhält durch den Propheten Jahasiel die Zusage der göttlichen Hilfe. Als er am Morgen unter dem Lobpreis der Leviten auszieht, hatte das feindliche Heer sich selbst vernichtet. 17-20.

Joram ermordet seine Brüder, worauf die allgemeinen Angaben über seine Regierung nach 2 K. 8,16-22 folgen. Nun aber berichtet der Chronist wieder nach seiner eigenen Quelle. Elia schreibt ihm einen Brief, daß seine Frauen und Söhne in's Elend kommen und er an einer Krankheit der Eingeweide verderben werde. Beides trifft ein, jenes dadurch, daß die Philister und Araber Jerusalem erobern und seine Frauen und Kinder wegführen. 21.

Ahasja's Besuch bei Joram von Israel und seine Ermordung durch Jehu werden ähnlich wie 2 K. 8,26-29 u. 9,24-29 berichtet, immerhin mit einer eigentümlichen Angabe über Ahasia's Tod. 22,1-9.

Die Entsetzung der Athalja und die Erhebung des Joas folgen wie 2 K. 11. 22,10-23,21.

Von Joas werden seine Bauten am Tempel berichtet nach 2 K. 12,4-16, und darauf sein Abfall vom Herrn nach Jojadas Tod, dessen Sohn Sacharja der König seiner Weissagung wegen ermordet. Nun trifft ihn Kriegsnot durch die Syrer, und Krankheit, während deren er ermordet wird. 24.

Bei Amazia ist die Erzählung neu, wie er um viel Geld eine Schar israelitischer Söldner mietet und auf Befehl eines Propheten sie wieder entläßt. Gleichwohl gewinnt er den Sieg über Edom (vgl. 2 K. 14,7) und schlägt die plündernden Söldner aus Israel. Aber weil er die edomitischen Götter verehrt und den warnenden Propheten mißhandelt, kommt das Unglück über ihn. Er zieht mutwillig in den Krieg mit Joas und wird hernach von Verschwörern ermordet. (nach 2 K. 14,8-20). 25.

Bei Usia wird seine Macht mit neuen Zügen geschildert. Er unterwirft die Nachbarn, führt Bauten auf und schafft sich Heeresrüstung. Während sodann das Königsbuch nur sagt, daß er aussätzig geworden sei, wird erzählt, wie dies geschah, nämlich als Gottes Strafe gegen seine Überhebung, daß er im Tempel räuchern wollte. 26.

Auch die kurze Schilderung Jothams ist etwas erweitert, nochmehr diejenige des Ahas. Der Krieg der Syrer und Ephraimiten bringt ihn in die Not; doch rügt ein Prophet die Raubzüge der Ephraimiten und sie schicken die Gefangenen zurück. Dann folgt, wie Ahas Tiglat Pilesar ruft und durch ihn in Bedrängnis kommt, und mit starken Worten wird sein Abfall zum Heidentum dargestellt. 27 u. 28.

Hiskia öffnet den Tempel wieder, hält ein feierliches Passa, und sorgt für die Einkünfte der Priester. Dann folgt der Kriegszug Sanheribs, in abgekürzter Wiedergabe von 2 K. 18 u. 19. Noch kürzer wird seine Krankheit und sein Fehltritt gegenüber den Gesandten aus Babel berührt. 29 - 32.

Nach der Schilderung von Manasse's Götzendienst nach 2 K. 21,1-10 wird berichtet, wie er von den Assyrern nach Babel geführt wird, dort sich bekehrt und wieder frei gelassen wird. Nun entfernt er die fremden Götter. 33, 1-20.

Amons kurze Regierung erhält keine Erweiterung. 33, 21-25.

Bei Josias dagegen wird der Gang der Ereignisse etwas anders dargestellt als im Königsbuch. Er fängt schon früh an den Herrn zu suchen, reinigt den Tempel und läßt Geld sammeln zu dessen Ausbesserung. Nun folgt die Überreichung des Gesetzes und die Befragung der Prophetin Hulda wie 2 K. 22,10-20. Der König verpflichtet das Volk auf das Gesetz und hält ein großes Passa, aber die Schlacht von Megiddo rafft ihn dahin. 34 u. 35.

Nun folgen noch in großer Kürze die letzten Könige Jerusalems und der Fall der Stadt, deren Schuld mit Beziehung auf Jeremia vor allem in der Verachtung der Propheten erkannt wird. Darauf geht die Erzählung sofort zu Cyrus über, dessen Edikt den Bau des Tempels befahl und dazu den Juden die Heimkehr verstattete. 36.

Der am Schluß der Chronik nicht mehr vollständig aufgenommene Befehl des Cyrus, den Tempel zu bauen, macht den Anfang des Buches Esra aus und leitet eine Sammlung von Urkunden über den Tempelbau ein.