„Und da das Gerücht Salomos von dem Namen des Herrn kam vor die Königin vom Reich Arabien, kam sie, ihn zu versuchen mit Rätseln.“
1. Kön. 10,1.
Wir können aus dem Besuch der Königin von Saba bei Salomo großen Nutzen für uns ziehen, denn sie ist uns als Zeichen gegeben. Mt. 12,42. Sicherlich kam sie aus Arabien, dem glücklichen; aber es ist zu fürchten, dass viele um uns her in Arabien, dem steinigen, wohnen, denn ihre Herzen sind steinhart. An Weisheit ist Jesus größer denn Salomo, denn Er kennt den Vater und in Ihm sind alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen. Es kann uns nur zum Segen gereichen, mit allen Zweifeln und Bekümmernissen zu Jesu zu gehen und seine Liebe und Weisheit zu erproben.
Lasst uns die Art und Weise des Vorgehens der Königin bewundern.
Lasst uns ihrem Beispiel folgen und unseren größeren Salomo mit schweren Fragen versuchen. Hier sind einige, mit denen wir anfangen können:
Wir lesen, dass Salomo ihr alles sagte, und können gewiss sein, dass Jesus uns alles lehren wird, das wir zu wissen nötig haben, denn: Kol. 2,3.
Lasst uns gewisse Fragen von wirklich praktischem Werte beachten.
Wie können wir zu Christo kommen? Wie können wir Christo schwere Fragen stellen? Wie kann Er sie uns beantworten? Durch sein Wort, durch seinen Geist, durch seine Vorsehung. Wie geht es zu, dass niemand zu Ihm kommt, als die, welche Jesus zieht, und dass Er doch den, der zu Ihm kommt, nicht hinausstoßen wird? Erprobe beide Wahrheiten in deiner Erfahrung und du beweist sie selbst. Wie geht es zu, dass wir nicht schon längst zu Ihm gekommen sind? Warum sollten wir nicht jetzt gleich zu Ihm kommen?
Die Philosophie ist eine geborene Heidin, aber sie kann eine Christin werden, und dann sollte sie „Maria“ getauft werden. Sie kann stolz darauf sein, zu Jesu Füßen zu sitzen. Hellas zu Judäas Messias kommen zu sehen, ist ein selten schönes Gesicht. Dr. Duncan.
Fragende müssen lernbegierig sein. Als Haydn in London war, kam ein Edelmann zu ihm, um Musikunterricht von ihm zu erhalten, aber er tadelte alles, was Haydn sagte. Schließlich wurde dieser ungeduldig und rief aus: „Mein Herr, ich sehe, dass Sie mir Unterricht geben könnten, und ich fühle mich verpflichtet, zu bekennen, dass ich die Ehre nicht verdiene, einen solchen Lehrer zu haben.“
Die, welche sich vom rechten Wege verirren, weil sie nicht fragen wollen, sind mehr zu tadeln, als zu bemitleiden. Die Menschen zahlen viel dafür, um die Meinung eines großen Arztes zu erfahren; was sollen wir aber von den Kranken sagen, die den unfehlbaren Heiler nicht konsultieren wollen, obgleich seine Kuren frei und umsonst sind? Jesus wartet darauf, befragt zu werden, aber die meisten Menschen folgen lieber ihren eigenen törichten Gedanken, als dass sie seine untrüglichen Lehren annehmen. Lasst uns nicht zu ihnen gehören, sondern lasst uns, da wir die goldene Gelegenheit haben, mit solch einem Lehrer umgehen zu können, jede Schwierigkeit vor Ihn bringen und gleich der Maria zu seinen Füßen sitzen und von Ihm lernen. Die schweren Lebensrätsel stellen uns auf die Probe und lassen uns unsere Unwissenheit und Torheit erkennen. Und doch möchten wir nicht ohne sie sein, denn sie erproben auch Jesum und entfalten uns seine Erkenntnis und Weisheit. Wir erinnern uns schwerer Rätsel in der Vorsehung, die wir nicht lösen konnten, aber Er hat sie so klar wie den Mittag gemacht; wir gedenken schwerer Rätsel inneren Kampfes, die Er gelöst hat, schwerer Fragen hinsichtlich scheinbar unerfüllter Verheißungen, die wir nun verstehen und schwerer Fragen der Lehren des Evangeliums, die wir nun als volle Wahrheit erkennen. Lasst uns fortfahren, unseren Herrn zu prüfen, aber lasst uns Ihn nie versuchen im schlechten Sinn. Jede wirkliche Prüfung, und wäre sie viel strenger als die, welche die Königin von Saba den Salomo unter zog, kann Jesus wohl ertragen.