„Die Toten werden Dich, Herr, nicht loben, noch die hinunter fahren in die Hölle; sondern wir loben den Herrn von nun an bis in Ewigkeit. Halleluja!“ Ps. 115,17.18.
Der lebendige Gott sollte von einem lebendigen Volk angebetet werden. Ein segnender Gott sollte von einem gesegneten Volk gepriesen werden. Was andere auch tun mögen, wir sollten Jehovah loben. Indem wir Ihn preisen, sollten wir nicht ruhen, bis auch andere es tun; wir sollten ihnen zurufen: Lobt den Herrn. Unser Beispiel und unsere Überredung sollte sie zum Lobe Gottes erwecken.
„Die Toten werden Dich, Herr, nicht loben, noch die“ rc. Dies erinnert uns
„Sondern wir wollen loben den Herrn.“ Im Herzen, im Gesang, im Zeugen, im Handeln sind wir entschlossen, dem Herrn unser liebendes Lob darzubringen,
„Wir loben den Herrn von nun an.“
Lasst uns von diesem Augenblick an den Namen des Herrn erheben. Lasst uns jeden Herzschlag in Musik umwandeln. Wir haben Ihn seines Ruhmes lange genug beraubt.
„Von nun an bis in Ewigkeit.“
Ein Sänger nach dem anderen verzieht sich aus dem gemischten Chor und ihre Gesänge fehlen uns; lasst uns fühlen, als ob wir für die Toten getauft wären.
Will niemand in diesen Chor eintreten und auf Erden die Himmelslieder üben?
Lob ist die höchste Funktion, welche ein endliches Geschöpf verrichten kann. Die Rabbiner haben ein Kleinod in ihrer Sammlung wertloser Lehren über die Engel. Sie sagen, dass es zwei Arten von Engeln gibt, die Engel des Dienstes und die Engel des Lobes, von welchen beiden Arten die letztere die höhere sei, und dass kein Engel in derselben Gott zweimal lobsinge, denn wenn er einmal seine Stimme in dem himmlischen Psalm erhoben habe, höre er auf, zu existieren. Sein Wesen habe dann seine Vollkommenheit und die Höhe seiner Größe erreicht, er habe seinen Zweck erfüllt und könne nun verschwinden. Das Gewand der Legende ist niedrig genug, aber der Gedanke, welchen sie verkörpert, ist der stets wahre und ernste, ohne welchen das Leben nichts ist: Der Hauptzweck des Menschen ist, Gott zu verherrlichen.“ Dr. MacLaren.
Es gibt weder in dieser noch in der zukünftigen Welt einen Himmel für Leute, die Gott nicht loben. Wenn du nicht in den Geist und in die Anbetung des Himmels eingehst, wie kann der Geist und die Freude des Himmels bei dir einziehen? Die Selbstsucht macht lange Gebete, die Liebe aber macht kurze Gebete, da mit sie sich umso länger mit Gottes Lob beschäftigen kann. Pulsford.
Wenn wir Gott für Gnadenerweisungen loben, verlängern wir dieselben, und wenn wir Ihn für Trübsale preisen, enden wir sie gewöhnlich. Das Lob Gottes ist der Honig des Lebens, welchen ein frommes Herz aus jeder Blüte der Vorsehung und der Gnade saugt. Man könnte ebenso wohl tot als ohne Lobgesänge sein; sie sind die Krone des Lebens.