„Und sie kam gen Jerusalem mit einem sehr großen Zeug, mit Kamelen, die Spezerei trugen und viel Goldes und Edelgesteine. Und da sie zum König Salomo hinein kam, redete sie mit ihm alles, was in ihrem Herzen war.“
1. Kön. 10,2.
Es ist gewöhnlich nicht weise, alles zu sagen, was in deinem Herzen ist. Simson erreichte den Gipfel der Torheit, als er das der Delila gegenüber tat. Doch wenn wir mit einem Salomo zusammentreffen könnten, der alle unsere Schwierigkeiten zu lösen vermag, wäre es weise.
In Jesu, der die Mensch gewordene Weisheit ist, haben wir einen Größeren als Salomo. Das Übel ist nur, dass wir Ihm gegenüber zu verschlossen und weltlichen Freunden gegenüber zu mitteilsam sind. Dieses Übel sollte abgestellt werden.
Wir sollten mit Ihm von allem reden, das in unserem Herzen ist.
Wir haben nicht nötig, unseren Verkehr aus Mangel an Stoff einzustellen.
Wir werden auch nicht aus Mangel an Gründen aufhören, mit Ihm zu verkehren.
Wie wonnig und himmlisch ist die Gemeinschaft mit dem Geliebten unsres Herzens!
Warnung für die, welche nie mit Jesu sprechen. Wird Er nicht endlich sagen: „Ich habe euch noch nie erkannt!“?
Klage über die, welche selten mit Ihm verkehren. Ist das deine Barmherzigkeit gegen deinen Freund?
Wink an die, welche gewöhnlich in der Gemeinschaft mit Jesu leben. Sei bestrebt, den heiligen Verkehr aufrecht zu erhalten; zu diesem Zweck sei gründlich, erschließe Ihm jeden Raum in deinem Hause und lass Jesum eingehen.
Freude über die, welche seine Gemeinschaft lange genossen haben.
Ein Arbeiter würde sich in der Zeit der Not lieber von allem anderen, als von seinem Handwerkszeug trennen, denn wenn er das verliert, so verliert er alles. Das Lesen des Wortes Gottes und das Gebet sind die Werkzeuge des Christen; ohne sie ist er hilflos. Wie kommt es denn, dass er, wenn die Zeit drängt, beides so sehr unterlässt oder abkürzt? Was ist das anders, als sein Werkzeug verkaufen? Wenn es etwas zu tun gibt, wenn ich etwas ungeschehen lassen muss: ich will doch anhalten am Gebet. Henry Martyn.
Gelobt sei Gott dafür, dass ich beten darf. David Brainerd.
Was würde man von einem Familienglied sagen, das sich weigerte, mit seinem Vater oder mit seinem Bruder zu sprechen? Welche Quelle des Elends, solche Person im Haus zu haben! Was aber soll man von einer vorgeblichen Braut Jesu denken, welche einen ganzen Monat hindurch keinen persönlichen Umgang mit Ihm gehabt hat? Das Fehlen der heiligen Gemeinschaft ist etwas sehr Trauriges. Wahre Liebe teilt sich gern mit; sie kann es nicht ertragen, ihre Geheimnisse dem Geliebten vorzuenthalten oder in ihrem Verkehr mit ihm beschränkt zu sein. Der Gläubige achte darauf, dass er nicht einem gleiche, den wir fragten: „Wie lange ist es her, dass Sie Gemeinschaft mit Jesu hatten?“ und der da antwortete: Es ist so lange her, dass ich es fast vergessen habe.“ War das nicht ein schlimmes Zeichen?
Der Gläubige sollte in dem Hause, über welches Jesus gesetzt ist, ganz bekannt sein, und er sollte herzunahen im völligen Glauben. Komm und sage Ihm freimütig alle deine Bedürfnisse und Wünsche und verbirg Ihm nichts, denn das würde auf Entfremdung und Misstrauen schließen lassen. Je stärker der Glaube ist, desto mehr Mängel erzählt er, desto ausführlicher berichtet er sie. Fehlt dir irgend etwas, das du deinem Herrn nicht sagen könntest? Das würde entweder schließen lassen, dass du kein wirkliches Bedürfnis oder doch nur kleinen Glauben hast. Starker Glaube hat freien Verkehr mit dem Himmel und verbirgt nichts, sondern sagt alles. Durch welchen wir haben Freudigkeit.“ Eph. 3,12. Das Wort, übersetzt Freudigkeit, meint: „Alles sagen.“ Thomas Boston.