IN der Handlung wegen Eurer meiner Herren Mandat vor der Gemeind zu Eck, begehrte der Pfaff Bodmer zu Ober-Eßlingen den christlichen Bann, das ist, die täufferische Rottung und Verwurff meiner Herren Ansehens. Darauf sprach Meister Laurentz zu ihm: Er und seine Anhänger hätten bisher den christlichen Bann gehinderet: Da trat der Pfaff Bodmer herfür und sprach zu Meister Laurentz: Du liegest als ein Lotter und ein Bub, und wann er ihn einen Täuffer schält, redete er nicht als ein Bidermann. Herr Bürgermeister! einen solchen ehrlichen und christlichen Mann, als Meister Laurentz ist, vor seiner Kirche einen Lotter und Bub schelten, und daß das ein Täuffer thut, wie sich erfinden wird, ist mir schwehr und unleidenlich, und begehre, daß demselbigen zum Rechten geholffen werde, damit solches ab ihm gethan werde. Es wart in der Kirche ein solcher Aufruhr, daß sie sich anhoben zu rotten und hervorzutringen, sich durch einandern schelmeten und bubeten, daß MEister Laurentz nicht konnte mercken, wer es thät. Da gebot der Untervogt Fried. Ein solches hat dieser Täuffer angerichtet.
Commentor zu Küßnach.
Beyträge zur Erläuterung der Kirchen-Reformations-Geschichten des Schweitzerlandes
3. Theil
Johann Conrad Fürlin
Zürich, bey Conrad Orell und Comp. 1747