Hier sind manche liebe Kinder, Knaben und Mädchen, welche sich schon in frühen Lebenstagen nicht scheuten, ihre Sünden dem Herrn Jesus zu bekennen. Gott segne die lieben Kinder! Ich freue mich ihrer und hoffe, die Gemeinde wird sich niemals zu schämen brauchen, sie als ihre Glieder aufgenommen zu haben. Sie zeigen sich nicht unbescheiden, sie freuen sich mit heiliger Freude, dass sie dem Volke Gottes angehören dürfen, und rechnen sich dieses zur hohen Ehre! Aber ihr Alten, die ihr euch schon so lange vor dem Schritte scheutet, schämt ihr euch nicht, dass so junge Kinder euch so weit voraus eilten? Bei der Liebe Christi beschwöre ich euch: Kommt heran und bekennt den Namen des Herrn vor diesem bösen und verkehrten Geschlechte. Wenn dieser Name die Wahrheit in sich fasst, so nehmt doch auch mit Freuden die Prüfungen hin, die das Bekenntnis nach sich zieht, schreckt nicht vor den Flammen zurück, sondern fasst den festen Entschluss, dass durch Gottes Gnade kein Verlust, kein Kreuz, keine Schmach, kein Leiden euch in die Flucht schlagen soll! Sprecht, wie die drei Männer es taten: „Es ist nicht not, dass wir euch darauf antworten.“ Sie fielen nicht vor dem Könige nieder, um zu schreien: „Wirf uns nicht in den feurigen Ofen, wir wollen mit dir verhandeln, ob wir nicht etwa dir gehorchen, und doch auch unserer Religion genügen könnten!“ nein, so sprachen sie nicht, sondern: „Sieh', unser Gott, den wir ehren, kann uns wohl erretten aus dem glühenden Ofen; und wo Er es nicht tun will, so sollst du dennoch wissen, dass wir deine Götter nicht ehren.“
Lieben Freunde, lasst uns doch willig sein, für Christi Sache zu leiden! Aber, da höre ich eine Stimme, die immer ruft: „Sei nicht so unvorsichtig!“ und ich antworte ihr: „Wenn du deine Pflicht tust, so bist du stets vorsichtig!“ Wir haben in unsren Tagen gar nicht genug Leute, welche man die Unvorsichtigen nennt, und ich wollte nur, ich könnte in unsren kalten, selbstsüchtigen, überlegsamen Zeiten etwas sehen von der alten, sogenannten Unvorsichtigkeit. Wo sind die Tage der heißen Liebe? Wo sind die Menschen, die ihr Leben für nichts achteten, nur um Christus zu gewinnen? Heute sehen sich die Leute nieder, um genau auszurechnen, was es kostet, recht zu tun, und sie wiegen ihr Tun wie eine Sache des Gewinnens oder des Verlustes. Haben sie dann genug gerechnet, so nennen sie diese gottlose Kalkulation: „Vorsicht“, während sie gar nichts andres ist, als reine Selbstsucht. Tue recht, und wenn es dir auch dein Leben kostet! Wo würde England sein, wenn diejenigen Männer, die ihr Leben für ihre Freiheit dahingaben, mit der Welt um Gewinn oder Verlust geschachert hätten? Wenn sie ihre Haut gerettet haben würden, so wären ihre Seelen darüber zu Grunde gegangen, und damit auch die Sache Gottes in England. Wer Jesum nicht mehr liebt, als alle andren Dinge, der liebt Ihn gar nicht. O, besäßen wir Menschen von Charakter, welche keinen andren Verlust kennen, als den des Glaubens, und welche für nichts andres streben als für die Ehre Gottes!
Du kannst vielleicht sehr viel verlieren, wenn es sich um Christus handelt, aber durch Christum verlierst du nimmer etwas, und was du in dieser Zeit um Christus verlierst, das gewinnst du in der Ewigkeit, wo der zeitliche Verlust ewig ersetzt wird. Und selbst, wenn du für Jesum Verfolgung, Armut und den Tod erdulden müsstest, so würde dies doch Gewinn für dich sein. Alle Schätze Ägyptens sind nur Staub, wenn sie mit der Herrlichkeit des Himmels verglichen werden. Sofern es dein wirklicher Wille ist, Jesu zu folgen, so kannst du auch auf Errettung und Erlösung rechnen. Nebukadnezar mag dich in den Feuerofen werfen, allein, er kann dich nicht in demselben fest halten, und kann dem Feuer nicht gebieten, dass es dich verbrenne; wohl kann dich der Feind in Banden werfen, allein, das Feuer wird deine Banden versengen, und du wirst unverletzt aus den Flammen hervorgehen. Deine Verluste werden dir Gewinn sein, und deine Niederlagen werden dazu dienen, dich zu erheben. Manche sehr gut situierte Menschen verdanken ihre gute Lage dem Umstande, dass sie sich in sehr bedrängten Verhältnissen als treu bewährten. Sie waren rechtschaffen, so dass sie vielleicht einmal ihren Herren unbequem wurden, allein zuletzt gewannen sie doch deren Achtung. Und so ging es dem Adam Clarke. Sein Prinzipal zeigte ihm, wie er das Tuch, wenn es zu kurz war, immer ein wenig ausrecken könne, aber Adam vermochte dieser Weisung nicht zu folgen. „Solch ein Tor muss wieder zu seiner Mutter geschickt werden,“ hieß es darum, „den kann man nicht gebrauchen.“ Seine fromme Mutter war glücklich darüber, dass ihr Sohn zu töricht war, um einem Betrüger dienen zu können.
Er wurde ein großer Mann, aber er wäre es nicht geworden, wenn er in seiner Jugend die Treue nicht geübt hätte. Dein erster Verlust kann sehr leicht den Grund zu deinem Lebensglücke legen; du verlierst vielleicht deine Stellung, junger Mann, aber der Herr wird deinen Fluch in Segen verwandeln. Wenn alle so zart und glimpflich mit dir umgingen, dann würde dein Charakter leiden, und wenn du zuerst ein kleines Unrecht begingest, so würdest du mehr und mehr lernen, ein großes zu tun, so dass du alle Energie verlörest, und die Hoffnung, je auf einen grünen Zweig zu kommen, dir völlig schwände. Handle redlich um Christi willen, ohne irgend welche Folgen zu berechnen, und die Folgen werden schon gut genug sein.