In uns sind ganze Welten zu finden; in unserm Grund ist das Geheimnis der Bosheit und das Geheimnis der Gottseligkeit, die Tiefen des Satans und die Tiefen der Gottheit zu entdecken durch den Geist. Was von beiden Teilen in der äußeren Welt und vor den Sinnen erscheinet, ist nur ein Gewächs oder Zweig aus diesem Baum, ein Bild, Abdruck oder Kopie von dem innern Original. Alles außer uns ist und muß uns ein Spiegel sein von dem, was innerlich zu finden. Daher kommt es, daß erleuchtete Seelen so sehr aufs Stillesein und Einkehren dringen. Und, nota bene, eben daher kommt es, daß sie alles in der Natur und in der Schrift so innerlich, oder, wie man spricht, mystisch deuten und verstehen.
Quelle: Gärtner - Eine Wochenschrift für Gemeinde und Haus 1925