Bonifatius an den König Ethelbald von England.

Dem hochpreislichen und vielgeliebten Könige Ethelbald von Mercia1) entbietet Bonifatius, Knecht der Knechte Gottes, den Gruß aufrichtiger Ergebenheit.

Ich bitte Deine Hoheit und Huld, diesem meinem Boten, Namens Ceola, welcher Dir diesen Brief überreicht, in meinem Interesse und dem seiner Reise, und wo er etwa in Verlegenheit kommen sollte, Trost und Hilfe zu gewähren. Die Vergeltung dafür und die Güte, welche Du für die Boten gehabt hast, welche im verwichenen Jahre zu mir kamen, vergelte Dir Gott, da Du ihnen, wie sie erzählt, in Allem beigestanden.

Zum Zeichen meiner aufrichtigen Freundschaft und vollen Ergebenheit schicke ich Dir einen Habicht und zwei Falken, zwei Schilde und zwei Lanzen. Wiewohl diese kleinen Geschenke eigentlich Deiner nicht würdig sind, so wirst Du sie doch nach der Liebe Deiner Segnungen dafür annehmen.

Lasst uns die Hauptsumme aller Lehre hören: fürchte Gott und halte seine Gebote2). Ich bitte auch, wenn durch einen andern Boten mein Werk vor Dich kommt, Du mögest meinen Worten Gehör geben und dieselben beherzigen.

Lebe wohl in Christo.

1)
Das Königreich Mercia war das größte unter den von den Angelsachsen gestifteten.
2)
Pred. 12,13.