1. Der Ruhm eines guten Menschen ist das Zeugniß eines guten Gewissens.
Habe ein gutes Gewissen und du wirst immer Freudigkeit haben.
Ein gutes Gewissen kann sehr viel tragen und ist auch unter Widerwärtigkeiten sehr freudig.
Ein böses Gewissen hat immer Furcht und Unruhe. Du wirst sanft ruhen, wenn dein Herz dir keine Vorwürfe macht.
Freue dich nie, als wenn du Gutes gethan hast.
Die Bösen haben niemals wahre Freudigkeit, noch fühlen sie innern Frieden, denn “die Gottlosen haben keinen Frieden“, spricht der Herr. (Jes. 57,21.)
Und wenn sie sagen: wir sind in Frieden, keine Uebel werden über uns kommen und wer wird es wagen, uns zu schaden? So glaube ihnen nicht! Denn plötzlich wird entbrennen der Zorn Gottes und ihre Worte werden zunichte werden und ihre Anschläge werden vergehen.
2. Sich rühmen der Trübsal, fällt dem Liebenden nicht schwer; denn das ist sich rühmen des Kreuzes Christi.
Ein kurzer Ruhm, der von Menschen gegeben und empfangen wird.
Der Welt Ruhm hat stets Leid im Gefolge.
Die Guten haben ihren Ruhm im Gewissen und nicht in dem Munde der Menschen.
Die Freude der Gerechten ist von Gott und in Gott, und ihre Lust an der Wahrheit.
Wer wahren und ewigen Ruhm begehrt, kümmert sich nicht um zeitlichen; und wer zeitlichen Ruhm sucht oder nicht von Herzen verachtet, der zeigt, daß er den himmlischen weniger liebt.
Wahre Seelenruhe besitzt der, der weder Lob noch Tadel achtet.
3. Leicht zufrieden und ruhig wird der sein, dessen Gewissen rein ist.
Du bist nicht besser, wenn du gelobt, noch schlechter, wenn du getadelt wirst.
Was du bist, das bist du, und du kannst nicht größer genannt werden, als du vor Gott bist.
Achtest du darauf, was du innerlich und bei dir selbst bist, so wird es dich nicht kümmern, was die Menschen von dir sprechen.
Der Mensch siehet in’s Gesicht, Gott aber in’s Herz.
Der Mensch betrachtet die Werke, Gott aber wägt die Absichten.
Immer recht thun und wenig von sich halten, ist das Merkmal einer demüthigen Seele.
Keinen Trost bei irgend einer Kreatur suchen, ist das Zeichen großer Reinheit und innerer Zuversicht.
4. Wer kein äußeres Zeichen für sich sucht, der beweist, daß er sich Gott gänzlich ergeben hat.
“Denn nicht wer sich selbst lobt, ist bewährt“, sagt der heilige Paulus, “sondern den Gott lobt.“ (2. Kor. 10,18.)
Im Innern wandeln mit Gott und sich durch das Aeußere nicht reizen lassen, das ist der Zustand des innerlichen Menschen.