Gehalten am Sonntag, den 23. September 1877.
„Ihr habt vorhin längst nach David getrachtet, dass er König wäre über euch, so tut es nun; denn der Herr hat von David gesagt: ich will mein Volk Israel erretten durch die Hand Davids, meines Knechts, von der Philister Hand und von aller ihrer Feinde Hand.“
2. Sam. 3,17.18.
Ihr kennt die Umstände, unter welchen diese Worte gesprochen wurden. Gott hatte Saul verworfen, weil er nicht treu war und hatte David zu seinem Nachfolger bestimmt und ihn durch die Hand Samuels gesalbt. Doch, als Saul in der Schlacht gefallen war, schien Israel entschlossen, seinen eigenen König zu wählen, indem es einen aus Sauls Familie erwählte, und unter Abners Führerschaft rief die Mehrzahl der Stämme Isboseth, Sauls Sohn, zum König aus. Dann begann ein Bürgerkrieg zwischen beiden Parteien und wir lesen, dass das Haus Davids zunahm und das Haus Sauls abnahm. Im Lauf der Zeit änderte Abner, der Oberfeldherr und erste Minister, der an der Spitze von Sauls Partei stand, seine Ansicht, weil es seinen eigenen Zwecken diente, und beschloss, dass David König über das ganze Land werden sollte. Nachdem er dies beschlossen, begann er die Stämme zu überreden und mit ihnen für David zu rechten; die Worte meines Textes sind ein Teil einer sehr kräftigen Beweisführung, die er brauchte, um sie zu bewegen, den König ihrer eigenen Wahl aufzugeben und die Krone dem König anzubieten, den Gott bestimmt hatte, nämlich David. Ich brauche indes nur sehr wenig über diese Verhältnisse zu sagen, denn ich bin im Begriff, diese Worte auf ein ganz anderes Volk und einen ganz anderen König anzuwenden. Ich wünsche in aller Aufrichtigkeit des Herzens, denjenigen von euch nahe zu treten, in deren Herzen böse Wünsche und Triebe regieren, denn alle diese sind fremde Herrscher, dem wahren König feindlich, den Gott gesalbt hat und euch daran zu erinnern, dass ihr in vergangenen Zeiten Jesum zum König über euch gewünscht habt. Vielleicht habt ihr noch jetzt etwas Verlangen nach ihm, und deshalb habe ich Hoffnung, dass ihr weiter gehen werdet und euch aufrichtig seiner Herrschaft unterwerft. Es ist Zeit, dass ihr über bloßes Wünschen hinausgeht und etwas Wirkliches tut. Mit den Worten Abners möchte ich euch sagen: „So tut es nun. Wenn es des Wünschens wert ist, ist es auch des Ausführens wert. So tut es nun.“ Es sind die besten Gründe da, warum ihr es tun solltet, denn Jesus ist Gottes bestimmter König, gesalbt vom Heiligen Geist, durch den allein er euch von euren geistlichen Feinden retten will. Möge Gott geben, dass es seinem Wort gelinge, durch seinen göttlichen Geist, das Reich Christi in vielen unentschiedenen Herzen heute Morgen aufzurichten und wir wollen ihm die Ehre dafür geben.
Der Text gibt mir folgende Gedanken: Zuerst möchte ich euch an frühere Erregungen erinnern - „ihr habt vorhin längst danach getrachtet, dass er König wäre über euch;“ zweitens möchte ich entschiedenes Handeln empfehlen „So tut es nun;“ und drittens möchte ich einen zwingenden Beweisgrund anführen, denn wenn ich nur die Namen ändere, könnte ich meinen Text so lesen: „Der Herr hat von Jesus gesagt, ich will mein Volk Israel erretten durch die Hand meines eingeborenen Sohnes aus der Hand der Mächte der Finsternis und von aller ihrer Feinde Hand.“
Zuerst denn ist meine Aufgabe heute Morgen, die Unentschiedenen an frühere Erregungen zu erinnern. Ich möchte jeden schwankenden Hörer hier persönlich anreden und die Erinnerungen seines Lebens ihm wieder hervorrufen. Du bist kein Christ, aber viele Male bist du nahe daran gewesen, du bist selbst so weit gegangen, auf gewisse Art danach zu trachten, Jesum als König zu haben.
Natürlich sind die Art und die Häufigkeit dieser Erregungen bei verschiedenen Menschen sehr verschieden gewesen. Ein Jeder ist in seiner eigenen Weise zu Gott gezogen und getrieben worden. Ich kann nicht so reden, dass ich alle auf einmal beschreibe, und deshalb muss ich in Einzelheiten hineingehen. Viele von euch sind in dem Weg der Gottseligkeit von Jugend auf unterwiesen worden. Das erste Lied sogar, das ihr eure Mutter singen hörtet, wenn sie euch in Schlaf lullte, war mit dem Jesusnamen versüßt. Wahrscheinlich könnt ihr euch keiner Zeit erinnern, wo nicht heilige Eindrücke auf euer Herz wirkten, und ihr erinnert euch derselben selbst von der frühesten Zeit, wenn als Kind euer kleines Abendgebet innig wurde und ihr euch in Schlaf weintet, betrübt über das Unrecht, was ihr getan. Oft seufzte euer kindliches Herz nach dem „lieben Jesus“ und sehnte sich nach seiner Liebe. Ich meine, ich sehe die Tränen auf deiner kleinen Wange noch jetzt, wenn du eben die Geschichte von Jesu gehört hattest oder ein ernstes Wort über Tod und zukünftiges Gericht gehört. Wenn die Lieblichkeit und Schönheit Christi und das Glück der Gläubigen euch in eurer Jugend vor Augen gestellt wurden, so fühltet ihr euch oft zum Kreuz hingezogen. Auch war es nicht allein in eurer Kindheit so, denn als ihr älter wurdet, waren andere Mittel da, welche die Liebe des Unendlichen für euch bereitet hatte. Einige von euch kamen zu aufrichtigen Christen, die nicht aufhörten, euch zu belehren und zu warnen; und manchmal wart ihr, wie ihr erinnern müsst, wenn ihr es nur versucht, wie einst Agrippa, so dass „nicht viel fehlte, ihr wärt überredet ein Christ zu werden.“ Ihr verspracht, ihr fasstet den Entschluss, ihr begannt sogar zu beten, aber ach! euer Gutsein war wie eine Morgenwolke, wie der frühe Tau und verschwand schnell; aber doch erinnert ihr, dass es da gewesen, nicht wahr? Seit der Zeit, obgleich in Geschäftssorgen tief verwickelt, seid ihr doch nicht ganz ohne Gedanken an Jesum, den Heiland. Eine ernste Predigt hat euch auf die Knie getrieben; Lieder haben euch häufig zu ernsten Betrachtungen gezwungen; der Tod Anderer hat euch innehalten lassen und euch zu hoffnungsvollen Entschlüssen gezwungen. Könnt ihr die vielen Male aufzählen, wo ihr zu einem gänzlichen Stillstand gekommen und die Frage erhoben habt: „Soll ich weiter gehen oder soll ich umkehren?“ Eure Seele ist halb gezwungen gewesen, zu sich zu sprechen: „Es soll anders werden; ich will nicht länger ein undankbares Kind gegen meinen guten Gott sein, sondern ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen.“ Wie, es sind Einige unter euch, denen das Beharren in der Empörung sehr schwer gewesen sein muss, denn ihr hattet das Gewissen zu unterdrücken und beinahe zu ersticken. Wenn ihr nicht seht, so ist es, weil ihr eure Finger schwer auf eure Augenlider gelegt habt, um das Licht auszuschließen; wenn ihr nicht gehört habt, so ist es, weil ihr eure Ohren verstopft, bis sie taub geworden. Das Klopfen der durchbohrten Hand eures Herrn an eurer Tür hat Jahr auf Jahr fast unaufhörlich gedauert, und selbst in den Nachtwachen seid ihr davon aufgeschreckt. Er, dessen Haupt nass ist vom Tau und seine Locken von den Tropfen der Nacht, hat da gestanden viele lange Mond und hat geklopft, geklopft, geklopft! In grenzenloser Geduld der Liebe zögert er noch, und hebt wiederum jene Hand mit dem Wundmal auf, um wieder in zärtlichem Ernst zu klopfen. Ihr seid beinahe überredet gewesen, aufzustehen von den Lager eurer Trägheit, um ihn in euer Herz einzulassen, aber noch habt ihrs nicht getan. Ihr trachtetet vorlängst nach David, dass er König wäre über euch, einige von euch aber, ach! ihr habt ihn noch nicht gekrönt.
Es sind Andere unter euch, die nicht so hoch mit religiösen Vorteilen begünstigt sind. Einige kommen vielleicht aus einem ungöttlichen Haus und ihre Erziehung ist ohne göttliche Dinge gewesen. Es betrübt mich, zu sagen, dass dies täglich häufiger wird, besonders in unseren großen Städten. Die Kinder werden heutzutage nicht mehr an die Beobachtung des Sabbats gewöhnt, wie früher, und Viele in dieser großen Stadt betreten selten die Schwelle des Gotteshauses. Doch kann ich kaum mir vorstellen, dass hier Einer anwesend wäre, der nicht zu Zeiten heilige Antriebe gespürt, rechte Überzeugungen und reine Wünsche. Das Gewissen, obwohl nicht so erleuchtet, als wir wünschten, ist doch nicht ganz ruhig in euch gewesen; ihr habt euch unbehaglich in eurem unbekehrten Zustand gefühlt und seid jetzt unbehaglich. Ihr seid mitunter gezwungen gewesen, zu denken, und wenn ein Mensch, der ohne Gott und Christum ist, zu denken beginnt, so müssen seine Gedanken ihn beunruhigen, und dann wird er wahrscheinlich den Weg zum Frieden wünschen. Ich kann nicht anders, als glauben, dass ihr, die ihr an Denken gewöhnt seid, öfters starkes Verlangen gehabt habt, Christen zu sein; ihr habt euch gesehnt nach Vergebung, Erneuerung, Heiligung. Würdet ihr nicht Alles, was ihr habt, für eine sichere Hoffnung des Himmels hingeben? Ihr wisst, dass gelegentlich wenigstens reine Wünsche über euch kommen, und ich wünsche, ich könnte auf irgend eine Weise eure Erinnerungen so beleben, dass ihr Alle bekennt, dass ihr in vergangenen Zeiten nach Jesus getrachtet habt, dass er König über euch sei. Wenn ihr dies erinnert, so bitte ich euch auch, zu bedenken, dass eure Verantwortlichkeit in Verhältnis zu diesen Antrieben wächst, denn jedes Mal, wenn ihr euer Gewissen betäubt oder euch zurückgehalten habt, wenn ihr zum Rechten angespornt wurdet, habt ihr nicht nur da eine Sünde begangen, sondern auch euer künftiges Leben umso tadelswerter gemacht. Je schwieriger es ist, auf einem bösen Weg zu beharren, desto sündiger wird dieses Beharren. So dass ich Einige hier beschuldigen muss, dass jeder Tag, an dem sie ohne Buße und Glauben leben, ein Tag erschwerter Schuld ist, da sie dem Heiligen Geist widerstehen, wie es ihre Väter auch taten und die Finsternis mehr lieben, denn das Licht, da ihre Werke böse sind. Niemand ist so tadelnswert wegen Unwissenheit als der, welcher sich weigert zu lernen, und Niemand so schuldig in seiner Sünde, als der, welcher besseren Regungen widersteht und ihnen Gewalt antut, um seinen Sünden zu frönen. Die einzelnen Fälle sind indes sehr verschieden, wie wir schon gesehen haben.
Diese Erregungen sind gewöhnlich zu gewissen Zeiten in euch gewesen, und diese finden eine Parallele in der Geschichte Israels. Die Stämme wünschten bei gewissen Gelegenheiten David zum König. Z. B., wenn Saul mehr als gewöhnlich sie unterdrückte, seufzten sie nach dem Sohn Isais, der aus sanfterem Stoff war. Wann die Sünde je einem Menschen drückend wird, hat er für den Augenblick einen Wunsch, ihrer Tyrannei zu entfliehen. Die Sünde ist ein sehr harter Zuchtmeister, besonders einige Formen derselben. Lasst einen Menschen der Sünde der Trunkenheit sich hingeben und wer hat Wehe? Wer hat rote Augen gleich ihm? Lasst einen Menschen den Lüsten des Fleisches folgen und sein Körper selbst beginnt bald zu leiden unter der Geißel seiner despotischen Laster. Sohn, jetzt ist es etwas Furchtbares, wenn ein Mensch das Angeld für den Lohn der Sünde empfängt. Habt ihr nie einen Verschwender zu Lumpen und Bettel gebracht gesehen? Wundert ihr euch, dass er, wenn ihn sein hungriger Bauch anklagt, Besserung verspricht und bis zu einem gewissen Maß aufrichtig in seinem Entschluss ist? Die Selbstsucht schon fordert die Menschen auf, ihre bösen Wege zu verlassen, welche sie nach Leib und Seele ruinieren, und es ist durchaus nicht wundersam, dass eine so laute und nahe Stimme eine Zeitlang gehört wird. Eurer Einige wissen wohl, wann es so gewesen ist, wann eure Sünde ihre Annehmlichkeit verloren hat, wann die perlenden Blasen der schäumenden Freude von dem Becher der Sünde verschwanden und er schal und geschmacklos geworden, dann habt ihr die Hohlheit der Welt gesehen und ausgerufen: „Ich möchte gerne ein Christ sein.“
Diese Israeliten trachteten vielleicht in ihrem Herzen nach David als ihrem König, wenn sie die Freude auf den Gesichtern von Davids Männern sahen. Seine Truppen hatten oft Beute zu teilen und sprachen immer gut von ihrem Anführer, und wo immer einer von ihnen im Land Juda oder Israel gesehen ward, sprachen die Leute: „Diese Krieger haben es gut unter solch' edlem Führer,“ und wünschten, sie hätten selber solchen König. Ich zweifle nicht, wenn ihr mitunter Christum in all seiner Lieblichkeit predigen hört, so beginnt euer Mund nach ihm zu wässern. „Ist er so gut? Ist er so freundlich? O, dass wir ihn kennten!“ Und wenn ihr die Christen so glücklich seht, und besonders, wenn ihr in Zeiten der Not sie so fröhlich seht und so freudig unter allen Leiden, so weiß ich, ihr habt einen Wunsch im Inneren, ihr Geheimnis zu kennen und ihren Frieden zu teilen. Ist es nicht so gewesen? Als du deine Mutter sterben sahst, wünschtest du nicht, du hättest ihren Heiland, dein Kissen weich zu machen, wie er das ihrige sanft machte. Als jenes teure kleine Kind, das den Heiland lieb hatte, von Jesu sang im Scheiden, da wünschtest du fast, mit ihm zu sterben, wenn du eben so fröhlich zu deinem Herrn gehen könntest. Wohl, das waren Zeiten, wo du nach David trachtetest, dass er König über dich wäre. Ich möchte, wenn ichs könnte, sie alle frisch vor dich bringen. Vielleicht, wenn sie alle auf einmal wieder lebendig würden und zurück kämen, würde Gott sie segnen und den vereinten Antrieb durch seinen guten Geist stark genug machen, dich über die Grenze in das Reich Christi zu tragen.
Die Israeliten wünschten ohne Zweifel oft, dass David König wäre, wenn sie ihre Feinde allmählich ihr Gebiet verengen und drohen sahen, sie ganz zu unterjochen. Sie seufzten und sagten: „O, nur eine Stunde den David mit Schleuder und Stein. Im Namen des Herrn schlug er den stolzen Philister darnieder. O, dass er wieder an die Spitze käme! Saul ist auf den Bergen gefallen und Jonatan auf den Höhen erschlagen, und wir, das Volk des Herrn, werden von den Unbeschnittenen niedergetreten. O, hätten wir den Sohn Isais wieder, unsere Heere zum siegreichen Kampf zu führen!“ Saht ihr nicht auch, wenn ihr die Stärke eurer wachsenden Sünden saht und den Ruin bedachtet, den sie auf euch bringen würden, euch nach einem Befreier gesehnt? Wenn ihr wahrgenommen, was die Sünde sicherlich auf euch bringen wird in einer anderen Welt, und wie sie jetzt schon euch in Banden hält, habt ihr nicht einen Heiland gewünscht, ja, den Christ Gottes herbeigewünscht, dass er käme und eure Sünden schlüge und den Satan niederwürfe und euch frei machte? Ich bin gewiss, ihr müsst solche Wünsche gehabt haben, wenn Krankheit den Tod nahe erscheinen ließ, wenn das Gericht anfing, fühlbar zu werden und die Schrecken des zukünftigen Zornes. Ihr trachtetet nach Jesu vormals, dass er König über euch wäre.
Und habt ihr nicht auch, wie Israel, oft nach eurem wahren König verlangt, damit ihr endlich Ruhe finden möchtet? Der Bürgerkrieg muss viel Elend über das Volk gebracht haben und deshalb wünschte es den Streit beendet dadurch, dass David zum König gemacht würde. So wünschst auch du, dass dein Herz friedlich und ruhig wäre, denn jetzt bist du unruhig. Du liebst dein sündliches Vergnügen, aber du fühlst dich nicht leicht dabei; das Bett ist zu kurz, als dass ein Mann sich darauf strecken könne und du weißt dieses! Du wünscht, den festen Frieden, die Zuversicht und Ruhe zu genießen, welche Gläubige besitzen; aber du weißt, du kannst dies nicht ohne Christum haben und diese Überlegung hat dich mitunter nach Christo suchen lassen, auf eine Art, obgleich dies leider nicht lange genug gedauert hat, um wirkliche Übergabe an ihnen zu Stande zu bringen. Ich halte es für recht, dich an diese früheren Gefühle zu erinnern. Wie wünschte ich, sie kehrten wieder und würden zu tatsächlichen Erfolgen. Möge der Heilige Geist sie in tieferer Weise als vordem, erneuern, damit ihr sogleich mit Ernst ausgeht und euren König grüßt - den König, der eine Dornenkrone um euretwillen trug.
Dieses Trachten nach David war mitunter bei den Israeliten lebhaft und stark; so sind auch die Erregungen bei den Unentschiedenen zuweilen sehr mächtig. Obgleich sie nicht wirklich das ewige Leben ergreifen, haben sie starke Wünsche, es zu tun. Sie gehen über leere Wünsche hinaus, und seufzen ernstlich nach einem Anteil an Jesu, und doch halten sie hier inne und gehen nicht weiter. Die Knospe wird eine winzige Frucht und vertrocknet dann am Baum. Ich habe unbekehrte Leute gekannt, die großen Schrecken bei dem Gedanken empfanden, unerrettet zu bleiben, und unter diesem Einfluss sind sie auf ihre Knie gefallen und haben angefangen, zu beten, sie sind zu ihrer Bibel gegangen und haben begonnen, zu lesen, sie haben das Haus Gottes mit großer Regelmäßigkeit besucht und mit sehr ernster Aufmerksamkeit zugehört und sie sind selbst so weit gegangen, ihren Wandel in manchem Stück zu bessern. Sie haben angefangen, Betstunden zu besuchen und eine Zeitlang schien es, als wenn Jesus König über sie sein würde; in der Tat, wir hofften, sie seien schon die Knechte des Herrn, aber ach, unsere Hoffnungen wurden getäuscht, sie wandten um und gingen nicht mehr mit uns. Dies sind die Antriebe, welche bei Seite gedrängt und von halberweckten Menschen ausgemerzt wurden, außerordentlich schwer zu überwinden. Eurer Einige haben sich fürchterlich anzustrengen gehabt, um zu bleiben, wie sie sind; sie haben Hilfe von der Welt, dem Fleisch und dem Teufel nötig gehabt, um die Kraft zu überwältigen, die sie eine Zeitlang gefasst hielt. Einige Menschen ringen um die Verdammnis mit größerer Kraft als Andere um das ewige Leben. Der Weg der Übertreter ist manchmal hart in diesem Sinn, dass sie es schwer finden, zu bleiben, wie sie sind; sie werden so verfolgt von Überredungen, Warnungen und Bitten guter Menschen, und ihr Gewissen ist so erschreckt, dass es ihnen wenig oder keine Ruhe gibt. Ach, ihr Nacken ist eine eiserne Sehne, und sie sind auf das Böse erpicht und trotz der inneren Stimme, welche sie Jesum als ihren König suchen heißt, wenden sie dem zärtlichsten Werben ein taubes Ohr zu und bleiben, wie sie waren, aber nicht ohne furchtbare Vergrößerung ihrer Schuld.
Hört mir zu, ihr, die ihr beschrieben seid in der Sprache, die ich gebraucht. Hört und lernt Weisheit. Nichts ist herausgekommen bei all dem Suchen eurer Jugend und späteren Tage. Ihr trachtetet vorlängst nach David, dass er König über euch sei, aber nichts ist danach gekommen. Nichts ist bis auf den heutigen Tag danach gekommen. Ihr saht, dass Religion recht sei, ihr bestrittet das nicht, ihr ließt all ihre Gründe zu, ihr gabt so weit mit dem Verstand nach, dass ihr sogar die Wahrheit wider ihre Gegner verteidigtet; aber was nun? Zugeben, dass eine Sache recht sei, ist sehr wenig, wenn ihr es tatsächlich durch eure Gleichgültigkeit leugnet. Ihr habt gewünscht, ein Christ zu sein; ihr habt es hundertmal gewünscht, aber dies ist auch Eitelkeit, wenn es nicht weiter geführt wird. „Wenn Wünsche Pferde wären, so würden Bettler reiten,“ und wenn Wünsche Gnaden wären, so würden die Sorglosen errettet sein. Ihr wisst auch, dass ihr über das Wünschen hinausgingt: ihr bedauertet, dass ihr nicht schon entschieden wärt, schämtet euch vor euch selber, dass ihr so lange widerstanden. Wenn Jemand euch gesagt, dass ihr heute noch schwanken würdet, so hättet ihr es nicht geglaubt. Wenn vor 10 Jahren Jemand gesagt: „nach zehn Jahren wirst du im Tabernakel sitzen, gerade so unentschieden, wie jetzt, so hättest du mit Unwillen erwidert: „Ist dein Knecht ein Hund? ich werde nie so töricht sein.“ Aber es ist sogar noch schlimmer, denn du fühlst nicht halb so viel als früher. Du warst vor Jahren empfänglicher als jetzt, und menschlich gesprochen, ist es viel weniger wahrscheinlich nun, dass du errettest wirst. Du weißt, es ist so, und doch betetest du damals auf eine Art, und auf gewisse Weise meintest du es ernst: aber was ist danach gekommen? Nichts nach allem. Wird je etwas danach kommen? Die Israeliten mochten davon reden, David zum König zu machen, aber das krönte ihn nicht. Sie mochten zusammen kommen und sagen, sie wünschten, es sei so, aber das half nicht. Es mochte allgemein zugegeben werden, dass er Herrscher sein sollte, und es mochte sogar ernstlich gehofft werden, dass er es eines Tages sein würde, aber das tat es nicht, etwas Entschiedeneres musste getan werden. Und o, treffe ich nicht gerade ins Schwarze der Scheibe, wenn ich sage, eurer Einige haben hundert Mal alle Gründe gegen die Sache fallen lassen? Ja, und euer Herz hat zugegeben, dass es Unrecht sei, zu bleiben wie ihr wart, und ihr habt starke Vorsätze zur Buße und zum Glauben gehabt, und doch seid ihr dieselben wie immer und keinen Zoll weiter. Noch stets' seid ihr in Finsternis, noch unter der Herrschaft des Satans, noch Sklaven der Sünde, und würdet es, fürchte ich, nach 10 weiteren Jahren sein; und so wird es bis zum Ende des Lebens sein und so für ewig und ewig! Möge Gott geben, dass meine Worte nicht prophetisch für Einige von euch seien, sondern dass ihr noch diesen Morgen, von dem ewigen Geist bewogen werdet, durch seine Gnade, zum entschiedenen Handeln. „So tut es denn nun.“
Ich gehe nun deshalb zum zweiten Teil über, entschiedenes Handeln zu empfehlen. „Ihr habt vorhin längst nach David getrachtet, dass er König wäre über euch. So tut es denn nun.“ Steht nicht länger denkend, fragend, zaudernd, schwankend, sondern tut es nun. Tut das Eine oder das Andere; wenn Gott Gott ist, so dient ihm; wenn Baal Gott ist oder der Teufel Gott ist, dient ihm. Sitzt nicht für immer nieder in diesem törichten Zustand, wo ihr ein Ding für recht haltet und es doch versäumt, wo ihr euch in Gefahr fühlt und doch nicht sucht auf dem Weg zu entkommen, den ihr für sicher und passend haltet. Kommt nun zu ehrlichem Handeln mit euch selber und mit eurem Herrn.
Beachtet die Aufgabe, die es gilt, dass Jesus König über euch sei. Es war nötig, dass David König würde, sonst konnte er Israel nicht von den Philistern erretten, und in eurer Sache steht es so, dass Jesus euer König sein muss, sonst kann er nicht euer Heiland sein. Tausende sind ganz willig, von Christo errettet zu werden, aber wenn es zu dem allerersten Schritt kommt, nämlich, dass Jesus als ihr Herrscher angenommen werden muss, als Gesetzgeber, Meister, König und Herr, dann schrecken sie zurück und verwerfen das ewige Leben.
„Sieh, für mein treues Lieben,
Für die ausgestand'ne Pein
Sollst du nicht zur Hälfte mein,
Nein, du sollst es völlig sein.“
Die ganze Frage deines Seligwerdens oder Verlorengehens wird sich darum drehen: wenn Jesus nicht dein König ist, so wird der Teufel auf seinem Thron in eurem Herzen bleiben und du bleibst eine verlorene Seele; aber wenn dein Herz sich der Herrschermacht des Königs Jesus unterwirft, dann hat das Werk der Errettung schon begonnen und Jesus wird Sorge tragen, deine Natur von all seinen Feinden zu reinigen, bis du ein Reich wirst, in welchem er allein in Frieden und Heiligkeit regiert. Jesus muss König sein! Was sagst du, Mann, soll es so sein? Schwankst du noch? Er muss dein Herr und Meister sein, sein Wille muss dein Wille sein, seine Gebote müssen Gesetz für dich sein und sein Beispiel muss hinfort das Muster für dein Leben sein. Zweifelst du noch oder willst du sogleich dich ergeben?
Danach bemerkt, dass, wenn Christus euer König sein soll, so muss es euer eigener Wille und eure Tat sein. So sagt der Text in Betreff Davids: „So tut es nun.“ David wollte nicht König über Israel sein, wenn Israel nicht willig war, ihn anzuerkennen; und unser Herr Jesus Christus ist über kein einziges Menschenherz ein aufgezwungener Herrscher; die Verheißung lautet: „Dein Volk wird willig sein am Tag deiner Macht.“ Das Reich Christi in dem Menschenherzen, ist ein Reich der Liebe, nicht ein Reich des Zwanges, so dass eine volle Bei- und Zustimmung des Willens zu der Herrschaft Christi in der Seele sein muss, sonst herrscht er gar nicht. Was sagst du, ja oder nein? Willigst du ein, dass Jesus Christus, der Sohn Gottes, hinfort über deine ganze Natur herrschen und regieren soll, als deines Herzens höchster Gebieter? Das ist die Frage. Lasst sie ein für alle Mal entschieden werden. Ihr habt manchmal danach getrachtet, es so zu haben „so tut es denn nun.“
Und hier ist die Sache, wenn Jesus herrschen soll, so muss der alte König herunter. Es nützt nichts, zu versuchen, Isboseth und David zu gleicher Zeit auf dem Thron zu haben. Es ist unmöglich, der Sünde zu dienen und Christo zu dienen. Lieblingssünden und solche, die im Temperament liegen, müssen aufgegeben werden. Ich kenne Viele, die sagen, dass sie um ihre Seele bekümmert sind, deren Aufrichtigkeit ich mehr als in Frage stelle, weil sie in erkannter Sünde beharren und doch klagen, dass sie keinen Frieden finden können. Wie können sie das! Wenn ihr jemand seht, der im Geheimen trinkt und oft halb betrunken ist, wundert ihr euch, wenn ihr ihn sagen hört, dass er nicht zur Ruhe in Christo gelangen kann? Fühlt ihr nicht, dass er ein Heuchler ist? Wie können Männer und Frauen sich fortwährend berauschen und doch hoffen, Kinder Gottes zu sein? Gebt euer abscheuliches Trinken auf. Meint ihr, dass Christus Trunkenbolde erretten will und ihnen erlauben, sich beständig zum Vieh herabzuwürdigen? Davon schwatzen, dass man errettet sei und im Geheimen die Flasche zu verehren, ist offenbare Lüge und grenzt an Lästerung. Davon reden, dass ihr einen Heiland habt und fortfahren, euch zu betrinken; mich wundert, dass ihr nicht umkommt wie Ananias und Sapphira. - Ein Anderer betreibt sein Geschäft auf eine Art, die unehrlich ist, und doch wimmert und jault er, dass er keinen Frieden mit Gott finden kann. Verdammen seine eigenen Worte ihn nicht? Was hat er mit Frieden zu tun? Wie kann er in der Sünde beharren und doch von der Sünde errettet werden? Mann, täusche dich nicht. Deine Sünden und du müssen scheiden, sonst will Jesus nichts mit dir zu schaffen haben. Denkst du so schlecht von meinem Herrn, du träumst, er werde deinen Leidenschaften Kissen polstern, indem er dir Freiheit gibt, zu sündigen und doch zum Himmel zu gehen? Schande über dich! Ist Christus gekommen, den Diener deiner Lüste zu machen, dich das Werk Satans tun und dann den Lohn der Gottseligen empfangen zu lassen? O nein, das Falsche muss rein abgetan werden, um Raum für das Wahre zu machen; wir dürfen keinen Isboseth haben, wenn David König sein soll. Obwohl du nicht Vollkommenheit erreichst, so musst du doch in deinen Wünschen vollkommen sein; du musst von Herzen jede einzelne Sünde abtun, sei sie von welcher Art sie wolle, wie angenehm oder schmerzlich sie erscheinen mag. Abgehauen muss der rechte Arm werden und ausgerissen das rechte Auge. Es ist euch besser, verkrüppelt und blind zum Leben einzugehen, als in euren Übertretungen umzukommen.
Der Hauptpunkt indes ist, es zu tun; wirklich und sogleich Christum zum König zu machen. Und zu diesem Ende müssen wir an ihn glauben oder ihm vertrauen. Es ist dieses Vertrauen auf Jesum Christum, welches der wesentliche Punkt ist, denn daraus wächst die Buße hervor, welche jedem falschen Weg entsagt. Wenn ein Mensch völlig und redlich seine Seele Christo anvertraut, so ist er von der Zeit an im Stande, die Sünde zu hassen, die er einst liebte und gewinnt so die Herrschaft über sie. Er findet Freude darin, dem heiligen Regiment Jesu sich zu unterwerfen, weil er ihm schon vertraut hat und glaubt, dass er errettet ist. Aber, ach, Viele von euch glauben nicht. In der Tat, ihr würdet nicht zum Glauben überredet werden, wenn auch jemand von den Toten auferstände. Wie viele Male habe ich von dieser Stelle aus zu Einigen von euch über diese Sache gesprochen! Wie viele Male habt ihr gewünscht und euch vorgenommen und all' das! Wir haben genug von dieser Tändelei gehabt; diesen Morgen möchte ich euch zur Entscheidung treiben, und euch mit diesen Worten anreden: „So tut es nun! So tut es nun!“ Ihr erwidert, dass ihr es wünscht; hinweg mit euren Wünschen - „So tut es nun!“ „Aber,“ sagt ihr - fort mit euren Abern, tut es! „Aber, mein Herr“ ich sage wieder, nichts mehr von eurem „Aber, mein Herr;“ tut es, tut es und tut es jetzt. Der gnädige und ewige Geist, welcher euch heute Morgen zu diesem Punkt gebracht hat und der mich antreibt, in euch mit dieser Frage zu bringen, wartet, um euch zu helfen. Wenn eure ganze Seele willig ist, es zu tun, so will er mit euch sein und ihr werdet es tun, und Christus soll in eurem Herzen auf den Thron erhoben werden, um da für immer zu herrschen.
Ich fürchte, Viele beabsichtigen nicht, es zu tun, jedenfalls nicht jetzt. Sie werden nicht „Nein“ sagen, aber sie zaudern und das ist so ziemlich dasselbe. O, mein Freund, der Tag wird kommen, wo Gott dein Zaubern für eine endgültige Weigerung ansehen wird. Ich glaube, es geschieht oft, obgleich Menschen nicht entschieden „Nein“ gesagt, aber doch kein Herz fürs Evangelium haben, sondern nur mit Gott spielen unter dem Vorgeben, dass sie ihm später gehorchen wollten, dass er sie zuletzt bei der Bedeutung ihres Aufschiebens nimmt und es als endgültige Verwerfung betrachtet und sie fortan sich selber überlässt, so dass sie in ihrer Sünde umkommen. Ich bitte euch, schiebt nicht mehr auf, sondern „tut es nun.“
Je eher es getan wird, desto besser. Bis die Tat geschehen ist, bedenkt, dass es um euch geschehen ist; bis Christus von euch als König angenommen ist, bis die Sünde gehasst und Christo vertraut wird, seid ihr unter einem anderen König. Was ihr auch davon denken mögt, der Teufel ist euer Herr. Ihr sagt, ihr mögt ihn nicht, aber er ist dennoch euer Herr und Meister, da er euch nach seinem Willen gefangen führt. Bis Jesus in eurem Herzen herrscht, seid ihr in der äußersten Gefahr - in Gefahr des Todes und der ewigen Strafe. Lasst euren Odem den verkehrten Weg gehen oder lasst euer Herz nur eine kleine Weile zu schlagen aufhören, und ihr werdet in der Hölle sein. Meine Freunde, ihr werdet in der Hölle sein. Ihr, die ihr vorlängst nach Jesu trachtetet, ihr, die ihr gute Wünsche gefühlt habt, du, das geliebte Kind christlicher Eltern, du, der ernste Hörer im Hause Gottes, du, der du Predigten liebst, aber, wie ich fürchte, verhärtet gegen sie bist; du, eben du wirst niedersinken zur Hölle, mit all' diesen Vorrechten gleich Mühlsteinen um deinen Hals. Wohl, mein Herr, ich will Darüber nachdenken.“ Unter der Decke dieses Versprechens lauert der Aufschub, und der ists gerade, den ich fürchte. Denke nicht so sehr, handle. „So tut es nun.“ Ich bitte euch, ernst und augenblicklich, es zu tun. Vielleicht, wenn es nicht diesen Augenblick getan wird, so wird es nie getan. All diese langen Jahre ist nichts getan, obgleich so viel vorgenommen ist, und dies hauptsächlich wegen deines beständigen Aufschiebens. Was ist nach all den schönen Entschlüssen gekommen? Wozu ist ein bloßer Entschluss gut? Ein Mensch fasst den Entschluss, dass er fleißig sein will, aber wenn er fortfährt auf der faulen Bank zu liegen, wird er dann besseres Fortkommen haben? Ein Mensch ist krank und entschließt sich Arznei zu nehmen, aber er lässt sie unversucht - tut ihm seine Absicht gut? Ein Mensch fasst den Entschluss zu einer Reise, aber nimmt sich nicht die Mühe in den Wagen zu steigen oder seine Glieder zu brauchen - welchen Fortschritt macht er? Bleibt er nicht gerade da, wo er war? All dieses bezieht sich auf euch; ihr wisst, dass es dies tut.
Diese ganze Zeit über wird Jesus verworfen. Wir denken nicht genug an die Unehre, die Jesu durch elende Verzögerungen angetan wird. Die ganze Zeit über, wo Israel David nicht als König annahm, ward David schlecht behandelt. Er, der die Philister für sie bekämpfte, er, dessen Tapferkeit Israels rechter Arm war, dessen Schar des Volkes Schwert und Schild gegen die Philister war, wurde von seinem rechtmäßigen Thron fern gehalten, seine Verdienste vergessen, seine Anrechte nicht anerkannt. Seele, indem du Jesu seinen Thron verweigerst, behandelst du ihn schlecht. Euer Schwanken zwischen zwei Meinungen setzt ihn in Nebenbuhlerschaft mit fauler Sünde und einer niedrigen Welt, und auf euch kommt tägliche Schuld, eine Schuld, die dichter und schwärzer wird, wie die Zeit dahin fließt.
Denkt an eure früheren Regungen, und beantwortet mir diese Frage: waren sie uns recht? Wenn du in deiner Kindheit so starkes Verlangen nach Christo fühltest, war dies nicht ein lobenswertes? Warum führst du es denn nicht aus? Wenn du Unrecht hattest, es zu unterdrücken, warum willst du fortfahren, so unweise zu handeln? Wenn es nun wiederkehrt, warum es nicht herzlich beibehalten? Bedenke überdies, dass, obgleich du diese heiligen Antriebe hattest, sie doch vorübergingen; hast du irgend eine Ursache zu hoffen, dass sie jetzt bleiben werden? Werden sie nicht wieder in dünne Luft verfliegen? Wenn nicht Gott, der allmächtige Geist, zu dieser Zeit dich zu entscheidenden Schritten führt, so wirst du dich wiederum heute entschließen und noch einmal wieder, und doch derselbe bleiben. Von allen Dingen ist der bejammernswerteste Anblick nach einem Gefühl, ein Mann, der Licht genug hat, um zu wissen, dass er auf verkehrtem Weg ist, aber nicht Gnade genug, das Böse zu verlassen. Es ist furchtbar, eine Seele zu sehen unter Erregungen, die sie dem Rechten zutreiben und doch gefangen bleibt unter jenem verfluchten freien Willen, der sie bis zum äußersten Grad knechtet. Ach, wie Viele nehmen Bitter für Süß und Süß für Bitter und wollen deshalb nicht zu Christo kommen, dass sie das Leben haben möchten. Das ist der Zustand des Menschen, das ist der Zustand Einiger von euch. Möge Gott um Christi willen sich eurer erbarmen! Es ist an mir indes, bestimmt zu der Aufforderung meines Textes zurückzukehren und zu sagen: „So tut es nun.“ Mann, ich wollte, du tätest, wie neulich Jemand tat. Ich sagte in der Predigt, wenn jemand aufrichtig zu Gott ginge, seine Sünde bekennte und Christo traute, dass Er ihn erretten würde, und Er ihn dann nicht errettete, so wünschte ich, er möchte mir ein paar Zeilen schreiben und es mich wissen lassen, denn ich wäre so gewohnt, zu erklären, dass er Niemanden hinausstoßen würde, der zu ihm käme, dass ich es gern wissen möchte, wenn ich mich unter einem Irrtum befände. Es war Einer unter meinen Hörern, der dies erwägend nach Hause ging, an seinem Bett niederkniete und von ganzem Herzen sagte: „ich bekenne meine Schuld vor dir, o Gott, und ich vertraue mich nun Christo an, dass er mich retten möge. Herr, stoße mich nicht hinaus, denn ich glaube an deinen Sohn.“ Er fand augenblicklich Frieden und fuhr fort, die Liebe Gottes in seiner Seele ausgegossen zu fühlen; und hielt es deshalb für recht, mir die gute Botschaft mitzuteilen. Sie erfreute mich sehr. Statt verstoßen zu werden, war er von dem Gott der Barmherzigkeit willkommen geheißen und fand sofortige Annahme in Christo Jesu. Ich erinnere mich, gesagt zu haben, wenn Eine gläubige Seele von Christo verstoßen und zur Hölle gesandt würde, so wollte ich mich verpflichten, mitzugehen und an ihrer Seite zu bleiben in dem unauslöschlichen Feuer auf ewig. Ich wiederhole das Erbieten. Wenn jemand von euch umkommt, der die Sünde bereut und allein auf Jesum traut, will ich mit ihm umkommen. Ich will heute Morgen der Bürge sein für Gott; wenn Jemand von euch sich vor dem Herrn demütigen will und einfach seinem Sohn trauen und ihn als seinen König und Heiland annehmen, so kann er ihn eben so wenig verwerfen, als er aufhören kann zu sein, denn es steht geschrieben: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“ „So tut es nun.“ Es ist Leben in einem Blick auf den Gekreuzigten. Der Herr helfe euch, sogleich auf den Gekreuzigten zu blicken! „So tut es nun.“ Träumt nicht davon, morgen oder nächstes Jahr zu glauben, oder in einer halben Stunde; sondern werft eure sündige Seele sogleich auf Christum. „So tut es nun. Während jetzt der Geist Gottes diese Versammlung durchdringt, unterwerft euch dem silbernen Zepter, welches die durchbohrte Hand des einst gekreuzigten Königs hält, und ihr sollt leben. „So tut es nun.“
Zuletzt, ich habe einen Grund mit starken Beweisen. Ich will sie rasch vorbringen, denn mir fehlt es an Zeit. Hier sind sie in gedrängter Form. Du, lieber Freund, hast Errettung nötig. Die Sünde hat die Herrschaft über deine Natur gewonnen, und du brauchst einen mächtigen Arm, davon frei zu werden. Auch ist es nicht Sünde allein, sondern Strafe, die dir droht. Wer du auch bist, du bist in Gefahr des ewigen Zornes und du hast es nötig, davon errettet zu werden. Nun ist es klar, dass Niemand dich vom ewigen Zorn erretten kann, als der König Jesus. Willst du ihn zum König haben? Ob du ihn haben willst oder nicht, du musst einen König haben. Jeder Mensch in der Welt hat einen Herrn irgend einer Art; eine Macht oder die andere hat Herrschaft über ihn, und der schlimmste Tyrann, dem ein Mensch dienen kann, ist er selber. Das Ich ist der härteste und kleinlichste aller Despoten. Da ihr also einen König haben müsst, könnt ihr einen besseren haben als König Jesus, der die menschgewordene Liebe ist? Denkt an seinen Charakter und an die den Menschen erzeigte Liebe und sagt mir, könnt ihr einen besseren König haben?
Hast du nicht schon genug von deinem alten König, mein Freund? Was für Gutes hast du im Dienst Satans gehabt? Welchen Vorteil hat die Sünde dir gewährt? Was für Erhebung des Gemüts, was für Freude des Geistes habt ihr auf den Wegen der Übertretung gefunden? Es ist genug, dass ihr in der vergangenen Zeit den Willen des Fleisches getan habt. Nieder mit Isboseth und lasst David herrschen.
Hier ist der Punkt in Betreff des Königs, den wir euch predigen: Gott hat ihn zum König erwählt und es in seinem ewigen Ratschluss verkündet; er hat gesagt: „Ich habe meinen König eingesetzt, auf meinem heiligen Berge Zion.“ Kann der Mensch eine bessere Wahl treffen als Gott getan? Der ewige Vater hat auf seinen Eingeborenen geschaut und ihn zum König der Könige und Herrn der Herren gemacht, wollt ihr nicht sagen: Hosianna, gelobt sei der da kommt im Namen des Herrn!“ Wollt ihr ihn nicht als König annehmen, den Jehova als solchen verkündigt?
Ich wollte, ihr beachtetet die Verheißung des Textes, denn diese empfiehlt den Herrn Jesum für Alle, welche weisen Herzens sind. Er ist es, durch den Gott euch von euren Feinden befreien will, ja, von ihnen allen. Der Philister Riesen fürchteten David, der ausrief: „Über die Philister will ich siegen.“ Eure Sünden, eure Schmerzen, Tod und Teufel, alles dies hat der Sohn Davids für euch überwunden. Wenn er als König angenommen wird, so braucht ihr keinen Gegner zu fürchten, denn er wird euch mit seiner großen Macht schützen und eure Feinde ganz zu Boden schlagen. O, küsst den Sohn; mit dem Kuss der Huldigung nehmt den Friedensfürsten an. Krönt ihn mit der Liebe eures Herzens. Beugt euch zu seinen teuren Füßen und seid es zufrieden, ihm den größten Gehorsam zu bezeigen. Möge der Heilige Geist euch sanft ziehen, während ich euch überrede und möget ihr jetzt dem Thron des Fürsten vom Hause David nahen und auf immer seine fröhlichen Untertanen sein.
Wollt ihr nun einen Augenblick das 5. Kapitel des 2. Buchs Samuel aufschlagen und sehen, ob wir nicht alle dies vereinen können in einer Wiederholung des Auftrittes, den es beschreibt. Ich wünsche und bete, dass die Worte dieser Stelle wahr werden möchten. „Und es kamen alle Stämme Israels zu David gen Hebron, und sprachen: „Sieh, wir sind deines Gebeins und deines Fleisches. Dazu auch vorhin, da Saul über uns König war, führtest du Israel aus und ein. So hat der Herr dir gesagt, du sollst meines Volkes Israels hüten und sollst ein Herzog sein über Israel.“ Viele in diesem Haus werden sich mit mir vereinen, den Herrn Jesum wiederum als unseren König anzunehmen, und ich wünsche, Einige von euch, die ihn noch nie angenommen, möchten sich mit uns darin verbinden. Wir sind froh, Andere von den Männern Israels in unsere Reihen zum ersten Mal eintreten zu sehen, wenn wir unseren König grüßen. Möge der Heilige Geist uns dahin leiten, dies zu tun, während ich jetzt spreche im Namen all' der Seinen, die hier gegenwärtig sind: „Herr Jesus, siehe wir sind deines Beines und deines Fleisches, und es ist unsere Freude, die Verwandtschaft anzuerkennen, zu der du dich herabgelassen. In vergangenen Zeiten, als Sünde und Satan über uns herrschten, warst du schon der Liebhaber unserer Seelen und du erlöst uns und erkämpfst uns. Wir loben dich für die große Liebe, welche du für uns hattest, selbst da wir tot in Sünden waren.“ Der Herr hat zu dir gesagt: „Du sollst meines Volkes hüten. Du sollst mein Herzog sein über Israel und wir nehmen dich froh als den Gesalbten des Herrn an. Hüte uns, o Hirte Israels. Führe uns, o Herzog des Heeres. Sieh, wir treten unter dein Banner, sei ein Herzog über uns heute, denn wir sind dein und dein allein, und vor den Augen Gottes, deines Vaters, geben wir uns hin, Geist, Seele und Leib, dein zu sein auf ewig. Wir sind fortan nicht unser eigen, denn du hast uns teuer erkauft.“ All' dieses ist vor langer Zeit schon von unserer Vielen getan, wir wiederholen nur die Erklärung, die wir hunderte von Malen gemacht haben. O, dass einige von euch armen Seelen die Stimme hören wollten, welche spricht: „So tut es nun.“ Um euch Worte zu geben, mit denen ihr es tun könnt, wollen wir Alle den Vers singen:
„Geschehen! Geschlossen der Vertrag,
Ich bin des Herrn, und er ist mein,
Er zog mich und ich folgte nach,
Und bin nun ganz, auf ewig sein.“
Möge der Herr euch segnen. Amen.