„Denn ich erbarme mich ihrer, und sollen sein wie sie waren, da ich sie nicht verstoßen hatte; denn ich, der Herr, ihr Gott, will sie erhören.“ Sach. 10, 6.
Die Art und Weise, wie den Sündern Hoffnung werden kann: „ich erbarme mich ihrer.“ In Gottes Herzen bleibt die Barmherzigkeit, nachdem die Hoffnung darauf aus der menschlichen Brust bereits gewichen ist.
Der Beweis davon, dass Gottes Erbarmen kommt und bereits gekommen ist, ist das Gebet. „Siehe, er betet“, ist das sichere Anzeichen. von der kommenden Errettung. Apg. 9, 11. Gott hatte das Gebet bei ihnen bemerkt, denn Er sagte: „Ich will sie erhören.“
Das Resultat des sich erweisenden Erbarmens ist überaus wonnig: sie sollen sein wie sie“ rc.
Diese Verheißung kann angeeignet werden:
Gottes Erbarmen bringt die Menschen in vielerlei Weise zu ihrer verlorenen Stellung, und in manchem Sinne selbst zu ihrem ursprünglichen Zustand vor dem Falle zurück.
Die weitere Ausführung der Gleichheit zwischen dem Zustande der Geretteten und dem des Adam im Garten könnte höchst lehrreich werden.
Bekehre dich nur zu Gott und lebe in seiner Furcht, und du sollst alle Seligkeit deines besten geistlichen Zustandes genießen.
Du sollst dich wieder erfreuen:
Denke dir, diese Einladung, zum Herrn zurückzukehren, würde abgewiesen! Das wäre eine leichtsinnige Abweisung freigebiger Liebe, denn ein günstigeres Anerbieten gibt es nicht. Die Abweisung würde die Unruhe eines schuldigen Gewissens vergrößern und würde Grund zu der Befürchtung geben, dass der Verächter nicht zu den Erwählten des Herrn gehört.
Von dir erwarten wir Besseres. Wir wünschen sehnlichst, dass du den Tag der Gnade nicht verscherzest. Bekenne sogleich deine Sünde und berufe dich in aller Demut auf das Wort des Herrn: „Ich erbarme mich ihrer.“ Dann rufe Ihn im Gebet an, denn es steht geschrieben: „Ich will sie erhören.“ Dann verlass; dich im Glauben an den Namen Jesu auf die Verheißung: „Sie sollen sein wie sie waren, da ich sie nicht verstoßen hatte.“
Wir ermahnen dich durch die Barmherzigkeit Gottes, sein Angesicht sogleich, aus aufrichtigem Herzen, entschlossen und eindringlich zu suchen.
Der Fall ist ein größeres Geheimnis als die Erlösung. Wer die Erfahrung des einen gemacht hat, kann die Offenbarung der anderen gern annehmen. C. Vaughan.
Das Ziel des Evangeliums ist Leben und Vollkommenheit . Es geht dahin, uns des Ebenbildes Gottes in Gerechtigkeit und Heiligkeit teilhaftig zu machen. Cudworth.
Ein Mann, der auf seiner Reise seine Geldbörse verloren hatte, wurde von seinem Mitreisenden gefragt, wo er sie zuletzt noch gehabt habe. „O,“ erwiderte er, „ich vermute, dass ich sie, als ich in der und der Stadt, in einem großen Gasthause war, aus der Tasche gezogen habe.“ „Nun,“ sagte der andere, „dann weiß ich keine bessere Weise, sie wieder zu erlangen, als dass du nach dem Ort zurückkehrst, wo du sie zuletzt hattest.“ Das ist die Lage, in welcher sich viele Menschen in dieser lockeren, unsicheren Zeit befinden; seitdem sich bei ihnen Korn, Wein und Öl vermehrt hat, haben sie ihre Liebe zu Christo und zu seiner Wahrheit verloren; seitdem ihnen zeitliche Dinge in Fülle geboten wurden, haben sie das Licht von Gottes Angesicht vernachlässigt. Da sie arm waren, suchten sie spät und früh Gottes Angesicht, und nichts war ihnen lieber und köstlicher, als die Wahrheit Gottes. Was muss nun geschehen, um diese verlorene Liebe zu Christo wieder zu erlangen? Gehe direkt wieder zurück dahin, wo du sie zuletzt hattest! Zurück zu dem gebrochenen und zerknirschten Herzen! Da war es, wo du sie in guten Worten und in noch besseren Taten zeigtest, und obwohl sie seitdem in dem Getriebe weltlicher Beschäftigungen verloren gegangen ist, ist sie dort und nirgendwo anders sicherlich wieder zu finden. Spencer.